Die Grundlagen eines Kultivierenden Nach innen schauen und Eigensinne loslassen

(Minghui.de) Vor kurzem hatte ich eine Auseinandersetzung mit meiner jüngeren Schwester, einer Mitpraktizierenden. Mit dem Ärger eines normalen Menschen bediente ich mich vieler gewöhnlicher Worte in diesem Streit.

Ich dachte, dass ich eine aufrichtige Praktizierende sei. Ich machte die drei Dinge und konnte immer die Fehler der anderen erkennen. Mit meiner jüngeren Schwester war ich besonders streng und ich kritisierte sie oft in einer wenig barmherzigen Art, wenn ich ihre Probleme sah. Ich dachte nämlich, dass ich als ihre Schwester besonders streng mit ihr sein sollte. Eines Tages ging ich zu ihrer Wohnung, um meine Erfahrungen mit ihr auszutauschen. Ich wies sie darauf hin, dass sie eifriger sein sollte und bat sie, ihre menschlichen Eigensinne loszulassen. Kaum hatte ich ein paar Sätze gesagt, als sie ärgerlich erwiderte: „Du siehst immer meine Probleme. Was gibt es an dir Gutes? Wie gut kultivierst du dich denn? Immer hast du an mir etwas auszusetzen!”

In diesem Moment sagte ich mir, dass ich das aushalten sollte. Ich sollte mich trotz ihrer Härte nicht über sie ärgern. Doch ihre Worte wurden immer härter und manche von ihnen schienen durch meine Knochen einzudringen und mein Herz zu verletzen. Schließlich konnte ich es nicht mehr länger ertragen und argumentierte mit einer Stimme, die lauter war als ihre, genau wie ein gewöhnlicher Mensch. In meinem Ärger ging ich weg und nahm mein Fahrrad mit. Während ich losging, schrie sie mir nach: „Geh weg und schau nach innen!” Ich wurde so wütend, dass mein Herz schnell schlug und mein gesamter Körper sich anfühlte, als ob er brennen würde. Ich sagte in Gedanken zu ihr: „Du kannst machen, was du willst. Ob du dich kultivierst oder nicht, ist deine eigene Angelegenheit.” Obwohl ich wusste, dass es nicht richtig von mir war, so ärgerlich zu sein, kochte mein Herz noch immer vor Wut, als ich auf das Fahrrad stieg. Ich sagte jedoch zu mir selbst: „Ich mache das für sie. Warum schaut sie es nicht aus der Sicht des Fa an? Warum kann sie sich selbst nicht als Kultivierende betrachten?” Ich war immer noch dabei, das Problem im Außen zu betrachten und dachte über die Fehler meiner Schwester nach.

Als ich zu Hause angekommen war, hatte ich mich schon ein wenig beruhigt. Ich erkannte, dass es sich bei dieser Wut um einen dämonischen Ausbruch handelte und nicht um das Verhalten einer Kultivierenden. Nach Jahren der Kultivierung musste ich mich bei einer so schweren dämonischen Auswirkung wirklich selbst kultivieren, um dies loszuwerden. Doch ich konnte mich weder auf das Lernen des Fa, das Aussenden der aufrichtigen Gedanken noch auf meine Arbeit konzentrieren. Ich legte mich hin und versuchte, mich zu beruhigen, doch es funktionierte nicht. Ich erkannte, dass ich ein Problem hatte, doch ich konnte nicht herausfinden, durch welchen menschlichen Eigensinn dies verursacht worden war. Ich dachte: „Bevor wir mit dem Praktizieren anfingen, hatten wir eine harmonische Beziehung. Wir kamen gut miteinander aus. Mir ging es finanziell gut und ich half ihr auf viele Weise, ohne zu klagen oder es zu bedauern. Unsere Beziehung zueinander hätte sich nach dem Praktizieren noch verbessern sollen. Warum verschlechterte sie sich also?”

Zuvor hatte ich meine eigene Wohnung verlassen und mich wegen der Verfolgung verstecken müssen. Vor sechs Jahren folgte ich den Hinweisen des Meisters und kam zu meiner Schwester. Wir hatten während der vergangenen sechs Jahre viele Härten miteinander durchgemacht. Ich ging durch viele Prüfungen der Xinxing. Manchmal bestand ich sie gut, manchmal bestand ich sie nicht. Ich sollte wirklich nachdenken, was mein Problem war. Ich war entschlossen, die Wurzel des Problems zu finden.

Ich bat den Meister um Stärke. Auch wenn es tief versteckter Granit oder harter Stein war, ich würde ihn finden und ihn auflösen. Ich würde nicht zulassen, dass dies ein Hindernis bei unserer sorgfältigen Kultivierung war. Da öffnete der Meister mein Gedächtnis. Ich sah, was wir in den letzten sechs Jahren alles erlebt hatten, die verschiedenen Hindernisse, kniffligen Angelegenheiten und Krisen. Ich erinnerte mich, dass meine Schwester bei jeder ihrer Prüfungen in Bezug auf die Xinxing etwas gegen mich gesagt oder geklagt hatte; wie ich mich fühlte; welche ihrer Worte ich nur schwer akzeptieren, nicht akzeptieren, oder für lange Zeit nicht loslassen konnte. Dann erinnerte ich mich, wie gut ich mit anderen Praktizierenden ausgekommen war. Auch wenn Hindernisse auftauchten, hatte ich sie sehr schnell überwinden können. Warum erinnerte ich mich immer noch daran, was meine Schwester gesagt hatte? Als ich darüber nachdachte, fühlte ich mich angesichts ihrer Worte sehr unwohl. Manchmal dachte ich: „Ich bin ihre Schwester und behandelte sie in der Vergangenheit so gut. Warum kann sie mich dann so behandeln, nur weil ich mich während der Störungen bei ihr verstecke?” Ich fühlte mich tief gekränkt.

Als diese Gedanken auftauchten, erkannte ich, dass es menschliche Gedanken waren, die ich nicht haben wollte. Ich versuchte auch ständig, sie auszulöschen. Doch warum erschienen sie dann immer wieder? Ich konnte nicht erkennen, welcher Eigensinn die Ursache dafür war. Da ich den grundlegenden Eigensinn nicht erkannte, blieb es lange Zeit in meinem Denken. Als ich dann meine Schwester mit anderen Praktizierenden verglich, wurde mein Herz erschüttert und ich dachte: „Ist es nicht deswegen, weil ich nicht vergeben kann? Das ist der Eigensinn, der für unsere eifrige gemeinsame Kultivierung ein Hindernis war. Es gibt noch viele Menschen, die darauf warten, dass wir sie erretten. Doch da wir oft nicht zusammenarbeiten konnten, konnten wir nicht an die Orte gehen, die wir aus verschiedenen Gründen ausgesucht hatten. Der Eigensinn, nicht vergeben zu können, entspringt den Gefühlen und ich war darin gefangen gewesen. Ist das nicht die Haltung eines gewöhnlichen Menschen gegenüber einem anderen gewöhnlichen Menschen? Wenn du mich nicht gut behandelst, werde ich dich auch nicht gut behandeln. Diese Haltung ist keine Betrachtungsweise von der Perspektive des Fa aus. Anders gesagt, es ist eine menschliche Anschauung, die mir das Gefühl vermittelt, dass meine Schwester meinen Vorschlägen Folge leisten sollte, weil ich die ältere Schwester bin. Für mich sind die Prüfungen der Xinxing im Zusammenhang mit Gefühlen für die Familie sehr schwer zu bestehen. Wenn die gesamte Familie Falun Dafa praktiziert und ein Familienmitglied bei der Kultivierung nicht so streng mit sich selbst ist, kann es für ihn besonders schwierig sein, Probleme innerhalb der Familie mit dem Fa zu beurteilen. Es kann sein, dass er oft Dinge mit menschlichen Eigensinnen betrachtet und deshalb für lange Zeit in dämonischen Störungen gefangen ist.

Haben andere Praktizierende auch dieses Problem und befinden sich in dieser Falle? Wenn wir die menschlichen Eigensinne loslassen und aus den Gefühlen herausspringen, dann können wir die Prüfungen bestehen, indem wir unsere praktizierenden Familienangehörigen als Mitpraktizierende betrachten. Andernfalls würden wir immer mit dem Eigensinn der Rührseligkeit herumlaufen. Während der ganzen letzten fünf Jahre bin ich nicht auf diesen menschlichen Eigensinn gestoßen. Als ich ihn fand, erinnerte ich mich an einen Traum, den ich vier, fünf Tage zuvor gehabt hatte. In diesem Traum traf ich einen männlichen Bekannten, der mich mit einem kleinen Messer erstechen wollte. Ich versuchte, weder dem Messerstich zu entgehen noch hatte ich Angst. In diesem Traum hatte ich vergessen, dass ich eine Dafa-Praktizierende war und ich erinnerte mich auch nicht an den Meister. Ich dachte, dass ich bald zu Boden sinken würde. Doch ich fühlte weder einen Schmerz noch fiel ich nieder. Da wachte ich plötzlich auf. Mein Herz schlug schnell und ich sendete einen Augenblick lang aufrichtige Gedanken aus. Dann hatte ich die Erkenntnis, dass die Worte meiner Schwester wie ein Messer waren, das mein Herz verwundete und meine Knochen durchdrang. Nachdem ich die Wurzel meines Problems erkannt hatte, erschien beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken eine scheußliche Narbe vor meinen Augen, die so groß war wie eine Schüssel. Das hatte mich durcheinander gebracht. Jetzt, da ich es gesehen und verstanden habe, habe ich das Gefühl, dass ich nach einer schattenhaften und dunklen Zeit Blumen und Licht sehe. Mein Herz ist rein beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken und mein Körper fühlt sich sehr leicht an.

Und dieses Mal hatte ich die Erkenntnis, dass der Grund, warum wir einen Schritt nicht gut machen oder eine Prüfung nicht gut bestehen können, der ist, dass wir die Dinge nicht gemäß dem Maßstab eines Kultivierenden machen. Wir haben Probleme mit der Erhöhung der Xinxing und wir verstehen das Fa nicht gut. Im Grunde genommen kommt das vor, weil wir das Fa nicht genug gelernt haben. Wenn es vorkommt, dann befindest du dich in einem trügerischen Zustand und bist wie ein gewöhnlicher Mensch, der nur alles für sich selbst macht. Dies verursachte meinen Eigensinn, nicht vergeben zu können, den ich für lange Zeit nicht erkannte. Mein menschlicher Eigensinn trat immer dann auf, wenn etwas geschah. Weil die Wurzel so hinterhältig versteckt war, habe ich sie nicht ausgegraben. Mein oberflächliches Verständnis war, dass ich meiner Schwester gegenüber Rührseligkeit empfand und mich sorgte, dass sie sich nicht sorgfältig kultivieren würde. Was für eine Tarnung! In Wirklichkeit war unter diesem Gefühl ein ernsthafter Eigensinn versteckt, nämlich die Unfähigkeit, zu vergeben. Anders ausgedrückt verdeckte ein Eigensinn den anderen.

Jetzt, da ich die Fa-Prinzipien, die uns der Meister lehrte, klarer verstehe und den Eigensinn entdeckt habe, kann ich die tiefe Schicksalsverbindung zwischen mir und meiner jüngeren Schwester verstehen. Diese Beziehung wurde durch unzählige Leben aufgebaut. Nichts von dem, was einem Kultivierenden begegnet, ist Zufall. Mein Kultivierungsweg in der Zeit der Fa-Berichtigung wurde vor langer Zeit vom Meister arrangiert. Ist meine Schwester dann nicht aus Nord-China hierher gekommen, um hier zu wohnen und den Weg für unsere Kultivierung zu ebnen?

Da ich nun die Wahrheit des Fa (auf meiner Ebene) verstanden habe, bedauere ich meinen Egoismus noch mehr. Ich war der Meinung, dass mein Selbstrespekt nicht verletzt werden sollte und dass ich weder leiden noch aushalten wollte. Ich wollte nur ein gutes und bequemes Leben führen. Ich dachte nicht wie eine Praktizierende. Um mich zu schützen, musste meine Schwester Druck seitens der Familie und der Gesellschaft auf sich nehmen. Sie schützte mich während des Angriffs der Verfolgung. Sie war auf einer hohen Ebene. Doch ich wollte einfach kein bisschen verletzt werden. Wir alle kultivieren Barmherzigkeit, jedoch war mein Egoismus sehr schwerwiegend. Bevor wir für die Lebewesen hierher kamen, schlossen wir alle einen Vertrag mit dem Meister. Warum helfen wir uns nicht gegenseitig, damit wir zusammen zurückgehen können? Die Erwartung des Meisters und aller Lebewesen an uns bewirkt, dass wir bei jedem unserer Gedanken und Worte und bei unserem Verhalten streng mit uns selbst sind, die drei Dinge gut machen und dass uns bewusst ist, welch großen Schwur wir vor der Geschichte abgelegt haben.

Immer wenn wir eine Prüfung nicht gut bestehen, müssen wir die Wurzel dafür finden. Es geht nicht nur darum, schlechte Gedanken zu zügeln, denn wenn wir sie nur zügeln, wird es früher oder später zu einem Ausbruch kommen, weil die Substanz immer noch da ist. Dann kann es bei der Kultivierung zu dämonischen Störungen kommen, die deine Fähigkeit zur Erhöhung der Xinxing beeinträchtigen werden. Der Meister sagt:

„Bei der Kultivierung des orthodoxen Fa von rechtschaffenen Erleuchteten soll eben eure Dämon-Natur gehemmt und beseitigt werden. Früher im Buddhismus wurde die Dämon-Natur nur gehemmt, also die Dämon-Natur hemmen und die Buddha-Natur sich entfalten lassen. Zum Schluss wurde die Kraft der Hemmung sehr stark, sodass die Dämon-Natur überhaupt nicht mehr sich auswirken konnte, wie verschlossen. Bei der diesmaligen Fa-Berichtigung soll der ganze Kosmos vom Grund auf verändert werden, deshalb werden die Dafa-Jünger während der Kultivierung vom Mikroskopischen her erneut reguliert, die unnötigen Dinge werden direkt beseitigt, dadurch wird der Zustand dieses Lebewesen von Grund auf verändert. Das unterscheidet sich von den früheren Kultivierungen.” („Fa-Erklärung in Los Angeles City (Änderung am 04. Mai 2006)” vom 25.02.2006)

Ich finde wirklich, dass Kultivierende das Fa mehr lernen sollten und dass es ein Grundprinzip ist, nach innen zu schauen, um sich erhöhen zu können. Das ist der einzige veredelnde Weg zur Kultivierung des Herzens und zum Loslassen von Eigensinnen. Der Meister spricht unermüdlich von der Wichtigkeit des Fa-Lernens. Doch ich folgte den Worten des Meisters nicht. Jetzt habe ich erkannt, dass ich immer nach außen schaute, die Fehler der anderen sah und dachte, dass ich gut war. Wie konnte ich Fortschritte machen, wenn ich meine eigenen Fehler nicht sah? Wenn man ständig die Mitpraktizierenden auf ihre Fehler hinweist, kann das auf Dauer dazu führen, dass deren seelische Belastung vergrößert wird und es kann eine Lücke entstehen, die leicht von den schwarzen Händen, den morschen Gespenstern sowie von dem bösartigen kommunistischen Geist genutzt wird, um die Praktizierenden von der fleißigen Kultivierung abzuhalten. Ich habe tatsächlich den Feldern der anderen Praktizierenden schlechte Substanzen zugefügt.

Der Meister sagt:

„Was ich gemeint habe ist, in der gesamten Kultivierungsform der Dafa-Jünger muss es so eine Umgebung sein, dass jeder nach innen schaut! (Beifall) In der Umgebung der Gesamtheit der Dafa-Jünger darf es auf keinen Fall so sein, dass sich alle während gegenseitiger Vorwürfe erhöhen! (Beifall) Als Meister kann ich euch nur dazu ermuntern, nach innen zu suchen, wenn Probleme auftauchen, dann soll man das Problem bei sich selbst suchen. Am besten wäre es, wenn alle so handeln können. Wenn man aber selber dies nicht erkennen kann, dann ist es natürlich nicht falsch, dass ein anderer darauf hinweist, jedoch soll man unbedingt barmherzig darauf hinweisen. Auch du kultivierst die Barmherzigkeit, deshalb sollst du barmherzig sein. So müsst ihr auf diese beiden Punkte achten und beide schaffen. Ich denke, so können viele Probleme einfach gelöst werden.” („Fa-Erklärung in Los Angeles City (Änderung am 04. Mai 2006)” vom 25.02.2006)

Heute schreibe ich meine Erfahrungen über das Fallen und das Erkennen auf, in der Hoffnung, dass es Mitpraktizierenden hilft, damit wir uns als ein ganzer Körper erhöhen und die drei Dinge gut machen können, um die Erwartungen des Meisters an uns aufrichtig zu erfüllen.