Die Verlängerung des chinesischen Passes eines Professors an der Universität von Chicago Wurde abgelehnt, weil dieser Falun Gong praktiziert (Foto)

(Minghui.de) Dr. Wu Weibiao, Assistenzprofessor an der Universität von Chicago, verlor aufgrund seines Glaubens an Falun Gong seine chinesische Staatsangehörigkeit, als das chinesische Konsulat in Chicago letzten November die Verlängerung seines Passes verweigerte. Sein Verbrechen? Wu hat die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) öffentlich für deren brutale Unterdrückung von Falun Gong-Praktizierenden kritisiert. Ein Reporter der Minghui-Webseite führte vor kurzem ein Interview mit Dr. Wu bezüglich dieses Vorfalles. Im Anschluss folgt eine Abschrift des Interviews.

Reporter: Dr. Wu, bitte schildern Sie uns Ihren Werdegang.

Wu: Ich machte meinen B. S.-Abschluss in Mathematik an einer erstklassigen chinesischen Universität und ging 1997 an die Universität von Michigan, um als promovierter Student unter der Anleitung mehrerer prominenter Gelehrter in Statistik und Wahrscheinlichkeit [Fachbereich] Statistik zu studieren. Im Jahr 2001 machte ich meinen Abschluss und ging als unbefristeter Assistenzprofessor an die Universität von Chicago, Fachbereich Statistik.

Reporter: Können Sie uns von Ihren Forschungsarbeiten erzählen?

Wu: Neben vielen anderen Forschungsbereichen interessiere ich mich für die Schätzung von Kovarianz-Matrizen zeitlich beobachteter Serien. Gegenwärtig leite ich drei promovierte Studenten an und die National Science Foundation (NSF) übernimmt den Großteil der Finanzierung. Vor zwei Jahren Wurde mir der NSF-Career Award verliehen.

Da meine Interessen sowohl theoretische als auch angewandte Themen umfassen, habe ich, wenn es zur Veröffentlichung kommt, eine Vielzahl zur Auswahl. In den vergangenen Jahren habe ich Manuskripte in Annals of Probability, Annals of Statistics, Proceedings of the National Academy of Sciences, USA, Econometric Theory und im Journal of the Royal Statistical Society veröffentlicht. Einige meiner Schriften können unter http://www.stat.uchicago.edu/~wbWu/papers.html heruntergeladen werden.

Außerdem arbeite ich zurzeit als Mitherausgeber für Bernoulli, einem Journal für das internationale Statistik-Institut.

Reporter: Sind Sie aktiv in akademische Aktivitäten eingebunden, wie der Besuch von Konferenzen und das Abhalten von Lesungen?

Wu: Aufgrund der Art meiner Arbeit habe ich viele Möglichkeiten, akademische Konferenzen zu besuchen und Lesungen abzuhalten. Im Jahr 2007 plane ich, nach Australien, Frankreich, Ungarn und mehreren anderen Regionen zum akademischen Austausch zu reisen. Jedoch zögere ich zurzeit, Einladungen anzunehmen, weil sich das chinesische Konsulat in Chicago weigerte, meinen Pass zu verlängern.

Reporter: Warum weigerte sich das chinesische Konsulat, Ihren Pass zu verlängern?

Wu: Am 20. November ging ich zum Konsulat, um eine Verlängerung meines Passes zu beantragen. Ich reichte ein vollständiges Antragsformular gemeinsam mit meinem Pass ein. Normalerweise hätte ich meinen verlängerten Pass nach vier Werktagen abholen können. Vier Tage später, als ich dem Konsulatsmitarbeiter meinen Beleg reichte, Wurde mir gesagt, dass mein Pass nicht gefunden werden könnte. Später führte der Konsul, Zhang Chuyun, ein privates Gespräch mit mir. Er erklärte mir, dass mich ihre Datenbank als Falun Gong-Praktizierenden ausgewiesen habe, und sagte, dass er mir in einigen Tagen eine Antwort geben würde. Ungefähr zehn Tage später beschloss das Konsulat, meinen Pass nicht zu verlängern.

Sie Wussten ganz genau, dass mir das Probleme bereiten würde, weil ich oft ins Ausland fahre, um an akademischen Aktivitäten teilzunehmen.

Reporter: Wann haben Sie begonnen, Falun Gong zu praktizieren? Was hat Ihnen das Praktizieren gebracht?

Wu: Ich begann im Sommer 1998, Falun Gong zu praktizieren. Ich interessierte mich sehr für die Phänomene, von denen in Kultivierungskreisen berichtet Wurden und fühlte, dass diese Praktik einzigartig ist. Die Praktik legt großen Wert auf die Erhöhung der Tugend der Praktizierenden und fordert von ihnen, den Eigensinn auf Ruhm und Reichtum loszulassen und zuerst an andere statt an sich zu denken. Auf meinem Weg zu einem Wissenschaftler hatte ich einigen Eigensinn auf Ruhm. Seitdem ich Falun Gong praktiziere, lernte ich jedoch allmählich, dies stets leicht zu nehmen. Früher war ich sehr unglücklich, wenn meine Schriften nicht veröffentlicht Wurden. Nun ist diese Angelegenheit so belanglos für mich und ich konzentriere mich mit einem ruhigen Herzen einzig auf meine Forschungen. Natürlich umfasst Falun Gong auch einige Übungen, einschließlich einer Meditation, welche mir helfen, auszuruhen und gesund zu bleiben.

Reporter: Die von der Kommunistischen Partei Chinas kontrollierten Medien behaupten oft, dass Menschen, die Falun Gong praktizieren, gegenüber der Arbeit, dem Lernen und sogar den Familienangehörigen gleichgültig werden. Was ist Ihre Meinung zu diesen Anschuldigungen?

Wu: Ich habe alle Schriften von Falun Gong gelesen und dort steht nicht eine einzige Zeile, die den Menschen sagt, keine gute Arbeit am Arbeitsplatz oder in der Schule zu leisten oder keine gute Beziehung zu den Familienangehörigen beizubehalten. Das Loslassen von Ruhm und Reichtum bedeutet nicht, die Arbeit oder die Schule aufzugeben. Ganz im Gegenteil, man muss es sogar noch besser machen. Mich betreffend gibt es viele gute Beispiele dieser Art. Jedoch wird vielen Praktizierenden durch die Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas das Recht genommen, zu arbeiten und zu studieren. Ich selbst bin ein gutes Beispiel: Ohne gültigen Pass habe ich Probleme, für akademischen Austausch ins Ausland zu reisen.

Reporter: Sind Ihre Eltern immer noch in China? Was würde Sie erwarten, wenn Sie nach China zurückgehen würden?

Wu: Ja, sie sind immer noch in China und ich vermisse Sie sehr, da ich sie seit neun Jahren nicht gesehen habe. Es ist schwer zu sagen, was passieren würde, wenn ich zurückginge, da ich anscheinend auf der schwarzen Liste der Kommunistischen Partei Chinas stehe.

Reporter: Die Kommunistische Partei Chinas attackiert Falun Gong oft im Namen der Wissenschaft. Welche Position nehmen Sie als ein Wissenschaftler dazu ein?

Wu: Die Kommunistische Partei Chinas benutzt „das Aufrechterhalten von Wissenschaft” als politischen Slogan und als Grundlage, um Falun Gong anzugreifen. Sie benutzt die Wissenschaft als eine Waffe, um Bürger anzugreifen. Sie hat in der Tat zu viele Dinge gegen die Wissenschaft unternommen, einschließlich der Verfolgung vieler Intellektueller und Wissenschaftler. Es ist das korrupte kommunistische System, das die gesunde Entwicklung von Wissenschaft und Technologie in China behindert.

In der Vergangenheit hat die Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas viele Menschen einer Gehirnwäsche unterzogen. Ich kenne einen Professor von unserem Institut für Ostasienstudien. Einmal hatte sein Institut einen Gastgelehrten aus China. Der Professor fragte den Gelehrten: „Was ist Ihre Meinung zu Falun Gong?” Der Gelehrte wiederholte einfach nur die Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas und sagte, dass Falun Gong anti-wissenschaftlich sei usw. Der Professor frage ihn daraufhin: „Ist das Ihre Meinung?” Worauf er antwortete: „Ja.” Dann fragte ihn der Professor noch weiter: „Meine Frage war, was Ihr persönliches Verständnis von Falun Gong ist.” Der Gelehrte wog eine Weile lang ab und erwiderte: „Ich weiß sehr wenig über diese Praktik.”

Es stimmt, dass die Lehren von Falun Gong einige Dinge über die moderne Wissenschaft hinaus berührt. Jedoch gehen auch viele Lehren anderer Religionen über die Wissenschaft hinaus. Trotzdem kann niemand den Menschen ihr Recht auf Glauben aberkennen.

Einer der Grundwerte der Wissenschaft ist freies Denken und freier Austausch. Als ein Falun Gong-Praktizierender in Übersee kann ich jegliche Informationen erhalten und meine Meinung frei äußern. Die Kommunistische Partei Chinas jedoch verwendet Steuergelder, um einen Internet-Zugangsschutz zu errichten, um die Chinesen daran zu hindern, Informationen aus der freien Welt zu erhalten. Die Menschen in China haben niemals Redefreiheit besessen. Zur gleichen Zeit verhaftet das kommunistische Regime Falun Dafa-Praktizierende und wirft sie in Gefängnisse, Arbeitslager und Gehirnwäschezentren, wo sie Folter anwenden, um die Praktizierenden zu zwingen, Falun Gong aufzugeben. So hält die Kommunistische Partei Chinas die Wissenschaft aufrecht!

Reporter: Gab es vor Ihnen andere Praktizierende, die Probleme mit der Verlängerung ihres Passes hatten? Gab es Fälle, in denen das chinesische Konsulat in Chicago Praktizierende belästigt hat?

Wu: Meines Wissens bekam nur ein Praktizierender, der in einer High-Tech Firma in Chicago arbeitet, keine Verlängerung seines Passes. Im September 2001 Wurden zwei Falun Dafa-Praktizierende angegriffen, als sie außerhalb des Konsulats einen Hungerstreik abhielten. Die Angreifer, Zhen Zhiming und Wong Yujun, bekannten sich im November bzw. im Dezember 2002 für schuldig. (Weitere Details können Sie nachlesen unter http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2004/8/7/51113p.html)

Reporter: Das chinesische Konsulat weigert sich, die Pässe von chinesischen Staatsbürgern zu verlängern und führt eine schwarze Liste von Praktizierenden im Ausland. Wie ist die Einstellung der westlichen Länder zu dieser Angelegenheit?

Wu: (Im Fall China) Um Falun Gong zu verfolgen, Wurde die normale Funktion einer diplomatischen Einrichtung systematisch benutzt, und chinesische Diplomaten und Konsule haben Falun Dafa-Praktizierende im Ausland belästigt und bespitzelt. Sie müssen wissen, dass all diese Aktivitäten über die normalen Aufgaben von Diplomaten hinausgehen. Westliche Länder haben einige konkrete Maßnahmen dagegen unternommen. Die kanadische Regierung beispielsweise hat vor kurzem die Verlängerung des Visums von Wang Pengfei, dem zweiten Sekretär des Bildungsbüros der chinesischen Botschaft in Ottawa, abgelehnt. Diese Ablehnung seines Visums ist eine Botschaft, dass der Diplomat nicht „willkommen” ist und „zeigt ihm die Tür”. Wang musste Kanada noch vor dem 25. Oktober verlassen. Quellen zufolge erhielt Wang Pengfei keine Verlängerung seines Visums, weil er Informationen über Falun Dafa-Praktizierende in Kanada gesammelt und sich an Anti-Falun Gong-Aktivitäten beteiligt haben soll, die seine vorgeschriebenen diplomatischen Pflichten überschritten. Im Februar 2004 Wurde Pan Xinchun, der stellvertretende Generalkonsul des chinesischen Konsulats in Toronto, vom obersten Gerichtshof Ontario der üblen Nachrede für schuldig befunden, für die Verleumdung von Falun Gong in einer kanadischen Zeitung.

Reporter: Was ist Ihre Antwort auf die Ablehnung der Passverlängerung? Planen Sie, der Gesellschaft und den örtlichen Bewohnern über diesen Vorfall zu berichten?

Wu: Ich werde die Menschen aus allen Kreisen, einschließlich den Medien und VIPs davon wissen lassen. Seit dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999 bekamen viele Falun Dafa-Praktizierende keine Verlängerung ihres Passes. Gelehrte, die mich einluden, akademische Konferenzen zu besuchen, konnten es kaum glauben: Wie kann eine normale Regierungsfunktion benutzt werden, um Falun Gong zu verfolgen?

Reporter: Haben Sie irgendwelche Ratschläge für die chinesischen Konsulatsmitarbeiter, die an diesem Fall beteiligt sind?

Wu: Ich hoffe, dass die chinesischen Diplomaten nicht zu Verfolgern im Ausland werden. Wie Sie wissen, wird jeder für das, was er getan hat, zur Verantwortung gezogen. Am 27. August 2004 Wurde ein 84-jähriger Deutsch-Amerikaner deportiert, weil er während des zweiten Weltkrieges ein Nazi-Mitglied war. Sein Name ist Joseph Wittje. Eine Erklärung des Justizministeriums zu seinem Fall kann unter http://www.usdoj.gov/opa/pr/2003/September/03_crm_494.htm nachgelesen werden.

Die Kommunistische Partei wird in naher Zukunft sogar noch notorischer als die Nazis. Was werdet ihr tun, wenn die Zeit gekommen ist?

Reporter: Was wollen Sie den chinesischen Gelehrten und Studenten im Ausland mitteilen?

Wu: Ich möchte meinen Mitbürgern berichten, dass ich ebenso hoffe, dass China eine strahlende Zukunft haben wird. Meine Eltern, Lehrer und Freunde leben dort. Falun Gong ist zu einem integrierten Teil der Gesellschaft in Europa, den USA, Taiwan und vielen anderen Ländern geworden. Die Praktik hat nichts mit politischen Kämpfen zu tun. Im kommenden freien China wird Falun Gong eine gesunde Beziehung zur Gesellschaft haben. Die hohen moralischen Anforderungen dieser Praktik können für die Gesellschaft nur von Vorteil sein. Bei der derzeitigen, seit sieben Jahren andauernden Verfolgung haben die Friedfertigkeit, die Vernunft und die Gewaltlosigkeit der Praktizierenden bestätigt, dass Falun Dafa-Praktizierende eine Gruppe gutherziger Menschen sind.

Wir widerstehen der Verfolgung durch die KPCh, klären die Verleumdung und Lügen, die durch die KPCh verbreitet Wurden auf und enthüllen die bösartige Natur der KPCh. In den letzten 50 Jahren hat die KPCh wiederholt Lügen und Gewalt benutzt, um die chinesischen Bürger zu täuschen und zu kontrollieren. Sie ist die wirkliche Anti-China-Macht. Während Falun Dafa-Praktizierende enorm gelitten haben, als sie für ihre Glaubens-, Rede- und Versammlungsfreiheit sowie für die Würde der Gläubigen kämpften, kämpfen sie in Wirklichkeit auch für die Rechte aller Chinesen und für die Würde aller Bürger. Wir können der KPCh nicht erlauben, die Rechte der Chinesen und die Würde aller Bürger willkürlich mit Füßen zu treten. Wir müssen uns erheben, um die Verbrechen des bösartigen Regimes zu beenden.

Reporter: Dr. Wu, ich bedanke mich für Ihre Zeit. Wir hoffen, dass Ihre Arbeit und Ihr Leben nicht zu sehr durch diese Pass-Geschichte beeinträchtigt werden. Wir wünschen Ihnen für Ihren Werdegang das Beste.

Wu: Danke sehr.