Einige Vorfälle bei einem der anfänglichen Appelle in Peking

(Minghui.de)

Ort Nr. 1: In einem Polizeifahrzeug am Platz des Himmlischen Friedens in Peking

Nachdem Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPC) am 20. Juli 1999 verboten wurde, reiste ich nach Peking, um dagegen zu protestieren. Ich wollte der Regierung die Tatsachen erklären und den Ruf von Meister Li und von Falun Gong wiederherstellen. Als ich am Platz des Himmlischen Friedens ankam, näherte sich ein Polizeifahrzeug, dessen Fenster mit Vorhängen verdeckt waren. Sechs Praktizierende saßen bereits in dem Wagen. Vier von ihnen waren Praktizierende im Seniorenalter und die anderen beiden waren junge Mädchen von etwa 17 oder 18 Jahren.

Später kam ein junger Polizeibeamter hinzu. Er zwang eine attraktive, junge Frau auf einen Sitz und belästigte sie vor allen anderen Anwesenden in dem Auto. Als das Mädchen versuchte ihn abzuwehren, schlug der Beamte sie ins Gesicht. Einige der Praktizierenden verurteilten das Verhalten des Beamten und stoppten ihn. Das Polizeifahrzeug kam sehr schnell an der Polizeidienststelle im Westen der Stadt Peking an.

Hunderte von Praktizierende befanden sich bereits im Hinterhof dieser Polizeistation, darunter auch ältere Praktizierende und Kinder. Sie saßen unter der brennenden Sonne und rezitierten fortwährend Gedichte von Meister Li aus dem Gedichtband „Hong Yin”. Am Nachmittag kamen Fahrzeuge, mit denen wir in verschiedene Haftanstalten gebracht wurden.

Ort Nr. 2: Haftanstalt im Bezirk Miyun der Stadt Peking

Gemeinsam mit einigen anderen Praktizierenden wurde ich in die Haftanstalt im Bezirk Miyun gebracht. Zuerst wurden wir am Körper mit Nummern gekennzeichnet, da keiner von uns der Polizei Namen und Adresse preisgab. Sie machten Fotos von uns und dann wurden wir einzeln zu einem Haus gebracht, das wie ein altes Bürogebäude aussah. Als wir einen Korridor entlanggingen, sah ich durch eine halboffene Tür einen Polizeibeamten auf einem Stuhl sitzen. Eine Frau in den Dreißigern saß auf dem Boden, ihre Hände waren hinter dem Rücken gefesselt. Direkt an ihrer Seite kniete ein fünfjähriges Kind auf dem Boden und man hatte die kleinen Hände dieses Kindes ebenfalls in Handschellen gelegt. Die Polizei verfolgte sogar ein solch kleines Kind!

Ich wurde in einen Raum gebracht und verhört. Sie erkundigten sich nach meinem Namen und der Arbeitseinheit, was ich jedoch nicht beantwortete. Daraufhin schockten sie mich mit elektrischen Schlagstöcken immer und immer wieder an Kopf, Gesicht und Hals. Als ein Schlagstock keine Energie mehr hatte, wechselten sie ihn gegen einen größeren mit höherer Spannung. Sie traten auch mit harten Lederschuhen gegen meinen Kopf. Später sperrten sie mich in einer Zelle ein. Sie nahmen mir alle meine persönlichen Habseligkeiten weg, sogar meinen Gürtel.

Die Gefängniszelle war voller Menschen. Ich fand heraus, dass alle Falun Gong-Praktizierende waren. Einige waren gerade erst angekommen und andere waren schon mehrere Tage dort. Manche wurden sogar monatelang inhaftiert. Wir alle weigerten uns, der Polizei unsere Namen und Adressen anzugeben.

Am Morgen standen wir alle auf, praktizierten die Übungen und rezitierten das Fa. Nach dem Frühstück kamen fortlaufend Menschen von draußen, um zu untersuchen, wer sich in den Zellen befand; sie suchten nach Neuankömmlingen. Schließlich wurde ich von jemandem aus meiner Arbeitseinheit erkannt und dann fortgebracht.

Nachdem der Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden in den Konzentrationslagern der KPC enthüllt wurde, machte ich mir Sorgen um jene Praktizierenden, die für einen langen Zeitraum inhaftiert worden sind. Sie gaben ihren Namen nicht an und niemand aus ihren Arbeitseinheiten kam, um sie zu identifizieren und mitzunehmen. Wo seid ihr, meine Mitpraktizierenden?

9. Juni 2006