Erfahrungsbericht auf der Europäischen Fa-Konferenz in Genf: Mein Weg

(Minghui.de) Es gibt eine alte östliche Geschichte über einen Reisenden, der auf einer Ebene von einem hungrigen Untier überrascht wurde. Er rannte vor dem Untier davon und versteckte sich in einem trockenen Brunnen, aber auf dem Grund des Brunnens sah er einen Drachen mit geöffnetem Maul, der darauf wartete, ihn zu verschlingen. Er hatte Angst, aus dem Brunnen zu steigen, da das Untier dort noch auf ihn lauern könnte, und nach unten konnte er wegen des Drachens auch nicht springen. Da sah der Unglückliche einen Zweig, der durch einen Riss im Brunnen wuchs, und hängte sich an ihn. Seine Hände wurden immer schwächer und er wusste, dass sein Ende bevorstand, aber er hielt weiter an dem Zweig fest. Dann sah er zwei schwarze und weiße Mäuse, die um den Stamm des Zweiges liefen und daran nagten. Der Zweig würde brechen und er würde in den Rachen des Drachens fallen. Der Reisende schaute sich verzweifelt nach etwas um, das ihm helfen könnte. Alles, was er fand, waren zwei Tropfen Honig an den Blättern des Zweiges. Er konnte sie mit der Zunge erreichen und leckte sie auf.

Das ist die Art und Weise, wie wir die meiste Zeit unseres Lebens verbringen: Während nachts schwarze Mäuse und tagsüber weiße Mäuse am Rest unserer Tage nagen, finden wir Trost beim Honiglecken. Mein Honig war meine Arbeit, die ich mochte, meine Familie, meine Freunde, meine Pläne und Träume - ich suchte die ganze Zeit über nach Freuden, was mich daran hinderte, an das Unausweichliche zu denken. Es ist nicht so, dass ich jemals fürchtete, auf den Grund des Brunnens zu fallen - das war nicht der Fall. Aber als die Tage vorüberzogen, schmeckte der Honig nicht mehr so süß, bis zu dem Zeitpunkt, dass es überhaupt nichts Süßes mehr gab. Schließlich war das, was ich schmeckte, Bitterkeit und keine Süße und da begann ich mich zu fragen, was der wahre Sinn des Lebens ist.

Anfangs ging es nicht um mein eigenes Leben, sondern um die Leben aller anderen. Ich beobachtete das Elend und die Ignoranz der Menschen, ihre Verschmutzung mit den zahlreichen Botschaften, die falsche Werte von Geld, Ruhm und Lust vermitteln. Sie suggerieren falsche Empfindungen von Sicherheit und den Glauben, dass die Menschen ihr eigenes Leben kontrollieren, während sie in Wahrheit manipuliert, ausgenutzt und von der großen Illusion der modernen Welt verschlungen werden. Ich sah, dass diese Zivilisation sich rückwärts entwickelte und nicht vorwärts. Ich wusste, dass der sogenannte Fortschritt überhaupt kein Fortschritt war und uns nur in die Selbstzerstörung führen konnte. Ich sah, was in der Welt falsch war. Aber diese Kritik konnte mir kein bisschen weiter helfen. Sie hinterließ bei mir nur den falschen Eindruck, dass, wenn andere das sehen könnten, was ich sah, die Welt ein besserer Ort zum Leben wäre. Ich war mir über meine Gabe zu schreiben im Klaren und begann Novellen zu schreiben, die all das beschrieben, was ich an den Menschen schlecht fand, einschließlich der üblen Politik, die zu solch einem Verhalten führte. Ich dachte, das wäre mein Weg, die Dinge zu verändern. Ich dachte, wenn ich dies gut machen könnte, würde sich das Ergebnis ganz natürlich einstellen. Diese Mentalität ist typisch für einen gewöhnlichen Mensch - wir überschätzen oft unseren Einfluss und unsere Wichtigkeit, ohne uns der Kräfte bewusst zu sein, denen wir gegenüber stehen. Tatsächlich war es so, wie wenn Don Quichotte gegen die Windmühlen kämpfte. Kein gewöhnliches Buch kann die Menschen ändern und kein gewöhnlicher Mensch ist fähig, so etwas zu schaffen. Als ich diese einfache Tatsache lernte, war ich verzweifelt: Zum ersten Mal in meinem Leben gab es keinen wirklichen Grund mehr, weiter zu leben. Es war keine Kraft mehr in mir, um mich weiter an dem Zweig festzuhalten. Ich wachte auf aus der Illusion, die sich Welt nennt, und aus meiner eigenen Illusion, etwas ändern zu können. Das erbärmliche Ich war vollständig desillusioniert. Ich war bereit, das Fa zu erhalten.

Es war keine einfache Sache, das Fa in einem Land wie Serbien zu erhalten. Als der Lehrer 1992 begann, das Fa in China zu verbreiten, waren wir uns des Phänomens, dass Tausende von Chinesen in den Parks übten, überhaupt nicht bewusst, weil wir so damit beschäftigt waren, in einem Bürgerkrieg zu kämpfen. Als der Lehrer 1995 zum ersten Mal Europa besuchte, waren wir in einem anderen blutigen Krieg. Der Krieg um das Territorium des ehemaligen Jugoslawiens begann 1991 und endete im Juni 1999. Obwohl ich nicht in den Krieg verwickelt war, waren diese Jahre eine große Qual für mich und ich fühlte mich die meiste Zeit so, als ob sich das Böse der ganzen Welt um mich herum konzentriert hätte. Als es endlich vorüber war, hätte ich mich eigentlich erleichtert fühlen sollen, aber irgendwie tat ich es nicht. Wie könnte ich - einen Monat später begannen die bösen Mächte mit der Verfolgung von Falun Gong in China.

Ich war mir zu dieser Zeit selbstverständlich nicht darüber bewusst. Die Isolation, in der wir uns die ganze Zeit befanden, war ziemlich stark, so stark, dass jemand, der nach dem Dao suchte, es in dieser Umgebung nicht finden konnte. Ich dachte, es wären wirtschaftliche Gründe, die mich nach 1999 dazu zwangen, mich nach einer neuen Heimat in Tschechien umzusehen. In Wirklichkeit war es mein Weg zu Dafa, dass ich über Prag gehen musste, um Falun Gong zu treffen.

Als ich das erste Mal einen Dafa-Praktizierenden an einer Straße meditieren sah, war ich von der Harmonie, die ich bei ihm bemerkte, wie verzaubert. Es ging so weit, dass ich mich für einen Moment selbst harmonisch fühlte. Bei dieser Gelegenheit erhielt ich einen Dafa-Flyer und erfuhr von der Verfolgung. Das war erst der Anfang. Als ich nach Serbien zurück kehrte, nahm ich den Flyer mit. Das Geschäft, das ich in Prag begonnen hatte, hatte sich zerschlagen. Ich dachte, ich wäre sehr unglücklich, aber tatsächlich war ich der glücklichste Mensch. Ein Jahr später nämlich, in einem Fall vermeintlicher Krankheit in meiner Familie, erinnerte ich mich an den Flyer und was er über die positiven Heileffekte von Falun Gong sagte. Heute weiß ich, dass dieser Krankheitsfall, genauso wie mein Umzug nach Prag, arrangiert war. Ich denke, der wahre Zweck dieses Arrangements war, mich dazu zu bringen, das erste Mal das Zhuan Falun zu lesen.

Ich wusste auf den ersten Blick, dass jedes Wort darin Gold war. Endlich gab es ein Buch, das mir helfen konnte, sowohl mich als auch das riesige Universum um mich herum zu verstehen. Endlich ein Buch, welches die Physik, Mathematik, Psychologie, Religion und alles andere des menschlichen Wissens nutzte und sogar darüber hinaus ging.

Obwohl ich das Zhuan Falun als das faszinierendste Buch fand, das ich jemals gelesen hatte, wurde ich damals noch kein Dafa-Praktizierender. Um wirklich dem Fa zu folgen, fehlten noch einige vorbereitenden Schritte, und das größte Hindernis war die Tatsache, dass ich unsicher war, ob all diese Wahrheiten wirklich auch für mich, einen Kaukasier, galten. Die weißen Menschen haben kein Konzept von Kultivierung, noch glauben wir an die Reinkarnation. Unsere kulturellen Wurzeln liegen so weit voneinander entfernt, dass ich es nur bedauern kann, nicht in China geboren zu sein. Ich sagte zu mir selbst, dass ich zuerst einige Erkundigungen darüber einholen sollte, um was es bei der Kultivierung ginge, bevor ich Kultivierender würde. Ich wollte ein Kultivierender werden, aber es war eine ernsthafte Angelegenheit, hatte ich genug Zeit dafür? Was war das nur für ein Unsinn. Laotse sagte: „Hört ein edler Mensch das Dao, handelt er danach mit Fleiß; hört ein Durchschnittsmensch das Dao, nimmt er es zur Hälfte an, zur Hälfte zweifelt er.” Ich war ein Durchschnittsmensch und benötigte jemanden, der mir auf meinem Weg half und der mich auf den richtigen Weg brachte.

Unglücklicherweise verschwendete ich weitere anderthalb Jahre, während schwarze und weiße Mäuse an meinem Stamm nagten, bis ich zwei Personen fand, die mir helfen wollten. Eine war ein seiner Zeit bekannter Kultivierender und die andere war eine berühmte Gottheit. Der erste war einer meiner Kollegen, ein Schriftsteller des neunzehnten Jahrhunderts, der mir diese östliche Geschichte weitergegeben hatte und die er in einem seiner Werke als Referenz benutzte. Er war Kaukasier, geboren in einer christlich orthodoxen Gemeinschaft, ein in jeder Hinsicht kultivierter Mensch, der aber dieser Welt genauso überdrüssig wie ich. Bevor er ein christlicher Kultivierender geworden war, hatte er lange Zeit nach dem Sinn des Lebens gesucht, zuerst in der Wissenschaft und den weltlichen Religionen, bei Menschen unterschiedlicher Berufe und auf unterschiedlichen Kontinenten, denen er allen diese einfache Frage stellte: Was ist der Sinn des Lebens? Er fand aber nur heraus, dass die Menschheit im Nebel lebt und entweder die Mäuse und Drachen nicht sieht oder sie ignoriert, während sie ständig am Honig leckt. Nach Jahren der Suche wandte er sich schließlich den Massen der unteren Schichten zu. Sie waren arm, litten die meiste Zeit ihres Lebens, wuchsen auf, bekamen Kinder, wurden krank und starben. Zu seiner größten Überraschung wussten sie, was sie taten. ”Rationales Wissen, wie es von den Gebildeten und Klugen verbreitet wird, verneint die Bedeutung des Lebens, aber die große Masse der Menschen erfährt die Bedeutung auf eine irrationale Weise”, fand er heraus. „Dieses irrationale Wissen ist Glaube, etwas, das ich nicht zurückweisen konnte. Es ist Gott, eines in dreien; die Schöpfung in sechs Tagen; das Böse und die Engel, und alles weitere, was ich nicht akzeptieren kann, solange ich an meinem Verstand festhalte.”

So weit es mich persönlich betraf, konnte ich dies auch nie akzeptieren. Ich dachte immer, dass die Kirche nur eine weitere Täuschung ist, dass Priester keine wahren Gläubigen, sondern überwiegend Berufstätige sind, dass die Kirche ein Werkzeug der Politik ist und nicht des Glaubens. Offensichtlich gab es keinen großen Unterschied zum letzen Jahrhundert. Obwohl mein Kollege herausgefunden hatte, dass die armen Christen den wahren Sinn erfassen konnten, war er selbst nicht in der Lage, dasselbe innerhalb des Dogmas der orthodoxen Kirche zu finden. So machte er sich auf die Reise zu den Wurzeln des Christentums, indem er die originalen Evangelien in griechisch las, und er wurde bald darauf belohnt: Jesus begann sich ihm in allem Glanz und aller Herrlichkeit zu offenbaren. Ich war glücklich genug, ihn ebenfalls zu finden, was ein wichtiger Schritt war, um das Fa zu erhalten. Jesus sagte, „du sollst nicht töten”, und er meinte damit, keinen einzigen Menschen zu töten, unter keinen Umständen, auch nicht zur Selbstverteidigung. Das ist anders als das, was die christliche Kirche sagt, die das Töten im Namen des Glaubens und zum Wohle des Staates rechtfertigt. Jesus sagte:”Wenn dir jemand eine Ohrfeige gibt, halte ihm auch die andere Wange hin, wenn dir jemand den Mantel weg nimmt, sollst du ihm auch deine Hosen geben.” Jesus riet uns, unser Haus nicht auf der Erde, sondern im Himmel zu bauen, und er sagte, wenn wir ihm folgen können, werden wir Glück auf der Erde und im Himmel erfahren. Die christliche Kirche predigt hingegen, dass wir in dieser Welt niemals glücklich sein und nur in den Himmel kommen können, wenn wir uns dem Dogma der Kirche beugen. Das Dogma der orthodoxen Kirche ist vollkommen unterschiedlich zu dem, was Jesus lehrte: dass wir uns selbst verbessern müssen, um wahre Christen zu werden, ein Kultivierender zu werden und das Dao zu erkennen. Als ich Jesus auf diese Weise kennen lernte, füllte sich mein Herz allmählich mit Liebe für diesen feinen Gott, so war es ihm auch möglich, sich mir in seiner Glorie zu offenbaren. Ich sah seine enorme Barmherzigkeit, nahm seine größten Opfer und seine noble Mission unter uns auf Erden wahr. Nicht mit meinem Verstand, sondern mit meinem Herzen, ich, ein eingefleischter Atheist, traf Jesus Christus.

Über diese Erkenntnis hinaus konnte ich als nächstes verstehen, dass die wahren christlichen Prinzipien gleichzeitig ein Teil der Fa-Prinzipien sind. Viele dieser Prinzipien entsprechen auch buddhistischen und daoistischen Prinzipien. Wenn also die Religionen und Dafa dieselben Wahrheiten lehren, bedeutet das dann nicht, dass es im Universum dieses eine Prinzip gibt? Ein universelles Gesetz ... Die Mutter aller Dinge ... Zhen-Shan-Ren.

Ich war tief erschüttert. Es war, als fiele mit ein großer Felsbrocken auf den Kopf, aber er tötete mich nicht, sondern weckte mich aus einem langen, tiefen Schlaf auf. Es gibt eine Wahrheit, eine universelle Wahrheit, gleichermaßen für arm und reich, schwarz, weiß und gelb, jung und alt. Es gibt eine Wahrheit für alle Zeiten und alle Räume. Und diese Wahrheit wurde hier von einem Menschen unter uns gelehrt, in einer simplen und einfachen Sprache, die wir alle verstehen können, in Konzepten der modernen Welt, ohne ein bisschen Mystifizierung, unter Verwendung der Wissenschaft, um das zu erklären, was ich zuvor für unerklärbar gehalten hatte. Das Fa. Die Wahrheit wird Fa genannt. Schließlich begann ich zu verstehen.

Es ist nun ein Jahr her, seit ich meinen Weg gefunden habe, und ich gehe ihn entschlossen. Jesus zeigte mir diesen Weg, er erhellte ihn; ich bin ihm ewig dankbar, aber Li Hongzhi ist mein einziger Lehrer. Ich glaube, ich gehe meinen Weg, ohne nach etwas zu trachten, ohne Angst oder sogar ohne Neugier. Ich weiß immer noch nicht, wohin dieser Weg führt, aber es ist mein Weg. Alles was ich getan habe, alles was ich erfahren habe, alles was ich meinem vergangenen Leben erlebt habe, führte hier hin. Deswegen bin ich hier auf der Erde, das ist die Bedeutung. Das Leben hat kein anderes Ziel, als im Nebel dieser Welt den Weg zu finden, ihn zu betreten und ihm bis zum Ende zu folgen.

Obgleich ich glaube, bis kürzlich der einzige Dafa-Praktizierende in Serbien gewesen zu sein, habe ich mich keinen Augenblick lang einsam gefühlt; wie könnte man sich als Teil eines solchen immensen Fa einsam fühlen? Darüber hinaus, selbst wenn ich das Fa spät erhalten habe, bin ich glücklich, ein Dafa-Schüler in der Zeit der Fa-Berichtigung zu sein. Von meinem Beruf her bin ich Übersetzer und es wartet eine Menge Fa darauf, ins Serbische übersetzt zu werden. Was noch wichtiger ist, viele Lebewesen in meiner Umgebung müssen errettet werden, bevor das Fa die Menschenwelt berichtigt. Das macht meine Aufgabe aber nicht schwerer; es macht sie einfach noch großartiger.

Das Fa ist großartig. Es ist noch nicht lange her, da gab es eine Praktizierende aus Zagreb (Kroatien) die das Fa verbreitete und die wahren Umstände erklärte, indem sie die Gedichte vom Meister an eine Pinwand in
ihrem Büro hängte. Sie arbeitete in einer Polizeiwache und viele Menschen gingen daran vorbei und fragten sie nach den Gedichten. Sie erzählte uns, dass sie sehr schüchtern ist, und dies der einzige Weg sei, Menschen anzusprechen. Ich denke, dass sie nicht so oft Fa lernt, da ihr englisch nicht so gut ist- dies gibt der Sache noch größere Bedeutung. Ihr wisst, die Polizei in Südeuropa ist nicht gleich wie in Schweden oder in der Schweiz, sondern eher ein Instrument für Gewaltausübung. Trotzdem können die Polizisten nun die Fa-Gedichte an den Wänden lesen. Dies ist ein großes Wunder!

Ich muss weinen, wenn ich daran denke. In den letzten 10 Tagen weinte ich wie ein Baby, obwohl dies nicht meine Art ist. Dies muss wohl der derzeitige Stand meiner Kultivierung sein.

Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200601/29058.html

Rubrik: Fa-Konferenzen