Falun Gong-Praktizierende werden nach seinem Treffen mit dem Vizepräsident des Europaparlaments vermisst

(Minghui.de) Nach seiner Teilnahme an dem Forum „Die Zukunft in China” am 27. Mai 2006 in Hongkong rief der Vizepräsident des Europaparlaments, Herr Edward McMillan-Scott, die Kommunistische Partei Chinas (KPC) an, um sicherzustellen, dass zwei Falun Gong-Praktizierende sicher nach Hause zurückgekehrt sind. Unmittelbar nach seinem Treffen mit ihnen in China, sei der Kontakt zu ihnen abgebrochen.

Vor seiner Ankunft in Hongkong war Herr McMillan-Scott beauftragt worden, in Peking eine Untersuchung durchzuführen. Er hatte sich mit Diplomaten aus europäischen Ländern und Vertretern von chinesischen nicht-staatlichen Organisationen sowie mit zwei Falun Gong-Praktizierenden getroffen. Einer der beiden Falun Gong-Praktizierenden, Herr Cao Dong, wurde gleich nach dem Treffen vermisst. Es wurde berichtet, dass das chinesische kommunistische Regime ihn verhaftet hätte.

Herr McMillan-Scott machte auf dem Forum den Fall der beiden vermissten Falun Gong-Praktizierenden bekannt und erklärte, dass er um ein dringendes Treffen in der nächsten Woche mit dem chinesischen Botschafter in der EU gebeten habe. Er hoffe, dass die KPC versichern könne, dass die Falun Gong-Praktizierenden sicher nach Hause zurückgekehrt seien, in Zukunft nicht belästigt werden und ihnen das Ausüben von Falun Gong in Freiheit erlaubt sei.

Herr McMillan-Scott sagte, dass die Veröffentlichung der Berichte, insbesondere die von Ermittlern bestätigten Berichte über die Verfolgung von Falun Gong, dem Organraub und Folterungen Einfluss auf die Entscheidung der internationalen Gemeinschaft haben werde, ob es erlaubt werden könne, dass die Olympischen Spiele 2008 in China stattfinden.

Bei einem Treffen mit zwei Falun Gong-Praktizierenden Fakten über die Verfolgung erfahren

Herr McMillan-Scott beschrieb, wie er sich mit zwei Falun Gong-Praktizierenden in Peking traf: „Letzten Sonntag (21. Mai) traf ich mich mit zwei Falun Gong-Praktizierenden in Peking, weil ich aus erster Hand erfahren wollte, wie die KPC diese friedliebenden, freundlichen, unschuldigen Falun Gong-Praktizierenden behandelt. Sie wollen nichts anderes, als mit ihrer Falun Gong-Kultivierung fortfahren. Ich hörte mir ungefähr eine Stunde lang ihre Aussagen an.”

Herr McMillan-Scott berichtete, dass beide inhaftiert gewesen seien. Herr Cao Dong (34) war vier Jahre lang eingesperrt. Seine Frau Yang Xiaojing befindet sich noch immer in Haft. Herr Cao bezeugte, dass er und andere Falun Gong-Praktizierende im Gefängnis zusammen mit tibetischen buddhistischen Mönchen grausam gefoltert wurden.

Der zweite Praktizierende, den Herr McMillan-Scott getroffen hatte, war Herr Niu Jinping (52). Er hatte seine zweijährige Tochter zu dem Treffen mitgebracht. Er war zwei Jahre lang eingesperrt gewesen und seine Frau, Zhang Lianying, befindet sich immer noch in einem Internierungslager in Peking.

Herr McMillan-Scott erklärte: „'Internierungslager' ist für diese Einrichtung, über die ich spreche, die falsche Bezeichnung. Damit kann die Misshandlung, die sie erfährt, nicht beschrieben werden.”

Herr McMillan-Scott sagte, dass Herrn Niu Jinpings Frau sich weigere, ihren Glauben aufzugeben. Jedes Mal, wenn Herr Niu Jinping sie besuche, könne er die Blutergüsse auf ihrem ganzen Körper sehen. Manchmal würde sie rund um die Uhr von Wärtern geschlagen, doch sie weigere sich immer noch, ihren Glauben aufzugeben.

Zhang Lianying, Herrn Niu Jinpings Frau, ist als beeidigte Wirtschaftsprüferin bei der Guangda Aktiengesellschaft angestellt. Sie ist jetzt im Trainingsarbeitslager Tuanhe inhaftiert, das zur Arbeitslagerverwaltung der Stadt Peking gehört. Laut ihrer Familie, die im Oktober 2005 ihren Bericht an die Minghui-Webseite schickte, hatte Frau Zhang Lianying am Kopf und im Gesicht viele zentimeterlange unterschiedlich tiefe Schnittwunden, wodurch ihr Gesicht bis zur Unkenntlichkeit entstellt war. Sie hatte Schwierigkeiten, sich zu bewegen und ihr Verstand war oft unklar. Auch war ihr Leben in Gefahr.

Herr Niu Jinping berichtete Herrn McMillan-Scott, dass er in den zwei Jahren seines Gefängnisaufenthaltes mehr als 30 Falun Gong-Praktizierende gekannt hatte, die zu Tode geschlagen wurden.

Herr McMillan-Scott betonte: „Ich sage, dass ich kein Falun Gong-Praktizierender bin, doch ich glaube voll und ganz an die Freiheit des Glaubens, der Meinungsäußerung, des Denkens sowie an freie Dokumentation und Veröffentlichung von Informationen. Diese Freiheiten wurden in internationalen Abkommen unterzeichnet und dem chinesischen Volk versprochen. Doch die KPC hat dieses Versprechen nicht erfüllt.”

In dem Forum fragte jemand nach dem kürzlich weit verbreiteten Bericht über den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden durch die KPC. Herr McMillan-Scott erklärte, dass diese Berichte „sehr schockierend” seien.

Herr McMillan-Scott sagte: „Ich denke, dass die internationale Gemeinschaft sich dieser Sache sofort annehmen sollte. Einige bekannte kanadische Persönlichkeiten bildeten eine unabhängige Untersuchungsgruppe in dieser Angelegenheit. Es ist höchste Zeit, dass andere internationale Gesellschaften ebenfalls Untersuchungen anstellen, besonders die Vereinten Nationen, da ihr Schwerpunkt die Menschenrechte sind. Jedoch haben sie bis jetzt noch keine Untersuchungen durchgeführt.”

Herr McMillan-Scott beendete seine Rede, indem er sagte, dass die KPC sich an die internationalen Abkommen, die sie unterzeichnet habe, halten solle, da die Olympischen Spiele 2008 näher rückten. Wenn die Berichte einmal veröffentlicht sind, vor allem wenn die Berichte über die Verfolgung von Falun Gong einschließlich Organraub und Folterungen durch Ermittler bestätigt werden, werde dies Einfluss auf die Entscheidung der internationalen Gesellschaft haben, ob es erlaubt werden könne, dass die Olympischen Spiele in China stattfinden.

Amerikanischer Bürger wegen der Förderung dieses Treffens abgeschoben

Der US-Geschäftsmann Steven Gigliotti förderte das Treffen von Herrn McMillan-Scott und den Falun Gong-Praktizierenden. Bald darauf wurde er verhört und in die USA abgeschoben.

Nach Herrn Gigliottis Erinnerung verließ er das Treffen, um Geschäfte zu erledigen. Auf seinem Rückweg ins Hotel blockierte ein Auto ohne Nummernschilder das Taxi, in dem er saß. Einige Polizisten in Zivil zogen ihn aus dem Taxi, stießen ihn in ihr Auto und bedeckten seinen Kopf mit einem Tuch.

Er wurde in einen Verhörraum gesperrt und von 18:00 Uhr am 21. Mai bis 03:00 Uhr am 22. Mai 2006 ohne Unterbrechung verhört. Am 22. Mai brachte man Gigliotti bis 18:00 Uhr in ein Hotelzimmer (Internationale Appartements im Großbezirk Long Hu).

Die Polizisten waren äußerst interessiert an dem Treffen von Herrn McMillan-Scott und den Falun Gong-Praktizierenden. Sie fragten immer wieder: „Wie nahmen Sie mit ihnen Verbindung auf? Auf welchem Wege nahmen Sie mit ihnen Kontakt auf? Wie brachten Sie den Kontakt zwischen ihnen zustande? Worüber sprachen sie? Wie viele Daten haben Sie gesammelt? Wie viele Fotos machten Sie? Wer sind die beiden Falun Gong-Praktizierenden? Warum haben sie auf ihrem Laptop die „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei”?”

Die Polizisten nahmen Herrn Gigliotti sein Notebook ab sowie ein Foto, das er bei dem Treffen gemacht hatte.

Sie erklärten ihm außerdem, dass er drei Verbrechen begangen habe. Diese waren „die Organisation des Treffens, der Besitz des Materials sowie Tonbandaufnahmen von dem Treffen und das Mitführen von Falun Gong-Materialien”. Sie sagten auch: „Diese sind in China sehr schwerwiegende Verbrechen.”

Schließlich zwang die Polizei Herrn Gigliotti dazu, drei Aussagen zu unterschreiben: „Mein Besitz wurde legal von ihnen weggenommen, ihr Verhör war legal, weil ich das chinesische Gesetz übertreten hatte und ich gab zu, das chinesische Gesetz übertreten zu haben.”

Nach 24-stündiger Haft wurde Herr Gigliotti mit verbundenen Augen am 22. Mai 2006 nach 18:00 Uhr zum Flughafen gebracht.

Während einer Unterbrechung des Verhörs schickte Gigliotti folgende Nachricht an seine Freunde in den USA: „Ich wurde verhaftet.” Als die Polizisten dies bemerkten, wurden sie sehr ärgerlich und nahmen sein Handy weg. Dann zwangen sie ihn dazu, eine zweite Nachricht zu senden: „Ich bin in Sicherheit.” Anschließend sollte er sein Handy ausschalten. Nachdem Herr Gigliotti in die USA zurückgekehrt war, fand er heraus, dass seine Freunde nicht geglaubt hatten, dass jene zweite Nachricht von ihm versendet worden war. Sie hatten die amerikanische Botschaft in Peking angerufen. Die amerikanische Botschaft hatte daraufhin die maßgeblichen Behörden angerufen, jedoch die Antwort erhalten, dass sie über diese Angelegenheit nichts wüssten und auch nicht wüssten, wer er sei.

Herr Gigliotti sagte, dass er sich Sorgen mache, denn obwohl er freigekommen ist, sei die Lage in China äußerst dringend. Die beiden Falun Gong-Praktizierenden werden vermisst; sie riskierten ihr Leben, um Herrn McMillan-Scott zu treffen. Er sagte, dass er so viele Male versucht habe, sie zu kontaktieren, sie jedoch nicht erreichen konnte.

Gigliotti erklärte: „Ich wurde sofort nach dem Treffen verhaftet. Das bedeutet, dass man mir schon früher nachgefolgt war. Es ist sehr gut möglich, dass diese zwei Falun Gong-Praktizierenden auch beschattet worden sind. Ihr Leben ist in Gefahr. Ich rufe die internationale Gesellschaft dazu auf, dieser Angelegenheit dringende Aufmerksamkeit zu schenken und den beiden Freunden zu helfen, Sicherheit zu erlangen.”

(Neueste Information: Herr Niu Jinping steht derzeit unter Hausarrest.)