Erfahrungsbericht auf der Europäischen Fa-Konferenz in Genf: In der Zeit der Fa-Berichtigung ein Dafa-Praktizierender werden

(Minghui.de) Ich lebe in Stavanger, einer Stadt an der Südostküste von Norwegen. Vor ungefähr vier Jahren, einige Wochen nach einem Kurs in Stavanger, begann ich mit dem Üben von Falun Gong.

Als ich mit dem Praktizieren anfing, waren viele Dinge um mich herum sehr chaotisch. Kurz davor war bei mir eine seltene Form von Rheumatismus diagnostiziert worden. Alle knorpeligen Gewebe, einschließlich des Herzens, konnten davon betroffen sein und schon seit mehr als einem Jahr nahm ich regelmäßig Kortison. Als ich den Professor im Krankenhaus fragte, was ich tun könnte, um nicht dauernd Pillen nehmen zu müssen, erhielt ich eine erbarmungslose Antwort von ihm; die Tabletten würde ich für den Rest meines Lebens einnehmen müssen. Er glaubte, dass weder mein Lebensstil noch meine Ernährung, mir Linderung oder Heilung bringen könnte.

Nach nur zwei Monaten des Übens und Lesens fühlte ich, dass mein Körper leichter geworden war, der Schmerz hatte nachgelassen und ich verspürte mehr Energie. In Abstimmung mit meinem Arzt reduzierte ich die Dosis der Medikamente. Und um es kurz zu machen: Heute bin ich geheilt. Die Schmerzen sind verschwunden, ich bin energiegeladen und habe die Tabletten vor drei Jahren weggeworfen. Mein Körper wurde vollkommen gereinigt.

In den letzten drei Jahren fehlte kaum an meinem Arbeitsplatz. Die Jahre zuvor war ich sehr oft im Krankenstand gewesen. Mit den Schmerzen konnte ich umgehen, die war ich gewohnt, aber zeitweise war ich einfach zu erschöpft, um zur Arbeit zu gehen. Heute sehen mich meine Kollegen an und sagen: „Sissel, du bist ja nie mehr krank!”

Zu dieser Zeit lebte ich noch mit einem Mann zusammen. Er litt an einer aggressiven Form von Lungenkrebs und ihm wurde gesagt, dass er nur noch weniger als ein Jahr zu leben hätte. Als ich anfing, Falun Gong zu praktizieren, wusste ich nur wenig davon, wozu Falun Gong imstande war, sowohl im Bezug auf meine körperlichen Schmerzen als auch auf die seelischen Schmerzen, hervorgerufen durch den drohenden Verlust eines geliebten Menschen.

Mein tägliches Leben wurde zu einer riesigen Herausforderung. Vollzeitbeschäftigung und einen ernsthaft kranken Mann im Hause. Ich wünschte mir so sehr, dass er am Leben bleibt. Mein Wunsch war, dass er mit mir zuhause Falun Gong üben sollte. Er aber sagte: „Ich glaube das alles nicht, aber ich sehe, dass Falun Gong gut für dich ist. Bleib dabei!”

Er hatte eine andere Sichtweise von Leben und Tod. Er bereitete sein eigenes Sterben vor.

Eines Nachts ging ich allein mit dem Hund spazieren. Es war eine sternenklare Nacht. Plötzlich kam mir ein Gedanke: „Wegen mir lebt er noch. Er ist bereit zu sterben. Ich bin es, die ihn nicht gehen lässt! Er hat seine Wahl getroffen. Er hat sich mit dem Tod abgefunden und ist bereit zu sterben. Ich muss das respektieren.”

Von diesem Tag an ging alles sehr schnell. Er wurde zusehends schwächer und lebte nur noch durch Morphium. Fünf Wochen später fiel er ins Koma und starb. Die letzten Tage las ich an seinem Bett Zhuan Falun. Seit drei Monaten war ich Falun Gong-Praktizierende. Ich wusste, dass die Menschen ihre eigenen Entscheidungen treffen müssen. Ich wusste, dass ich seine Entscheidung respektieren musste. In schwierigen Momenten war ich verzweifelt gewesen, dass ich ihn nicht überreden konnte. Da erkannte ich, dass ich jedem Falun Gong vorstellen konnte, aber jeder Mensch hat das Recht, für sich selbst frei zu entscheiden.

Ich ließ ihn los, und das machte mich ruhig. Eine Lebensphase war hinter mir und ich konnte mit dem nächsten Schritt fortfahren - mit der Kultivierung. Ich kann nicht sagen, dass die Zeit danach einfach für mich war. Ich hatte schwierige Momente, aber das Praktizieren der Übungen und das Lesen von Zhuan Falun unterstützten mich und linderten meinen Schmerz.

Ich praktizierte Falun Gong, las das Zhuan Falun und kultivierte mich einige Zeit nur für mich allein. Dann war ich bereit, herauszutreten und die wahren Umstände zu erklären. Ich nahm an Gesundheitsmessen und Anti-Folterausstellungen teil, ich verteilte Flugblätter und machte die Übungen in belebten Stadtzentren. Es war leicht für mich, in anderen Städten über Falun Gong und die Verfolgung zu sprechen, aber in meiner Heimatstadt ging es nicht so gut. „Wer wird mich sehen? Was werden sie über das denken, was ich zu sagen habe? Was ist, wenn sie denken, das sei Schwachsinn !” Diese Gedanken und Fragen kamen bei mir immer wieder hoch. Es war mein großer Eigensinn.

Es war einfacher, zuhause vor dem Computer zu sitzen und Übersetzungen für die norwegische Clearharmony Webseite zu machen. Da konnte mich niemand sehen und ich blieb anonym. Ich konnte mehrere Stunden pro Woche dafür arbeiten und so die wahren Umstände verbreiten. Ich konnte die Menschen ganz leicht von meinem Schreibtisch aus retten. Es war sicher, dass mich keiner erkennt.

Ich möchte nun gerne davon erzählen, wie ich als Praktizierende gereift bin. Erstens muss ich sagen, dass ich Lehrerin in einer Grundschule bin. Nur wenige meiner Kollegen wussten, dass ich eine Falun Gong-Praktizierende bin. Einige meiner Schüler haben mich zwar in der Stadt getroffen, als ich Flugblätter verteilte, andere tauchten auf, als ich Übungen in der Stadt machte und wieder andere schauten beim Fenster herein, wenn wir in der Schule übten. Aber ich hatte nie mit ihnen über Falun Gong, die Verfolgung und die Folter in China gesprochen. Ich dachte, dass es nicht richtig wäre, kleinen Kindern über die Verfolgung zu erzählen.

Wir waren glücklich, in unserer Stadt die internationale Kunstausstellung ”Zhen - Shan -Ren» präsentieren zu können. Während der Ausstellung passierte vieles mit den damit involvierten Praktizierenden. Ich konnte meine Reifung geradezu spüren. Ich wurde in meiner Überzeugung noch sicherer und erkannte klarer, woran ich wirklich glaube. Zum ersten Mal begann ich, mit Freunden, der Familie und meinen Kollegen über die Ausstellung zu sprechen. Ich lud sie ein, sich die Bilder anzusehen. Weil ich durch die Bilder in natürlicher Weise über die Verfolgung sprechen konnte, war es für die Zuhörer einfacher, die Grausamkeiten zu verstehen, die in China passieren. Ich fühlte, dass mein Herz dabei aufrichtig war.

Im Ausstellungsbereich gab es eine Ecke, wo Kinder und Jugendliche sich hinsetzen konnten um Lotusblumen aus Papier zu basteln. Ich setze mich auf den Boden und sprach mit ihnen über die Verfolgung in China. Es war eine nette, ruhige Unterhaltung über etwas sehr Grausames. Ich sah ihr Interesse und wie verwundert sie waren, auch die Kleinen.

Ich sagte zu mir: ”Das muss ich jetzt auch mit meinen Schülern versuchen”. Zuerst versuchte ich zu vermeiden, die wahren Umstände zu erklären, indem ich einfach Papierblumen in den Weihnachtsfarben mit ihnen bastelte. Ich sprach mit einer Mitpraktizierenden darüber und ganz klar sagte sie zu mir: „Die Idee die dahinter steht ist doch nicht nur Papierlotusblumen zu basteln. Es geht doch darum, die wahren Umstände zu erklären!” Ich wusste, dass das richtig war, aber genau da war mein Eigensinn. Es ist gut, Menschen um einen herum zu haben, die einem helfen, die richtige Richtung zu behalten. Wir können uns gegenseitig helfen, das Beste zu tun, um Menschen zu erretten.

Ich bereitete mich vor und dachte genau darüber nach, wie ich den Kindern die über die wahren Umstände erzählen würde. Dann erstellte ich einen ganz speziellen Plan für Kinder von der dritten bis zur neunten Klasse. Ich erzählte ihnen ein wenig über Falun Gong und zeige einige Übungen, dann erzähle ich über die Verfolgung und die Folter in China, indem ich das Bild „Homeless” der Künstlerin Daci Shen erklärte. Was und wie viel ich erkläre hing von der jeweiligen Klasse ab. Zuletzt bastelte ich mit den Kindern Lotusblumen aus Papier. Jeder Schüler erhielt 2 bis 4 Blumen, die er mit nach Hause nehmen durfte. Wir nannten sie Blumen des Friedens. Der Besuch pro Klasse dauert ein- bis eineinhalb Stunden.

Die erste Stunde verlief gut. Es sind ja wirklich schreckliche Informationen, aber für die Schüler der vierten Klasse war es eine gute Veranstaltung. Es war ein Hauch von Weihnachten zu spüren, als sie mit ihren Lotusblumen nachhause gingen. Die erste Barriere war durchbrochen. Ich bin in meiner Klasse gestanden, zeigte die Übungen, sprach über Falun Gong und redete sogar über die Verfolgung und die Folter. Ich entdeckte, dass es in Ordnung war, mit den Kindern über die Verfolgung zu sprechen. Ich sah und hörte die Reaktionen der Kinder: „Ist das, was sie uns gezeigt haben, wirklich verboten?” Sie konnten es kaum glauben.

Der nächste Schritt ergab sich von selbst. Eine Kollegin kam im Konferenzzimmer mit Lotusblumen in ihren Händen auf mich zu und sprach mit mir über den Vortrag. Sie war auch im Klassenzimmer gewesen, hatte zugehört und war genauso schockiert wie die Kinder. Sie war auch von den Lotusblumen beeindruckt. Die anderen Lehrer waren ebenfalls interessiert und baten mich, doch auch in ihre Klasse zu kommen. Ich war seither in sieben Klassen unserer Schule, von der dritten bis zur sechsten Klasse. Mit 28 anwesenden Schülern und einem Lehrer konnten somit viele errettet werden. Vielleicht haben dadurch sogar einige Eltern von der Verfolgung gehört. Es ist großartig zu sehen, was passiert und welche Fähigkeiten auftauchen, wenn man seine Eigensinne ablegt.

Als ich eine der Klassen besuchte um, die wahren Umstände zu erklären, fühlte ich Freude und Aufregung. Ich dachte: „Was habe ich erreicht? Wie viele konnte ich dadurch erretten?” Ich fühlte ein eigenartiges Gefühl in meinem ganzen Körper. Auf einmal wusste ich, dass ich zu entrückt war und sendete aufrichtige Gedanken aus, während ich durch die Halle ging. Plötzlich war ich ruhig und demütig. Ich war aufrichtig und bereit, die Wahrheit aus zu sprechen. Es ist wichtig, dies mit einem aufrichtigen Herzen zu tun. Bevor ich eine Klasse betrat, setzte ich mich jedes Mal hin um aufrichtige Gedanken auszusenden. Das war mir sehr wichtig. So konnte ich das Klassenzimmer demütig und mit aufrichtigem Herzen betreten. Die Herausforderung besteht doch darin, es nicht als eine Arbeit zu sehen, sondern als Möglichkeit, die mir gegeben ist um vielen Menschen die wahren Umstände näher zu bringen.

Einmal wurde ich in einer Klasse eingeladen, die von einem Lehrer geleitet wurde, der die Neigung hat, alles und jeden zu kritisieren,. Etwas außer der Reihe mit seinen Schülern zu unternehmen war das schlimmste, was er sich vorstellen konnte. „Was wird er darüber denken?” Eine Woche dachte ich darüber nach und machte mir Kopfzerbrechen, vor dieser Klasse zu sprechen. Ich war froh, als sich auf einmal herausstellte, dass es an diesem Tag nicht ginge. „Heute bin ich nochmals davon gekommen!” Ich frohlockte innerlich. Wir vereinbarten einen neuen Termin für die folgende Woche. Am selben Abend fühlte ich mich krank. Es war so schlimm, dass ich schon in der Schule anrufen wollte, um mich krank zu melden. Mir taten die Ohren weh und mein ganzer Körper schmerzte. Ich wusste, es war nur ein Symptom, aber es tat sehr weh. An diesem Abend rief mich ein Praktizierender an. Im Zuge unserer Unterhaltung wurde mir bewusst, dass ich einfach weiter vorwärts gehen sollte. Am nächsten Tag ging ich zur Arbeit.

Dann kam der Tag, an dem ich die Klasse des kritiksüchtigen Kollegen besuchen sollte. Ich hatte die ganze Woche über daran gedacht. Ich hatte erkannt, dass es irrelevant war, was er über mich dachte und fühlte. Das Wichtigste war, den Kindern über die Verfolgung zu erzählen und zu hoffen, dass er auch zuhören würde. Auf dem Weg zum Klassenzimmer sendete ich aufrichtige Gedanken aus. Meine Ohren und mein Körper schmerzten noch immer und ich hatte Schwierigkeiten etwas zu hören, aber den Vortrag noch einmal zu verschieben, kam nicht in Frage.

Die Schüler in der fünften Klasse waren sehr interessiert. Sie fragten sehr viel. Um ihre Fragen hören zu können, musste ich im Klassenzimmer umherwandern und konnte nur diejenigen verstehen, die nahe bei mir saßen. Als die Schüler Lotusblumen bastelten, waren sie sehr eifrig und machten es sehr gut. Sie lächelten und waren zufrieden, als ich sie nach 90 Minuten wieder verließ.

An diesem Abend hörte mein Körper auf zu schmerzen und ich konnte wieder normal hören.

Am nächsten Tag kam der besagte Lehrer auf mich zu und sagte: ”Sissel, was du uns gestern erzählt hast war sehr gut. Und ich, der es hasst, mit seinen Schülern etwas zu unternehmen, saß zuhause stundenlang mit meinen Kindern zusammen und bastelte Lotusblumen mit ihnen!”

Mit aufrichtigen Gedanken und einem aufrichtigen Herzen kann ich nun jedermann die wahren Umstände erklären! Mit diesem neuen Verständnis organisierte ich mehrere Vorträge in verschiedenen Klassen. Und ich nahm mir vor, auch andere Schulen zu besuchen.

Nach den positiven Erfahrungen an meiner eigenen Schule schrieb ich einen Brief an Lehrer der dritten bis siebten Klassen, in dem ich ihnen Vorträge anbot. Ich erkläre darin, dass in die Klasse kommen und über Menschenrechtsverletzungen in China sprechen würde. Der Brief beschreibt meinen Vortrag und die Verfolgung und die Folter in China.

Um mit anderen Schulen in Kontakt zu kommen, nutze ich meine Beziehungen. Ich besuchte Lehrer, die ich kannte, meist zu Mittag, und verteile die Briefe an alle, die in der Nähe waren. Ich wurde immer herzlich empfangen und nutzte die Gelegenheit, einige Briefe und Lotusblumen im Konferenzzimmer auszulegen. Wenn mich ein Lehrer nicht in seiner Klasse haben wollte, so haben sie doch zumindest den Brief über Verfolgung und Folter in China gelesen. Auf diese Weise konnten auch sie die Wahrheit erfahren. Die Rückmeldungen der Lehrer waren im Großen und Ganzen aber gut. Ich war bereits in mehreren Klassen, an zwei verschiedenen Schulen und ich habe noch weitere Schulen auf meiner Liste.

Was ist mit mir passiert? Ich, die ich kaum mit Menschen, die ich kannte, über die Verfolgung und die Folter in China sprechen wollte, ging nun zu mir bekannten Lehrern, um ihnen anzubieten, dass ich in ihre Klassen komme! Mit einem aufrichtigen Herz und einem aufrichtigen Geist werden die menschlichen Gedanken gehemmt. Das Ziel ist, die wahren Umstände zu erklären und noch mehr Menschen zu erretten. Wenn ich es schaffe, so zu handeln, sind die Rückmeldungen von Lehrern und Schülern durchwegs positiv.

Die Kunstausstellung ”Zhen - Shan - Ren» hat mir sehr viel bedeutet. Sie hat mir geholfen, in meiner Kultivierung zu reifen. Ich bin dankbar, dass wir in unserer Stadt eine Kunstausstellung haben konnten um mehr Menschen zu helfen, die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung in China verstehen zu können.

Meister, ich danken Ihnen.

Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200604/30676.html

Rubrik: Fa-Konferenzen