Erfahrung oder Lektion?

(Minghui.de) Vor einigen Tagen musste ich aus geschäftlichen Gründen in die Stadt fahren. Deshalb nahm ich die Gelegenheit wahr, um an einem kleinen Erfahrungsaustauschtreffen teilzunehmen. Es waren nur sechs Praktizierende anwesend. Bei diesem Treffen erzählte ein Praktizierender, den ich gut kannte, von seinen deprimierenden Erlebnissen, die er in der Zeit, als er verfolgt wurde und mittellos herumwandern musste, erlitt. Er erzählte von seinen Erfahrungen und den Hindernissen, die er mit aufrichtigen Gedanken und festem Glauben an den Meister und Dafa überstehen konnte. Da wir in der Gruppe schon viele Schwierigkeiten zusammen durchstehen mussten, waren mir viele seiner Erzählungen bekannt. Diese Erzählungen waren sehr ergreifend und können Praktizierenden, die kein klares Verständnis über die Fa-Prinzipien haben, helfen. Einige Tage später begriff ich plötzlich, dass man den Unterschied zwischen „Erfahrung” und „Lektion” klar verstehen muss!

Zum Beispiel: Zuerst sprach er über einen Zwischenfall, der sich am 12. Mai 2001 ereignete. Damals planten wir für den nächsten Tag eine Fa-Konferenz. Doch meine zweitälteste Schwester und er wurden von der nahe gelegenen Polizeistation wegen des Austeilens von Informationsmaterial und Flyern inhaftiert. Das führte dazu, dass viele Praktizierende, die in der Nähe meiner Schwester wohnten, nicht zu der Fa-Konferenz kamen und diejenigen, die an der Fa- Konferenz teilnahmen, spürten einen enormen Druck.

Als zweites sprach er von einem weiteren Zwischenfall, der sich letzten Sommer ereignete. Da sein Mietvertrag gerade auslief, wollte er sich mit dem Hausbesitzer treffen, konnte ihn aber leider nicht rechtzeitig erreichen. Einige Tage später spähte der Hausbesitzer durch die Tür und sah Dafa- Bücher, CDs und Dafa-Informationsmaterial herumliegen. Der Hausbesitzer ordnete die Sachen und nahm sie in sein Haus mit. Durch die aufrichtigen Gedanken des Praktizierenden sowie der anderen Praktizierenden brachte der Hausbesitzer die Sachen wieder zurück. Aber zwei Tage später tauchten viele bewaffnete und unbewaffnete Polizisten im Gebäude auf. Sie durchsuchten alle Wohnungen des gesamten Wohngebäudes und wollten feststellen, ob sich Leute aus anderen Gegenden dort aufhielten. Unter einigen Praktizierenden brach deswegen Panik aus. Sogar heute gibt es immer noch Praktizierende, die einen Praktizierenden als einen „Agenten” betrachten und meinen, dass er sie verraten hätte. (Viele Praktizierende in dieser Gegend sind wegen der Verfolgung verarmt und wurden heimatlos.) Das schuf großes Misstrauen unter den Praktizierenden.

Als wir uns über unsere Erfahrungen unterhielten, fiel mir auf, dass wir nur darüber sprachen, wie wir den dämonischen Behörden gegenüber standhaft geblieben sind und wie wir es vermieden haben, mit ihnen zusammen zu arbeiten. Oder wir sprachen darüber, wie wir mit den Schwierigkeiten und Hindernissen fertig werden konnten. Wir schafften es, weil wir standhaft an den Meister und an Dafa geglaubt haben. Aber wir legten nicht viel Wert darauf, uns gegenseitig über unser Verständnis des Dafa zu unterhalten: Wie wir uns standhaft und vernünftig weiterentwickeln und austauschen können. Wir besprachen auch nicht, wie wir unsere Kultivierungsumgebung störungsfrei gestalten können, oder wie wir uns zusammen verbessern und vorwärts kommen sollten.

Auf der einen Seite gibt es einen grundlegenden Unterschied zwischen dem Kultivierungsweg des alten Kosmos und dem Kultivierungsweg des neuen Kosmos. Im Kultivierungsweg des alten Kosmos werden das „Ich” und der Egoismus in den Mittelpunkt gestellt. Nehmen wir die „Erfahrungsaustausche” der Dafa-Praktizierenden als Beispiel und erkennen wir ihren Weg als einen „Beweis” unseres standhaften Glaubens an den Meister und an Dafa an. Wir sind aber die Lebewesen, die den Maßstab des neuen Universums erreichen müssen. Und vergessen wir nicht, dass man mit jener Mentalität die alten Mächte und die Verfolgung in verdeckter Weise anerkennt. Mehr noch, sie ist absolut nicht richtig. Diese Mentalität bringt nicht nur uns in erhebliche Schwierigkeiten, sondern schadet auch den anderen Praktizierenden. Das kann sogar zu Verlusten der dortigen Umgebung für die Dafa-Bestätigung führen und eventuell nicht mehr korrigiert werden.

Oftmals könnte ein einziger Telefonanruf oder eine vernünftige Handlung alle Probleme lösen. Ganz egal wie unbedeutend diese Tat auch erscheint, eine harmonische Betrachtungsweise ist die wahre Erscheinungsform eines im Dafa kultivierenden Lebewesens. Selbstlosigkeit und auf andere Rücksicht nehmen, die Lebewesen mit einer ganz und gar barmherzigen Gesinnung zu retten und alles mit klarem Verstand behandeln - nur so können wir die Anforderungen des Dafa erreichen!

Manche Dinge scheinen belanglos zu sein. Aber die bösartigen alten Mächte sehen das nicht so. Um uns zu verfolgen, nehmen sie jeden kleinen Fehler von uns zum Anlass. Es gibt Praktizierende, die nach einem Familienstreit eine unruhige Gesinnung hatten, aber trotzdem ausgingen, um Informationsmaterial auszuteilen. Sie wurden eingesperrt und ungesetzlicherweise verhaftet. Dann gibt es auch noch Praktizierende, die das Informationsmaterial gut sichtbar in ihrer Wohnung aufbewahren. Wenn die Polizei in ihre Wohnungen kommt, finden sie ganz leicht das Informationsmaterial und die Praktizierenden werden deswegen verhaftet. Leider gibt es viele solcher Beispiele.

Sehen wir uns „eine große Sache” und „eine kleine Sache” während unserer Kultivierung noch einmal genauer an. Wenn wir eine kleine Sache nicht gut gemacht haben, kann das möglicherweise große Verluste für uns bedeuten, die wir später bereuen und die wir möglicherweise nicht wieder gut machen können! Obwohl wir schon durch viele Schwierigkeiten und Hindernisse mit aufrichtigen Gedanken und Taten durchgekommen sind, wie können wir aber wegen unserer Unzulänglichkeiten die daraus resultierenden Verluste, wie zum Beispiel den Druck, der aus dem Grund auf unseren Mitpraktizierenden lastet, oder die unnötigen Schwierigkeiten, die uns hindern, Menschenleben zu retten, wiedergutmachen? Das ist nicht das, was unser Meister will! Das sind Probleme, die wir uns und unserer Umgebung unnötigerweise durch unsere Nachlässigkeit aufgebrummt haben. Noch deutlicher ausgedrückt, das sind Lektionen, aus denen wir lernen müssen!

Wenn wir Problemen begegnen, lehren uns diese „Lektionen”, an andere Menschen und an andere Praktizierende zu denken und sie erinnern uns daran, dass unsere Gedanken nicht länger an „wie kann ich mich selbst schützen” hängen bleiben dürfen. Wenn wir uns bis zur Ebene der „Selbstlosigkeit” kultivieren, gibt es kein „Ich” mehr. Deshalb kamen der Praktizierende und ich zu folgender Erkenntnis: Wir sind am sichersten, wenn wir im Fa verschmelzen. Noch genauer ausgedrückt, wir müssen Barmherzigkeit und Weisheit kultivieren. Mehr noch, wir müssen fortwährend aufrichtige Gedanken kultivieren. Wir dürfen das Fa vom Meister nicht auf unnatürliche und extreme Art begreifen, sondern wir müssen uns so gut wie möglich der menschlichen Gesellschaft anpassen. Nur wenn wir es in allen Aspekten gut machen, können wir unsere großartige Mission erfüllen und Menschenleben retten und das Dafa bestätigen!

Das oben Geschriebene ist nur meine persönliche Betrachtungsweise und hat keine Allgemeingültigkeit. Bitte zeigt mir barmherzig meine Fehler auf.