Zeugenaussage: Aufgrund der Folterung war mein Gewicht innerhalb von viereinhalb Monaten von 87 Kg auf 35 Kg gesunken

(Minghui.de) Ich bin eine Falun Gong-Praktizierende aus Suihua, Provinz Heilongjiang. 1995 fing ich an, Falun Gong zu praktizieren. Seitdem hat sich mein Gesundheitszustand wesentlich verbessert und ich lebe viel harmonischer und gelassener. Nach dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong durch das kommunistische Regime setze ich mich dafür ein, meinen Mitmenschen die lügnerische Propaganda der staatlichen Medien zu entlarven und sie über die wahren Umstände von Falun Gong aufzuklären. Am 8.März 2001 fuhr ich mit einer anderen Praktizierenden mit dem Zug von Dalian nach Jiamusi. Da diese Praktizierende im Zug ein Falun Gong-Buch las, wurden wir als Falun Gong-Praktizierende identifiziert und vom Zugpersonal festgenommen.

Als der Zug am darauf folgenden Tag in Harbin (Hauptstadt der Provinz Heilongjiang) ankam, wurden wir an die Polizeiwache des Harbin-Bahnhofes übergeben, von dort brachte man uns zum Büro 610* der Stadt Harbin. Der Chef des Büros 610, Tan Yuansong, durchsuchte mich und beschlagnahmte 870 Yuan* Bargeld und zwei Telefonkarten, die ich bei mir hatte. Sie stellten viele Fragen, die ich nicht beantwortete. Daraufhin ordnete Tan Yuansong ca. sieben Polizisten an, mit einem fingerdicken Seil meine Arme zusammenzubinden. Sie stellten mich auf einen Hocker, damit sie mich aufhängen konnten, und ließen dann den Hocker fallen, sodass meine Füße etwa 1 Meter über dem Boden hingen. Insgesamt drei Tage und zwei Nächte lang war ich auf diese Weise aufgehängt, ich wog damals ca. 87 kg. Meine Arme waren völlig schwarz geworden und bekamen viele kleine Pickel. Zum Schluss gab die andere Praktizierende schließlich meinen Namen preis. So wurde ich am 16.März von Polizisten aus Suihua in meine Heimatstadt zurückgebracht. Ich wurde in eine Haftanstalt gesperrt und meine Wohnung wurde durchsucht. Meine Arme waren bewegungsunfähig geworden und ich konnte nicht mehr für mich selbst sorgen. Am 23.März fiel ich in Ohnmacht. Die Polizei konnte nicht umhin, mich nach Hause zu bringen. Trotzdem wurde ich in der Folgezeit immer wieder von der Polizei belästigt und eingeschüchtert. Schließlich sah ich mich gezwungen, von Zuhause zu fliehen.

Am 16.April 2002 zog ich mit meinem Mann, der kein Praktizierender ist und derzeit in Peking beschäftigt ist, in eine Mietwohnung in dem Stadtteil Fengtai ein. Am 20.April, um etwa 20 Uhr, nahmen uns Polizisten aus der Fengtai-Polizeibehörde fest. Sie wollten wissen, was mein Mann in Peking machte. Mein Mann verweigerte ihnen die Antwort, wurde sodann brutal misshandelt. Die Beamten gossen kochendes Wasser auf ihn und schlugen gewaltsam auf seine Beine ein, sodass sein rechtes Bein verkrüppelt wurde. Bis heute hinkt mein Mann und es gibt an seinem Körper noch Narben. Ich wurde von den gesetzlosen Beamten ebenfalls gefoltert und fiel dabei dreimal in Ohnmacht.

In der Nacht des 24.April 2004 schleppte mich die Polizei nach Peking zu der Zentrale für juristische Bildung, um mich umzuerziehen. Insgesamt 12 Personen wurden für die Gehirnwäsche eingesetzt. Sie kamen abwechselnd zu mir, um mich am Schlafen zu hindern. Ich sagte ihnen, dass sie es nie schaffen würden, mich umzuerziehen.

Nach der misslungenen Gehirnwäsche brachte man mich nach Harbin zurück. Kaum war ich aus dem Zug ausgestiegen, zog man ein schwarzes Tuch über meinen Kopf und schleppte mich in das Untersuchungsgefängnis Nr.1 der Stadt Harbin. Dort schlugen die Polizisten Liu Wei, Li Jiman und die Polizistin Zhang Shuqin mit einem ca. 30 cm langen Plastikstab auf mich ein. Als ich dabei in Ohnmacht fiel, gossen sie kaltes Wasser auf mich, um mich aufzuwecken. Danach schlugen sie mich weiter. Bis jetzt habe ich Narben von dieser Folterung. Der Polizist Liu Wei konfiszierte meine Tasche, meine Kleidung und 1010 Yuan Bargeld von mir.

Da ich immer noch nicht „umerzogen” war, wurde ich im Juni 2002 zu dem berüchtigten Krankenhaus des Wanjia-Arbeitslagers gebracht. Der Direktor des Krankenhauses warf mich nieder und schlug auf mich ein. Die Oberschwester mit Familiennamen Wang setzte mir dreimal unter Zwang eine Giftspritze, die dazu führte, dass ich mehrere Tage lang schlief und danach nicht mehr sprechen konnte. Dort war ein Falun Gong-Praktizierender durch gewaltsame Zwangsernährung eines Tages gestorben. Am nächsten Tag wurde den Angehörigen des Praktizierenden gesagt, er sei an Lungentuberkulose gestorben. Als die bösartigen Verfolger mich zwangsernährten, drohten sie: „Wir werden dafür sorgen, dass du wie er stirbst.”

Am 7.August 2002 wurde ich ins Polizeikrankenhaus in Harbin verlegt. Der Chefarzt mit Familiennamen Li, die Krankenschwestern Xu Jing und Zhang Yuanyuan, die Oberschwester Gao Shufang und der Polizist Cong Damin fesselten meine Hände mit Handschellen an ein Bett und traten gegen meine Hände. Vierundeinhalb Monate lang wurde ich dort auf grausame Weise gefoltert. Mein Gewicht hatte sich von 87 kg auf 35 kg reduziert und mein Blutdruck betrug nur 55/35 mmHg. Am 20.Dezember 2002 konnte ich bei einer Gelegenheit aus dieser Hölle fliehen.


* Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.

* Yuan ist die chinesische Währung. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines normalen Stadtarbeiters beträgt in China ca. 500 Yuan.