Boston: Wieder wurde ein Arzt wegen Folterverbrechen strafrechtlich angezeigt

(Minghui.de) Am 26. Juli 2006 erstattete die Falun Gong-Gruppe in den USA wegen Folterverbrechen eine Strafanzeige gegen den chinesischen Arzt Shen Zhongyang, der sich zu dieser Zeit wegen der Teilnahme an dem Internationalen Kongress für Organtransplantationen in Boston in den USA aufhielt. Shen ist Direktor des Orient-Zentrums für Organtransplantationen (Oriental Organ Transplant Center), welches dem Zentralkrankenhaus Nr. 1 der Stadt Tianjin untersteht. Er ist bisher der dritte chinesische Arzt für Organtransplantationen, der wegen Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden in den USA von Falun Gong angezeigt wurde.

Der Hauptansatzpunkt für die Strafanzeige bezieht sich auf eine telefonische Ermittlung, wobei ein Arzt des oben genannten Krankenhauses dem als Patienten ausgegebenen Ermittler gegenüber zugegeben hat, dass sein Krankenhaus Organe von Falun Gong-Praktizierenden verwendet. Einschläge Gesetze sind unter anderem das US-amerikanische Foltergesetz (Title 18 USCA Sektion 2340) und die 1994 von der US-Regierung ratifizierte internationale Konvention gegen Folter.

Informationen zufolge haben bis Ende 2004 im Orient-Zentrum für Organtransplantationen 1.500 Leber-Transplantationen, ca. 800 Nieren-Transplantationen sowie mehrere Augenhornhaut-Transplantationen stattgefunden. Allein im Jahr 2004 führte dieses Zentrum ca. 900 Leber- und Nierentransplantationen durch. Bei einem Interview mit chinesischen Medien am 30.Dezember 2005 behauptete Shen, dass die Zahl von Lebertransplantationen im Jahr 2005 bereits auf 650 gestiegen sei und dass allein vom 16. - 30.Dezember 2005, also innerhalb von zwei Wochen 53 solcher Operationen durchgeführt worden seien. Familienangehörige von Patienten sagten sogar aus, dass in diesem Zentrum pro Tag bis zu 24 Leber- und Nierentransplantationen stattfinden würden.

Nach der Aufdeckung des Geheimlagers Sujiatun in Shenyang stellte das Zentrum für eine kurze Zeit die Operationen von Transplantationen ein. Ende März 2006 fing es wieder an, für zahlreiche ausländische Patienten Organtransplantationen durchzuführen. Die Operationen fanden immer in der Nacht statt.

Laut Rechtsanwältin Terry Marsh, die Falun Gong bei den genannten Strafanzeigen vertritt, seien die Anzeigen gegen die drei chinesischen Ärzte ein Anfang von strafrechtlichen Anzeigen der Falun Gong-Gruppe gegen die Verantwortlichen der Verfolgung von Falun Gong. Die „Gesellschaft für Menschenrechte”, deren Vorsitz Marsh führt, werde demnächst einen Bericht veröffentlichen, in dem eine ausführliche und umfassende juristische Analyse über die Verbrechen des chinesischen Regimes - von der Zentralregierung bis zu lokalen Behörden - bei der Verfolgung von Falun Gong vorgelegt werde. Diesen Bericht könnten internationale Menschenrechtskreise sowie Falun Gong-Praktizierende aus aller Welt zu strafrechtlichen Zwecken verwenden. In dem Bericht würden auch die begangenen Verbrechen des Organraubs an lebenden Falun Gong-Praktizierenden erfasst. Weiterhin sagte Frau Marsh: „Die Falun Gong-Gruppe, ich sowie alle Menschenrechtsanwälte, die in den letzten Jahren Falun Gong bei strafrechtlichen Anzeigen geholfen haben, werden nie aufhören uns zu bemühen, diejenigen chinesischen Beamten und Ärzte, die die Verfolgung weitertreiben, vors Gericht zu stellen, egal wo sie sich befinden.”

Marsh äußerte ihren Entschluss, alle entsetzlichen Verbrechen bei der Verfolgung von Falun Gong aufzudecken, und hoffte, dass die Staatsanwaltschaft der USA sich umgehend für eine strafrechtliche Klage gegen die chinesischen Ärzte, die gegen die ärztliche Ethik Menschen wegen ihrer Organe getötet haben, entscheiden möge.

In den letzten fünf Jahren haben mehrere US-amerikanische Rechtsanwälte, darunter auch Terry Marsh, im Auftrag von Falun Gong insgesamt 17 Strafanzeigen gegen hochrangige chinesische Beamte erstattet, als diese USA besuchten. Diese Beamten, u.a. Zhou Yongkang (Minister für Öffentliche Sicherheit), Bo Xilai (Handelsminister), Xia Deren (Gouverneur der Provinz Liaoning), Zhao Zhizhen (Intendant des Fernsehsenders der Stadt Wuhan), Huang Huahua (Gouverneur der Provinz Guangdong), sollten wegen ihrer Beteilung an der Verfolgung von Falun Gong zur Verantwortung gezogen werden. Weltweit wurden bisher in 30 Ländern 57 Strafanzeigen gegen chinesische Menschenrechtsverbrecher im Zusammenhang der Verfolgung von Falun Gong erstattet.

Nach der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts von David Matas, einem berühmten Menschenrechtsanwalt aus Kanada, über Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden, der von den Behörden des chinesischen Regimes begangen wird, hat die Falun Gong-Gruppe ihre Strafanzeigen auf chinesische Ärzte erweitert, die an dem Organraub beteiligt sind.