Brief an den Vizepräsidenten des Europaparlaments Edward McMillan-Scott, betreffs der Teilnahme der Volkswagen-Gruppe China an der Verfolgung von Falun Gong

(Minghui.de)

Herrn Edward McMillan-Scott MEP,
Vizepräsident des Europaparlaments
Raum 14E102, Europaparlament
Rue Wiertz
1047 Brüssel
BELGIEN

An den ehrenwerten Herrn Edward McMillan-Scott, Vizepräsident des Europaparlaments

Sehr geehrte Exzellenz,
als Erstes möchte ich Ihnen meinen aufrichtigen Respekt für Ihre vor kurzem veröffentlichten aufrechten Ausführungen über die Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei China (KPC) aussprechen.

Als Familienmitglied eines verfolgten Falun Gong-Praktizierenden, der bei Volkswagen in China angestellt war, schreibe ich Ihnen mit der Bitte, besondere Aufmerksamkeit auf das schändliche Verhalten des Volkswagen-Unternehmens bezüglich seiner Teilnahme an der vom Chinesischen Kommunistischen Regime durchgeführten Verfolgung von Falun Gong zu richten und mit Hilfe Ihre politischen Position , diesen verfolgten Menschen Hilfe anzubieten.

Das sich in Changchun, Provinz Jilin befindliche FAW-VW ist im Jahre 1991 gegründet worden. Mit einer jährlichen Ertragsleistung von 660.000 Autos und 360.000 Motoren wird das Werk als eine der erfolgreichsten in der nordöstlichen Region Chinas betrachtet. Laut Webseite des Unternehmens „verlässt niemand von den mehr als 6.000 Beschäftigten bei FAW-VW das Unternehmen freiwillig”. Doch innerhalb der Jahre 1999 und 2003 wurden mindestens zehn Beschäftigte, die Falun Gong praktizierten entlassen, weil sie sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben. Folgend zehn Fälle:

Herr Ren Yue-Qiang wurde im Sommer 1999 entlassen, weil er im Schlafsaal ein Falun Gong-Buch las.

Frau Deng Hong, Frau Tian Yan und Frau Li Hai-Feng: hielten in Peking einen friedlichen Appell ab und klärten die Öffentlichkeit über die Fakten in Bezug auf Falun Gong auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Oktober 2000 auf. Dafür wurden sie festgenommen und zu zwei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Im Jahre 2000 wurde ihnen von FAW-VW die Kündigung ausgestellt.

Herr Li Rong-Ze und Frau Li Ming-Xia wurden zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie in Peking friedlich protestierten und Infomaterialien über die Tatsachen von Falun Gong in der Öffentlichkeit verteilten. Im Dezember 2000 wurde ihnen von FAW-VW die Kündigung ausgestellt.

Herr Jiang Wan-Chen wurde festgenommen und zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt, weil er Informationen über die wahren Hintergründe der Verfolgung von Falun Gong in der Öffentlichkeit bekannt machte.

Herr Wang Yong-Qing wurde verhaftet, weil er im Herbst 2001 Informationen über die Fakten von Falun Gong herausgab; er wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt und erhielt von FAW-VW die Kündigung.

Herr Wang Jian und Herr Jiang Long-Sheng wurden im März 2002 an ihrer Arbeitsstelle bzw. auf dem Nachhauseweg verhaftet. Sie wurden zu drei Jahren Gefängnis bzw. eineinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Danach wurde ihnen von FAW-VW die Kündigung erteilt.

FAW-VW leugnete beständig die Tatsache, dass die Kündigungen der vorher erwähnten Beschäftigten eine unmittelbare Konsequenz ihrer Praktik von Falun Gong darstellte. Sie erzählten den Familien nur mündlich über die Entscheidungen zur Kündigung und verfassten vorsorglich nichts in geschriebener Form. Sie wichen ihrer Verantwortung bei diesen Entscheidungen absichtlich aus.

Am 19. Dezember 2003 und am 27. Januar 2004 berichtete The Epoch Times über die unrechtmäßige Behandlung der Jobsuchenden Chinas bei Volkswagen in Shanghai. Laut des Artikels weigerte sich das Unternehmen, die Einstellung von Jobsuchenden in Betracht zu ziehen, wenn diese nicht einwilligten, eine Erklärung zu unterzeichnen, in der sie erklärten , Falun Gong nicht zu üben und nicht zu unterstützen.

Unglücklicherweise erfuhr man im Hauptsitz von Volkswagen in Deutschland nichts von diesen Skandalen des Volkswagen-Unternehmens in China oder schwieg absichtlich. China stellt den zweitgrößten Markt von Volkswagen außerhalb Deutschlands dar. Die Präsenz von Volkswagen in China wuchs stetig an und es wird erwartet, dass die Verkaufszahlen in China im Jahre 2007 die Millionengrenze erreichen werden. Die Vorteile für China sind mit dem Hereinlassen von Investitionen aus Deutschland und anderen westlichen Nationen, auf Kosten des Opfers natürlicher Ressourcen und dem Liefern billiger Arbeitskräfte, nicht nur darauf begrenzt, Technologie einzubringen, die sozialen Wohlstand für das chinesische Volk schafft. Sondern was noch viel wichtiger ist, das Fortschreiten der Demokratisierung in China anzutreiben und der chinesischen Gesellschaft ein Fenster mit Werten zu öffnen, die dem Rest der Welt einen hohen Stellenwert einräumen, wie z.B. Menschenrechte. Als größter Auto-Hersteller Europas sollte Volkswagen die moralische Verantwortlichkeit übernehmen und universelle Prinzipien fördern, anstatt sich dem Druck der chinesischen Beamten zu beugen.

Während des Zweiten Weltkrieges war Volkswagen dazu übergegangen Rüstungen zu produzieren. Ca. 20.000 Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und später Gefangene von Konzentrationslagern, arbeiteten in den Anlagen. Im September 1998, in Anerkennung des oben erwähnten Verhaltens zu dieser Zeit, gründete die Volkswagen AG eine humanitäre Stiftung im Namen derjenigen, die bei Volkswagen während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeit verrichten mussten. Außerdem wurde jetzt in Wolfsburg eine Stätte zum Andenken an diese Zwangsarbeiter mittels Beiträgen der heutigen Angestellten von Volkswagen gegründet. Ein Teil dieses Gefühls wird unter den westlichen Nationen oft zum Ausdruck gebracht, wenn man die Gräueltaten verfolgt, die während des 2. Weltkrieges ans Licht kamen: „Nie wieder”, bedeutet, dass sich ein vom Staat geförderter Völkermord wie der, der einst an den Juden begangen wurde, nie wieder wiederholen dürfe. Traurig genug, wenn wir Zeugen ähnlicher Geschehnisse im heutigen China sind.

Ihre Exzellenz, als der erste westliche, angesehene Politiker, der sich mit verfolgten Falun Gong-Praktizierenden in China traf und die Verfolgung gegen sie an die Öffentlichkeit brachte, schenkt Ihr Besuch in China und Ihre daraus folgenden Taten den Chinesen Hoffnung, dass sich in naher Zukunft etwas ändern wird. Sie sprachen offen zur internationalen Gemeinschaft über das, was Sie sahen und kommentierten auf eine geradlinige Art und Weise die unmenschliche, irrationale und ungeheuerliche Natur der Tyrannei der KPC, indem Sie anderen Beamten keinen Raum ließen, stillschweigend zu bleiben, um aus riesigen Kapitalgesellschaften Vorteile zu genießen indem sie Unwissenheit vortäuschen. Auch ist es sehr wichtig, jeden Europäer wissen zu lassen, welche Art abscheulicher Verbrechen in einem einflussreichen europäischen Unternehmen wie Volkswagen in China stattfinden.

Aufgrund Ihrer hohen Position und Ihres ehrenhaften Charakter bitte ich Sie, zum Wohle der Menschheit und des Bewusstseins, ihre Aufmerksamkeit auf die Fakten dieser ernstzunehmenden Menschenrechtsverletzungen zu richten, die sich in europäischen Unternehmen in China zutragen, und folgende Forderungen zu stellen:

1. Fordern Sie die Deutsche Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel auf, Volkswagen in China unmittelbar davon abzubringen, in irgendeiner Form bei der Verfolgung gegen die Angestellten, die Falun Gong praktizieren, mitzuhelfen.

2. Fordern Sie den Geschäftsführer von Volkswagen, Herrn Dr. Bernd Pischetsrieder auf, die Verfolgung zu untersuchen, die bei Volkswagen in China durchgeführt wird, und die gegenwärtigen Lebens- und Gesundheitszustände derjenigen entlassenen Falun Gong-Praktizierenden zu betrachten, sie ihre Beschäftigung wieder aufnehmen zu lassen und entsprechend zu entschädigen.

3. Lassen Sie die deutschen Bürger wissen, was Volkswagen in China treibt.

4. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf eine gegenwärtig laufende Anzeige wegen eines Arbeitskonfliktes gegen FAW-VW, die von Frau Li Hai-Feng eingereicht wurde.

Vielen Dank für alles, was Sie für die chinesischen Bürger getan haben.

Mit höchstem Respekt,

ein Familienmitglied einer verfolgten Beschäftigten von FAW-VW