Knapp entkam ich der üblen Verfolgung durch die KPC und wurde Zeugin ihrer Verbrechen

(Minghui.de) Ich heiße Lu Changjing, bin 44 Jahre alt und wohne in Shengyang, Provinz Liaoning. Meine Mutter Shi Shengying ist auch Falun Gong-Praktizierende. Sie weigerte sich, Falun Gong aufzugeben und wurde zu Tode gefoltert. Ihre Leiche befindet sich noch immer im Krematorium Shengying des Distrikts Tiexi von Shengyang. Da ich mich ebenso weigerte, Falun Gong aufzugeben, wurde ich brutal gefoltert und entging nur knapp dem Tod. Ich musste meine Familie und mein Heim verlassen.

Ich wurde in den Zwangsarbeitslagern Masanjia und Longshan und im Frauengefängnis der Provinz Liaoning verfolgt und bin Zeugin der Verbrechen der KPC.

1. Schwierige Zeiten überleben

Während der Kulturrevolution wurde mein Großvater als „geschichtlicher Anti-Revolutionär” verunglimpft, weil ihn die Japaner einmal entführten und für drei Tage festhielten. Meine Eltern und meine ältere Schwester, die damals gerade zehn Jahre alt war, wurden als „gegenwärtige Konter-Revolutionäre” eingestuft. Ich sah oft, wie sie von Leuten beleidigt wurden. Meine jüngeren Geschwister, vier und zehn Monate alt, wurden zu meinen Großeltern in die Provinz Shandong geschickt, die sich ebenfalls in großen Nöten befanden. Meine kleinen Geschwister wurden oft schikaniert und jemand verletzte das Auge meines Bruders, das dadurch blind wurde.

Ich wuchs in sehr schwierigen Zeiten auf, in denen die Moral der Gesellschaft sich täglich verschlechterte. Ich war unglücklich, oft überarbeitet, wurde ständig schwächer und war oft zu einem Krankenhausaufenthalt gezwungen, da ich unter Gallenblasen-, Magen-, und Nierenentzündungen, schwerer Migräne und schwachen Nerven litt.

2. Falun Dafa vollbrachte ein Wunder

1996 hatte meine Mutter einen Autounfall und ihr unterer Rückenbereich wurde gequetscht. Der Arzt diagnostizierte die Verletzung als „Behinderung dritten Grades” und meinte, sie würde für den Rest ihres Lebens bettlägerig sein. Dadurch wurde meine Mutter zu einer schweren Bürde für die Familie und mein Vater sorgte neben seiner Arbeit für sie und deren fünfjähriges Adoptivkind Tianjiao. Er musste sehr schwer arbeiten.

1997 kam die jüngere Schwester meiner Mutter zu Besuch und brachte das Buch „Zhuan Falun” mit. Meine Mutter las es und begann innerhalb eines Monats wieder zu gehen. Sie war begeistert und begann ihren Kultivierungsweg.

In jenem Jahr hatte ich ebenso das Glück, Zhuan Falun zu lesen. Auch mein Körper erholte sich von all seinen Krankheiten. Doch nicht nur das, das Buch löste alle Zweifel, die ich im Kopf hatte und ich stellte es meinem Mann und meinem Kind vor. Von da an waren wir eine glückliche und harmonische Familie, folgten den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht und alle unsere Kollegen und Nachbarn achteten uns. Dies veranlasste uns auch, den Flutgeschädigten von 1998 Geld zu spenden.

Im Prozess der Kultivierung wurden unsere Körper und Geiste gereinigt und wir lernten, andere rücksichtsvoll und freundlich zu behandeln. Wir danken dem Meister für seine barmherzige Verbreitung des Dafa.

3. Erste Festnahme, als ich in Peking die Tatsachen erklärte

1999 begann die KPC und Jiang Zemin die brutale Verfolgung von Falun Gong und meine Familie wurde jäh auseinander gerissen.

Am 15. Oktober 1999 ging ich mit einem Praktizierenden nach Peking, um Gerechtigkeit für Falun Gong zu erbitten. Ein Sicherheitsbeamter hielt uns zwei Tage später auf unserem Weg zum Regierungssitz Zhongnanhai an und fragte, ob wir Falun Gong-Praktizierende seien. Als wir bejahten, brachte er uns ins Haftzentrum Xicheng in Peking.

Dort angekommen mussten wir uns entkleiden, bevor wir überprüft wurden. In der Gefängniszelle stahlen uns die Häftlinge alles, was uns gehörte. Wir bekamen täglich zwei Mahlzeiten, nämlich Suppe aus verfaultem Gemüse und grob geschrotetem Mais. Die hygienischen Bedingungen waren schrecklich, im Essen fanden sich Fliegen, Wanzen oder Schaben. Ich musste jeden Tag lange arbeiten und 23 Falun Gong-Praktizierende teilten sich einen Raum von 4,50 auf 1 Meter. Wir schliefen in Schichten.

Vier Tage später erfuhr ich, dass meine Mutter bereits am 15. Oktober zum Appellationsbüro in Zhongnanhai gegangen war, noch am gleichen Tag festgenommen wurde und ebenso in ein Haftzentrum kam. Nach sechzehn Tagen brachten mich Polizisten aus Shenyang ins Untergeschoss. Sie verhörten mich oft des Nachts. Einmal war einer der Polizisten betrunken und berührte mich unsittlich im Gesicht und am Hals, während acht andere weibliche Praktizierende zusahen.

Nach weiteren vier Tagen wurde ich zurück nach Shenyang geschickt und dort eingesperrt. Nach geltendem Recht hätte ich nach 14 Tagen freigelassen werden müssen, doch hielt mich die Polizei ohne fälligen Prozess 21 Tage lang fest. Nachdem ich protestierte, befahl sie meiner Arbeitseinheit, der ersten Maschinenwerkzeugfabrik in Shenyang, mich abzuholen. Diese brachte mich in die Wohlfahrtsabteilung Gan'guan zur „Gehirnwäsche”, die mich erneut ohne gesetzliche Grundlage für weitere zwanzig Tage festhielt.

4. Während meiner zweiten Inhaftierung erlebte ich eine grausame „Gehirnwäsche”

Im März 2000 wurde ich erneut festgenommen, da ich den Artikel „Im Gefängnis” schrieb und im Internet veröffentlichte. Es war die Geschichte meines Versuchs, in Peking zu appellieren. Ein Polizist erklärte mir, dass ich auf Befehl des Staatlichen Sicherheitsbüros festgenommen würde. Diesmal betrachtete man mich als Schwerverbrecher und Sun Shen von der städtischen Polizei und Direktor Wu von der Bezirkspolizei schlossen mich im Leichenschauhaus der Wohlfahrtsabteilung Gan'guan ein.

Das Gebäude der Wohlfahrtsabteilung war voller alter, kranker und behinderter Menschen. Viele von ihnen lagen im Sterben und wurden kurz vor ihrem Exitus in das Leichenschauhaus gesperrt. Diese Menschen waren hemmungslos, ihre Betttücher fleckig und verdreckt und der Raum stank entsetzlich. Die Fenster hatten keine Glasscheiben. Dort schlossen mich die Polizisten ein und gingen mit hämischem Grinsen davon. Mein Mann weinte, als er mich dort sah.

Ich verbrachte 45 Tage lang im Leichenschauhaus und wurde dann unter falschen Anschuldigungen ins Zwangsarbeitslager Masanjia überführt. Der Polizist Zhang belog meinen Mann und behauptete, dass er meine Arrestzeit verkürzt hätte und erpresste so 3.000 Yuan von ihm. In Masanjia umgaben mich andauernd Leute, die mich einer „Gehirnwäsche” unterzogen, damit ich Falun Gong aufgebe, doch weigerte ich mich standhaft. Ich musste mich von morgens 5:30 Uhr bis nach Mitternacht 1 Uhr nieder hocken.

Nach zwanzig Tagen versuchten die Wärterinnen mich zu verwirren und in die Irre zu führen. Sie hatten „Zhuan Falun” in der Hand und behaupteten, Falun Gong-Praktizierende zu sein. Durch die täglichen „Gehirnwäsche”-Behandlungen gingen meine Kultivierungsgedanken allmählich verloren und falsche Gedanken tauchten auf wie: „Das Zwangsarbeitslager Masanjia ist eine Institution der Provinz. Die Polizisten und Wärter sind alle staatliche Angestellte und würden doch nicht lügen. Nebenbei sah ich oft Liu Jing vom zentralen Büro 610, den Gouverneur Wen Shizheng, Ding Shifa vom politischen Rechts-Komitee der Provinz Liaoning und andere hochrangige Beamte. Wie könnte die ganze Regierung lügen?!” So wurden ihre Lügen für viele Praktizierende zu Wahrheiten und auch ich fing an, dem bösartigen Regime zu glauben. Ich weinte drei Tage lang und schrieb dann eine Reueerklärung, in der ich zugab, dass es falsch war, nach Peking zum Appellieren zu gehen.

Bald darauf kam ich aus der Haft und wurde stattdessen eine der Wärterinnen. Dies war für mich das Signal zum Aufwachen. Ich entdeckte, dass die Gefängniswärter die Familien der Praktizierenden aufforderten, ihre mitgebrachten Geschenke an einem gewissen Ort niederzulegen, bevor sie ihre Angehörigen besuchten. Sobald die Familien gegangen waren, gaben die Wärter die Gaben aber nicht an den Praktizierenden weiter. Diese dachten nun, dass ihre Familien die Geschenke wieder mit nach Hause genommen hätten und die Familien glaubten, dass ihre einsitzenden Verwandten die Geschenke erhalten hätten. In Wirklichkeit nahmen die Wärter diese an sich und verteilten sie unter sich. Die Wärter aßen jeden Tag sehr gut und nahmen sogar noch Essen mit nach Hause. Ich überdachte meinen neu entdeckten Glauben: „Haben diese Leute jemals Zhuan Falun gelesen? Ein Falun Gong-Praktizierender würde so etwas nie machen.”

Damals gab es einige sogenannte „feste Falun Gong-Praktizierende” die aus Peking nach Masanjia gebracht worden waren. Sie gaben Falun Gong schnell auf. Es waren Niu Hong, Yue Huiling, Li Lina und Zhou Xuan. Ich brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass diese keine Ahnung von Dafa hatten. Sie taten nichts anderes, als andere Praktizierende zu verwirren und Direktor Su Jing lud sie oft heimlich zum Essen ein.

Mir wurde klar, dass diese ”festen Falun Gong-Praktizierenden” Spezialagenten waren, die für einen ganz spezifischen Zweck ins Gefängnis geschickt wurden. Ich wusste, dass man mich wie auch andere Praktizierende zum Narren hielt; getäuscht von einem Regime, das einem ins Gesicht lächelt und gleichzeitig die bösartigsten Tricks anwendet und empfand im Herzen großen Schmerz, Zorn und Traurigkeit.

5. Bezeugen der Verbrechen im Masanjia Zwangsarbeitslager

Während ich in Masanjia war, wurde ich Zeuge vieler Verbrechen: Der Student Wang Dong wurde von Fang und Shao Li mit Elektrostäben geschockt, weil er sich weigerte, Falun Gong zu verleugnen. Ein neuer Praktizierender musste mit weit gespreizten Beinen stehen bleiben, bis ihm die Sehnen bis zur Größe einer Faust anschwollen. Frau Hu Guizhen wurde aus dem gleichen Grund brutal verprügelt, wodurch ihre Stirn anschwoll. Dem Praktizierenden Wang Jinping aus Liaoning riss man die Haare am Hinterkopf heraus und folterte Gao Qiuyan brutal bis zu seiner geistigen Verwirrung.

Ich ging zur Direktorin Su Jing und fragte, warum die Praktizierenden geschlagen würden. Später erzählte ich den Wärterinnen, dass ich eine Praktizierende geblieben sei und die Kultivierung fortsetzen würde. Sofort brachten sie mich in die „scharfe” Verwaltungsabteilung und befahlen mir, still zu sitzen und mit meinen Augen nur geradeaus zu blicken. Oftmals veranstalteten sie Sitzungen, um mich zu kritisieren und zu misshandeln. Ich musste mich für viele Stunden in der Hocke kauern, so dass ich nach kurzer Zeit nicht mehr gehen konnte.

Eines Tages besuchten mich mein Mann und mein Kind, aber die Wärterinnen wollten sie mich nicht sehen lassen. Mein 11-jähriger Sohn stand am Zaun des eisernen Eingangstores und sah mich im Inneren des Gebäudes. Bewegt schob er seine kleine Hand durch das Tor, um mich zu erreichen und schrie: „Mama!” Ich hörte seine Stimme und sah seine Anstrengung; Tränen rannen mir über die Wangen. Ein Wärter schrie meinen Sohn rücksichtslos an und mein Mann versuchte, ihn wegzuziehen, doch er kämpfte und rief weiter nach mir. Viele meiner Zellengenossinnen mussten weinen.

Im Jahre 2000 sagte mir eines Tages jemand: „Lu Changjing, Deine Mutter ist hier!” Ich hob den Kopf, sah meine Mutter und eilte zu ihr. Mutter sagte, dass sie wieder zum Appellieren nach Peking gegangen sei und dass ich freigelassen würde. Sie wurde auf dem Weg nach Peking festgenommen. Als der Wärter Dai Yuhong bemerkte, dass sie meine Mutter ist, stieß er sie sofort aus der Zelle und teilte sie einer anderen Gruppe zu.

An dem Tag war es kalt. Meine Mutter hatte weder Schuhe noch eine Jacke an. Die Wärter zerrissen ihre Weste, als sie sie fortzogen und die zerrissenen Kleidungstücke flogen in die Luft. Sie trug wollene, selbst gestrickte Hosen. Ihr graues Haar wehte im Wind. Meine Mutter ging allein über das große Übungsgelände. Sie sah friedlich aus und hatte ein vertrauenswürdiges Gesicht. Da erkannte ich die Kraft und Gerechtigkeit in ihr. Ich wischte meine Tränen ab und sagte mir, dass ich mich dem Bösen nicht beugen würde.

Das Masanjia-Lager folterte die Praktizierenden durch tägliche Sklavenarbeit. Es war eine sehr unhygienische Tätigkeit. Wir mussten in unserem eigenen Waschbecken schmutzige und blutige Hühnerfedern waschen und diese in unserm Zimmer trocknen. Nachdem sie trocken waren, schnitten wir sie mit einer Schere in verschiedene Formen. Diese Handarbeit wurde in die USA exportiert. Wir mussten jeden Tag bis spät abends arbeiten und dann im gleichen Raum mit den Federn schlafen. Es gab keinen Schutz vor den feinen Federn und viele Menschen bekamen starken Husten sowie Atembeschwerden.

Am 19. Februar 2001 konnte ich nicht mehr gehen noch arbeiten. Drei Monate später erlaubten sie meiner Familie, mich nach Hause zu holen.

6. Nach der dritten Festnahme entkam ich nur knapp dem Tode

Nachdem ich zu Hause war, erholte ich mich durch das Fa-Lernen und Übungen machen schnell. Einmal rief mich ein Praktizierender an, den ich in Masanjia getroffen hatte, und lud mich in sein Haus ein, wo ich verschiedene Praktizierende traf, die im Zwangsarbeitslager Zhangshi von Shenyang verfolgt worden waren. Wir sprachen über die Sache der „Umwandlung” in den Lagern und kamen überein, dass sie alle auf Lügen beruhten. Irgendjemand zeigte uns bei der Polizei an und sehr bald wurden viele Praktizierende erneut festgenommen. Ich war zu dieser Zeit gerade nicht zu Hause und entging so der Verhaftung, konnte allerdings nicht nach Hause zurückgehen, da die Polizei mit einem Haftbefehl nach mir suchte.

Am chinesischen Neujahrsabend wusste ich nicht, wohin ich gehen könnte. Ein Polizist überwachte meine Mietwohnung. An diesem Tag hielten sich mein Mann, mein Sohn und ich bis neun Uhr abends in einem großen Supermarkt auf. Später gingen wir zu meinem Vater. Meine Mutter war immer noch ungesetzlich in Masanjia eingesperrt und musste meinen Vater mit dem 10-jährigen Tianjiao alleine lassen. Als mein Vater mich sah, fing er an zu weinen: „Was sollen wir nur machen? Hier ist ja auch kein sicherer Platz mehr!”

Nach Neujahr reiste mein Mann nach Dalian, um der Polizei zu entgehen. Als wir auf dem Bahnhof von Dalian ankamen, wurden mehrere Praktizierende, die uns abholen wollten, verhaftet. Nur mein Mann entwischte. Die Polizei schlug und trat mich in aller Öffentlichkeit und warf einen 100 Yuan-Schein auf mich, um mich zu demütigen, während alle zusahen. Sie brachten mich ins Haftzentrum von Dalian und fesselten mich mit Handschellen an einen eisernen Stuhl. Ich beantwortete keine ihrer Fragen, darum gossen sie mir kaltes Wasser über den Kopf. Das ging so weiter bis zwei Uhr nachts.

6-1. „Ich habe viele Methoden Dich zu foltern”

Im Nordosten Chinas schneite es noch im März. Ich trug nur ein baumwollenes Hemd und eine Hose. Das kalte Wasser rann mir den Rücken hinunter. Ich fing zu zittern an und hustete Blut. Der mich vernehmende Polizist prüfte meinen Puls, doch konnte er ihn nicht finden. Dadurch geriet er in Panik und brachte mich schnell in meine Zelle zurück.

Am 21. März war ich bewusstlos. Ich hatte nichts gegessen. Am Morgen des 22. März kam ein Wärter und forderte elf Mitgefangene - sieben Männer und vier Frauen - auf, mich vom zweiten in den vierten Stock zu tragen. Dort stießen sie mich nieder und führten einen Schlauch durch die Nase und meine Kehle hinunter. Beim ersten Mal zog ich den Schlauch wieder hinaus. Beim zweiten Mal käute ich ihn nach oben und spuckte ihn aus. Beim dritten Mal ging der Schlauch bis in den Magen. Dann legten sie mir Fesseln an die Hände und Ketten an die Füße, um mich ruhig zu stellen. Vier Tage lang konnte ich weder stehen noch hocken oder mich hinlegen. Ich verweigerte Essen und Trinken, weil man mir nicht erlaubte, zur Toilette zu gehen.

Am 28. März überstellte mich die Polizei von Dalian nach Shenyang. Sie setzten mich in einen schwarzen Wagen zusammen mit den Männern Zhang Song und Han Zhi und Frau Chang Jianping. Eine Hand wurde mit Handschellen an die Innenseite des Wagens gefesselt und die andere an die Frau. Einer fragte mich, ob ich wüsste, wer sie seien. Ich meinte, sie seien Polizeibeamte. Er antwortete darauf: „Um genau zu sein, sind wir vom Staatlichen Sicherheitsdienst und darauf spezialisiert, Spione zu verhören. Wir haben alle Arten der Folter für dich.” Als er merkte, dass ich nicht antwortete, fuhr er fort: „Wirklich, wir wollen dich nicht ärgern. Es ist schon ein Grab für dich geschaufelt und alles was wir tun müssen ist, dich lebendig zu begraben.” Ich antwortete lächelnd: „Das Netz des Rechts ist groß und versäumt nichts. Ich bin eine Dafa-Praktizierende, tot oder lebendig.” Er antwortete darauf: „Du bist sehr zäh. Es wäre zu leicht für dich, wenn wir dich nur lebendig begraben würden. Wir werden dich von den Klippen werfen und die Haifische dich Stück für Stück fressen lassen.” Ich sagte zu ihm: „Hör dir nur einmal selbst zu, dann weißt du, wie schlecht du bist. Alles, was du machst, wird von den Göttern betrachtet und auch mein Meister sieht es. Die karmische Vergeltung ist nur eine Frage der Zeit. Du wirst bekommen, was du verdienst.” Sie sagten mit tückischem Ton: „Fein! Wir werden dir die Haut abziehen, wenn wir in Shenyang angekommen sind.”

6-2. Barbarische Zwangsernährung im Krankenhaus Ankang

Ich war ein wenig ängstlich, als wir in Shenyang ankamen. Ich sagte mir: „Ich bin eine Dafa- Schülerin und habe nichts Falsches getan!” Der Direktor des Sicherheitsbüros befahl Offizier Han Zhi, mich sofort in das Haftzentrum von Shenyang zu bringen. Ich ging aus Protest gegen meine gesetzeswidrige Gefangennahme in Hungerstreik. Nach zwei Tagen erbrach ich Blut. Sie brachten mich mit einigen anderen Praktizierenden, die sich ebenso im Hungerstreik befanden, ins Krankenhaus Ankang. Dieser Ort heißt auch Drogenrehabilitierungs-Zentrum Sitaizi. Dort blieben wir für 10 Tage.

Das Krankenhaus Ankang zwangsernährte hungerstreikende Praktizierende jeden zweiten Tag. Die Zwangsernährung wurde immer von Xie Xiaobin, dem Direktor des Krankenhauses, und Luo durchgeführt. Nach sechs Tagen Hungerstreik warfen sie mich auf ein Bett und führten mir einen Schlauch durch die Nase in den Magen. Mir war, als könne ich nicht mehr atmen und zog den Schlauch heraus. Dieser war voller Blut. Ich sah, dass der Schlauch, durch den die Nährlösung mit der Bezeichnung „IV” eingeflößt werden sollte, eine Schlauchbinde zum Abbinden von Gliedmaßen war und raukantige Enden besaß.

Im Krankenhaus verhörten mich oft Zhang Song und Chang Jianping. Einmal hatten sie eine lange Liste Telefonnummern dabei und fragten mich, was ich getan hätte. Ich antwortete: „Wieso habt ihr mich festgenommen, wenn ihr nicht wisst, was ich getan habe?” Sie erwiderten, dass sie mich solange festhalten, bis ich sterben würde - auch ohne Beweise.

Etwas später besuchten mich vier Beamte der Polizeistation Santaizi des Distrikts Huang'gu und lasen mir mein „Urteil” vor. Es lautete auf 2 1/2 Jahre Zwangsarbeitslager wegen „ungesetzlicher Zusammenkünfte.” Ich weigerte mich, es zu unterschreiben. Am 30. April 2002 brachten sie mich in das Zwangsarbeitslager Longshan der Stadt Shenyang. Der dortige Arzt wollte mich allerdings wegen meines Pulses von 160 Schlägen pro Minute nicht aufnehmen, was durch den Hungerstreik und einer folgenden Kaliumvergiftung verursacht wurde. Deshalb brachten sie mich in das Drogenrehabilitations-Zentrum zurück und ich setzte meinen Hungerstreik fort.

6-3. Experimente im Raum für Infektionskrankheiten

Am 10. Mai 2002 fing ich wieder an zu essen. Am 14. Mai schloss ein Wärter Su Li, Wang Xiaoyan und mich in einen Raum für Infektionskrankheiten ein. Die Patienten in jenem Zimmer litten an Hepatitis und Syphilis und kamen aus dem Gefängnis Dabei.

Am 15. Mai begannen wir erneut mit einem Hungerstreik und verlangten den Krankenhausdirektor zu sprechen. Ich fragte die Wärterin Zhang Jianling, warum das Krankenhaus Ankang Falun Gong-Praktizierende in die Infektionsabteilung steckt. Sie behauptete, dass Hepatitis und Syphilis keine ansteckenden Krankheiten seien, worauf ich antwortete: „Wenn das stimmt, wieso schickte dann das Gefängnis Dabei diese Patienten hierher?” Von da an neigte ich dazu, anzunehmen, dass die Polizei mit uns Experimente machen wollte.

Am nächsten Tag kam Direktor Xie Xiaobin und erzählte mir, dass es keine ansteckenden Krankheiten seien; er habe bereits vorher Versuche mit Gefangenen gemacht. „Wenn sie nicht ansteckend sind”, fragte ich ihn, „warum versuchen dann die chinesischen Gesundheitsbeamten mit aller Macht die Ausbreitung von Hepatitis und sexuell übertragbaren Krankheiten zu verhindern? Warum brachte das Gefängnis Dabei solche Patienten hierher? Sie haben unsere Menschenrechte verletzt, indem Sie uns auf diese Weise verfolgen. Ich werde Sie anzeigen.” Xie sagte nichts, drehte sich um und ging weg.

Ich wollte nicht länger in diesem verdreckten Dämonenkäfig bleiben. Am 1. Juni, nachdem ich wieder zu essen angefangen hatte, wurde ich zurück ins Haftzentrum von Shenyang verlegt.

6-4. Der Wärter Tang Yubao des Zwangsarbeitslagers Longshan sagte: „Ich nehme die Verantwortung für Ihren Tod auf mich!”

Am 4. Juni kam ich ins Zwangsarbeitslager Longshan der Stadt Shenyang. Oberaufseher Tang Yubao stellte mir ein paar Fragen und gab mich dann an die Wärterin Duan Yuying von der ersten Brigade weiter. Sie sperrte mich hinter ein eisernes Tor und rief etliche Leute herbei, die mich foltern sollten. Sie verpassten mir täglich eine „Gehirnwäsche” und ließen mich nicht vor drei Uhr morgens schlafen. Nach 17 Tagen war ich jedoch immer noch meiner Selbst bewusst und von ihren Tricks nicht getäuscht.

Am 22. Juni brachten mich Wärter von Longshan ins Gehirnwäschezentrum im Zwangsarbeitslager Zhangshi. Die Wärterin Shi Fengyou befahl Personal und Gefangenen, in unanständigen und gemeinen Worten zu mir zu sprechen, um mich ärgerlich zu machen, so dass ich die Beherrschung verlieren sollte. Ich sagte nichts und überlegte nur, wie ich ihren Fallen entgehen und ruhig bleiben könne.

Nach 24 Tagen, am 16. Juli, holten mich Wärter zurück nach Longshan und brachten mich in eine „allgemeine Erziehungsgruppe”. Ich war rund um die Uhr von Gefangenen umgeben. Am nächsten Tag sagte ich zur Wärterin Yang Min, dass ich nicht schlafen könne, weil in meinem Bett eine Metallplatte herausragte. Yang sagte, dass sie keine Bettdecken mehr haben und ich solle damit leben. Ich wusste, dass sie es mir schwer machen wollte. Jeden Morgen wachte ich mit tiefen Einkerbungen auf, die durch die herausstehenden Metallplatten verursacht wurden. Erst nach einem Monat gab Yang mir eine Bettdecke, da die anderen jeden Morgen tiefe Kerben auf meinem Rücken gesehen hatten.

Im Oktober wurde es kalt und ich fing an Blut zu husten. Ein Häftling meldete es, da er sich vor ansteckenden Krankheiten fürchtete. Im Krankenhaus wurde mein Brustkasten untersucht, doch der Arzt stellte keine Lungentuberkulose fest. Der Wärter forderte meine Familie auf, die Untersuchung für mich zu bezahlen und so sah ich meinen Vater, meinen Mann und meine ältere Schwester im Krankenhaus. Noch ehe das Untersuchungsergebnis bekannt wurde, brachte mich der Wärter zurück ins Arbeitslager. Am nächsten Tag kam ich in die zweite Brigade. Der Wärter Tang Yubao sagte, dass es nichts Besonderes sei, dass ich Blut huste. Dann rief er Wang Wie und Wie Peiyuan: „Schlagt sie, wenn sie Falun Gong nicht abschwört! Ich übernehme die Verantwortung, wenn sie stirbt! Beobachtet sie 24 Stunden lang und lasst sie nicht schlafen. Sie kann schlafen, wenn sie Falun Gong abgeschworen hat.”

Die beiden schlossen mich in einen Lagerraum ein, um mir „das Gehirn zu waschen.” Drei Tage danach sprach Tang Yubao bei einem Treffen zu uns: „Ich habe viele Methoden, um euch zum Widerruf von Falun Gong zu bringen. Ich werde der Chef bleiben, auch wenn zwei von euch sterben. Ich werde eure Strafzeit verlängern, falls ihr nicht widerruft. Denkt nicht, dass ich das nicht schon früher einmal getan hätte!” Nach dem Treffen befahl sie fünf Leuten, mich zu beobachten und nicht schlafen zu lassen, außer für eine halbe Stunde nach 5 Uhr morgens.

Vier Tage nach dem Schlafentzug hustete ich noch mehr Blut und mein Rücken tat oft weh. Ich wusste, dass sie meinen Willen durch Schlafentzug brechen wollten und dadurch, dass meine Krankheiten nicht behandelt wurden. Doch sagte ich zu mir, dass der Wille einer Dafa-Praktizierenden hart wie Diamant sei und dass man auch gut ohne Schlaf auskommen könne. Das hielt ich 16 Tage lang aus. Wunderbarerweise lebte ich und fühlte mich stark. Darum schickten sie mich in die allgemeine Erziehungsgruppe zurück.

6-5. Zu schwerer Arbeit gezwungen

Im Winter zwang das Lager uns, Tofu zu verarbeiten. Trotz meiner unerträglichen Rückenschmerzen befahl der Wärter mir oft, den Tofu vom ersten Stock zu holen, obgleich er meinen Zustand kannte. Ich musste also 40 Pfund schwere Säcke auf dem Rücken vom ersten zum vierten Stock tragen. Ich hatte Zhang Ning, Yang Min und Wang Hongling oft gesagt, dass ich nichts Schweres tragen könne und sie versprachen auch darauf Rücksicht zu nehmen, aber später befahlen sie mir trotzdem wieder, diese schwere Arbeit zu machen. Jedes Mal, wenn ich einen schweren Sack trug, spuckte ich eine Menge Blut, doch die Wärter kümmerten sich nicht darum. Einige Gefangene sahen, wie sehr ich litt und versuchten mir zu helfen.

Wegen SARS hörten wir mit der Herstellung von Tofu auf und fertigten Perlenschnüre, die zu Girlanden weiter verarbeitet wurden und exportiert wurden. Diese Arbeit ließ unsere Fingergelenke aufspringen, so dass man oftmals die Knochen sehen konnte. Begann ich neue Perlenschnüre zu machen, platzten die alten Wunden wieder auf und ich hatte fortwährend blutende Hände. Eine Gefangene konnte es nicht mehr ertragen, mich so zu sehen und brachte mich zum Oberaufseher Yue Yun, um ihm meine Hände zu zeigen. Yue Yun befahl der diensthabenden Person mir eine andere Arbeit zuzuteilen, doch befahl mir der Wärter kurz danach die alte Arbeit weiter zu machen.

6-6. Die Verbrecherlogik der Partei und ihre schamlosen Taten zurückweisen

Am 27. Januar 2003 bekam ich von meinem Sohn einen Brief: „Liebe Mutter, das Chinesische Neujahr kommt heran. Du kannst nicht nach Hause kommen und unsere Familie kann abermals nicht zusammen sein. Ich kann dir nur schriftlich ein gutes neues Jahr wünschen. Ich wünsche dir Gesundheit und dass alle deine Wünsche in Erfüllung gehen. Wir schicken dir hiermit 400 Yuan zum Essen. Bitte kauf dir etwas, was du gerne isst! Mach dir nur um mich und Vater keine Sorgen!” Das war der erste Brief, den ich je von meinem Sohn bekam.

Einen Tag vor Muttertag rief Yue Yun ein Treffen zusammen, bei dem er uns als selbstsüchtig und rücksichtslos gegenüber unseren Familien bezeichnete. Ich dachte, er lüge den Gefangenen etwas vor und ich müsse ihn richtig stellen. Darum schrieb ich am nächsten Tag einen Artikel mit dem Titel „Muttertag” und las ihn den Gefangenen in meiner Zelle vor. Ich erzählte ihnen, dass ich meinen Sohn seit einem Jahr nicht gesehen hätte und dass die Gefängniswärter mir nicht erlaubten, ihn zu sehen. Sie nahmen mich fest und setzten mich gefangen, ohne irgendeinen Anhaltspunkt und dann beschuldigen sie mich, ich sei selbstsüchtig. Was ist denn das für eine Gerechtigkeit? Die Gefangenen weinten, als ich ihnen den Brief vorlas. Ich suchte nach Yue Yun und fragte ihn, zu welchem Zweck die Gefängniswärter mir immer erzählten, dass meine Mann mich verlassen wolle und schlechte Menschen meinen Sohn beeinflussen würden. Ich fragte ihn, ob er die Absicht habe, meine Familie zu zerbrechen. Er wüsste doch, dass ich ein guter und unschuldiger Mensch sei und dass er mir deshalb nicht erlaube, meine Familie zu sehen. Yue schwieg.

Ein paar Tage später sagte Yue zu mir: „Das Lager erlaubt dir, deine Familie ein Mal zu sehen. Bevor sie hereinkommt, muss aber jeder von ihnen auf das Bild eures Meisters treten.” Ich antwortete Yue sehr ernst: „Es ist mein Recht meine Familie zu sehen und du willst dieses Gesuch benutzen, meinen Glauben zu demütigen. Du willst nicht, dass ich meine Familie sehe. Du willst mich töten. Wenn das die Voraussetzung ist, meine Familie zu sehen, verzichte ich darauf.” Ich drehte mich um und ging. Am Abend schrieb ich einen Artikel für Yu mit dem Titel „Beug deine Knie”. In diesem hieß es: „Beug deine Knie und bereue. Du musst deine Sünden wiedergutmachen.”

Drei Tage später begann ich wegen der Lage erneut einen Hungerstreik. Dong Mei, Chen Yufeng, Xia Yulan, Qi Shuyuan und Fu Yanling machten mit. Nach zwei Tagen wurde ich mit der Nährlösung IV zwangsernährt, obgleich ich Blut erbrochen hatte. Ich fühlte ein Brennen im Rücken, als sie mir den Schlauch einführten. Später traten sie offen auf das Bild des Meisters und legten uns das Foto während der Zwangsernährung unter die Füße. Yua Jun fragte, wann wir den Hungerstreik beenden wollten und ich antwortete ihm: „Wenn ihr des Meisters Bild aufgenommen habt, dann hören wir auf!”

6-7. „Die Art wie sie euch behandeln, ist zu grausam. Wir sind so aufgebracht, aber wir wagen nicht, den Mund aufzumachen”

Nach Neujahr 2004 kamen andere Gefangene, um mich rund um die Uhr zu beobachten. Auf Befehl der Wärter quälten sie mich unmenschlich. Fünf Tage nach Neujahr verboten sie mir zu sprechen. Jeden Tag verspotteten sie mich, machten mich lächerlich, beschimpften mich mitten in der Nacht und erniedrigten mich. Nach vierzehn Tagen ging ich aus Protest gegen ihre Behandlung wieder in Hungerstreik. Als mir Zhang Ning die Nährlösung IV zu geben versuchte, weigerte ich mich und die Gefangenen fesselten mich mit den Händen an einen Stuhl. Zhang Ning griff mir in die Haare und ohrfeigte mich hart. Liang Zhen, Wu Ge und Li Wei standen daneben und keiner hinderte Zhang an seiner Gewalttätigkeit gegen mich.

Meine Beine waren schrecklich verletzt, als ich in die Zelle zurückkam. Damals hatte ich 20 Tage lang kein Wort gesprochen und acht Tage lang weder gegessen noch getrunken. Sie wollten mich immer noch zur Arbeit bis nach Mitternacht zwingen, doch ich weigerte mich. Da ergriffen die Gefangenen auf Befehl der Wärter meine Beine und zogen mich von meinem Bett herunter zur Tür und trugen mich in die Ausbeuterwerkstatt. Am nächsten Tag konnten sie den Schlauch nicht mehr durch meine Nase in den Magen einführen, um mich zwangsweise zu ernähren. Zwei Tagen später schob Li Weiyu aus der Hygieneabteilung den Schlauch gewaltsam durch Nase und Kehle. Ich fing an große Mengen Blut zu erbrechen, das mit der Kornpaste vermischt war, die sie mir hineingepresst hatten. Von da an hörten sie auf, mich zwangsweise zu ernähren.

Die Wärter hatten vor, mich in die Psychiatrie zu schicken, weil ich seit einem Monat nicht gesprochen und seit 16 Tagen weder gegessen noch getrunken hatte. Ich wusste, dass dadurch die Quälereien noch verstärkt werden würden, darum fing ich an zu essen.

Als ich in die Zelle zurückkam, weinten viele der Gefangenen: „Es ist zu grausam wie sie dich behandeln. Wir sind so aufgebracht, haben aber nicht den Mut, den Mund aufzumachen!” Seit ich nicht mehr gesprochen hatte, hatte ich mich auch geweigert, Sklavenarbeit zu leisten und auf Fragen zu antworten. Vorher hatte ich oft mit Yue Jun gesprochen und ihm gesagt, dass sie uns wie Sklaven behandelten. Wir mussten von 5 Uhr 30 am Morgen bis nach Mitternacht um 1 oder 2 Uhr des nächsten Tages arbeiten. Wenn die Inspektoren kamen, sollten wir lügen und sagen, dass wir um 20 Uhr 30 mit der Arbeit aufhören, was ja nicht stimmte. Wir mussten unsere Arbeit mit in unsere Zimmer nehmen und sie dort fertig machen; eher durften wir nicht schlafen.

Am 7. Mai 2004 schrie der Wärter Zhang Ning: „Wer geht nicht zur Arbeit? Aufstehen!” Ich stand mit mehreren Praktizierenden auf. Wir sollten in den dritten Stock gehen und Praktizierende aus der zweiten Brigade gingen in den zweiten. Zhang Ning fragte mich in seinem Büro, ob ich arbeiten gehen würde und ich sagte: „Nein, ich bin keine Gefangene des Lagers und ihr quält mich dadurch, dass ihr mich zwingt, bis nach Mitternacht zu arbeiten.” Ich hatte überhaupt keine Angst. Sie legten mir Handschellen an und hängten mich am höchsten Punkt eines Etagenbetts auf. Das taten sie mit allen Praktizierenden, die sich weigerten zu arbeiten. In den nächsten 20 Tagen hängten sie uns so jeweils von sechs Uhr früh bis zum nächsten Tag um 1 Uhr in der Nacht auf.

6-8. Das Gesicht der Praktizierenden Gao Rongrong wurde verunstaltet

Am 7. Mai 2004 verunstalteten die Wärter Tang Yubao und Jinag Zhaohua aus der zweiten Brigade die Gesichter von Frau Gao Rongrong und Frau Jin Guike mit elektrischen Stäben. Frau Gao versuchte zu entfliehen und sprang aus dem Haus, aber es gelang ihr nicht. Am 13. Mai brachten mich die Wärter in ihr Büro und schockten mich mit ihren Elektrostäben, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich hörte die zischenden Laute und roch meine verbrannte Haut. Es dauerte Stunden. Danach waren meine Arme und Beine mit Brandblasen übersät.

Danach hatte ich Schmerzen im Brustkasten, mein Herz tat weh, ich war niedergedrückt und weinte viel. Der Arzt des Longshan Lagers diagnostizierte Hysterie. Wärter Yang Min sagte zu mir: „Lu Changjing, du hast deine Zeit fast abgesessen, aber kannst du nach Hause gehen? Mach dich fertig, um ins Gefängnis von Dabei zu gehen. Wir sind mit dir noch nicht fertig.”

Am 27. September 2004 verließ ich nach 16 Tagen Hungerstreik das Lager Longshan lebend.

7. Meine Mutter starb infolge der Verfolgung

Als ich nach Hause kam, sah ich meine Mutter. Sie erzählte, dass sie im Zwangsarbeitslager Masanjia verweigert habe, das Praktizieren von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht aufzugeben Sie musste immer sehr lange in der Hocke sitzen oder stehen und wurde auch mit der „Tigerbank” gefoltert. Ein Wärter riss sie wiederholt an den Haaren und stieß ihren Kopf gegen die Wand. Meiner Mutter wurde schwindelig, sie verlor die Orientierung und konnte nicht aufhören zu erbrechen. Dann klebte der Wärter ihr den Mund zu. An einem kalten Wintertag zogen sie meine Mutter aus, die schon über 60 Jahre alt und körperlich angegriffen war, und steckten sie für zwei Tage in einen isolierten kleinen Raum. Als sie wieder herauskam, war ihre Haut infiziert; Eiter und Blut liefen über ihren ganzen Körper. Der Arzt von Masanjia warnte die Wärter, dass meine Mutter jederzeit sterben könnte. Da sie die Verantwortung fürchteten, informierten sie meinen Vater, dass er sie holen könne. Das war 2003. Mein Vater zahlte dem Lager mehrere Tausend Yuan und nahm meine Mutter mit nach Hause.

Als ich meine Mutter traf, sah sie gut aus, hatte rosige, weiche Haut und war sehr kraftvoll. Sie erzählte mir, dass die Überwacher, kurze Zeit nachdem sie entlassen wurde, herausfanden, dass sie nicht gestorben war. Darum brachten diese meine Mutter und meinen Vater ins Gehirnwäschezentrum des Zwangsarbeitslagers Zhangshi und hielten sie dort für zwei Monate gefangen, während ihr elfjähriges Stiefkind Tianjiao allein zu Hause war.

Am 30. November 2004, zwei Monate nach meiner Heimkehr, nahm die Polizei meine Mutter abermals fest und verurteilte sie zu vier Jahren Gefängnis, weil sie den Menschen im Park erzählte, das „Falun Dafa gut ist” und die „Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens inszeniert war”. Ich ging zu Richter Han Qingchun am Zwischengerichtshof der Stadt Shenyang, doch er erklärte mir: „Selbst wenn deine Mutter zu einer Wand gesagt hätte „Falun Dafa ist großartig” würden wir sie festnehmen und einsperren, das ist die Anordnung des Büros 610.”

Im April 2005 schickten sie meine Mutter ins Frauengefängnis Liaoning. Ich besuchte sie im Juli. Wir sprachen nicht viel, weil wir beobachtet wurden. Meine Mutter sagte zu Tianjiao, er solle ein guter Mensch sein und sah mich lange an. Das war das letzte Mal, dass ich meine Mutter lebend sah.

Am 18. August 2005 wollten wir sie wieder besuchen, doch ein Wärter teilte uns mit, dass sie sich weigere, Gefängniskleidung zu tragen und wir sie deshalb nicht sehen dürften. Am 25. August informierte uns ein Gefängniswärter, dass meine Mutter an einem Herzanfall gestorben sei und dass ihre Leiche im Leichenschauhaus des Krankenhauses Nr. 739 aufbewahrt würde. Mein Mann und ich eilten mit der ganzen Familie in das Krankenhaus. Als wir meine Mutter ansahen, eilte meine jüngere Schwester zu ihr und zog ihr empört die Gefängnisuniform aus. Dabei entdeckten wir, dass der Körper meiner Mutter voller Narben und Wunden war. Unter ihrem linken Rippenbogen war ein schwarzer Quetschfleck, unter ihrer linken Brust befand sich eine Fingernagel große Wunde, an ihrer Kehle eine dreieckige hellrote Wunde und eine quadratische frische Wunde darunter.

Ich fragte den Wärter sogleich, woher die Wunden kämen. Er sagte, diese seien bei der Notbehandlung entstanden. Ich fragte wie ein Mensch, der einen Herzanfall gehabt hätte, durch die Notfallbehandlung Wunden unter den Rippen bekommen könne und an der Kehle. Sie sagten, das wüssten sie nicht. Das Krankenhaus gab mir keinen Krankenbericht, aber ich sagte zu ihnen, dass ich sicher sei, dass meine Mutter schon tot war, als sie hierher gebracht wurde. Die Wärter wollten meine Mutter sofort einäschern. Ich rief meinen Onkel an und sagte ihm, dass meine Mutter gestorben sei, er möchte mit seiner Kamera kommen, um eine letzte Aufnahme von ihr zu machen.

Eine Wärterin mit Namen Li behauptete, dass sie Hauptmann sei und uns nicht erlaube, Aufnahmen zu machen. Sie rief sofort 30 Polizisten, die kommen sollten, um die Tote wegzuholen. Als der Wagen ankam, war mein Onkel bereits da. Die Polizisten teilten sich in zwei Gruppen auf. Die eine eilte zur Leiche meiner Mutter, um sie fortzuschaffen, die andere ging zu meinem Onkel, um ihm die Kamera wegzunehmen. Wärterin Li schrie: „Sie dürfen keine Aufnahmen machen! Wenn die Bilder im Minghui erscheinen, verlieren wir unsere Stellung!” Meine Familie versuchte, den Leichnam meiner Mutter und meinen Onkel zu beschützen. Ein Wärter nahm die Batterie aus der Kamera heraus. In diesem Chaos machte meine jüngere Schwester eine Aufnahme.

Es gab eine Menge Zuschauer, die die Polizisten verurteilten, doch sie wagten nicht, sich für uns einzusetzen. Irgendjemand rief die Zeitung an. Der Reporter, der antwortete, kam nicht, weil er hörte, dass es sich um Falun Gong handelte.

Da hatte ich die Kamera. Ich erbrach Blut und sagte zu den Wärtern: „Ich bin schon halb tot, ich habe nichts zu verlieren. Ich werde euch die Kamera nicht geben, es gibt also keinen Grund zu kämpfen.” Vielleicht dachten sie, dass kein Film mehr in der Kamera sei und hörten deshalb auf darum zu kämpfen. Die Leiche meiner Mutter wurde ins Krematorium Deshangying im Distrikt Tiexi gebracht. Wir wollten nicht, dass meine Mutter eingeäschert würde, aber die Wärter hatten alle Papiere bei sich. Hauptmann Li bedrohte mich: „Du darfst nicht über uns berichten. Einer ist schon tot und ich sehe nicht ein, warum es noch mehr Tote geben muss.”

Am nächsten Tag ging meine Familie samt meinem Vater und Tianjiao zum Krematorium, um den Leichnam meiner Mutter zu sehen, doch man sagte uns, dass dafür die Erlaubnis des Gefängnisses notwendig sei. Das Gefängnis stellte 50 Wärter ab, um den Körper meiner Mutter zu bewachen und erlaubte uns nicht, sie zu sehen. So konnten mein Vater und Tianjiao sie nicht noch ein letztes Mal sehen.

Trotz alledem: Das Foto, das meine jüngere Schwester im Krankenhaus 739 gemacht hatte, gab uns einen soliden Beweis. Wir hatten das Foto von der tödlichen Wunde an der Kehle unserer Mutter. Obgleich wir viele Gespräche mit den Gefängniswärtern führten, wollten sie uns nicht sagen, wie meine Mutter gestorben war. Deshalb weigerten wir uns, die Papiere für die Einäscherung zu unterschreiben. Wir gingen zum Anwaltsbüro im Gefängnis und ein Bevollmächtigter untersuchte die Leiche meiner Mutter. Er gab zu, dass auf dem Leichnam Wunden wären und meinte, wir sollten uns mit dem Gefängnis auseinandersetzen und weigerte sich, für uns eine Klage einzureichen. Nun wandten wir uns an die Gefängnisverwaltung, aber dort sagte man uns, dass sie nur Fälle lebender Menschen annähmen. Der nächste Schritt war uns an ein Appellationsbüro und an das Gericht zu wenden. Auch diese wollten uns nicht helfen und verwiesen uns an das Büro 610. Als ich aus dem Gefängnis herauskam, versuchte ich einen Anwalt anzuheuern, aber dieser sagte, es gäbe eine Regelung, die es verbieten würde, Falun Gong-Fälle zu übernehmen.

Meine Mutter starb zu Unrecht und ich hatte niemanden, der mir half. So sieht es in China mit den Menschenrechten aus. Das Gefängnis tat sich mit dem Büro 610 zusammen, um Druck auf meine Familie auszuüben. Unsere Mobiltelefone wurden abgehört und die Polizei suchte überall nach uns. Sie warnten uns davor, zum Appellieren nach Peking zu gehen. Meine jüngere Schwester hatte panische Angst und floh nach Australien. Die Polizei versuchte mich zu finden und festzunehmen. Sie versuchte sogar, meine Familie zur Einäscherungserlaubnis zu zwingen, um so den Beweis gegen sich zu vernichten.

8. Bitte helft, diese Verfolgung und Verbrechen zu beenden

Meine Mutter, Frau Gao Rongrong, Zong Hengjie, Gao Lianyi, Wang Shuyuan, Ren Shujie und Guan Wenjiang - sind alle tot. Alle diese Menschen verbrachten Zeit mit mir, waren meine Familie und meine Mitpraktizierenden. Sie verloren ihr Leben, weil die KPC Falun Gong verfolgt. Während ich versuchte, für meine Mutter zu appellieren, bat ich gleichzeitig um Hilfe für alle verfolgten Praktizierenden. Ich war Zeugin der Verbrechen in den Zwangsarbeitslagern Masanjia, Longshan und im Frauengefängnis Liaoning.

Ich floh mit dem armen Waisenkind Tianjian ins Ausland. Wir führen ein schwieriges Leben.

Ich sah noch etwas anderes. In Masanjia und Longshan forderten die Wärter jedes Mal, wenn ein Praktizierender Falun Gong widerrufen hatte, weil er die Folterungen nicht mehr ertragen konnte, dass er „Das gleiche Lied” singen sollte. Viele Praktizierende, die unter Zwang das Praktizieren aufgaben, vergossen bittere Tränen, während sie singen mussten. „Das gleiche Lied” ist eine Lüge der KPC, um ihre Verbrechen zu verstecken, mit denen sie die Körper der Menschen zerstört und ihre Seelen ruiniert haben. Immer, wenn ich in den Lagern dies Lied hörte, überfiel mich Traurigkeit, Mitleid und Zorn. Die KPC folterte Praktizierende bis sie halbtot waren und zwangen sie dann „Das gleiche Lied” zu singen. Nur die schlechtesten Menschen können so etwas tun und nur die schamlosesten Schurken würden dies Lied öffentlich in der ganzen Welt vorführen. Hinter diesem Lied stehen die Tränen, das Blut und das zerstörte Leben von Praktizierenden.

Meine Mutter, Frau Shi Shengying, wurde zu Tode verfolgt, weil sie „Das gleiche Lied” nicht mit der bösartigen Partei zusammen singen wollte. Bis heute befindet sich ihr Leichnam im Krematorium Shengdeying im Bezirk Tiexi in Shenyang. Als ich mich weigerte „Das gleiche Lied” mit der üblen Partei zu singen, entrann ich nur mit knapper Not dem Tod, musste aus meinem Heimatland fliehen und meine Familie alleine lassen.

Lasst uns das Böse daran hindern, sich zu brüsten und lasst uns helfen, die Ausweitung der Verfolgung zu beenden. Alle gutherzigen Menschen auf der Welt, bitte haltet die Gerechtigkeit hoch und gebietet den Verbrechern Einhalt!