Was wir aus dem Konzert am 13. Mai in Taipei lernen

(Minghui.de)

Sehr geehrte Mitpraktizierende,

der Klavierstimmer Herr Lü war nach dem Konzert bei mir, um das Klavier zu stimmen. Vielen Dank, dass du dich darum gekümmert hast.

Herr Lü ist sehr freundlich und hilfsbereit. Er kennt sich mit der Pflege der Klaviere gut aus. Als er bei mir war, erzählte er mir, wie überrascht er beim Stimmen des Klaviers vor dem Konzert über den guten Zustand des Klaviers gewesen wäre; das hätte er dem Klavier vorher nicht angesehen. Dann hatte es geregnet, während das Klavier draußen stand. Es regnete zwar nicht stark, aber er herrschte anhaltender Sprühregen. Von Seiten der Veranstalter wurde dabei gar nicht in Betracht gezogen, das Klavier vor dem Regen zu schützen. Im Gegenteil, sie öffneten sogar noch den Klavierdeckel, um die Tonbandaufnahme zu erleichtern. Dabei wurden auch die Saiten des Klaviers nass. Jeder, der sich ein bisschen mit Klavieren auskennt, weiß, dass die Saiten dadurch Rost ansetzen und das Klavier früher als normal entsorgt werden muss.

Zuvor machte Herr Lü die Mitarbeiter nach seiner erledigten Arbeit noch aufmerksam, darauf zu achten.
Aber niemand nahm seinen Rat und seine Bemühungen ernst.

Fand das Konzert an jenem Tag nicht anlässlich des Falun Dafa-Tages statt? Ist es nicht so, dass die Teilnehmer sich mit der Musik auskennen, selbst Klavier spielen und Grundkenntnisse über ein Klavier besitzen? Sollte es solche Leute geben, die sich nicht um ein Klavier kümmern, nur weil es ihnen nicht gehört? Steckt dahinter nicht eine starke entartete Gesinnung?

Nach der Gruppenübung am Rathausplatz kam unsere Familie zum Daan-Park und wir sahen das, was auch Herr Lü sah. Meine Tochter flüsterte mir ins Ohr: „Mutter, mein Klavier wird im Freien nass ...”
Zuvor hatte ich noch mit den Mitpraktizierenden, die vor Ort für den Transport des Klaviers zuständig waren, über meine Bedenken gesprochen. Jedoch bekam ich zur Antwort, dass sie sich selbstverständlich darum kümmern würden, sobald es regnete. Wartete man noch auf stärkeren Regen, bevor man etwas unternehmen wollte? Wird das Klavier nicht gerade im Freien nass? Warum unternahm niemand etwas oder wollte niemand rechtzeitig etwas unternehmen? Sogar ein gewöhnlicher Mensch benimmt sich in so einer Situation verantwortungsbewusster als unsere Praktizierenden. Warum wird das Problem nicht gelöst, wenn man damit konfrontiert wird, anstatt eine schludrige Antwort zu geben?

Vielleicht sind manche der Meinung, dass ich dieses Herz ablegen soll, weil der Meister für alles sorgt. Was ich jetzt dazu sage, sind Sätze, die aus dem Herzen gesprochen sind, nachdem ich keine richtigen Reaktionen in dieser Angelegenheit bekam.

Wenn ich dieses Herz nicht abgelegt hätte, hätte ich das Klavier nicht noch einmal ausgeliehen, nachdem ein Chor es ausgeliehen und die Klavierhülle verloren gegangen war.

Wenn ich das Herz nicht abgelegt hätte, hätte ich mich bei dir darüber beschwert, als du mich nach dem Konzert anriefst, um meiner Tochter zu danken.

Mehr als eine Woche ist seitdem vergangen; hast du einmal gehört, dass ich mich beklagte? Ich weiß ja, dass es nicht angebracht ist, mich über dich allein zu beklagen, sondern dass es nur eine unerwartete Nachlässigkeit der Zuständigen war. Man kann niemandem die Schuld zuschreiben: Derjenige, der sich um das Ausleihen des Klaviers kümmerte, zeigte sich nur dafür verantwortlich; die Benutzer benutzten es nur; die Träger waren nur zuständig für den Transport des Klaviers. Niemand war zuständig für den Aufbau des Regenschutzzeltes. Aber, obwohl niemand allein Schuld hatte - sollte man sich mit diesem Umstand zufrieden geben? - Jede Person, die mit dieser Angelegenheit zu tun hatte, sollte einmal die Anforderungen an ihre Xinxing (geistige Natur) prüfen.

Pflegen und schützen wir Geräte und Anlagen, die bei einer Veranstaltung gebraucht werden, für die wir aber nicht zuständig sind oder die wir nicht benutzen, um richtig behandelt zu werden, als gehörten sie uns? Wir bekräftigen immer wieder, dass jede Sache mit aufrichtigen Gedanken perfekt erledigt werden soll. Doch wir legen ein normales Benehmen und Verhalten an Tag, das sogar einem nicht praktizierenden Menschen zu eigen ist. Das führt bei den normalen Menschen uns gegenüber zu Verwirrungen. Spiegelt ein solches Verhalten aufrichtige Gedanken und übernatürliche Kraft wider? Oder schadet es dem Ansehen des Dafa?

Diese Angelegenheit stimmt mich traurig, wobei es nicht um die geringschätzige Behandlung des Gegenstandes geht, sondern weil viele „Nachlässigkeiten” zu Missverständnissen derer führt, die sich noch ein Bild von Dafa machen. - Was würde ein gewöhnlicher Mensch wohl über uns denken, wenn er es gewesen wäre, der sein Klavier ausgeliehen hätte?

Ich nahm einmal an dem „Austausch der Gruppe für VIP” teil. Dabei gingen wir tiefgreifend und ausführlich auf die Fa-Theorie und Dafa-Arbeit ein. Jedoch versetzte mich ein Satz einer Praktizierenden in Erstaunen und ich konnte mich lange nicht beruhigen. Sie sagte, ein Freund von ihr merkte an, dass er es unhöflich und unprofessionell fände, dass die VIPs die Einladung von uns immer erst im letzten Moment überreicht bekämen. Unter Berücksichtigung ihrer zahlreichen Termine als vielbeschäftigte VIPs hätten wir ihnen die Einladung schon einen Monat vorher zukommen lassen sollen. Er fügte schließlich noch hinzu: „Ihr von Falun Gong seid alle so.”

Vermutlich meinen mache, dass die Aussagen der gewöhnlichen Menschen nicht maßgeblich sind.
Das ist nur teilweise richtig. Wenn uns gewöhnliche Menschen missverstehen oder uns nicht kennen, ist ihre Meinung nicht so ernst zu nehmen. Aber wenn die Missverständnisse eines gewöhnlichen Menschen auf unsere Fehler zurückzuführen sind, dürfen wir unsere Augen vor Kritik nicht verschließen; wir müssen nach innen schauen. Wollen wir tatsächlich den Menschen wegen Nachlässigkeiten einen negativen Eindruck hinterlassen? Normale Menschen können nicht in einer kurzen Zeit die Größe und die tiefgreifende Bedeutung des Dafa verstehen. Sie schauen nur auf die Handlungsweise der einzelnen Personen und dann bilden sie sich eine Meinung.

Auch ich suche in dieser Angelegenheit im Inneren. Ich war auch daran beteiligt, deshalb soll ich mich auch kritisch prüfen. - Warum dachte ich, dass es eine Verkörperung war, den Eigensinn nach Gegenständen aufgegeben zu haben, wenn ich etwas Wertvolles zur Verfügung stellte? Warum entdecke ausgerechnet ich immer wieder die Fehler der Praktizierenden? War mein Herz rein, als ich das Klavier auslieh? War das Herz vollkommen rein und selbstlos, wie ich meinte? Habe ich doch eine unentdeckte Schwäche? Wollte ich mit meiner Großzügigkeit prahlen? Hatte ich nach einem großen Verdienst gestrebt?

Wenn ja, selbst bei nur einem bisschen Unreinheit, möchte ich mit aller Ehrlichkeit meine Fehler zugeben und korrigieren. Sonst gehörte alles, was wir getan haben, zur Formalität. Wie viel wir auch täten, wären wir nicht würdig, solch eine heilige Aufgabe zu übernehmen.


Heutzutage sind Dafa-Jünger eine Ganzheit. Wenn ich in den von der Musikgruppe geführten Aktivitäten andauernd die Lücke unter den Praktizierenden sehe, weise ich aus Rücksicht trotzdem nicht darauf hin, und um mir das Leben nicht schwer zu machen. Dies ist mein größter Eigensinn und Egoismus, weil mein Schweigen nur dazu führt, dass die Ganzheit sich nicht erhöht und von Menschen missverstanden wird.
Meine Kritik richtet sich nicht auf die Personen, die bei dem Konzert dem Klavier direkt oder indirekt geschadet haben. Ich wünsche mir, dass die Ganzheit durch diese Angelegenheit ihre Lücke erkennt und sie korrigiert.

Übrigens hat Herr Lü mir gesagt, dass seine Firma den Service anbietet, Klaviere außer Haus zu vermieten. Dazu hatte ich geraten, bevor du das Klavier bei mir ausgeliehen hattest. Warum hast du Herrn Lü nicht nach der Vermietung gefragt, als du ihn sahst? Herr Lü sagte auch, dass wir durch den Service die Gebühren für Transport, Pflege und Reparatur sparen könnten. Die Vermietung schließe alles ein. Wäre dies nicht eine bessere Lösung für uns? Ich hatte von diesem Angebot nichts gewusst und war sprachlos über diese Information.

Daran wird deutlich, dass die Zuständigen das Konzert nicht genügend durchdachten und nicht genügend Rücksicht auf alle genommen haben. Versteckt sich ein Egoismus dahinter? Brauchen wir als eine Ganzheit nur dies ernst zu nehmen?

Beim Konzert leiht man das Klavier nicht von Praktizierenden, die Musik studieren, sondern von mir, einem Außenstehenden. Es geht nicht um die Frage, dass man es nicht hätte ausleihen sollen. Es geht darum, ob man den Gegenstand schätzt, auch wenn er nicht dem Benutzer und Veranstalter gehört. Selbst wenn ich der Musikgruppe ein neues Klavier schenke (da die Musikgruppe öfter von mir das Klavier leiht und meine Tochter auch oft auf dem Piano übt, haben mein Mann und ich überlegt, ob wir der Musikgruppe ein neues Klavier spenden) und es von uns gemeinsam nicht als Eigentum gepflegt wird - wir die Lücke in unserer Xinxing nicht erkennen - wird es so sein, dass wir uns schlechter als gewöhnliche Menschen benehmen.

Viele Praktizierende in der Musikgruppe studieren von klein auf Musik. Besteht wirklich keine Möglichkeit, von ihnen ein Klavier zu leihen? Oder gibt es tatsächlich keinen Ersatz, wenn mein Klavier nicht zur Verfügung steht?

Herr Lü ist langjähriger Klavierstimmer einer Praktizierenden, die Musik studiert. Sollte er nicht längst über die wahren Umstände der Verfolgung und über Dafa informiert sein? Er sagte mir jedoch, keine Informationen über Falun Dafa bekommen zu haben. Ich habe festgestellt, dass er warmherziger und ehrlicher als so mancher gewöhnliche Mensch ist. Woran liegt es, dass niemand diesem Menschen, der ständig mit Dafa-Jüngern Kontakt hat, den Grund seines Daseins erklärte?

Vielleicht hat er mit mir eine Schicksalsverbindung. Er will nicht nur das Buch Zhuan Falun lesen, sondern, so sagte er mir scherzhaft, auch einen Erfahrungsbericht schreiben. Vielleicht kann er das Fa erhalten. Dies ist für mich in dieser ganzen Angelegenheit sehr tröstlich. Da ich egoistische Gefühle hatte, schrieb ich vier Tage später diesen Brief. Nachdem ich mittlerweile die Vor- und Nachteile betrachtet habe, kam ich zu dem Schluss, mit dir darüber sprechen zu wollen. Zudem bitte ich dich, den Brief durchzulesen und an jeden betroffenen Praktizierenden weiterzuleiten.

Nach vierzehn Jahren Fa-Verbreitung sind wir unter Umständen immer reifer und besser geworden, als es in der Anfangsphase der Kultivierung der Fall war. Doch, obwohl wir schon viele Veranstaltungen organisierten, kommt es noch immer vor, dass ein Gerät oder Instrument während der Veranstaltungen oder während mit ihm gearbeitet wird, verloren geht oder kaputt ist. Geben wir tatsächlich unser Bestes, um unserer Rolle bei der Fa-Verbreitung gerecht zu werden und zur Harmonisierung beizutragen?

Ein Austausch, der zur gesunden Erhöhung der Ganzheit dient, ist ein Muss. Wir, als Dafa-Jünger während der Fa-Berichtigung, sollen uns bei unserer Kultivierung nicht durch Stimmungen von unserem Weg abbringen lassen, wie: etwas mögen oder nicht; etwas wollen oder nicht; sich auf etwas freuen oder nicht; etwas gerne hören oder nicht. Dies möchte ich dir in diesem Brief mitteilen.

Ich bitte auch um jede Korrektur und jeden Austausch. Danke.