Die Kanadischen Katholischen Nachrichten: Parlamentsabgeordnete fordern eine Untersuchung der Organentnahmen (Fotos)

(Minghui.de)

Am 23. April 2006

Die Abgeordneten Rob Anders, links, und Keith Martin befanden sich unter den Parlamentariern, die eine Untersuchung der Organentnahmen an lebenden chinesischen Gefangenen forderten (Fotos von Deborah Gyapong)

Ottawa: Parlamentsabgeordnete aller wichtigen Parteien wünschen, dass Kanada die Anschuldigungen untersucht, dass die KPC lebenden Gefangenen Organe entnehmen lässt

Als am 3. April das Parlament eröffnet wurde, demonstrierten etwa 200 Menschen, von denen die meisten Falun Gong praktizieren, auf der Wiese vor dem Parlament, um auf die Berichte von Zeugen über Misshandlungen aufmerksam zu machen. Mehrere Parlamentsabgeordnete taten sich mit den Praktizierenden zusammen, um eine Untersuchung durch die Regierung des Premierministers Stephen Harper zu fordern.

Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, gründet sich auf Qigong, „die Praxis, die durch besondere Übungen und Meditation Körper und Geist veredelt”, wie es auf der Webseite der Organisation heißt.

Unter den anwesenden MPs befanden sich Maria Mourani vom Bloc Quebecois, die Liberalen Borys Wezesnewskyj und Larry Bagnell, NDP Abgeordneter Peter Julian und der Konservative Bruce Stanton.

Am 4. April berichtete die Sprecherin des Falun Gong-Vereins Ottawa, Lucy Zhou, auf einer Pressekonferenz in Ottawa über drei Berichte von Augenzeugen aus China über „geheime, konzentrationslagerähnliche Einrichtungen, ausgestattet mit Operationssälen und Krematorien, um Körper und andere Beweise zu vernichten.”

Zhou sagte, dass einer der Quellen, ein Arzt, der in der Militärzone Dienst machte, gesagt hätte, dass es etwa 36 Konzentrationslager gäbe, in denen Falun Gong-Praktizierende und andere „Gefangene aus Gewissensgründen” eingesperrt seien. Zhou wusste allerdings nicht, wie viele der Gefangenen Christen sein könnten.

Amnesty International sei dabei, eigene Untersuchungen anzustellen, wie ihr Sprecher, Beth Beron-Hunter, ausführte.

Abgeordnete, die die schwierige Lage der Falun Gong-Praktizierenden in China verfolgt haben, halten die Beschuldigungen für glaubhaft.

„Ich meine, dass China einen Leistungsnachweis als der schlimmste Menschenrechtverletzer der Welt erbracht hat”, sagte der Konservative Rob Anders am 6. April zu CCN. „Sie wollen sicherlich all die Menschen töten, foltern und verstümmeln, die in Opposition zu ihrem Regime stehen. Der Unterschied zwischen Foltern, Töten und Organentnahme ist nicht sehr groß.”

Anders sagte, er habe Beweise von Folterungen gesehen, die ihm bewiesen hätten, dass „die Chinesen keine hohe Achtung vor der Heiligkeit des Lebens haben.”

Der Liberale Dr. Keith Martin erzählte dem CCN, dass er zwar nicht wisse, bis zu
welchem Ausmaß die Organentnahme reiche, er sei jedoch nicht überrascht über die Beschuldigungen.

„Die chinesische Regierung begeht alle Arten von Gräueltaten gegen Falun Gong-Praktizierende”, sagte er. ”Die chinesische Regierung unterhält mobile Exekutionsgruppen, und lässt all den Menschen ihre Organe entnehmen, die sich im Todestrakt befinden.”

Zhou berichtete der Pressekonferenz, dass der Berichterstatter des japanischen Fernsehens, der die Geschichte überbrachte, schätzte, dass zwei Millionen Falun Gong-Praktizierende in Gefangenschaft davon betroffen seien, weil nicht ausreichend Organe aus den Todestrakten kämen. Zhou erklärte weiter, dass nach den Angaben eines Mitarbeiters einer solchen Einrichtung in der Provinz Liaoning etwa zwei Drittel der dort 6.000 gefangenen Falun Gong-Praktizierenden ihr Herz, ihre Nieren, Hornhäute und Haut entnommen worden wären. [Anm.: Dies geschah, bevor das Lager geräumt und alle Beweise vernichtet wurden.]

Zhou machte deutlich, dass die Webseite für das chinesische Transplantations-Netzwerk-Hilfszentrum, das vom Regime gesteuert sei, damit prahle, dass „nur eine Woche” benötigt werde, „bis wir einen passenden Spender gefunden haben”, eine Wartezeit, die in keinem anderen fortschrittlichen Land erreicht werde, in dem es Organspende gebe.

Die Webseite (http://en.zoukiishoku.com) bietet einem internationalen Klientel Organverpflanzungen an.

„Es gibt mehr als 35000 Nierenimplantationen, die in den öffentlichen Krankenhäusern von 29 Städten, Provinzen und Gemeinden Chinas vorgenommen wurden. Die Nierenverpflanzungen gehen im ganzen Land auf mindestens 5.ooo in jedem Jahr”, behauptet die Webseite.

„So manche Transplantation läuft mit der Unterstützung der chinesischen Regierung.”

Die Webseite erkennt an, dass die Gesundheitsfürsorge in vielen Regionen Chinas nicht so weit entwickelt sei wie in anderen Ländern, aber sie behauptet: „Auf dem Gebiet der Organverpflanzung ist die Art der Operation in der ganzen Welt gleich und die medizinische Technologie ist in China genau so hoch wie in den entwickelten Ländern.”

Zhou meinte, dass diese Webseite ein weiterer Beweis dafür sei, dass die Regierung Organe entnehmen lässt, um der Nachfrage des internationalen Klientels zu genügen.