Eine junge Praktizierende: Folterungen, die ich durch die Polizei in Peking erfuhr

(Minghui.de) Nachdem ich den Artikel „Die sexuelle Belästigung von Praktizierenden durch Beamte passiert weiterhin, es wird nur seltener bekannt” der Ausgabe 206 des Minghui Weekly Journals gelesen hatte, tauschte ich meine Gedanken mit meiner Mutter und meinen Mitpraktizierenden aus. Mit ihrer Unterstützung war es mir möglich meine menschlichen Anschauungen und Hindernisse zu überwinden. Ich kam zu dem Verständnis, dass es wichtig ist, über meine Erfahrungen der Verfolgung zu schreiben und das Böse aufzudecken. Das Böse aufzudecken, bedeutet ebenfalls Dafa zu schützen.

Während des Mitte-Herbst-Festivals im Jahr 2001 entfaltete ich ein Spruchband am Platz des Himmlischen Friedens. Sofort kamen einige Polizeibeamte herbei und zwei von ihnen drehten mir meine Arme auf den Rücken und zerrten mich in einen Polizeiwagen. Ich wurde zur Qianmen Polizeistation gebracht und in eine große Gefängniszelle gesperrt. Viele andere Praktizierende aus verschiedenen Provinzen waren ebenso hier eingesperrt. Manchmal wurden wir nach unserer Ankunft auf einen riesigen Innenhof gebracht, wobei es dort jedoch so dunkel war, dass wir den Hof nicht genau sehen konnten. Einige Polizeibeamte versuchten uns dazu zu bringen, unsere Namen zu nennen und uns fotografieren zu lassen. Ich lehnte die Zusammenarbeit mit ihnen ab. Vier oder fünf von ihnen stießen mich nach unten und drückten meinen Kopf und meine vier Gliedmassen auf den Boden; so fotografierten sie mich gegen meinen Willen. Danach wurden alle weiblichen Praktizierenden in einen Raum gebracht, in dem uns einige Polizistinnen dazu aufforderten, unsere Oberteile und Hosen auszuziehen, um eine Leibesvisite durchzuführen. Scheinheilig sagten sie zu uns: „Wir achten auf euch. Wenn ihr an die anderen Polizisten geraten wärt, gäbe es Schläge für euch. Und hättet ihr dadurch Verletzungen davongetragen, hätten sie behauptet, dass dies bereits vor eurer Ankunft passiert sei.” Danach versuchten sie uns zu zwingen, unsere Namen und unsere Adressen bekannt zu geben. Keiner von uns ging darauf ein. Dann wurden wir in einem Polizeiauto weggebracht. Eine andere Praktizierende und ich wurden in den Kofferraum des Polizeiautos gezwängt, in dem wir uns zusammen niederhocken mussten. Wir wären beinahe an dem starken Benzingeruch erstickt; zusammengestopft in dem kleinen Kofferraum.

So gegen 22:00 Uhr kamen wir bei der Mentougou Polizeistation an. Die Polizei fesselte mich mit Handschellen an einen Sessel und begann mich zu verhören. Zuerst versuchten sie mich zu manipulieren. Als sie damit nichts erreichten, veränderten sie ihre Haltung. Ein korpulenter Polizist, der mit heftigen Worten seinen Unwillen kundtat, kam herein und befahl: „Bringt sie schneller zum Reden! Wir verschwenden hier mit nutzlosem Gerede nur unsere Zeit. Die andere hat bereits gestanden und wurde entlassen.” Als er sah, dass ich von seinen Worten unberührt blieb, wurde er sehr ungeduldig. Er blies mir den Zigarettenrauch ins Gesicht, wodurch meine Augen sehr stark tränten. Dann wies er einen jungen Polizisten an, mir willkürlich mit einer Schere die Haare zu schneiden, weil er meinte, dass das meine „Tonsur” Zeremonie sei. Nachdem alle Methoden bei mir nicht wirkten, befahl der korpulente Polizist dem jungen Polizisten, mich mit den Händen am Rücken gefesselt, aufzuhängen. Der junge Polizist konnte das nicht ausführen, so benutzten sie eine Stange, wobei ein Ende in meine Handschellen gesteckt und das andere in ein Klosett gesteckt wurde. Meine Füße befanden sich über dem Boden und meine Arme fühlten sich an, als ob sie von meinem Körper abreißen würden. Es war äußerst schmerzvoll. Die Handschellen schnitten sich mit unerträglichem Schmerz tief in mein Fleisch. Sie wiederholten ihr Angebot: „Wenn Sie uns Ihren Namen und Ihre Adresse bekannt geben, lassen wir Sie sofort frei, ohne ihre Familie oder die örtliche Polizei zu benachrichtigen.” Als ich die Folterung nicht mehr länger ertragen konnte, sagte ich ihnen, was sie hören wollten. Ich dachte sie würden mich nun freilassen, aber ich wurde erneut an den Sessel gefesselt. Ich fragte sie: „Haben Sie mir nicht versprochen mich freizulassen, wenn ich Ihnen meinen Namen und meine Adresse nenne?” Sie antworteten: „Glauben Sie wirklich, Sie können unseren Worten vertrauen?” Ich wusste, dass sie mich ausgetrickst hatten. Es war inzwischen ungefähr 1.00 oder 2.00 Uhr nachts und sie waren durch die Folterungen an mir müde. So fesselten sie mich gemeinsam mit der anderen Praktizierenden im gleichen Raum und beauftragten zwei Polizisten, uns zu bewachen.

Am nächsten Tag konnten sie mich im Computer-Daten-Netzwerk nicht ausfindig machen, da ich ihnen nicht den Namen meiner ID-Karte gesagt hatte. Sie begannen mich erneut zu verhören. Ein etwa vierzigjähriger Polizist fragte mich: „Sind Sie verheiratet?” Dann sagte er zu sich selbst: „Ein Blick auf sie zeigt, dass sie noch eine Jungfrau ist.” Ich fragte: „Was hat das damit zu tun, ob ich Ihnen meinen Namen und meine Adresse bekannt gebe?” Sobald ich das gesagt hatte, begannen einige Polizisten boshaft zu lachen. Der etwa vierzigjährige Polizist sagte: „Sie schauen ungefähr so alt aus, wie meine Tochter. Antworten Sie sofort, ansonsten werden Sie es sicher bereuen, nachdem sie einen Geschmack davon bekommen haben.” Daraufhin begannen alle Polizeibeamten im Raum laut zu lachen.

Eine kurze Zeit später kam ein Mann in weißer Kleidung, wahrscheinlich ein Küchenmitarbeiter, in den Raum. Als er mich ansah, lachte der Mann auf lüsterne Weise und verkündete: „Oh, hier ist eine weitere!” Ich fühlte instinktiv, dass sie bereits viele Praktizierende gefoltert hatten. Der etwa vierzigjährige Polizist sagte zu dem weiß gekleideten Mann: „Bald werde ich sie dir für eine Stunde überlassen.” Alle Männer im Raum lachten lüstern, nachdem diese Bemerkung gefallen war. Ich begriff plötzlich, wie sie mich als nächstes behandeln würden.

Nachdem der Polizist mit dem weiß gekleideten Mann gesprochen hatte, gab er ihm einige weiße Tabletten. Der Mann bat zweimal um Nachschub. Ich wusste, dass die Tabletten schlimmes Zeugs waren. Ich wollte nicht zulassen, dass das Böse mich folterte und mein Leben zerstörte, so beschloss ich wegzulaufen. Ich sagte ihnen, dass ich auf die Toilette müsste. Als sie die Zustimmung verweigerten, begann ich einfach hinauszugehen. Als sie meine Entschlossenheit bemerkten, folgten mir zwei von ihnen zur Toilette. Als ich aus der Toilette herauskam, bemerkte ich, dass sich die Straße gleich außerhalb des Tores befand. Ich dachte, wenn ich aus dem Tor laufen könnte, wäre ich auf der Straße und könnte um Hilfe rufen. Zu dieser Zeit ging einer der Polizisten zu dem weiß angezogenen Mann, um etwas zu klären und auch der andere lockerte seine Bewachung, weil ich gefesselt war. Ich lief auf das Tor zu, doch ich schaffte nur ein paar Schritte ehe sie mich fingen und mich auf den Boden warfen. Vier oder fünf begannen mich zu treten und zu schlagen. Der junge Polizist, der mich bewachen sollte, wurde zornig und wollte mich foltern, doch er wurde von dem etwa vierzigjährigen Polizisten zurückgehalten und für seine Nachlässigkeit beschimpft. Sie rissen meine Ärmel hinunter und schoben die Handschellen über dem Stoff wieder darüber. Sie sagten mir, dass niemand davon erfahren würde, auch wenn sie mich töten würden. Ebenso berichteten sie mir, dass kein Praktizierender die Folter länger als fünfzehn Minuten aushalten konnte.

Zwei von ihnen banden ein Seil an meine Handschellen und benutzten dieses, um mich in der Luft in einer Garage aufzuhängen. Sie hielten meinen Kopf nach unten. Das Gewicht meines ganzen Körpers lag auf meinen Handgelenken und ich fühlte einen qualvollen Schmerz. Jetzt wusste ich, warum sie meine Ärmel hinunter gerissen hatten, bevor sie mir die Handschellen anlegten - auf diese Weise hinterließen die Handschellen keine deutlichen Narben. Sie klebten meinen Mund zu, sodass ich keinen Laut von mir geben konnte. Nachdem ich die Folter nicht länger ertragen konnte, verriet ich ihnen meine Adresse. Danach nahmen sie mich hinunter und brachten mich ins Internierungslager zurück. Nach meiner Ankunft dort traf ich die Praktizierenden, die in der Qianmen Polizei-Unterstation festgehalten wurden und bemerkte, dass alle von ihnen gefoltert worden waren. Später schickten sie mich in meine Heimatstadt zurück und verurteilten mich zu zwei Jahren Zwangsarbeit. Im Zwangsarbeitslager sorgte ich mich sehr um die anderen Praktizierenden, die in der Mentougou Polizei-Station festgehalten wurden. Ich wusste, dass diese spezielle Folter, die sie auch bei mir benutzten, zu einer dauerhaften Verletzung der Hände führen konnte. Die Folter verursachte, dass meine Hände anschwollen und ich sie danach für eine lange Zeit nicht fühlen konnte. Ich konnte auch meinen Hals nicht bewegen und meine Augen tränten zu dieser Zeit übermäßig viel. Nach langer Zeit des Praktizierens der Übungen verschwanden diese Symptome jedoch wieder.