Das Problem, auf den Eigensinn von anderen eigensinnig zu sein

(Minghui.de)

Vor einigen Tagen besuchte ich eine Praktizierende, die mir von einem Vorfall bei der Erklärung der wahren Umstände berichtete. Seit einigen Jahren geht sie jeden Morgen hinaus, um den Menschen von Angesicht zu Angesicht die wahren Umstände zu erklären. Oft passierte es, dass sie auf Polizisten stieß, die in Uniform oder auch in ziviler Kleidung waren. Sie waren von ihrer Gutherzigkeit berührt und erinnerten sie daran, zu ihrer eigenen Sicherheit zunächst die Berufstätigkeit von jenen zu prüfen, denen sie die wahren Umstände von Falun Gong erklären möchte. Auch wenn sie bösartigen Menschen begegnete, war es ihr möglich, durch den Schutz des Meisters und ihrer eigenen aufrichtigen Gedanken zu entkommen.

Menschen, die in ihrer Nähe leben, egal ob sie eine niedrige Arbeit haben, wie Mülleinsammeln, oder Anlieferungen mit dem Dreirad machen, haben allesamt von ihr die wahren Umstände erfahren. Manche haben mit dem Üben von Falun Gong angefangen. Manche fragten sie nach Informationsmaterialien, die sie dann in ihren jeweiligen Wohngebieten verteilen wollten. Als die Praktizierende aus dem Arbeitslager entlassen wurde, bekam sie viele Störungen seitens ihrer Familie. Eine gewisse Zeit lang, wagte sie es noch nicht einmal, zu Hause Falun Gong-Bücher aufzubewahren. Jedoch, als ich sie ein Jahr später wieder traf, hatte sie ihre Umgebung berichtigt.

Ich war von ihren Erfahrungen sehr bewegt. Nicht nur, dass ich meine Unzulänglichkeiten in Sachen Fa-Lernen und Aufklärung der wahren Umstände herausfand, sondern ich bemerkte ebenso, dass ich eigensinnig auf den Eigensinn von anderen war.

Das erste Mal traf ich sie auf einer Erfahrungsaustausch-Konferenz. Damals berichtete sie von ihren Erfahrungen bei der Erklärung der wahren Umstände. Dabei erfuhr ich, dass sie persönlich dabei war, als der Meister das Fa erklärte. Somit hatte ich vollstes Vertrauen in sie. So fragte ich sie, ob sie meine Dafa Bücher nehmen würde, da die Polizei bei mir Zuhause eine Durchsuchung machen wollte. Einige Praktizierende sagten überrascht: „Es ist schon verrückt, dass sie dir noch helfen will. Sie wurde schon einmal „umerzogen”, um Falun Gong aufzugeben.

Obwohl ich nichts sagte, kamen mir einige Gedanken gegen sie in den Kopf. Ich dachte, dass wenn sie schon einmal auf Abwege geraten war, sie wieder auf Abwege geraten könnte. Und so nahm ich bald meine Dafa Bücher wieder zurück und nahm keinen Kontakt mehr mit ihr auf.

Zu dieser Zeit wurde die Verfolgung in unserer Gegend noch bösartiger und grausamer. Es wurden viele Praktizierende verhaftet und viele Stätten zur Herstellung von Informationsmaterialien zerstört. Wir konnten unser Gruppenlesen nicht länger fortsetzen. Die bösartigen Menschen machten ebenfalls Ärger, sie brachten die Praktizierenden dazu, dass sie sich gegenseitig verdächtigten. Manche Praktizierende, die einen starken Eigensinn der Angst hatten, wurden somit abgehalten herauszutreten. Dies verursachte bei der Arbeit zur Aufklärung der wahren Umstände einige Verluste.

Die Priorität musste darin liegen, die alten Mächte zu beseitigen, den Anforderungen des Lehrers zu folgen, um einen gemeinsamen Körper zu bilden. Nötig war auch, unsere Zusammenarbeit, die Teilnahme am Gruppenlernen und den gemeinsamen Treffen zum Erfahrungsaustausch, um Mitpraktizierende zu retten. Hier reagierte ich wie viele andere. Anstatt die Mauer zwischen den Praktizierenden aufzubrechen, war ich eigensinnig darauf, mich selbst zu schützen und wagte es nicht, solche zu kontaktieren, die als unseriös galten. Die Folge war, dass viele Praktizierende nicht mehr miteinander sprachen. Es war schwer für uns, einen ganzen Körper zu bilden. Eigentlich brachte uns dies in Gefahr. Der Grund für solche Erscheinungen ist, dass wir manchmal eigensinnig auf die Eigensinne der anderen sind (sogar solche Eigensinne, die sie einmal hatten oder auch dann wenn sie etwas nicht gut gemacht hatten). Wir übersahen ihre guten Seiten und erkannten nicht, dass wir das Problem mit aufrichtigen Gedanken betrachten sollten. Daher erlaubte sich das Böse Nutzen daraus zu ziehen. Der Lehrer sagt in „Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen”(vom 8.Oktober 2005):

„Bei der Kultivierung hat ein Mensch sehr viele Pässe zu überwinden. Die Ursache liegt darin, dass ein Mensch ständig verschiedenartige Anschauungen nach seiner Geburt bildet, während er die menschliche Gesellschaft erkennt, sodass Eigensinne entstehen.”

Ich bemerkte, dass mein Eigensinn am Anfang nur ein schwaches menschliches Gefühl war. Zum Beispiel dachte ich, dass wenn ein Praktizierender „umerzogen” wurde, er in Zukunft sicher noch einmal stolpern würde. Ich müsse vorsichtig bei ihm sein. Was ist, wenn er die Folter nicht aushält und mich bei der Polizei verrät? Ich nehme besser keinen Kontakt mit ihm auf. Das Böse sah meinen Eigensinn, mich selbst schützen zu wollen und suchte Wege, dies zu verstärken und zu vergrößern. Dann hörte ich, wie Leute sagten, wie schlecht dieser Praktizierende in diesen und jenen Bereichen sei. Alles was ich sah, war nur noch der Eigensinn von diesem Menschen. Meine Anschauung wurde auf diesem Weg geprüft und sogar gefestigt. Wann auch immer ich an diesen Praktizierenden dachte, ging es in meinen Gedanken nur noch um seine Unzulänglichkeiten, wie sein starker Eigensinn der Angst und dass er doch damals auf Abwege gekommen war. Es war für mich sehr schwer, diese Anschauungen zu beseitigen. Ich dachte sogar daran, ihn stolpern zu lassen, damit er daraus lernen könnte. Unbewusst entstand ein Eigensinn auf den Eigensinn eines anderen. So wie der Lehrer im Zhuan Falun sagt (Kapitel 2: Über das Himmelsauge):

„... je mehr du danach trachtest, umso weniger wirst du es erhalten. Je größer das Streben, nicht nur, dass es sich nicht öffnet, es fließt auch noch etwas aus dem Himmelsauge heraus, das weder schwarz noch weiß ist, es wird dein Himmelsauge zudecken. Mit der Zeit bildet sich ein sehr großes Feld, und es fließt immer mehr heraus. Wenn das Himmelsauge immer noch nicht geöffnet ist, trachtet man noch mehr danach, und dadurch fließt noch mehr davon heraus, sodass es zum Schluss seinen ganzen Körper einhüllt. Es kann auch sehr dick sein und hat ein großes Feld. Auch wenn das Himmelsauge dieses Menschen wirklich geöffnet ist, kann er trotzdem nicht sehen, weil er sich mit seinem Eigensinn blockiert hat. Es sei denn, dass er später nicht mehr daran denkt und ganz auf diesen Eigensinn verzichtet, dann löst es sich langsam auf. Allerdings lässt es sich erst nach einem sehr harten und sehr langen Kultivierungsvorgang beseitigen, das hätte wirklich nicht sein müssen.”

Es hat tatsächlich ein ganzes Jahr lang gedauert, bis ich meinen Eigensinn auf die Eigensinne anderer sehen und dann beseitigen konnte. Der versteckte Eigensinn baute eine Mauer unter uns Praktizierenden auf und beeinflusste unsere Bestätigung des Dafa. Dies hat unermessliche Verluste bei der Errettung von Lebewesen verursacht. Weil ich immer nur über die Probleme anderer nachdachte, übersah ich, dass sie auch Kultivierende und wir alle Jünger des Lehrers sind, die das gleiche Fa kultivieren. Wir bekommen, immer wieder Hinweise vom Lehrer, während wir unsere Mission erfüllen, um unsere Eigensinne loszulassen und Lebewesen zu retten. Mangelndes Vertrauen in andere und eigensinnig sein auf die Eigensinne anderer, trägt dazu bei, dass der Eigensinn des anderen verstärkt wird und es für den anderen sogar schwierig wird, diesen zu beseitigen. Wenn uns ein Eigensinn von anderen bewusst wird, ist dies nicht ein Weg, der uns vom Lehrer aufgezeigt wird, um unsere eigenen Eigensinne zu erkennen und den Mitpraktizierenden zu helfen, ihre aufrichtigen Gedanken zu verstärken, damit wir gemeinsam Fortschritte machen? Liegt hierin nicht unsere Verantwortung? Ich erkannte, dass die Beseitigung des Eigensinns eine tiefe Bedeutung hat. Damit ist noch mehr als nur ein kosmisches System verbunden. Einen Eigensinn nicht zu beseitigen, wird ernsthafte Folgen mit sich bringen.

Der Lehrer hat uns so viel gegeben. Sogar wenn die Jünger auf Abwege gerieten, ließ der Lehrer nicht von ihnen ab, sondern gab ihnen immer wieder Chancen. Wie können wir als Mitpraktizierende unsere Meinungen von anderen Praktizierenden festlegen lassen? Wie ist es möglich, dass wir absichtlich auch nur einen Praktizierenden hinaus stoßen?

Wir müssen die Anschauungen, die in all unseren Leben gebildet wurden, durchbrechen und all die schlechten Gedanken, die Störungen vom Bösen und die Anhaftung auf die Eigensinne der anderen beseitigen. Wir müssen Verantwortung gegenüber unseren Mitpraktizierenden und gegenüber der Gesellschaft haben und uns gemeinsam erhöhen, um noch mehr Lebewesen erretten zu können. Nur gutherzige Gedanken, die mit dem Fa verschmelzen sind, sind unzerstörbar.

Das Obige ist mein persönliches Verständnis. Bitte weist mich auf Fehler hin.