Österreich: Rede des Leiters des Arbeitskreises China der IGfM in Österreich auf der Eröffnungsfeier zur Kunstausstellung "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" in Wien

(Minghui.de) Der Kulturverein ARS CARA (Österreichischer Verein für Kunst- und Kulturaustausch in China, www.arscara.at) stellte vom 12. bis zum 17. Juni 2006 im Cafe Kandinsky im 7. Bezirk in Wien die Kunstausstellung "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" aus. Die Eröffnungsfeier fand am Montag, den 12. Juni 2006, um 19 Uhr in der Galerie statt, zu der zahlreiche Besucher anwesend waren. Der Bezirksvorsteher Mag. Blimbinger und Mag. Leopold, Leiter des Arbeitskreises China der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGfM), hielten die Eröffnungsreden. Im Folgenden die Rede von Mag. Leopold:

„Unsere Organisation, die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte in Österreich, ist 1972 gegründet worden. Wir waren vor allem im deutschsprachigen Bereich tätig, haben Beraterstatus beim Europarat und haben uns auch in letzter Zeit dem Bereich Südostasien und China angenommen.

Die Bilder geben für mich einen grundlegenden Widerspruch wider, in den China derzeit, so wie es sich für mich darstellt, verhaftet ist. Einerseits weil sie in klassischer figuraler Maltechnik dargestellt sind, strahlen sie sehr viel Harmonie aus und andererseits sind die Szenen aber sehr erschütternd. Und genau in diesem Widerspruch lebt China jetzt. Dieses Bild nach außen hin, wo versucht wird, alles, was Menschenrechte betrifft, zu verdecken, hinwegzuspielen, die Wirtschaft in den Vordergrund zu rücken und andererseits im Inneren, wo fast ein Vermoderungsprozess vor sich geht. Wo ein Regime, das sich nur durch solche Methoden an der Macht hält, nach wie vor überlebt und vor allem durch die Unterstützung, die es auch im internationalen Bereich bekommt, überlebt. Und das ist auch unser Anliegen als Organisation der IGfM aufzuzeigen, dass wir es sind, die diese nähren. Aus diesem Grund sind Veranstaltungen wie diese essentiell, um Bewusstsein zu schaffen, Bewusstsein dafür, was wirklich passiert. Einerseits, wie man da sieht, den Falun Gong-Anhängern, die das in perfekter künstlerischer Ausarbeitung abbilden können, und andererseits natürlich auch den Tibetern und vielen anderen Volksgruppen, die in China unterdrückt werden; auch Christen, romtreue Christen, werden verfolgt.

Ganz zu schweigen von den Gruppen sind es auch allgemeine Themen, die in China auf Menschenrechtsbasis überhaupt nicht funktionieren. China hat zwar die UN-Folterkonvention unterzeichnet, aber China foltert nach wie vor offen und im Geheimen. China wendet die Todesstrafe als exzessives Mittel gegen Regime-Kritiker an. China kennt Verwaltungsstrafe in Zwangsarbeitslagern. Sie können in China für zwei Jahre in ein Zwangsarbeitslager kommen, ohne dass Sie je vor einem Gericht gestanden haben. Sie können eingesperrt werden, ohne dass Sie je einem Richter vorgeführt wurden. All das passiert heute und jetzt in einem Staat, der sich nach außen als große Weltmacht präsentiert und der sehr viele im Westen zu Füßen liegen. Und wir vergessen leider immer wieder, nicht alle Politiker, aber viele und vor allem leider viele Politiker, die ganz oben sitzen, vergessen, dass die Wirtschaft sich in einem demokratischen System genauso entwickeln wird, wie unter dem jetzigen Regime und damit ist das Hauptargument der Politiker, das immer geliefert wird, ja Ruhe zu halten, still zu sein, meiner Meinung nach nicht stimmig. Die chinesische Wirtschaft boomt nicht, weil es jetzt ein Regime, eine Diktatur, gibt, sondern es boomt, weil das Land Potential und Möglichkeiten hat. Das Potential und die Möglichkeiten sieht man auch in der Kunst, wenn man sich in dieser Ausstellung umblickt.

Unser Anliegen als Menschenrechtsorganisation ist es, das aufzuzeigen und bewusst zu machen. Da freuen wir uns, dass es solche Veranstaltungen gibt, die das durch ein etwas anderes Medium präsentieren. Wir sind immer gewohnt, Bilder von Folterungen zu sehen, in schwarz-weiß, in schlechter Qualität, verwaschene Bilder, die uns trotz allem beeindrucken. Dies ist eine ganz andere, neue Form, um unsere Betroffenheit zu transportieren.

Vielen Dank!

Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200606/32020.html