Das Praktizieren der Übungen am Morgen in Chinatown von San Francisco

(Minghui.de) Seitdem ich mit der Kultivierung begonnen habe, praktiziere ich die Übungen gerne. Ich fühle sehr stark den Frieden und die Schönheit der Übungen.

Nachdem der Meister 2005 in San Francisco das Fa erklärt hatte, fing ich an, nach Chinatown in San Francisco zu gehen, um dort am Morgen die Übungen zu praktizieren. Damals war es Winter und sehr kalt. Es gab auch sehr viel Lärm, der durch die Obdachlosen, die Straßenreiniger und verschiedene unappetitliche Elemente verursacht wurde. Anfangs gingen viele Praktizierende zu den Übungen dorthin. Dann wurden es langsam immer weniger und schließlich hörte auch ich auf hinzugehen. Am Ende blieb nur noch ein Praktizierender übrig, der hinging.

Meine Entschuldigung war, dass ich am Morgen zur Arbeit musste. Ich habe wenig Zeit und es ist besser, zu Hause zu praktizieren. Um mich zu beruhigen, ging ich jedoch jeden Morgen auf meinem Weg zur Arbeit zum „Garden Corner” in Chinatown und sendete dort ein paar Minuten lang aufrichtige Gedanken aus.

Einige Praktizierende zogen später nach Chinatown um. Von Anfang an praktizierten sie die Übungen im „Garden Corner”. Eines Tages sagte eine andere Praktizierende zu mir: „Du solltest zum Praktizieren der Übungen hierher kommen.” Ich antwortete, dass ich zur Arbeit müsste und die Zeit zu kurz sei. Sie erwiderte, dass wir mit den Übungen um 06:00 Uhr morgens beginnen könnten. Ich schämte mich, weil diese Praktizierende viel später mit der Kultivierung angefangen hatte als ich.

Ich fing wieder mit dem Praktizieren der Übungen am „Garden Corner” an und sah, dass die anderen Praktizierenden mit dem Straßenreiniger gut bekannt waren. Jedes Mal, bevor sie mit der Meditationsübung anfingen, fragten sie ihn, wo er zum Reinigen und Wassersprühen hingehen würde.

Ein Tag verging, zwei Tage vergingen. Die Zeit verging und bei der Musik von „langsam, weich und rund” in Richtung des Lehrers, inmitten des Lärms von „Garden Corner”, wurde mein Herz langsam ruhig. Jeden Morgen sagte ich beim Ankommen zu den Menschen in „Garden Corner”: „Guten Morgen.” Obwohl ihre Gesichter kalt waren, berührte mich das nicht.

So war ein typischer Morgen im Sonnenlicht. Als ich eines Tages die Meditationsübung beendete und die Heshi-Geste machte (Handflächen vor der Brust zusammenlegen als Geste des Respekts), öffnete ich meine Augen und sah in das lächelnde Gesicht eines freundlichen Senioren. Das war das erste lächelnde Gesicht, das ich in „Garden Corner” sah. In diesem Augenblick verstand ich die Bedeutung des Praktizierens der Übungen in Chinatown.

Auf dem Heimweg an diesem Morgen fühlte sich mein Körper sehr leicht an, gerade so, als würde ich auf einer Wolke wandeln. Ich spürte, wie mein Körper und mein Herz sehr groß wurden. Der Lärm und die dreckige Menge wurden sehr, sehr klein.

Inmitten des Lärms von Chinatown ist mein Herz vollständig klar und friedlich.