Ein 55-jähriger Ingenieur aus der Inneren Mongolei kam infolge der Verfolgung ums Leben

Von einem Praktizierenden aus der Inneren Mongolei

(Minghui.de) Chen Guoxiang war Ingenieur im Blei- und Zinkbergbau Wutonghua der Stadt Chifeng, welche in der Inneren Mongolei liegt. Er wurde zweimal gesetzwidrig ins Arbeitslager Bamengwuyuan gesperrt, wo er Wasser im Bauch und in der Lunge bekam und bis auf Haut und Knochen abmagerte. Am 19. Dezember 2005 verstarb er.

Herr Chen Guoxiang, 55 Jahre alt, hat an der Hochschule für Telekommunikation studiert. Im Jahr 1998 begann er, Falun Gong zu lernen. Er arbeitete seitdem fleißig und verantwortungsbewusst und hatte einen guten Ruf in der Firma. Sein Arbeitgeber sagte, falls nur noch ein Mitarbeiter übrig bliebe, dann wäre es bestimmt Chen Guoxiang. Im November 1999 fuhr Herr Chen nach Peking, um bei der Regierung eine Petition gegen die Verfolgung von Falun Gong einzureichen und über diese Qigongpraktik aufzuklären. Daraufhin wurde er in der örtlichen Polizeibehörde einen Monat lang in Gewahrsam gehalten. Von ihm wurde ein Strafgeld von 200 Yuan erpresst. Außerdem musste er die Fahrtkosten von Peking nach Zhifeng für die Polizei sowie eine Reparatur unterwegs bezahlen. Das waren insgesamt 1600 Yuan. Ein Polizist namens Bai Yunfei der Sicherheitsbrigade Wengqi zwang Herr Chen´s Arbeitgeber, das Geld von seinem Lohn abzuziehen.

Am 24. Juni 2000 brachte die Polizei seine ganze Familie in Untersuchungshaft. Im August wurde seine Frau zu zwei Jahren „Umerziehung durch Arbeit” verurteilt und ins Arbeitslager Tumuji nach Zhaqi deportiert. Nach 14 Monaten Haft brachte die Polizei Herrn Chen und seinen Sohn im August 2001 ins gleiche Lager. Dort mussten sie drei Jahre verbringen. Obwohl er mit verschiedenen Methoden gefoltert wurde, wie Schlafentzug und „Aufhängen” usw., gab er währenddessen seinen Glauben nicht auf. Er war mehrmals im Hungerstreik gewesen und weigerte sich, irgendwelche Erklärungen zum Verzicht seines Glaubens zu schreiben.

Mitte April 2003 ließ das Lager ihn frei. Doch der Leiter des Büros 610 namens Yang ließ ihn und seinen Sohn zum Gehirnwäschekurs der Stadt Chifeng verlegen, um ihn weiter verfolgen zu lassen. Damals verbreitete sich SARS in China, weswegen der „Kurs” eingestellt wurde. Nach vier Tagen ging Herr Chen nach Hause, wo sein Arbeitgeber ihn weiterüberwachen ließ.

Am 25. Juni 2003 führten Li Jinhai und andere der Sicherheitsbehörde Wengqi Herrn Chen von seinem Arbeitsplatz ab. 17 Tage und Nächte misshandelte man ihn, trotzdem blieb er seinem Glauben treu. Einige Überläufer(1) umzingelten ihn und redeten abwechselnd auf ihn ein. Er musste lange Zeit in einer hockenden Position verharren und durfte nicht schlafen. Ein Leiter des Büros 610 schrie ihn an: „Wenn du dich nicht umerziehen lässt, kommst du ins Arbeitslager”. Gegen eine erpresste Summe von 4000 Yuan kam er frei.

Am 17. Juli 2003 verschleppte man Chen Guoxiang wieder ins Untersuchungsgefängnis Wengqi, dort wurde er gefangen gehalten. Im Januar 2004 wurde er heimlich ins Arbeitslager Wuyuan der Inneren Mongolei gebracht, wo er drei Jahre bleiben sollte. Seine Familie wusste nicht, wo er war und erkundigte sich nach seinem Verbleib. Erst nach einem Jahr nämlich im Januar 2005 hatten sie ihn gefunden. Um andere Falun Gong-Praktizierende zum Aufgeben ihres Glaubens zu bringen, drohten Yang Chunyue und Chen Xiaodong vom Büro 610 mit dem Fall von Chen Guoxiang: Wer Falun Gong nicht aufgeben wolle, werde ins Arbeitslager gebracht.

Auf einer Versammlung im Arbeitslager Wuyuan, wo Falun Gong verleumdet wurde, standen Chen und zwei andere Praktizierende auf und riefen um zu verhindern, dass Lügen über Falun Gong verbreitet werden „Falun Dafa ist gut”. Dafür wurden die drei gezwungen, bis zum Ende der Versammlung in der letzten Reihe zu knien. Anschließend wurde jeder einzeln in einen kleinen Käfig gesperrt. Eine Wache namens Zhong Zhiyuan schockte ihre Fußsohlen mit einem Elektroschocker und schrie sie an: „Ich glaube nicht, dass ihr nicht umerzogen werden könnt. Drei Jahre werde ich euch begleiten.” Zehn Tage lang wurde Herr Chen grausam misshandelt. Die Folter hat ihn körperlich und seelisch sehr mitgenommen.

Am 24. Februar 2005 erreichten seine Familie plötzlich einige Anrufe, von einem Leiter des Büros 610 namens Bater, einem so genannten Leiter des Krankenhauses, in dem Chen behandelt wurde. Auch von einem Gruppenleiter des Arbeitslagers Wuyuan wurden sie angerufen. Sie drängten die Familie, Chen sofort aus dem Arbeitslager abzuholen. Der Gruppenleiter Liu war für Chen zuständig, seine Nummer ist: 0086/478/5558221. Es war gerade chinesisches Neujahr und die Bahn war überlastet. Da keine Fahrkarten zu bekommen waren, forderte die Familie die Sicherheitsbrigade und das Büro 610 auf, Chen zurückzubringen. Schließlich hatten sie ihn auch dorthin geschickt. Bater wollte mit der Sache nichts zu tun haben und sagte, er werde sich nicht darum kümmern. Schließlich war die Polizeibehörde einverstanden, einen Wagen zur Verfügen zu stellen. Dazwischen bekam seine Familie ständig Anrufe und wurde gedrängt, dass sie ihn schneller abholen und genug Geld für ärztliche Medikamente mitbringen sollten.

Am 6. März 2005 kam seine Frau mit zwei Polizisten im Arbeitslager Wuyuan an. Am nächsten Tag sah sie im Kreiskrankenhaus Wuyuan endlich ihren Mann, der furchtbar abgemagert war. Sein Gesicht sah so blass aus und er war so schwach, dass er jede Zeit hätte umfallen können. Kein Arzt empfing seine Frau und niemand hatte ihr Krankenberichte gezeigt, außer einer Röntgenaufnahme. Chen erzählte, dass er schon über zehn Tage im Krankenhaus war. Beim EKG (Elektrokardiogramm) konnte keine Aktivität des Herzmuskels festgestellt werden weil sich so viel Wasser im Brustkorb angesammelt hatte. Von seinem Steißbein wurden zwei Liter Wasser abgelassen.

Chen Guoxiang wurde auf Kaution freigelassen, damit er klinisch behandelt werden konnte. Auf dem Entlassungszettel stand, dass er Wasser im Bauch, Lungentuberkulose und chronisches Herzversagen hatte. Laut Angabe fühlte er sich schon bevor er schwer erkrankte kraftlos am ganzen Körper. Nach ein paar Schritten war er schon außer Atem. Tag und Nacht hatte er Atembeschwerden und hustete. Als er untersucht wurde, stellte ein Arzt fest, dass sein Zustand schon sehr schlimm war und er stationär behandelt werden müsse. Sogar in dieser Situation ließ die Polizei ihn keine Sekunde aus den Augen. Zwei Polizisten überwachten ihn jeden Tag. Nachts wurden seine beiden Hände mit Handschellen an das Bett gekettet. Er durfte nicht viel trinken, weil die Polizisten seinen Toilettegang für lästig hielten. Als Chen Guoxiang sehr schwach war, gab ihm ein Polizist namens Zhao Naidong Papier und Stift und wollte ihn zwingen die, „drei Erklärungen” zu schreiben. Chen weigerte sich jedoch und der Polizist verließ ärgerlich den Raum.

Bevor sie das Arbeitslager verließen, wurde seiner Frau mitgeteilt, dass sie 1700 Yuan Medizinkosten bezahlen sollte. Die jahrelange Verfolgung hat die Familie in finanzielle Not getrieben. Am Ende zahlte sie 280 Yuan und zwei Polizisten unterschrieben eine Bürgschaft für sie.

Zuhause wurde er weiterhin von Polizisten und Mitarbeitern des Büro 610 belästigt. Um dem zu entkommen, suchte er eine andere Einrichtung zur ärztlichen Behandlung auf. Die Polizei suchte ihn überall. Obwohl Chen jahrelang seelisch und körperlich misshandelt wurde, musste er auch noch obdachlos leben. Nach neun Monaten starb er am 19. Dezember 2005.

Bevor er verstarb, hatte er ein großes Loch am Steißbein bis hin zum After. Sein Dickdarm kam heraus und er konnte nicht mehr normal auf die Toilette gehen. Den Knochen vom Steißbein konnte man auch schon sehen.


Telefonnummer (0086/478)

Arbeitslager Wuyuan: 5558241, 5558221
Polizisten: Zhao Naidong, Liu Baohua, Wei Yuzhi
Li Hongzhu: Parteisekretär des Komitee für Politik und Gesetz, 6323936 (Dienst), 6322152 (Wohnung)
Baiter: Leiter des örtlichen Büros 610s, Kader der Justizbehörde Wengniuteqi, 6322484 (Dienst)
Yang Chunyue: Leiter des Gehirnwäschekurses vom Büro 610, 0086/139/04766288, 8339595, 8689901 oder 8236710 (Dienst)