Taipei Times: Ein Schrei nach Freiheit und keine Störaktion

(Minghui.de)

Mittwoch, 3.Mai 2006

Als die in New York ansässige Epoch Times Reporterin und Falun Dafa-Praktizierende Wang Wenyi im letzten Monat die Begrüßungszeremonie im Weißen Haus für den chinesischen Präsidenten Hu Jintao in Washington unterbrach, war ihr Protest in der ganzen Welt zu hören. Von den Polizisten weggezerrt und verhaftet, erzählte Wang später den Reportern, dass ihr Protest nicht geplant war, sondern spontan passierte, als sie auf der Tribüne für die Nachrichtenreporter stand und Hu mit ein paar Meter Entfernung gegenüberstand.

Die Medien bezeichneten Wang als ”Zwischenruferin», doch tatsächlich sollte sie Protestierende genannt werden. Sie machte viel mehr als lediglich einen chinesischen kommunistischen Diktator zu unterbrechen, sie protestierte verwegen und mit Zuversicht gegen die brutale Behandlung von Falun Gong-Praktizierenden innerhalb Chinas.

Ihr Protest wurde in den meisten demokratischen Ländern der Welt gut aufgenommen, ganz besonders hier in Taiwan.

In einem vor kurzem erschienenen Artikel, den sie für The Epoch Times geschrieben hatte, sagte Wang - die mit einem Presseausweis der Zeitung Zutritt zum Empfang im Weißen Haus hatte - dass ihre ursprüngliche Absicht gewesen war, einfach über das Ereignis zu berichten.

Wann immer ein einzelner Mensch sich erhebt, wenn er einem brutalen Diktator gegenübersteht, egal in welchem Teil der Welt und zu welcher Zeit, müssen jene, die die Freiheit und Demokratie schätzen, ihr oder ihm applaudieren.

Doch als sie sah, wie der US-Präsident George W. Bush Hu die Hand schüttelte - so berichtete sie - fühlte sie sich im vollen Blickfeld der geladenen Gäste und live im Fernsehen rund um die Welt übertragen durch ihr Gewissen verpflichtet, ihren Protest herauszurufen.

”Ich schrie für jene, die gefoltert wurden und unter der völkermordartigen Verfolgung zu leiden haben”, schrieb Wang und fügte hinzu, dass ihr Protest so weit es sie betrifft, um Leben und Tod ging. „Ich handelte auf eine Weise, die mit dem Geist Amerikas übereinstimmt. Ich handelte auch, um die Würde von Amerika und die der Menschheit zu beschützen.”

Wang erklärte, dass sie die Möglichkeit nicht ungenutzt vorübergehen lassen konnte, Hu und Bush mit den vermeintlichen Berichten, dass China Organe von lebenden Falun Dafa-Praktizierende entnimmt - Verantwortliche in Peking bestreiten dies - und diese verkauft, zu konfrontieren.

”Die beiden Staatsoberhäupter, die die besten Voraussetzungen haben, dies zu beenden, standen direkt vor mir”, schilderte Wang später. „Wo sonst hätte ich so eine Gelegenheit bekommen? Wie hätte ich in diesem Moment schweigen können? Hu musste das anhören, um seiner selbst Willen und für alle chinesischen Menschen.”

In der Tat handelte Wang im wahren Geist des demokratischen Protests und der Redefreiheit und sie sollte als Heldin für ihre Tat an diesem Tag angesehen werden.

Wann immer ein einzelner Mensch sich erhebt, wenn er einem brutalen Diktator gegenübersteht, egal in welchem Teil der Welt und zu welcher Zeit, müssen jene, die die Freiheit und Demokratie schätzen, ihr oder ihm applaudieren. Wie jenem einzelnen Mann in Peking, der im Juni 1989 am Platz des Himmlischen Friedens aufstand, um den Panzern während des von der Regierung beauftragten Massakers heldenhaft gegenüber zu treten.

Deshalb seien wir uns über eine Sache absolut im Klaren: Wang war keine Zwischenruferin, sondern eine Freiheitskämpferin. Ihr Name sollte geehrt und nicht verschmäht werden.

Als Wang nach dem Vorfall von den US-Reportern gefragt wurde, ob ihr Ausbruch im Weißen Haus ihren Status als Reporterin kompromittiert, erwiderte sie: „Egal welchen Titel ich habe, an erster Stelle betrachte ich mich selbst als menschliches Wesen. Daher steht Menschlichkeit über allem, wenn man sieht, wie Menschen getötet werden.”

Wie reagierten China und die Vereinigten Staaten auf den Ausbruch an jenem Tag? Tja, Bush entschuldigte sich bei Hu und Hu akzeptierte seine Entschuldigung. Doch außerhalb der diplomatischen Kreise verurteilte ein Brief an den Redakteur der Washington Post Wangs ungeplanten heißblütigen Protest.

”Ich war außer mir, als ich las, dass Wang Wenyi bis zu sechs Monate Haft für ihren Ruf der Entrüstung an den chinesischen Präsidenten drohen”, schrieb Heather Brutz aus Silver Spring, Maryland. „Wang ist eine Falun Gong-Praktizierende. China hat Anhänger dieser Gruppe eingesperrt, in Arbeitslager gesteckt und vielleicht sogar Organe der Anhänger für den Verkauf entnommen. Diese Verfolgung ereignete sich, weil Falun Gong-Praktizierende in China friedlich protestierten. Angesichts solcher Gräueltaten ist das Verhalten von Wang bewundernswert...

Durch ihre gewaltfreie Aktion zeigte Wang ein klares Verständnis der Ideale einer Demokratie.”

Und hier der Beweis: Ein einzelner Mensch steht einem machtvollen Tyrannen gegenüber auf - in vollem Blickfeld der Öffentlichkeit und der Fernsehkameras - zeigt der Welt die Wahrheit und lässt seine Stimme zu einem Ruf werden, der in der ganzen Welt gehört wird.