Neue Spuren bei der Untersuchung des Sujiatun Konzentrationslagers

(Minghui.de) Ende 2000 kamen viele Falun Gong-Praktizierende aus ganz China zum Platz des Himmlischen Friedens in Peking, wo sie in erster Linie einige Worte tief aus ihrem Herzen aussprechen wollten, nämlich: „Falun Dafa ist gut!» Viele von ihnen wurden damals verhaftet. Die meisten von ihnen wurden zur Tiananmen-Polizeistation gebracht. Viele der anderen wurden von der Bezirkspolizei aufgegriffen, bevor sie den Platz erreichen konnten, und wurden in verschiedene Bezirkspolizeistationen gebracht. Zahlreiche Praktizierende weigerten sich, der Polizei ihren Namen und die Adresse preiszugeben, weil man sie der Polizei der Heimatprovinz oder der Heimatstadt übergeben hätte, wenn ihre Adressen bekannt geworden wären. Weil sie sich weigerten, mit der Polizei zu kooperieren, wurden sie brutal gefoltert und in verschiedene Verwahrungszentren gebracht.

Nach dem 20. Dezember 2000 stieg die Zahl der Praktizierenden, die täglich in solche Haftanstalten gebracht wurden, auf einige Dutzende oder sogar über Hundert pro Tag; kurz zuvor waren es dagegen täglich immer nur etwa ein Dutzend Praktizierende gewesen. Jeden Tag wurden zwischen drei und sechs Praktizierende in unsere Frauenzelle gebracht. Jede Praktizierende erhielt eine Nummer. Von Anfang an benutzte die Polizei das englische Alphabet mit 26 Buchstaben, um die Praktizierenden zu identifizieren. Nach 26 Tagen wechselten sie zu einem anderen System über und benutzten den ersten Buchstaben der Polizeistation, von der die Praktizierende geschickt worden waren. Wenn zum Beispiel zwei Praktizierende von Beamten der Yangfangdian Polizeistation gebracht wurden, bekamen sie die Nummerierung Yang 1 und Yang 2.

Innerhalb weniger Tage waren die Zellen voll. Die Wachen verhörten die Praktizierenden jeden Tag und wollten ihre Namen herausfinden. Sie benutzten Elektroschocker und andere Foltermethoden und ermutigten auch die Zellengenossen, die Praktizierenden zu schlagen. Doch die meisten Praktizierenden weigerten sich weiterhin, ihnen ihre Namen zu verraten. Schließlich hörten die Wachen auf und sagten: „Gut, wenn du mir deinen Namen nicht sagen willst, dann werde ich dich an einen Platz überstellen lassen, an dem du ihn verraten wirst.”

Anfang 2001 wurden jeden Morgen Gruppen von Praktizierenden in großen Bussen weggebracht. Ein 18-jähriges Mädchen aus der Provinz Shandong teilte mit mir die Zelle. Ihre Nummer war K28. Eines Morgens wurde ihre Nummer irrtümlich ausgerufen. Sie wurde zum Bus gebracht, kam jedoch bald darauf wieder zurück. Sie erzählte, dass all die Praktizierenden nach Nordostchina gebracht würden. Später erzählten uns die Wachen offen, dass sie die Praktizierenden nach Nordostchina bringen würden. Zu jener Zeit wurden viele von ihnen von Peking dorthin überführt.

Nach dem Lesen der Berichte über das Konzentrationslagers Sujiatun erinnerte ich mich an meine Erfahrungen von Anfang 2001. Ich konnte auf der Minghui-Webseite keine weiteren Informationen über die Praktizierenden finden, die mit Bussen nach Nordostchina gebracht worden waren, aber die Verwahrungsanstalten und Haftzentren sollten sehr wohl Informationen darüber besitzen. Wir können beginnen, indem wir die Verwahrungsanstalten und Haftzentren in Peking untersuchen und die Aufenthaltsorte der Praktizierenden herausfinden, die sich geweigert hatten, ihre Namen und Adressen preiszugeben.