Die Reue des Gefängniswärters

(Minghui.de) Ich bin ein Drogenabhängiger, Dealer und Dieb und eingekerkert im Gefängnis Douyun der Guizhou Provinz. Vorher war ich in den Provinzen Xinjiang, Yunnan und Sichuan eingesperrt gewesen. Die vielen Gefängnisjahre haben mich gelehrt, wie falsch die Politiklehrer im Gefängnis sind und wie sie Leute betrügen und anlügen. Je mehr sie versuchen, die Kriminellen umzuerziehen, desto schlimmer werden sie und schädigen nach ihrer Entlassung die Gesellschaft umso mehr. Solange ein Urteilsspruch gemildert werden kann und die Lebensumstände sich ein wenig verbessern, tun Kriminelle alle Arten von schlechten Dingen, welche sich eine Person mit moralischen Maßstäben und einem Gewissen nie vorstellen kann zu tun. Der Grund, warum Verbrecher so schlechte Sachen tun, ist, weil sie die Regierung dazu anstiftet!

Die Gefängnispolizei meint, dass ein Verbrecher, der drei Jahre oder länger eingesperrt ist, qualifiziert sei, einen Falun Gong-Praktizierenden zu überwachen, und in dessen Umerziehungsprozess involviert sein dürfe. Der Politiklehrer Jiang Fenming, Chef der Erziehungssektion, Wang Huachuan und ein paar Agenten des „Büro 610” erzählten uns in einem Treffen, dass, wenn wir unser Strafmaß reduzieren und keine schwere körperliche Arbeit leisten wollten, wir alle möglichen Methoden von Folter an Falun Gong-Praktizierenden versuchen sollten, entweder körperlicher oder geistiger Art. Wir sollten unser Bestes geben, um ihren Willen zu brechen. Falls wir sie totschlügen, würde es als natürlicher Tod oder Selbstmord gerechnet werden, besonders wenn es sich um standhafte Praktizierende handele. Wir sollten keine Angst haben, denn wir hätten die Unterstützung der Kommunistischen Partei Chinas (KPC), wir sollten dann einfach weitermachen und es tun.

Am 10. September 2002 wurde der Falun Gong-Praktizierende Yi Siheng von der zweiten Gefängnisabteilung in unsere Krankenhausabteilung überstellt. Er wurde gezwungen, den Leiter wie ein Häftling zu grüßen, aber er weigerte sich, das zu tun. Er sagte auch, dass Falun Gong-Praktizierende keine Verbrecher wären. Der Krankenstationsleiter besudelte seinen Meister und das Dafa. Yi Siheng versuchte mit ihm zu reden. Sie konnten Yi nicht „umerziehen”, also beschlossen die Abteilungsleiter für Gefängnis-Angelegenheiten, ihn in Einzelhaft zu stecken. Ihre Gründe dafür waren, dass Yi seine Schuld nicht zugab, die Befehle missachtete und die Führer des Landes beschuldigte. Sie befahlen fünf Verbrechern, Metallhaken in jede Ecke des Bettes zu schlagen und dann Yi mit gefesselten Beinen gegen das Bett zu drücken. Sie banden seine Hände und Füße an die Haken und verbrannten seine Augen mit sehr starken Glühlampen. Er war an das Bett gefesselt und konnte sich nicht bewegen. Die Leiter befahlen uns, draußen zu warten, und ignorierten all sein Flehen. Sie befahlen uns, ihn nicht freizulassen, auch wenn er die Toilette benutzen müsste. Sie ließen ihn verstehen, dass das Gefängnis ein mächtiges Werkzeug in den Händen der KPC ist. Sie würden ihn nicht freilassen, bevor er nicht seine Schuld zugab.

Yi trat ab diesem Zeitpunkt für fünf Tage in Hungerstreik. Die Gefängnisärzte zwangsernährten ihn. Weil er sich weigerte, irgendwelche Nahrung zu sich zu nehmen, injizierten sie ihm Medizin, die sein Bewusstsein beeinträchtigte. Sogar noch ans Bett gefesselt versuchte Yi, den Wärtern und Kriminellen, die ihn beobachten sollten, zu erzählen, dass Falun Gong die Menschen lehre gutherzig zu sein und dass Praktizierende verfolgt würden. Seine Erklärungen über die Umstände weckte unsere Sympathie. Die grausame Folter machte ihn sehr schwach und ernsthaft krank. Da er sich immer noch weigerte, sich schuldig zu bekennen, mussten die Gefängnisleiter ihn aus der Einzelhaft entlassen und setzten zwei Verbrecher an, ihn zu überwachen. Wenn wir ansprachen, warum Falun Gong den Lügen des Fernsehens oder der Zeitungen zufolge nicht gut sein sollte, überzeugte er uns immer wieder mit der Lehre von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” und den standhaften Beispielen der Falun Gong-Praktizierenden, die ebenfalls in diesem Gefängnis eingesperrt waren. Wo auch immer er hinkam, erinnerte er die Kriminellen daran, sich gut zu verhalten und ihre Familien und die Gesellschaft zu berücksichtigen. Er sagte auch, dass er hoffe, dass sie nach ihrer Entlassung eine gute Arbeit finden würden und keine kriminellen Dinge tun müssten. Yi bat sie, sich an Folgendes zu erinnern: „Falun Dafa ist gut. Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind gut”.

Wir wurden gezwungen, uns die Nachrichten auf CCTV und das „Brennpunkt”-Programm anzuschauen. An einem Samstagabend im November verleumdete „Brennpunkt” wieder einmal Falun Gong. Yi stand auf und erzählte allen Verbrechern, dass alles, was „Brennpunkt” erzählte, Lügen seien, und nichts von alldem der Wahrheit entspräche. Irgendjemand verpfiff ihn beim Ausbildner, und der veranlasste, dass niemand mehr mit ihm reden durfte. Yi wurde beobachtet, wo immer er hinging, auch im Badezimmer. Er erzählte dem Ausbildner, dass er diesen Gesetzen nicht Folge leisten und diese Arrangements nicht akzeptieren würde, denn es wäre das Recht eines jedes Menschen, anderer Meinung zu sein. Aus diesem Grund wurde er wieder in Einzelhaft gesteckt und bis zum chinesischen Neujahr nicht freigelassen. Am Morgen des chinesischen Neujahr sprach er wieder mit den Leuten über Falun Gong, weshalb er erneut in Einzelhaft gesteckt wurde. Daraufhin trat Yi erneut einen Monat lang in einen Hungerstreik, danach war er sogar zum Gehen zu schwach.

Am 5. März 2003 ließ das Gefängnis alle Falun Gong-Praktizierende zusammenkommen und versuchte, sie alle „umzuerziehen”. Yi wurde aus der Einzelhaftzelle getragen, zwei Verbrecher hielten ihn. Jiang Fengming, Wang Huachuan, Shen Zhijian, Zheng Jiajun und die Wärter einer jeden Gefängnisabteilung wechselten sich auf der Bühne ab und hielten verleumdende Reden, die Falun Gong und Meister Li Hongzhi angriffen. Yi sagte laut: „Das sind alles Lügen. Ich werde nichts lesen oder anhören, was meinen Meister und Dafa in den Dreck zieht.”

Wang Huachuan befahl Kriminellen, Yi in die Einzelhaftzelle zu bringen. Er fesselte Yis Hände auf das Bett. Zheng Jiajun legte seine Füße in schwere Fußschellen. Sie entfernten an diesem kalten März das ganze Bettzeug. Yi trug nur ganz dünne Kleidung. Ich war jeden Tag, wenn er vom Gefängnisarzt zwangsernährt wurde, da. Es war zu sehen, dass Yi dem Tod nahe war; er war zu schwach, um seine Augen zu öffnen. Seine Füße und Schuhe waren blutgetränkt. Sogar jetzt weigerte er sich aufzugeben. Er war zwanzig Tage lang eingesperrt, bis man ihn ohne Puls auffand.

Fünf Tage später, nachdem er von seinen Fesseln befreit worden war und es ihm ein wenig besser ging, befahl Wang Huachuan und Zheng Jiajun uns (kriminellen Gefangenen), seinen Kopf still zu halten und „Umerziehungs”-Propaganda mit einem Lautsprecher direkt in seine Ohren zu sprechen. Weil er sich weigerte zuzuhören, trug ihn der Wärter Kong Fanxun in eine dunkle und feuchte Zelle und fesselte ihn ans Bett. Sie schlossen die Tür ab und dichteten den Türspalt ab. Sie platzierten zwei große Lautsprecher links und rechts von seinen Ohren. Wang Huachuan und Liu Shuhuang befahlen acht Verbrechern, ihm abwechselnd Umerziehungspropaganda vorzulesen und in den Pausen das Lied „Same Song” und andere KPC Propagandalieder zu spielen. Die Verbrecher fragten Yi alle sechs Stunden, ob er sich nun „verbessert” hätte oder nicht.

Als ich dazukam, ertaubten meine Ohren fast von dem Krach. Ich hatte das Gefühl, dort keine Sekunde länger bleiben zu können. Also fragte ich Yi, ob er sich schuldig bekennen würde und sich bessern wollte. Yi war sehr still und sagte: „Falun Gong hat kein Verbrechen verübt. Ich werde mich nie umerziehen lassen. Bitte hilf diesen Übeltätern um deiner Zukunft willen nicht, solche schlechten Dinge zu tun.” Seine Worte berührten mich, deswegen schlug ich auch anderen Verbrechern vor, ihn nicht zu brutal zu foltern. Diese drei Tage andauernde Lautsprecherfolter brachte Yi nicht dazu aufzugeben. Der Hungerstreik und der Schlafentzug ließen ihn sehr schwach werden. Er wurde nicht aus der Zelle entlassen, bis er irgendwann tatsächlich im Sterben lag.

Yis Ohren erholten sich auch sechs Monate später noch nicht. Ich fühlte mich sehr schuldig. Aber Yi kümmerte sich immer noch um mein Leben und meine Familie. Auch mich bat er, die Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht im Auge zu behalten.

Nach einem Monat der brutalsten Gehirnwäsche und Anstrengungen, ihn umzuerziehen, beschloss das Gefängnis, eine so genannte „Entlarvungs- und Hilfskonferenz” abzuhalten. Einige Praktizierende, die unter dem starken Druck zusammengebrochen waren, hielten auf der Konferenz Reden. Sie versuchten, Yi zum Zuhören zu zwingen, aber sie hatten ebenso Angst davor, dass Yi „Falun Gong ist gut” rufen könnte. Also befahlen Wang Huachuan und Liu Shuhuang acht Verbrechern, Yi zu beobachten. Im Falle, dass er rufen sollte, würden sie ihn mit einer Decke zudecken und ihn bis zur Bewusstlosigkeit schlagen, damit Yi die Konferenz nicht stören konnte. Eine Nacht vor der Konferenz befahl Liu Shuhuang den Verbrechern, alle Fenster und Türen fest zu schließen, damit Yi keine Informationen über ihre Vorkehrungen hören konnte. Auch behielten sie den Druck auf Yi mit allen Mitteln bei.

Am 11. März 2004 hängten Jiang Fengming, Wang Huachuan, Zuo Shengli, Zheng Jiajun, Zhong Shan und Wang Shijun eine Menge Plakate im Gang und Badezimmer der Vierten Abteilung, die eigens für die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden gebaut worden war, auf, um auf gehässige Art und Weise Meister Li Hongzhi und Falun Dafa zu verunglimpfen. Die Vierte Abteilung ist für alle Neuankömmlinge und um Falun Gong-Praktizierende zu verfolgen. Sie versuchten, farbenprächtige Photos mit Text zu verwenden, um bei allen Neuankömmlingen Hass gegen Falun Gong zu schüren. Falun Gong-Praktizierende begannen mit einem Gruppen-Hungerstreik, um die Wärter dazu zu bewegen, all diese Plakate abzunehmen und zu zerstören. Yi war einer von ihnen. Er erzählte Zuo Shengli und Zhong Shan: „Ihr verletzt das internationale Menschenrechtsabkommen und dafür müsst ihr zweifellos zur Verantwortung gezogen werden.” Zuo und Zhong entgegneten: „Warum sprichst du nicht bei der KPC und Jiang Zemin vor? Wenn sie das OK dazu geben, werden wir alle Plakate wieder abnehmen.”

Um dagegen zu protestieren, trat Yi in Hungerstreik. Die Gefängnisleiter wollten seinen Hungerstreik so schnell wie möglich beendet wissen, also versuchten sie, Yi´s Willen zu brechen, und begannen, ihn unter Zwang zu ernähren. Si stießen die Röhre [in seiner Speiseröhre] vor und zurück, bis er blutete. Sie stießen ihm die 1 cm dicke Plastikröhre so stark hinein, dass sie sogar zerbrach, während sie noch drinnen war. Sie flößten ihm eine große Menge an schmutzigem Wasser ein, in dem sogar kleine Käfer schwammen.

Um Zhong Shan noch mehr Verfolgungsmethoden für Falun Gong beizubringen, schickte das Gefängnis ihn in das Baoding Gefängnis nach Hebei sowie in das Pekinger Gefängnis und in andere Anstalten, wo Falun Gong-Praktizierende eingekerkert waren. Wang Shijun wurde ins Yuzhou Gefängnis nach Chongqing gebracht, um dort ihre Tricks zu lernen. Als sie nach einem Monat zurückkamen, hielt das Gefängnis eine geheime Konferenz ab, um die Umerziehung und Bewachung von Falun Gong-Praktizierenden zu diskutieren. Sie befahlen Wächtern und Verbrechern, Falun Gong-Praktizierende körperlich zu züchtigen und ihnen ihre körperlichen Grundrechte zu entziehen. So wollten sie ihnen z.B. verbieten, die Toilette zu benutzen. Die Wärter und Verbrecher konnten jedes Mal mit Belohnungen rechnen (Strafminderung und finanzielle Belohnungen eingeschlossen), wenn sie einen Falun Gong-Praktizierenden „umerzogen” hatten.

Wang Shijun berichtete, dass die Gebäude im Yuzhou Gefängnis nach französischem Stil gebaut wären. Dort wären mehr als 300 Falun Gong-Praktizierende, die sehr streng beobachtet würden, auch beim Essen oder beim Toilettengang. Ihnen ist der Kontakt mit der Außenwelt nicht erlaubt. Zwölf Verbrecher beobachten einen Praktizierenden und ein Wächter betreut solch eine Gruppe. Die Wächter bekommen eine Belohnung in Höhe von 5.000-10.000 Yuan für jede „Umerziehung”, und die Verbrecher könnten mit Strafminderung rechnen. „Das neue Gebäude im Douyun Gefängnis ist fast fertig, somit werden wir 1.000 neue Gefängniszellen, die genauso gut wie die des Yuzhou Gefängnisses sind, haben.” so Wang Shijun. Er sagte auch, dass Informationen über die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden streng geheim behandelt werden müssten, oder die Inhaftieren würden ihre Strafminderung oder ähnliche Anreize, die ihnen versprochen wurden, nicht bekommen.

Im heißen Monat Juli befand sich Yi noch immer in Hungerstreik. Er war zu schwach und verlor die Kontrolle über seinen Darm und die Blase. Die Wärter weigerten sich, sein Bettzeug und sein Gewand auszutauschen. Sie gossen auch noch heißes Essen und Suppe über sein Bett. Sein einjähriger Hungerstreik ließ ihn sehr abmagern und sehr schwach werden, aber er sah keinen Weg, den Hungerstreik zu beenden. Das Gefängnis erlaubte ihm nicht, sein Gesicht zu waschen, seine Zähne zu putzen, sich zu rasieren oder das Gewand zu wechseln. Sein Bart war 15 cm lang.

Sie versuchten alles, um ihn zum Aufgeben zu zwingen, aber nichts half. Yi bestand darauf, dass er so lange in Hungerstreik bleiben würde, solange sie diese bösartigen und diffamierenden Plakate nicht abnehmen würden. Zu dieser Zeit wurde ich aus dem Gefängnis entlassen. Yi war bis zu dem Zeitpunkt bereits 22 Monate lang in Hungerstreik, seine Gesundheit war in großer Gefahr.

Den Informationen eines in den Umerziehungsprozess involvierten Wächters zufolge ist der Leiter des Hou Lide Gefängnisses ein ehemaliger Klassenkamerad von Luo Gan. Luo Gan lobte das Douyun Gefängnis anerkennend als das einzige „national hoch zivilisierte Gefängnis” der Guizhou Provinz. Für jeden inhaftierten Falun Gong-Praktizierende zahlt die Regierung 20.000 Yuan als „Betriebsführungshonorar” an das Gefängnis.

Nachdem ich entlassen worden war, las und hörte ich eine Menge von Aufklärungsinformationen über Falun Gong. Ich dachte noch einmal über all meine Erfahrungen, die ich im Gefängnis gemacht hatte, nach und erkannte, wie bösartig das kommunistische Regime mich benutzt hatte. Ich fühlte einen Schmerz in meinem Herzen, also beschloss ich, über das, was ich während meiner Inhaftierung im Gefängnis gesehen hatte, zu schreiben. Ich möchte auch den Wärtern und den bewachenden Verbrechern sagen: „Bitte helft diesen Übeltätern nicht, diese schlechten Dinge noch länger zu tun. Es ist ein himmlisches Prinzip, dass Gutes mit Gutem vergolten wird und Böses mit Bösem bestraft wird. Ein Mensch muss die Verantwortung für alles, was er getan hat, selbst tragen.”

Zum Schluss möchte ich Meister Li mit ganzem Herzen grüßen, mich bei allen Falun Gong-Praktizierenden des Douyun Gefängnisses entschuldigen und mein größtes Bedauern ausdrücken. Ich habe viele Prinzipien von Falun Gong-Praktizierenden gelernt und verstanden, wie man ein guter Mensch wird. Ich werde allen in meiner Familie und meinen Freunden erzählen, dass auf dieser Welt nur die Falun Gong-Praktizierenden die Denkweise eines Menschen ändern und die menschlichen moralischen Standards erhöhen können.

Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sollten unsere grundlegendsten menschlichen Prinzipien sein.