Die Verfolgung von Frau Zhang Lixin im Jilin Frauengefängnis

(Minghui.de) Mein Name ist Zhang Lixin. Ich bin 63 Jahre alt und war früher Ärztin in einer Klinik, die an die Papierfabrik Linjiang in der Provinz Jilin angeschlossen ist. Weil ich Falun Gong praktiziere, wurde ich im Oktober 2002 ohne rechtliche Grundlage zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt und bin seit dem 21. November 2002 im Jilin Frauengefängnis eingesperrt.

Bei meiner Ankunft war ich müde von der Reise. Die Gefängnisaufseherinnen befahlen mehreren Insassen, mich in einen kleinen Raum im dritten Stock zu bringen. Sie erzählten mir: „Alle Falun Gong-Praktizierenden, die hierher kommen, müssen die „vier Erklärungen” schreiben. Du darfst nicht schlafen, bis die „Erklärungen” geschrieben sind. Wenn du sie nicht schreibst, müssen alle Häftlinge mit dir zusammen eine lange Zeit stehen. Du wirst von den Häftlingen geschlagen und beschimpft, bis du alle „vier Erklärungen” geschrieben hast. Ich erklärte ihnen geduldig: „Falun Gong ist eine Kultivierungsmethode der Buddha-Schule. Man kultiviert sich nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, vollbringt gute Taten und sammelt Tugend. Es hat überhaupt nichts mit Politik zu tun, noch ist es Ketzerei. Wir sind unschuldig. Die aufrichtigen Gedanken und Taten unserer Dafa-Praktizierenden beeinflussen überall die Menschen. Es erhöht auch die Moral der Gesellschaft. Wir sind äußerst positiv für die Gesellschaft. Warum zwingen Sie uns, die so genannten 'vier Erklärungen' zu schreiben?” Sie sagten mir, dass ich eine „Gesinnung” hätte und befahlen mir, mich hinzustellen. Ich erklärte ihnen, dass ich gesundheitliche Probleme hätte und nicht stehen könne. Bis Mitternacht ließen sie mich jedoch nicht schlafen.

Am nächsten Tag wendeten sie die gleichen Methoden an und hielten mich bis Mitternacht wach. Die Wachen taten das gleiche mit meiner Mitpraktizierenden He Shurong in der Zelle nebenan; wir waren zusammen im Gefängnis angekommen. Sie war noch jung und wurde gezwungen, ganze zwei Tage stehen zu bleiben. Sobald sie hinfiel, wurde sie wieder aufgerichtet. Ihre Beine waren angeschwollen und ihre Augen rot. Dann erkannten die Wachen, dass diese Methode nicht funktionierte, um uns „umzuerziehen”.

Am dritten Tag zwangen sie tatsächlich alle Häftlinge, mit uns gemeinsam stehen zu bleiben. Einige der Häftlinge schrieen und einige fluchten. Einige schlugen uns sogar, weil wir die „vier Erklärungen” nicht schrieben, denn dies störte ihre Ruhe und beeinträchtigte ihre Aufgaben. Die Wachen folterten uns jeden Tag von 7:00 Uhr bis 23:00 Uhr. Am zweiten Tag verlor ich um 22:00 Uhr wegen den unerträglichen Demütigungen, den Schlägen, den Flüchen und dem Druck der Häftlinge das Bewusstsein. Außerdem hatten wir vier Tage lang keine Ruhe gehabt. Durch die geistigen Qualen und körperlichen Misshandlungen kam ich an meine Grenzen.

Sie brachten mich in ein Krankenhaus. Ich hörte den Arzt sagen: „Ihr Blutdruck ist so hoch!” Er Arzt gab an, dass ich an starker Erschöpfung litt, und schlug vor, dass ich mich mehrere Tage ausruhen sollte. Am zweiten Tag meiner Ruhepause bekam ich mit, wie sie meine Mitpraktizierende Frau He Shurong die ganze Nacht lang folterten. Ich als gesunde Person bekam einen Nervenzusammenbruch. Zuerst behaupteten sie, sie täusche eine Krankheit vor. Mehrere Häftlinge standen um Frau He Shurong herum und schlugen auf sie ein, dann zerrten sie die Häftlinge in eine kleine Zelle und sperrten sie dort alleine ein. Sie schrie laut, bis sie das Bewusstsein verlor. Sie hatte keine Kontrolle mehr über Darm und Blase. Erst dann wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Die Wachen gaben nicht zu, dass sie den Nervenzusammenbruch verursacht hatten. Stattdessen behaupten sie absurder Weise, dass Frau He durch das Lernen von Falun Dafa kultivierungswahnsinnig geworden sei.

Am 8. Dezember 2002 erkundigte sich Cao Hong, die Zuständige für die Verfolgung von Falun Gong, beim 8. Kommando über mich. Die Wachen berichteten ihr, dass ich mich immer noch weigerte, die „vier Erklärungen” zu schreiben. Sie befahl Jin Shunhua und mehrere anderen Häftlingen in ihr Büro und kritisierte sie. Sie deutete an, dass der Druck, den sie ausübten, um mich „umzuerziehen”, nicht stark genug sei. Auch ich musste später in ihr Büro kommen. Sie drohte mir: „Pass bloß auf dich auf, du musst vernünftig werden. Du musst heute noch die „vier Erklärungen” schreiben.” Dann ging sie wütend weg. Als nächstes kam Miao Hua zu mir, sie war für das 8. Kommando zuständig. Sie kam direkt auf mich zu, schlug mir auf die Brust und bedrohte mich: „Was willst du machen?” Sie schlug und stieß mich, bis ich hinfiel. Dann zog sie mich hoch und schlug mich fünf oder sechs Mal auf die Brust und ging dann weg.

Inzwischen wählte Jin Shunhua mehrere starke Häftlinge aus. Die Hälfte von ihnen wären jugendlichen Straftäterinnen, die wegen Raub eingesperrt waren. Sie versperrten mir den Weg und umringten mich. Jin Shunhua gab mir ein Stück Papier und einen Kugelschreiber und befahl mir, die „vier Erklärungen” zu schreiben. Ich weigerte mich. Die Verbrecherinnen schlugen und traten mich, sie stießen mich umher. Sie schlugen mich alte Frau, bis mir so schwindelig war, dass ich Sterne sah. Bewusstlos fiel ich dann zu Boden.

Dann zogen sie mich wieder in die Höhe und befahlen mir erneut, die „Erklärungen” zu schreiben, aber ich weigerte mich weiterhin. Sie stießen mich abermals umher. Eine der jugendlichen Straftäterinnen hieß Wang Lin, sie drehte mir mit Gewalt meinen linken Arm auf den Rücken. Meine schmerzerfüllten Schreie waren auf dem gesamten dritten Stock zu hören. Jin Shunhua hatte Angst um mein Leben und befahl ihr, den Griff zu lockern. Die Muskeln und Sehnen in meinem Arm waren verletzt und taten sehr weh. Erst sechs Monate später konnte ich meinen linken Arm wieder frei bewegen.

Trotz all dieser Misshandlungen gab ich nicht nach. Dann schlug mir Jin Shunhua zähneknirschend ins Gesicht und brüllte dabei: „Alte Frau, du schätzt unsere Freundlichkeit nicht! Du weist nicht, was gut für dich ist. Du kannst den brutalen Schlägen der Brigade entgehen, wenn du dich hier „umerziehen” lässt.” Die Häftlinge der Brigade waren noch brutaler. Sie schlagen auf intime Stellen, die andere nicht sehen können. Jedes Mal, wenn sie anfangen, jemanden zu prügeln, geht der Leiter weg. Später, wenn man dem Leiter davon berichtet, fordert er das Opfer auf, den Täter zu nennen; aber niemand tritt als Zeuge hervor. Man kann auch nicht die Unterwäsche ausziehen und den anderen die Verletzungen zeigen. Manche taten das sogar, doch es war vergeblich.

Zum Schluss gingen fielen ihnen keine Methoden mehr ein. Es war schon Mittag. Da ich mich immer noch weigerte, die Erklärungen zu schreiben, befahl Jin Shunhua einem Häftling, die Erklärungen für mich zu schreiben. Als sie fertig war, befahl sie mir zu unterschreiben. Ich weigerte mich. Das machte sie so wütend, dass sie den anderen befahl, meine Hand zu nehmen und damit zu unterschreiben. Ich zerknüllte ihre so genannten „vier Erklärungen” und unterschrieb nicht. Schließlich schrieben sie sie erneut ab. Dann fälschten sie meine Unterschrift und behaupteten, ich sei von ihnen „umerzogen” worden. Sie drohten mir: „Erzähle das bloß keinem!” Ich erwiderte: „Das habt ihr geschrieben und das hat nichts mit mir zu tun.”

Diejenigen, die die „vier Erklärungen” nicht schreiben, dürfen ihre Familien nicht sehen. Am 5. Dezember 2002 hatte ich meinen 60. Geburtstag. Meine beiden Töchter kamen den weiten Weg von Baishan, um mit mir Geburtstag zu feiern. Die Aufseherin fragte mich: „Wollen Sie Ihre Töchter sehen? Ich antwortete: „Ja.” Sie fuhr fort: „Das hat seinen Preis. Sie müssen die „vier Erklärungen” schreiben, ansonsten können Sie es vergessen.”

Selbst die richtigen Verbrecher haben das Recht, ihre Familien zu sehen. Warum müssen wir einen Preis bezahlen? Welches Gesetz bestimmt das? Die richtigen Verbrecher können, ohne kontrolliert zu werden, Mitteilungen an die oberen Ränge oder das Gerichtsbüro schreiben. Als wir solche Beschwerdebriefe schrieben, durften wir sie nicht verschließen und wurden von der stellvertretenden Leiterin beaufsichtigt. Sie sagten, die Direktorin Tang müsse die Briefe inspizieren, bevor sie verschickt würden. Welches Recht zu inspizieren hat Direktorin Tang? Welche Gesetze gelten für sie?

Die Gefängnisbeamten entwarfen eigene Richtlinien. Die Arbeitsleistung und die Prämienvergütungen der Leiter sind abhängig von der Anzahl der „umerzogenen” Falun Gong-Praktizierenden. Arbeitspunkte der Häftlinge hängen auch mit der Anzahl „umerzogener” Praktizierender zusammen. Die „Umerziehung” eines Falun Gong-Praktizierenden kann einen Bonus für den Leiter und einen Auszeichnungspunkt für den Häftling bringen. Diese Richtlinien haben zur Folge, dass wenn sich Falun Gong-Praktizierende nicht an die irrationalen Gefängnisregeln halten, gesagt wird, dass wir die Gefängnisregeln brechen und alle Häftlinge Punkte abgezogen bekommen. Aus Angst vor Verlust folgten uns die Häftlinge sogar zur Toilette. Wir wurden oft in kleinen Zellen festgehalten und zur „Umerziehung” auf das Bett gefesselt.

Einige Dafa-Praktizierende konnten solch einer unmenschlichen Folter und Demütigung nicht standhalten. Sie fingen aus Protest einen Hungerstreik an. Einige starben an den Misshandlungen und geistigen Qualen, darunter waren Yang Guiqin, Yang Guijun und Deng Shiying und so weiter. Die Gefängnisbeamten kümmerten diese Todesfälle überhaupt nicht. Sie wenden immer noch alle Methoden an, um die Praktizierenden gewaltsam „umzuerziehen”.

Die oben beschriebenen Erlebnisse von Missbrauch und Misshandlung an Dafa-Praktizierenden unter dieser gesetzwidrigen Verfolgung sind eine strenge Missachtung des Gesetzes, der Menschenrechte und der Glaubensfreiheit. Ich hoffe, dass alle gütigen Menschen auf dieser Welt helfen werden, die verfolgten Falun Dafa-Praktizierenden in China zu retten.

31. März 2006