ABC Online, Australien: Bericht beschuldigt das chinesische Regime des Organraubs an politischen Gefangenen

(Minghui.de)

Montag, 10. Juli 2006

MARK COLVIN: Australien gehört zu den entwickelten Ländern, die die geringste Anzahl von Organspendern haben. Die Menschen, die beispielsweise im letzten Jahr eine Niere transplantiert bekamen, haben durchschnittlich acht Jahre lang auf ein geeignetes Organ gewartet.

Diese Art von Druck schuf das neue Phänomen des „Transplantationstourismus”, bei dem die Patienten in Länder wie Indien und China zu Operationen fahren.

Im vergangenen Jahr beleuchtete ein australischer Bericht den Prozentsatz von HIV/Aids oder Hepatitis bei Patienten, die im Ausland operiert wurden.

Jetzt heißt es in einem Bericht aus Kanada, dass die Organe in China überhaupt nicht gespendet werden. Sie werden politischen Gefangenen entnommen, die nach der Organentnahme sterben.

Transplantationsärzte in Australien sind alarmiert und rufen bei Patienten, die nach China reisen, zu mehr Kontrolle durch die Regierung auf.

Der folgende Bericht stammt von Michael Edwards.

MICHAEL EDWARDS: Über Chinas florierende Wirtschaft wird viel berichtet. Es ist bekannt als Hersteller von Elektronik, Autos und anderen hochtechnisierten Produkten.

Doch Beobachter sagen, dass es einen explodierenden Markt gibt, der in ihnen Ekel erregt. Es geht um den Raub menschlicher Organe zu Transplantationszwecken.

Chinesische Herzen, Lungen, Lebern und Augenhornhäute sind bei westlichen Patienten gefragt, welche durch lange Wartezeiten in ihren Heimatländern frustriert sind. In den Jahren 1994 bis 1999 wurden in dieser Nation 19.000 Transplantationen durchgeführt. Seit dem Jahr 2000 schoss diese Zahl steil nach oben auf mehr als 60.000.

Der neue Menschenrechtsbericht behauptet, dass der Anstieg der zur Verfügung stehenden Organe auf folgende Tatsache zurückzuführen sei: Die Tötung von Falun Gong-Praktizierenden, die vom chinesischen Regime eingesperrt werden und dann buchstäblich „zur Ernte” von Körperteilen zur Verfügung stehen.

DAVID KILGOUR: Wir können 18.000 Transplantationen von der Gesamtzahl seit dem Jahr 2000 anhand von exekutierten Gefangenen, gehirntoten Menschen und freiwilligen Organspendern erklären, obwohl es in der chinesischen Kultur nur sehr wenige freiwillige Spender gibt.

Jedoch gibt es ungefähr 41.500 Organe, die aller Wahrscheinlichkeit nach von lebenden Menschen stammen, die an Ort und Stelle getötet werden, auf Anfrage, wenn Sie so wollen. Auf diese Weise bekommt jemand aus Australien, Kanada oder China eine neue Niere. Und dies ist eine neue Art von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, in einem neuen Jahrhundert.

MICHAEL EDWARDS: David Kilgour ist ein ehemaliger Minister der kanadischen Regierung und Co-Autor des Berichtes. China fing mit der Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999 an. Seitdem ist es eine bekannte Tatsache, dass Tausende in als Lao Gai bezeichneten Internierungslagern in ganz China inhaftiert sind.

In dem Bericht wird behauptet, dass einigen Opfern Medikamente verabreicht wurden, um Herzversagen herbeizuführen. Er enthält auch Berichte über Opfer, deren Organe entnommen wurden, als sie noch am Leben waren.

Für ein chinesisches Herz werden 150.000 US Dollar verlangt, und für eine Lunge 170.000 US Dollar. Die Werbung erfolgt durch Mund zu Mund-Propaganda und durch Internet-Auftritte.

DAVID KILGOUR: Buchstäblich sagen sie: „Kommen Sie vorbei!” In einem Fall hieß es: „Wir haben fünf oder sechs junge Leute da, in ihren Vierzigern, Männer.” Man kann kommen und sich sein Opfer sozusagen aussuchen.

MICHAEL EDWARDS: Australische Transplantationsärzte schätzen, dass jedes Jahr Dutzende, meistens handelt es sich um ausgewanderte Chinesen, zu Operationen nach China reisen.

DAVID KILGOUR: Der Vorteil einer Reise nach China ist eine schnelle Nierentransplantation, wohingegen man in Australien drei bis vier Jahre darauf warten muss, weil Australien bei einer Bevölkerung von 20 Millionen nur 200 Organspender pro Jahr hat. In China existiert eine viel höhere Spenderquote.

MICHAEL EDWARDS: Dr. Daryl Wall ist einer der Top-Chirurgen Australiens auf dem Gebiet der Transplantation. Er arbeitet am „Princess Alexandra Hospital” in Brisbane. Er sagt, dass in Medizinerkreisen die Praktik, die Organe der politischen Gefangenen zu rauben, bekannt sei.

DARYL WALL: In internationalen Transplantationsvereinigungen sind wir der Meinung, dass die Ausweitung der Todesstrafe beträchtlich zur Quote der Organspenden auf dem Festland Chinas beigetragen hat.

MICHAEL EDWARDS: Was würden Sie australischen Patienten raten?

DARYL WALL: Wir raten ihnen, Geduld zu bewahren und aus zwei Gründen beim australischen System zu bleiben. Der eine Grund ist, dass wir kein absolutes Vertrauen darin haben, dass die dort angewandten Richtlinien unseren Richtlinien entsprechen. Somit kann es sein, dass sie ein Organ bekommen, dessen Gewebe weniger gut passt, was eine stärkere Immunverdrängung bedingt und somit für den Organempfänger schlechter ist. Zweitens besteht das Risiko, dass vom Spender verdeckte Krankheiten kommen könnten.

MICHAEL EDWARDS: Ganz zu schweigen von der Menschenrechtsfrage.

DARYL WALL: Das ist richtig. Die eindeutige Sichtweise der internationalen Transplantationsgemeinschaft ist es, dass Organe von Fremden gespendet werden können, dass sie von Freunden gespendet werden können, dass es jedoch immer auf höchst ethische und geschützte Art gemacht werden muss.

MICHAEL EDWARDS: Dr. Wall sagt, dass die australische Regierung mehr tun sollte, um die Australier über die wirklichen Kosten von chinesischen Transplantationen aufzuklären.

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http://www.abc.net.au/pm/content/2006/s1683142.htm