Mein Verständnis über Koordination

(Minghui.de) Die wichtigste Sache für einen Koordinator für Dafa-Aktivitäten ist, seine eigenen Anschauungen loszulassen und offen mit den Mitpraktizierenden zu kommunizieren. Weil seine Aufgabe die Koordination ist, muss er nicht nur mit einem oder zwei Praktizierenden zusammenarbeiten, sondern mit allen Praktizierenden in seiner Region. Die Praktizierenden werden verschiedene Meinungen und Reaktionen in Bezug auf manche Dinge haben. Das Ziel im Laufe der Kultivierung sollte sein, dass man: die Anschauungen und Handlungen der Mitpraktizierenden von einer hohen Ebene aus behandelt und nicht böse wird; die Xinxing der anderen respektiert; sich die Meinungen der anderen Praktizierenden aufrichtig anhört und negative Dinge in positive umwandelt. In meinem momentanen Kultivierungszustand ist mir aufgefallen, dass ich mit der Energie, die ich vom Fa erhielt, dabei helfen kann, negative Dinge in positive zu verwandeln.

Das Verständnis und die Meinung eines jeden ist unterschiedlich. Wenn ich manchmal die Idee eines Mitpraktizierenden annahm, war ich nicht mehr in der Lage, die Idee eines anderen Praktizierenden zu berücksichtigen. Später erkannte ich, dass dies alles ein Teil der Kultivierung ist. „Nicht an sich selbst festhalten” bedeutet nicht, dass man alle Meinungen der anderen annehmen oder die Dinge völlig gemäß den Meinungen der anderen ausführen sollte. Früher versuchte ich eine ganze Zeit lang, ein „guter Mensch ohne Rückgrat” zu sein. Als ein Praktizierender etwas vorschlug, befolgte ich seinen Vorschlag, und als mir eine weitere Person einen anderen Ratschlag gab, änderte ich den Kurs wieder. Es war nicht so, dass ich keine eigene Meinung oder kein eigenes Verständnis vom Fa hatte. Ich hatte meine eigene Meinung. Aber auf Grund menschlicher Gefühle wollte ich den guten Plänen der Mitpraktizierenden nicht widersprechen. Später wurden die Konflikte sehr intensiv und ich war manchmal so aufgewühlt, dass ich die Arbeit als Koordinator nicht mehr machen und eine Ersatzperson finden wollte. Durch den Austausch mit Mitpraktizierenden habe ich erkannt, dass wir Kultivierende sind und deshalb für alles, was wir machen, verantwortlich sind, da all unsere Handlungen aufgezeichnet werden.

Wenn ich sorglos für andere ein Durcheinander verursache, bin ich kein guter Kultivierender. So lange ich meine Arbeit sorgfältig ausführe, werde ich nicht eigensinnig, wenn jemand meine Position oder meine Verantwortung übernimmt. Ich sollte nicht aufgeben, weil ich eine schlechte Arbeit gemacht habe und dafür nicht verantwortlich sein will. Während der letzten Jahre ist so vieles geschehen. Weil es in Taiwan ganz anders ist als auf dem Festland China, wusste ich zu Beginn nicht, an wen ich mich wenden sollte, um gemeinsame Aktivitäten zur Fa-Verbreitung zu organisieren. Ich wusste nicht, wie man koordiniert, und machte alles selbst, einschließlich des Transportes von Tischen und so weiter. Erst nach einer ganzen Weile wusste ich, was Koordination bedeutet. Es sollte die Meinungen der Praktizierenden ausdrücken und wie wir Dinge auf die perfekteste Weise machen sollten. Ein sehr wichtiger Teil der Koordination ist der Prozess, weil das Ergebnis eigentlich schon fest steht. Während des Prozesses muss richtiges Verhalten kultiviert werden. Der Prozess ist äußerst wichtig.

Während der vielen Jahre, in denen ich als Koordinator tätig war, glaubte ich immer, dass ein bestimmter Praktizierender zu viele Meinungen und Ideen hätte. Auch nach einer langen Zeit hatte ich nicht erkannt, dass ich bereits eine vorgefasste Anschauung über ihn gebildet hatte. Ich glaubte weiterhin, dass er alle Dinge überaus kompliziert machen würde. Als Folge davon hatten wir immer mehr Konflikte. Während ich einmal eine Aktivität im Gebiet Yuan koordinierte, um dort die Menschen über die Tatsachen der Verfolgung aufzuklären, gerieten wir wieder an einander. Ich dachte bei mir: „Egal was passiert, ich werde eine gute Arbeit machen, die Aktivität koordinieren, Schwierigkeiten beseitigen und aufrichtige Gedanken in Bezug auf die Mitpraktizierenden kultivieren.” Der Praktizierende beklagte sich wieder einmal heftig über die Koordination und der Konflikt war so stark, dass alle auf der Besprechung irritiert waren und mit schlechten Gefühlen weggingen. Dabei handelte es sich um eine sehr wichtige Aktivität.

Weil sich dieser Praktizierende über die Koordination beklagte, waren andere Praktizierende irritiert. Ich war wirklich traurig, als ich dies bemerkte. Ich dachte, dass ich ein Kultivierender sei und sich mein Herz durch nichts bewegen lassen sollte, deshalb schrieb ich an jeden einen Brief und erklärte: „Ich habe einige Mängel beim Organisieren dieser Aktivität, aber ich will die Verantwortung übernehmen und die Aktivität zu Ende koordinieren. Kommt bitte morgen nach dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken zum Treffen.” Aber am nächsten Tag um 8:30 Uhr hatte ich ein drückendes Gefühl auf der Brust und konnte mich nicht hinsetzen. Ich ging auf und ab und überlegte, ob ich zum Treffen gehen sollte. Ich konnte mich nicht hinsetzen, um aufrichtige Gedanken auszusenden, und um 9:00 Uhr nicht richtig aussenden. Als ich um 9:10 Uhr das Aussenden der aufrichtigen Gedanken beendete, war ich immer noch sehr traurig. Aber letztendlich entschloss ich mich, dem Problem gegenüberzutreten, indem ich zu mir sagte: „Ich werde mich hinsetzen und meinem Problem entgegentreten.” Ich war der Koordinator und zwei Minuten, nachdem ich diesen Entschluss gefasst hatte, wurde alles besser. Das drückende Gefühl in meiner Brust verschwand und die schlechte Substanz wurde entfernt. Der Praktizierende, der sich über mich beklagt hatte, hatte einen Brief geschrieben, in dem er mitteilte, dass er nicht teilnehmen und kein Treffen mehr besuchen würde. Dennoch kam auch er zu der Versammlung. Schließlich arrangierten wir eine perfekt Aktivität.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur einen Gedanken: „Egal welcher Situation ich gegenübertreten muss, ich werde ihr gegenübertreten, denn ich muss mich standhaft wie ein Dafa-Praktizierender verhalten und alle schlechten Faktoren beseitigen. Als dieser Gedanke entstand, fühlte ich, wie sich die schlechten Bestandteile augenblicklich auflösten. Es war ähnlich, wie der Meister gesagt hat: „Schwer zu ertragen ist zu ertragen, Unmögliches ist möglich.” (Li Hongzhi, „Schlusswort” im Zhuan Falun) Manchmal stehen wir einer so schwierigen Situation gegenüber, dass es scheint, es gäbe keinen Weg, den wir bewältigen könnten. Wenn wir es aber als unbedeutend behandeln und einen Schritt vorwärts schreiten, löst es sich zu einem Nichts auf.

Das oben Erwähnte ist mein derzeitiges persönliches Verständnis. Weist mich bitte darauf hin, wenn etwas falsch ist.

22. Mai 2006