Die schmerzvollen Erfahrungen einer Falun Dafa praktizierenden Familie aus der Provinz Hebei

(Minghui.de) Dies sind die Erfahrungen einer einfachen Familie aus dem Dorf Gao - Verwaltungsgebiet Shiting des Landkreises Laishu in der Provinz Hebei - die unter fürchterlicher Verfolgung leidet, weil sie Falun Gong praktiziert.

Zur Familie gehören fünf Personen: Herr Yu Zhenggang, seine Frau Chang Zhenying sowie die drei Töchter Yu Yaxin,Yu Yajuan und Yu Yajing. Sie erhielten im Jahre 1998 nacheinander das Fa und begannen mit der Kultivierung. Nachdem das Regime von Jiang Zemin am 20. Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong begonnen hatte, traten alle fünf heraus und stellten sich der Verfolgung entgegen, um auf ihr Recht zu praktizieren zu bestehen.

Am 15. September 1999 zeigten Herr Yu Zhengang und 23 andere Falun Gong-Praktizierende die Falun Gong-Übungen auf dem Marktplatz der Stadt Shiting. Daraufhin wurden sie von Polizisten der örtlichen Polizeistation verhaftet und in der Polizeistation sowie in Verwaltungsgebäuden der Stadt eingesperrt. Der städtische Parteikader, angeführt von ihrem Leiter Li Yamin, und die Polizei verfolgten die Praktizierenden brutal. So benutzte Li Yamin ein nasses Handtuch, um Yu Zhengang ins Gesicht zu schlagen, die Polizisten Zhang Fuhe sowie Dong Hongdao schlugen ihn zusammen. Zusätzlich benutzten sie elektrische Schlagstöcke, um Yu Zhengang an den Achselhöhlen und am Rücken elektrische Schläge zu versetzen. Später wurde Polizist Zhang wegen bewaffneten Raubes verhaftet.

In den ersten Tagen des Oktober 1999 gingen Yu Zhengang und seine Tochter Yu Yaxin nach Peking, um dort für Gerechtigkeit für Falun Gong zu appellieren. Zusammen mit einigen anderen Praktizierenden wurden sie ohne rechtliche Grundlage verhaftet und im Bezirk Chaoyang eingesperrt. Nach einigen Tagen verlegte man sie in die Polizeistation des Landkreises Laishui. In einem Kellerraum, der für Verhöre und Folterungen genutzt wurde, wies der ehemalige Parteisekretär Han Yasheng persönlich Polizisten an, Yu Zhengang und andere Falun Gong-Praktizierende gnadenlos zu schlagen (Han wurde später wegen Korruption verhaftet). Yu wurde ins Gesicht geschlagen, bis es an vielen Stellen blutete. Seine Augen waren von Blut bedeckt und sein Körper durch Schläge mit einem Gummistock mit Blutergüssen übersät.
Nach über zehn Tagen kam er auf den Schießplatz in Xinzhuantou und wurde dort mit einigen Dutzend anderen Falun Gong-Praktizierenden weiter verfolgt. Die Polizei, das Büro des Staatsanwaltes, die Rechtsabteilung und das örtliche Büro 610 wechselten sich dabei ab, die Praktizierenden bei „Gehirnwäsche”-Sitzungen zu beobachten und sie ihrer Freiheit vollkommen zu berauben. Herr Yu wurde später in ein Internierungslager gesperrt.

Im Oktober 1999 sperrte man Yu Yaxin ebenfalls in dieses Internierungslager ein. Als Dai Chunjie vom Amt für Politik und Sicherheit ihre Daten aufnahm, hatte er ihr Alter absichtlich mit 18 anstatt mit 15 angegeben. Polizisten schlugen ihr ins Gesicht, bis es anschwoll, und rissen ihr büschelweise Haare aus. Sie schlugen Yaxin mit einem dornigen Ast und zwangen sie, für lange Zeit auf einem Ziegelstein zu knien. Nach über zehn Tagen wurde Yaxin ebenfalls auf den Schießplatz in Xinzhuantou gebracht.

Herrn Yus Frau Chang Zhenying wurde von Liu Yaohua, dem Sekretär der Polizeistation des Landkreises, und ihn unterstützenden Polizisten verhaftet und auf die Polizeistation Shiting gebracht. Nachdem Liu Frau Changs Gesicht geschlagen und sie mit einem Stock brutal geprügelt hatte, kam auch sie auf den Schießplatz in Xinzhuantou. Dort unterzog man sie einer „Gehirnwäsche” und anderer Gewaltmaßnahmen, um eine „Umerziehung” zu erreichen. In Xinzhuantou benutzten Polizisten zu einer Peitsche verdrehte Elektrokabel und die Tigerbank sowie andere brutale Foltermethoden, um Falun Gong-Praktizierende brutal zu züchtigen und zu foltern. Einige der Praktizierenden wurden dabei schwer verletzt und waren dann in Folge der Schläge sogar behindert.

Im März 2000 wurde Frau Chang zusammen mit anderen Falun Gong-Praktizierenden von der örtlichen Polizei verhaftet und in der Garage der Stadtverwaltung eingesperrt. Das Stadtoberhaupt schlug diese zehn Praktizierenden persönlich und stachelte andere auf, es ihm gleich zu tun; dabei zerbrach der hölzerne Stock, den man für diese Tortur benutzte. Die Gesichter der Praktizierenden wurden solange geschlagen, bis sie grün und blau und ihre Körper mit Wunden übersät waren. Nachdem diese Praktizierenden schließlich unterschiedlich hohe Bußgelder bezahlt hatten, wurden sie frei gelassen.

Im November 2000 besuchte Frau Chang einen Mitpraktizierenden. Sie wurde dabei mit sechs anderen Praktizierenden verhaftet und zur Polizeistation der Gemeinde Sunzhuang gebracht. Dort benutzte die Polizei elektrische Schlagstöcke, um Frau Chang am Nacken Stromstöße zu versetzen, und einen ledernen Gürtel, mit dem ihr Gesicht gepeitscht wurde. Nach einigen Tagen kam sie in das Internierungslager des Landkreises Laishu und wurde erst im April 2001 wieder entlassen. Am Neujahrstag 2001 führte Xia Xuesong, der stellvertretende Sekretär der Stadt Shiting, mehr als zehn Mitarbeiter der örtlichen Polizeistation und andere Kader der Stadt zur Wohnung von Frau Chang. Sie brachen ein, beschlagnahmten einen Fernseher sowie einen Kassettenrekorder, zerschlugen einen Teetisch, zerbrachen eine Thermosflasche und schmissen eine Schreibtischuhr auf die Straße. Durch diesen Raub erlitten Frau Changs Großeltern einen Schock und wurden schwer krank.

Im Dezember 2001 befahl Xia Xuesong einer anderen Gruppe, über die Mauer zu klettern und sich abermals den Weg in die Wohnung zu erzwingen. Diesmal beschlagnahmten sie einen weiteren Fernseher und einen Kassettenrekorder und brachten Frau Chang erneut in das Internierungslager des Landkreises. Später wurde Frau Chang in das Untersuchungsgefängnis des Landkreises verlegt, um sie dort „umzuerziehen”. Da dies nicht gelang, brachte man sie wieder in das Internierungslager zurück. Im September 2002 brachte man sie zur „Gehirnwäsche”- Basis Nanma im Landkreis Zhou, das vom Bezirk Boading gebaut worden war. Um zu protestieren, trat Frau Chang in einen Hungerstreik. Im Oktober wurde sie entlassen und ging zurück nach Hause. Seitdem haben Beamte der örtlichen Polizeistation und des Instituts für Rechtslehre häufig die Wohnung von Frau Chang aufgesucht, um sie zu schikanieren. In dieser Umgebung des Terrors und ohne ihre Eltern verließen die beiden jungen Töchter Yu Yajing und Yu Yajuan die Schule. Im April des Jahres 2002 wies Xia Xuesong die örtliche Polizei und die Kader der Stadt an, diese beiden Mädchen zu verhaften und sie im Gebäude der Stadtverwaltung einzusperren. Nachdem sie für drei Tage in einen Hungerstreik getreten waren, wurden sie entlassen.

Im Mai des Jahres 2003 wies Xia Xuasong einige Personen an, Yajuan erneut zu verhaften, und schickte sie für mindestens zehn Tage auf den Schießplatz in Xinzuangtou.

Am 5. September 2005 fuhren der Leiter des Büros 610, Wang Fucai, und der Leiter des Amtes für Politik und Sicherheit, Dai Chunjie, zusammen mit zehn weiteren Personen in vier Wagen zur Wohnung von Frau Chang und durchsuchten diese. Sie beschlagnahmten erneut zwei Notebooks, einen Fernseher, ein Aufnahmegerät sowie einen Videorekorder, einen Drucker, eine Siegelmaschine, ein Handy, Dafa-Bücher und drei mp3-Player. Des Weiteren sperrten sie Frau Chang und ihre Töchter Yajuan, Yajing und Yaxin in der Polizeistation ein.

Yajing wurde drei Stunden lang von Wang Fucai und Dai Chunjie bedroht und eingeschüchtert, wobei sie vor Angst zitterte. Nachdem sie entlassen wurde, traute sie sich nicht mehr, in ihrer Wohnung zu leben. Sogar heute ist sie noch nicht bereit, über diesen Vorfall zu sprechen. Als Shi Jianzhong eine schriftliche Akte über Yajing anlegte, schlug er ihr ins Gesicht. Frau Chang und ihre Tochter Yajuan sperrte man ins Gefängnis. Eines Tages brachte Dai Chunjie ein Formular zu ihnen und sagte zu Frau Chang: „Man hat Sie zur Umerziehung durch Arbeit verurteilt.” Frau Chang antwortete ihm: „Wir versuchen nur, gute Menschen zu sein. Warum müssen wir durch Arbeit umerzogen werden? Ich werde das nicht akzeptieren.” Darauf erwiderte Dai: „Nur weil ihr gute Menschen sein wollt, erlaubt euch die KPC [Kommunistische Partei Chinas] noch lange nicht, das auch zu sein.” Frau Chang unterschrieb nichts. Nach einigen Tagen wurden sie und ihre Tochter unrechtmäßig zu drei Jahren Zwangsarbeitslager in Boading verurteilt. Ihre Familienmitglieder wurden darüber nicht informiert.

Als man Frau Chang und Yajuan zum Arbeitslager brachte, weigerte sich dasselbige, Frau Chang wegen ihrer schlechten gesundheitlichen Verfassung aufzunehmen. Zurück ins Gefängnis gebracht, lehnte auch dieses ab, sie wieder aufzunehmen. Deshalb ordnete Liu Yaohua an, dass Frau Chang in einem Untersuchungsgefängnis eingesperrt werden sollte. Trotz ihres hohen Blutdruckes von 180 zu 220 blieb sie noch für acht Tage eingesperrt. Erst als ein Arzt die Verschlechterung ihres Zustandes diagnostizierte, der sich an einem kritischen Punkt befand, wurde sie freigelassen.

Yajuan wurde im Zwangsarbeitslager Boading eingesperrt. Dort erlaubten ihr die Verantwortlichen keinen Kontakt zur Außenwelt. Ihre Eltern versuchen, sie während der Besuchszeit zu sehen, doch wurde ihnen das nicht erlaubt. Im zweiten Haftmonat konnte ihre Tante sie nach vielen Schwierigkeiten während der Besuchszeit sehen. Als sich die beiden trafen, waren noch zwei Polizistinnen dabei, die vor bzw. hinter ihnen standen und sie beobachteten. Eine von ihnen, Wu Wenshuang, unterbrach ihr Gespräch sehr oft. So war es den Familienmitgliedern nicht einmal gestattet, frei miteinander zu sprechen, als sie sich trafen.
13. Januar 2006