Christian Science Monitor: Organraub und Chinas Offenheit

3. August 2006

(Minghui.de) China sputet sich, die Welt willkommen zu heißen, wenn es 2008 die Olympischen Spiele veranstaltet. Dieses Ereignis wird Tausende von Besucher mit ihren Laptops und Videokameras, sowie TV-Netzwerken ins Land bringen. Was für ein Land werden die Ausländer vorfinden? Wird es ein Land sein, dessen Regierung die Rechte ihrer Bürger achtet?

Zwei Wege liegen vor Präsident Hu Jintao und seinem nicht frei gewählten Regime. Einer ist, die Offenheit zu beschleunigen und zu reformieren, um in den zwei Jahren eine vortreffliche Erfolgsgeschichte seiner verbesserten Menschenrechte zu präsentieren. Der andere ist, eine gewaltige Unzufriedenheit, die unter der Oberfläche brodelt, zu verstecken, indem er hart gegenüber Dissidenten durchgreift. Es scheint, dass die Regierung Hus den letzteren Weg bestreiten wird.

Es wurde schon viel davon berichtet, dass die Regierung versucht, das eigene Volk einzuschränken in Bezug darauf, was sie über China und die Welt erfahren können, indem sie den Zugang zu Internetseiten blockiert.

Allein in diesem Jahr hat China mehr als 700 Online-Foren geschlossen und acht Suchmaschinen erhielten laut der South China Morning Post in Hongkong den Befehl, die Suche nach 1.000 verbotenen Worten, wie beispielsweise „Falun Gong” und „Tiananmen Square” zu blockieren.

Durch die jetzigen Anschuldigungen, dass China Gefangene von der gesetzlich verbotenen Falun Gong-Bewegung exekutiert und deren Organe für Transplantationen raubt, wird sich China - außer wenn es dies ändert - unbehaglich hin- und herwinden, wenn die Welt im Jahr 2008 nach China kommt.

Ein Bericht von zwei angesehenen kanadischen Menschenrechtsaktivisten, der im today´s Monitor und in vielen anderen Zeitschriften veröffentlicht wurde, klagt China der Hinrichtung „einer großen aber unbekannten Anzahl an Falun Gong Gewissensgefangenen” seit 1999 und des Verkaufs ihrer Organe (Herz, Nieren, Leber und Augenhornhaut) für einen hohen Preis an Ausländer an. China wies diese Vorwürfe umgehend zurück.

Die Beweise des Berichts sind nur Indizien, doch sie klingen überzeugend. Er weist auf einen scharfen Anstieg an Transplantationen parallel zu den massiven Verhaftungen von Falun Gong Mitgliedern hin; nennt Webseiten, die Organe zum Verkauf anbieten; benennt Mitarbeiter von chinesischen Krankenhäusern und Kliniken, die am Telefon zugeben, dass sie Falun Gong Organe verfügbar haben und beinhaltet als weiteres einen schockierenden Bericht aus zweiter Hand von der Ehefrau eines Chirurgen für Transplantationen.

Der Kanadier, David Kilgour, ein ehemaliges Mitglied des Parlaments und Minister des Kabinetts, und David Matas, ein Menschenrechtsanwalt, haben für diesen Bericht ihren eigenen recht beachtlichen Ruf aufs Spiel gesetzt. Keiner von beiden ist Mitglied von Falun Gong.

China hat versucht, die Sache zu verdrehen, indem sie Falun Gong (ihre verleumdende Worte werden bewusst ausgelassen) anschwärzt, deren Mitglieder an einem Glauben festhalten, der im Konflikt mit der Weltanschauung der kommunistischen Partei steht. Doch China sollte sich eher Sorgen über die Durchführung einer unabhängigen Untersuchung dieser denkbaren Gräueltaten machen, ob sich herausstellt, dass das Ergebnis eine von Peking ausgehende Unterdrückung ist, eine örtliche Korruption oder einer Kombination von beiden sind.

Die Proteste von Falun Gong sind nur ein sichtbarer Teil einer unzufriedenen chinesischen Gesellschaft, die sich danach sehnt, pluralistisch zu sein, mit Bürgern, die ganz offen Chinas eigene traditionelle Kultur leben dürfen und die fremden Einflüsse vom westlichen Handelsgeist bis hin zu verschiedenen Formen des Christentums und anderen Religionen erforschen dürfen.

Um die Glaubwürdigkeit, die China für 2008 anstrebt, zu erreichen, sollte es klar durchschaubare Beweise bereitstellen, um der Welt zu beweisen, dass sich ein solch abscheuliches Vorgehen in ihrem Land nicht ereignet.

http://www.csmonitor.com/2006/0803/p08s02-comv.html