Interview über Organtransplantationen mit Feng Lili, Professorin an der medizinischen Universität Baylor, USA

(Minghui.de) Kürzlich wurde das grausame Konzentrationslager in Sujiatun entlarvt und die internationale Gesellschaft schenkt ihm ihre Aufmerksamkeit. Das für die meisten Menschen bekannte Thema der Organtransplantation ist dadurch erneut zu einem Fokus der Medien geworden. Eine Journalistin der Epoche Times führte ein Interview mit Frau Feng Lili, Professorin für den Bereich „Nieren” an der medizinischen Universität Baylor in den USA .

Sujatun Konzentrationslager

ET: Haben Sie über den Fall des Konzentrationslagers Sujiatun gehört?

Feng: Die Ärzte, die solche Operationen durchführten, handelten dem Eid des Hippokrates zuwider sowie dem Minimum an ärztlicher Moral und des Gewissens. In der Tat haben sie sich nicht nur an den Organspendern, sondern auch an den Organempfängern versündigt, die nicht über die Herkunft der Organe Bescheid wissen. Der Organempfänger kann dadurch möglicherweise sogar geschädigt werden.

ET: Seit einigen Tagen rufe ich Krankenhäuser in Shen Yang an. Die Ärzte garantieren, dass „ihre” Nieren eine gute Qualität hätten und nur von gesunden und jungen Menschen stammen würden. Die Erfolgsrate der Operationen läge bei mehr als 90%. Sie gaben auch an, dass die Kranken rechtzeitig operiert werden würden und nur wenige Tage warten müssten. Auf einer chinesischen Webseite wird behauptet, dass innerhalb einer Woche ein Organspender gefunden werden könne. Ist es aus medizinischer Sicht einfach, einen Organspender zu finden?

Feng: Aus solchen Behauptungen kann man schließen, dass es in China möglicherweise ziemlich viele Organspender gibt, damit ein passender Spender schnell gefunden werden kann und sehr viele Organe transplantiert werden können. Das beweist aus einer anderen Sichtweise heraus auch die Informationen über das Konzentrationslager.

Medizinisch gesehen ist es nicht so einfach, einen passenden Organspender zu finden. Um die Abstoßung im Körper zu vermeiden, müssen die Bluttypen identisch sein (A, B, und 0). Der PRA-Wert (panel reactive antibody1) soll am bestens negativ sein. Der Test der Toxizität der Lymphozyten muss niedriger als 10% oder negativ sein2. Der Umsetzungsgrad der Lymphozyten soll niedriger als 20% bis 30% sein3. Anpassungen von HLA ist der Hauptfaktor, der die Existenz der Organe beeinflusst4. Der Aufnahmepunkt "HLA" hat viel Allel, was eine extreme Polymorphie verursacht. Es ist fast unmöglich unter Menschen, die nicht blutsverwandt sind, zwei Personen mit gleichen HLAs zu finden, deshalb ist die Anpassung zwischen nicht Blutsverwandten normalerweise nicht ganz so gut. Selbst um so eine "nicht ganz so gute" Niere zu finden, dauert es in den USA auch zwei bis drei Jahre, manchmal sogar noch länger.

Es ist deshalb schwer vorstellbar, dass man in China nur eine Woche benötigt, um eine passende Niere zu finden. Wenn seit einer langen Zeit keine riesengroße Anzahl Spender auf einer Warteliste stehen, ist das überhaupt nicht möglich, da zuerst ein Anpassungstest vollzogen werden muss. Sobald dann die Organe zur Transplantation festgelegt werden, muss ein weiterer spezieller Test namens "Crossmatch" zwischen dem Spender und dem Empfänger durchgeführt werden.

ET: Ein Arzt aus Shenyang gab an, dass die Nieren von Gefangenen stammten und die Entnahme freiwillig gewesen sei; was meinen Sie dazu?

Feng: Selbst wenn die zu Tode verurteilten Gefangenen einverstanden gewesen wären, ihre Organe zu spenden, wäre es auch nicht ihr wirklicher Wille, da sie unterdrückt werden. Selbst wenn die Justizbehörden den Gefangenen nicht zureden bzw. diese verführen oder zwingen würden, bedeutet das immer noch nicht, dass die Organspende wirklich freiwillig wäre, allein schon wegen der durch das Gesetz unterdrückten Lage der Gefangenen.

Ich erfuhr einige solcher Fälle: die Kommunistische Partei Chinas benutzt verschiedene äußerst grausame Methoden, um die zu Tode verurteilten Gefangenen zu zwingen, den Vertrag der Organspende zu unterzeichnen. Die Menschen lange Zeit mit dem Kopf nach unten aufzuhängen, gehört beispielsweise zu solchen Methoden. Unter diesem Zustand, in dem man nicht leben und auch nicht sterben darf, kann es nicht als freiwillig zählen, auch wenn man unterschreibt.

Außerdem haben die Chinesen seit Alters her eine traditionelle Anschauung, nämlich "eine ganze Leiche" nach dem Tod zu bewahren. Im Prinzip wollen normale Chinesen nicht, dass ihre Organe nach dem Tod entnommen werden.

ET: Informationen nach ist in China bei einer Nierentransplantation der Misserfolg, auch mit Todesfolge, relativ hoch. Können Sie mit einem Beispiel die möglichen Ursachen erklären?

Feng: Ich analysiere hier die Ursachen und Hintergründe des Todes von Wang Nianwen durch das Wechseln der Niere im Yanling Krankenhaus, Provinz Guangdong. In der experimentellen Notiz über diesen Patienten fehlt der wichtigste Faktor, nämlich der Anpassungstest der Toxizität der Lymphozyten zwischen dem Nierenspender und dem Nierenempfänger.

Es lautete in der Notiz "PRA", was ein normaler Maßstab für die Beurteilung des Zustandes der Immunität des Organempfängers ist. Je höher der PRA-Wert ist, desto wahrscheinlicher ist die Abstoßungsgefahr im Körper. Die konkrete Anpassungstest-Methode dafür ist, vor der Organtransplantation den Anpassungsgrad zwischen dem Blutserum des Organempfängers und über 20 gesunden und nicht miteinander verbundenen Lymphozyten zu testen. Jedoch kann der PRA-Wert den Anpassungstest der Toxizität der Lymphozyten zwischen dem Nierenspender und dem Nierenempfänger ersetzen. Dieses Experiment wird "Test Tube Transplant" genannt, das heißt, es wird in einem Probierglas beobachtet, ob der Organempfänger die implantierte Niere abstößt. Normalerweise dauert das Experiment vier bis fünf Stunden. Wenn die Zellen des Organempfängers (hier ist Wang Nianwen gemeint) die Blutzellen des Organspenders töten, wird der Organempfänger sehr wahrscheinlich diese Niere abstoßen. Das ist ein gültiges Experiment von Organtransplantationen, auf das nicht zu verzichten ist, jedoch in den Notizen über Wang Nianwen nicht auftauchte. Danach verschlechterte sich der Krankheitszustand von Wang Nianwen. Nach dem dritten Ultraschalltest des Typs B wurde bei ihm "tubular necrosis" festgestellt.

Zurzeit gibt es in China immer mehr solcher Fälle. In Taiwan gibt es über 40.000 Patienten, die ihre Nieren unbedingt langfristig auswaschen müssen. Viele davon wollen nicht lange warten und sind mit diesem Risiko nach China gegangen, um die Nieren zu wechseln. Viele solche Patienten aus dem Gebiet Peng Hua, Taiwan, gingen in der letzten Zeit nach China. Sie haben dadurch nicht nur ihrer Gesundheit geschadet, sondern starben sogar früher. Die Ursache der Todesfälle liegt nicht nur in den medizinischen Techniken, sondern der Gesundheitszustand der Niere spielt auch eine wichtige Rolle. Da die Nieren in China meistens von den Gefangenen, die zu Tode verurteilt wurden, oder von Falun Gong-Praktizierenden, die lange Zeit grausam gefoltert wurden, kommen, sind diese Organe möglicherweise bereits vor der Transplantation geschädigt.

ET: Die Kommunistische Partei verneinte immer wieder, dass Organe von Gefangenen entnommen wurden, die zu Tode verurteilt worden waren. Jedoch ist es jetzt kein Geheimnis mehr, da der zweite Gesundheitsminister Huang Jie es im Dezember letztes Jahres offiziell zugab. Was bedeutet das?

Feng: Das bedeutet, dass die Chinesen schon keine psychologische Hemmung mehr haben, illegale Organentnahmen aus lebendigen Körpern durchzuführen.

ET: Manche Menschen können diese schreckliche Tatsache kaum glauben, was meinen Sie dazu?

Feng: Es ist unglaublich, dass die Falun Gong-Praktizierenden großflächig verfolgt werden. In den vergangenen sieben Jahren, in denen die KP Chinas Falun Gong-Praktizierende grausam verfolgte, wurden viele Menschen von der Lügenpropaganda der KPC betrogen. Die Chinesen werden gegenüber den teuflischen Untaten der KPC gefühllos, da sie Angst vor ihr haben. Falun Gong-Praktizierende wurden und werden obdachlos, viele sind verschwunden oder verlieren ihre Identität.

Die Regierung wagt nicht, normale, zu Tode verurteilte Menschen, zusammen einzusperren und zu testen, ob ein Organ ihres Körpers zu dem eines anderen passt, und die Leichen nach einer Transplantation zu verbrennen, damit keine Spur hinterlassen wird. Jedoch hat die Regierung keinerlei Skrupel, wenn es um Falun Gong-Praktizierende geht.

Egal ob manche Menschen es wirklich nicht glauben wollen, hoffe ich, dass diese und die Menschen auf der ganzen Welt, die diese blutige und entsetzliche Untat sehen, aber nicht reagieren, den letzten Notruf des menschlichen Gewissens schätzen.

Werden Gedanken und Gedächtnis durch die Organtransplantation auch implantiert?

ET: Vor ein paar Tagen erschien ein Artikel, in dem erzählt wurde, dass jemand ein Herz von einer Person bekommen habe, die von einem Verbrecher getötet wurde, und der Organempfänger von dem Verbrecher geträumt habe. Können Ihrer Meinung nach das Gedächtnis und der Charakter einer Person durch die Organtransplantation zu einer anderen Person mit implantiert werden?

Feng: Zurzeit ist es noch umstritten, ob Zellen auch ein Gedächtnis haben und ob Gedanken und Gedächtnisinhalte durch die Organtransplantation auch implantiert werden können. Aufgrund der begrenzten Methoden der Wissenschaft, in der man erst an etwas glaubt, wenn man es mit den Augen sehen kann, gab es bis jetzt noch keine experimentelle Methode, um diese Aussage zu bestätigen oder zu verneinen, aber es gibt bereits sehr viele Fälle in diesem Bereich.

Die Ballett-Tänzerin Claire Sylvia war 1988 die erste Patientin der Welt, die erfolgreich ein Herz und eine Niere durch eine Organtransplantation erhielt. Diese Operation wurde im Krankenhaus "New Haven", Jeru, durchgeführt. Ihr Charakter ist seitdem verändert - sie hat nun einen doppelten Charakter (ihren eigenen und den einer anderen Person).

Der behandelnde Arzt sagte ihr nur, dass das Herz und die Niere von jemandem stammen würde, der bei einem Motorradunfall gestorben sei. Sie träumte oft davon, dass ein junger Mann durch einen Unfall starb und das passierte auch, wenn sie wach war. Die Abkürzung "T. L." erschien immer wieder vor ihren Augen und sie wusste, dass die Organe von diesem Mann stammten. Als sie dem Arzt diese Erlebnisse erzählte, antwortete dieser, dass das Herz Blut pumpe und die Niere für das Wechseln der Luft sei und beide mit Willen und Gedächtnis nichts zu tun hätten.

Mit der Zeit und der Wiederholung dieser Träume wusste sie jedoch, dass der Mann 18 Jahre alt war und Tim Lasalle hieß. Letztlich konnte sie wegen ihres doppelten Charakters und den störenden Unfallerlebnissen nicht mehr normal leben. Der Arzt berücksichtigte ihre Worte überhaupt nicht und deshalb entschloss sie sich, selbst nach der Lösung zu suchen.

Zum Schluss besuchte sie in der Begleitung des Psychologen Robert Bosnak die Eltern von Tim Lasalle und dort bestätigten sich alle ihre Gefühle. Sie fand heraus, dass ihr anderer Charakter von dem Organspender stammte. Sie schrieb deshalb das Buch "A Change of Heart", das bei www.amazon.com zu kaufen ist. Aus dem Buch ging die Fernsehsendung "Heart of a Stranger” hervor, in der Jane Seymour die Hauptrolle spielte.

Der staatliche Fernsehsender „The Discovery Health Channel” in den USA erforschte 2003 auch das Problem der Organtransplantation. Der folgende Fall wurde beschrieben: Ein 7-jähriges, schwer herzkrankes Mädchen, erhielt ein neues Herz durch eine Organtransplantation. Das Herz stammte von einem 10-jährigen Mädchen, das ermordet wurde. Nach der Operation hatte das Mädchen immer wieder Alpträume, in denen es ermordet wurde. Das Erstaunliche daran war, dass die amerikanische Polizei aufgrund der detaillierten Beschreibungen des Mädchens über den Mörder in seinen Träumen, den grausamen Mörder festnehmen konnte, der das 10-jährige Mädchen getötet hatte.

Die möglichen Einflüsse der Organe des Organspenders hinsichtlich der Gedanken und anderen Faktoren

ET: Wird der psychologische Druck Änderungen der Gene verursachen? Die Verbrecher werden wegen der Inhaftierung oder dem Todesurteil psychologischem Druck ausgesetzt sein oder manche Menschen werden ungerecht behandelt, beispielsweise durch grausame Folterungen etc. Werden die Gene ihrer Organe dadurch verändert? Besteht deshalb die Gefahr, dass die implantierten Organe von dem Organempfänger abgestoßen werden? Das heißt also, können die Organe der Verbrecher als gesunde und normale Organe in andere Körper implantiert werden?

Feng: Es gibt klare wissenschaftliche Beweise dafür, dass psychologischer Druck Gene (DNA) verändern kann. Deshalb kann ein Organspender, der psychologischem Druck ausgesetzt war, nicht als geeignet betrachtet werden. Obwohl das implantierte Organ für kurze Zeit einige Krankheitssymptome des Organempfängers verbessert, wird die Situation nach der Organtransplantation möglicherweise sehr schlimm und chronisch.

Ob jemand, der zu Tode verurteilt wurde, wegen des Eingesperrtseins und dem Todesurteil psychologischem Druck ausgesetzt ist und sich dadurch die Gene mancher Organe verändern, ist noch unklar, da es zurzeit noch keine wissenschaftlichen Forschungen dafür gibt. Wenn es so wäre, dann sind solche Organe für die Empfänger gefährlich, da solche Änderungen momentan nicht durch die normale Anpassungsmethode gelöst werden können. Die Änderungen der Gene der implantierten Organe verursachen möglicherweise direkt oder indirekt ein chronisches Abstoßen im Körper des Organempfängers.

Eine Kollegin forscht über die Transplantation der Niere und fand heraus, dass die Niere dazu tendiert abzusterben, wenn der Organspender vor der Transplantation psychologische Probleme hatte und seine Niere nicht spenden wollte, selbst wenn die Transplantation zwischen Verwandten geschah. Manche amerikanischen Nierenärzte fanden heraus, dass die Pflege einiger Patienten, die die Operation in China hatten, nach der Organtransplantation relativ schwierig ist. Zurzeit findet man kaum Dokumente in diesem Bereich, da die moderne Medizin menschliche Organe nur als spezielles Gewebe und Zellen betrachtet, die spezifische Funktionen haben. Selbst wenn manche Patienten psychologische Probleme dadurch bekommen, werden diese vernachlässigt. Wenn Probleme bei Organtransplantationen auftauchen, werden solche höchst wahrscheinlich als eine chronische abstoßende Reaktion betrachtet und behandelt.

Eigentlich werden die Funktionen der Nervensysteme, des Nervenzentrums und der vegetativen Nervensysteme beschädigt, wenn man lange Zeit psychologischem Druck ausgesetzt ist. Außerdem bedecken die vegetativen Nervensysteme alle Organe des Körpers. Es wurde bereits wissenschaftlich bewiesen, dass die Schwächung der vegetativen Nervensysteme mit der der Organe zu tun hat. Daher ist es fraglich, ob die Organe der zu Tode verurteilten Menschen als normale und gesunde Organe implantiert werden können.

1. PRA = panel reactive antibody: medizinsche Bezeichnung für „feldreaktiver Antikörper”.
2. Dieser Test dient zur Anpassung des Blutserums des Organempfängers und der Lymphozyten des Organspenders.
3. Das Ergebnis dieses Tests kann man erst nach fünf bis sechs Tagen erhalten und der Test ist nicht praktikabel.
4. Internationaler Maßstab dafür ist, die sechs Aufnahmepunkte der HLA-A, HLA-B, HLA-C, HLA-DP, HLA-DQ und HLA-DR der Organspender und Organempfänger direkt zu testen.