Flugzeugpilot Yuan Shengs Asylantrag und die Kultur der KPC, andere zu verraten

(Minghui.de) Ein Witz, den ich vor langer Zeit einmal hörte, blieb mir im Gedächtnis haften. Menschen aus verschiedenen Ländern sprachen darüber, welcher Augenblick ihnen am glückseligsten erscheinen würde. Da sagte ein Russe etwas, was ich nicht vergaß. Er hatte die Zeiten durchlebt, in denen Stalin Dissidenten töten ließ. Er sagte, seiner Meinung nach sei der glückseligste Augenblick der, wenn „du am Morgen durch das Klopfen der Geheimpolizei an deiner Tür mit den Worten geweckt wirst, dass du verhaftet bist und du ihnen dann antworten kannst: 'Entschuldigen Sie, die Person, die Sie suchen, wohnt nebenan.'”

Dieser Witz macht deutlich, mit welcher Angst die Menschen lebten, als ein kommunistisches Regime an der Macht war. Ehrlich gesagt, ist es überhaupt nicht witzig. Diese Angst war das Produkt einer Kultur, in der einer den anderen belastet, um die eigene Haut zu retten. Diese Angst gibt es hauptsächlich unter einer kommunistischen Herrschaft, in einer Gesellschaft, in der die Menschen einander nicht vertrauen können.

Andere zu belasten ist in China weit verbreitet

Yuan Sheng, ein ranghöherer Pilot der „Shanghai Eastern Aviation Company”, erzählte einem Angestellten des Bodenpersonals vor seinem Abflug nach Los Angeles über die „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei” und über die „Austritte” aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPC). Der Angestellte meldete dies und die Polizei kam, um Herrn Yuan zu verhaften. Da bereits mehr als 300 Passagiere an Bord waren, ließ die Polizei ihn fliegen und sagte zu ihm: „Wir kümmern uns um Sie, wenn Sie zurück sind.” Um einer Verfolgung durch die KPC zu entgehen, beantragte Yuan Sheng in den USA politisches Asyl.

Yuan Sheng musste das Land verlassen, weil ihn jemand verriet. Diese Kultur, andere zu verraten, war nicht nur während der Großen Kulturrevolution sehr weit verbreitet, sondern ist auf dem Festland Chinas immer noch sehr lebendig.

Vor über zehn Jahren absolvierte ich ein Aufbaustudium an der chinesischen Wissenschaftsakademie und machte ein Praktikum in Beidaihe in der Provinz Hebei. Ein Professor, der für unsere Gruppe verantwortlich war, war sehr talentiert und verfügte über großes Wissen. Eines Nachts hielt das Empfangsbüro für die Studenten ein Treffen ab und dieser Professor sang ein Lied, das offensichtlich nicht mit der Ideologie der KPC konform war (obwohl ich es nicht als problematisch erkannte). Als wir zur Akademie zurückkehrten, fragte uns sein Assistent, wer aus unserer Gruppe den Professor bei der Akademie belastet und ihn in Schwierigkeiten gebracht habe.

Im Jahr 2005 diskutierte Lu Xuesong, ein junger Lehrer am Jilin Kolleg der Künste, vor und nach dem Unterricht mit den Studenten über Kulturgeschichte. Ein Aktivist unter den Studenten belastete Lu damit, dass er seine Stimme gegen die KPC erhoben habe. Daraufhin wurde er entlassen. Nach Aussage eines Lehrers sind an der Schule Studenten angestellt, die die Lehrer überwachen. Sie beobachten sie im Unterricht und diese „Studenten” sind als „Informanten” bekannt. Die Schulbehörde sucht sich Studenten aus, die „gehorsam” erscheinen und leitet sie als „potentielle KPC-Aktivisten” an. Diese Studenten wurden in verschiedenen Fakultäten untergebracht. Sie müssen verschiedene Seminare „besuchen” und wurden zu „Augen und Ohren” für die KPC, um die Aktivitäten unter den Studenten und Lehrern zu überwachen.

Wie wurde diese „Kultur des Belastens” herangebildet?

Eine „Kultur des Belastens” geht einher mit einer Diktatur. Gehirnwäsche-Systeme und Foltermechanismen sind der Nährboden für eine „Kultur des Belastens”.

Durch das System der Gehirnwäsche entzog die KPC den Menschen die Möglichkeit der Selbstverteidigung und ließ zu, dass Menschen glauben, dass es logisch ist, dass man andere belastet. Die KPC macht, was benötigt wird, um eine Gruppe, die sie als andersdenkend einstuft, zu verleumden, um Hass unter den Bürgern zu entfachen und in die Menschen das Konzept einzupflanzen, dass es moralisch korrekt sei, diejenigen zu verraten, die zur anvisierten Gruppe gehören. Wenn denjenigen, die die Opfer sind, nichts passieren würde, gäbe es nicht so viele Denunzianten.

Der Foltermechanismus der KPC erlaubt ihr, mit denjenigen, die verraten wurden, zu machen, was sie will. Dieser Foltermechanismus ist ein unanfechtbares Instrument, ohne das die Diktatur der KPC nicht länger existieren könnte. Als sich in der Vergangenheit alles um die Politik drehte, musste Folter nicht verheimlicht werden. Heutzutage manipuliert die KPC die Gesetze des Landes und hat ihrer Kultur der Angst und Folter ein bedeutendes Instrument hinzugefügt: Die „Verbrechen der Anti-Revolution”, „Verbrechen der Staatsgefährdung”, „Verbrechen der Verhinderung der Durchführung von Gesetzen”, „Verbrechen des Verrats von Staatsgeheimnissen” und die „Verbrechen der Gefährdung der nationalen Sicherheit” werden alle angewendet, um unschuldige Menschen zu belasten, weil sie eine andere Meinung oder einen anderen Glauben haben. Als Anreiz belohnt die KPC diejenigen, die andere verraten. Außerdem ist es so, dass jeder aus Angst davor, zuerst belastet zu werden, andere verrät und damit auch zeigt, dass er unschuldig ist. Es gibt sogar Menschen, die andere verraten wollen, weil sie sich besser fühlen, wenn sie sehen, dass andere in Schwierigkeiten sind.

Dieses System des Verrats ist ein wichtiger Bestandteil jeder Bestrebung der KPC. Heutzutage sprechen die Menschen in China darüber, wie viel Redefreiheit sie haben, und dass sie beim Essen einen Witz über die Führer der Nation machen können. Doch die Menschen vermeiden automatisch sensible Themen wie Falun Gong. Die Redefreiheit existiert nicht, wenn es zu sensiblen Themen kommt, weil jeder fürchtet, dass er Probleme bekommt, wenn er angezeigt wird.

Ein magisches Werkzeug, das die KPC anwendet, um an der Macht zu bleiben, ist, dass sie die Bürger dazu bringt, sich gegenseitig zu verraten. Die KPC bedient sich umfassend der Straßenkommissionen in den Wohngegenden, welche in Wirklichkeit Spitzelkommandos innerhalb der Nachbarschaft sind. Die Gesellschaft ist angefüllt mit einer Atmosphäre des Verrats und jeder hat Angst und wird über nichts sprechen, was von der KPC zensiert ist. Mit Hilfe dieses belastenden Systems behält die KPC ihre hinterhältigen politischen Manöver bei.

Die Informanten sind nicht immer anonym. Wenn die Denunzianten ein starkes Rückgrat haben, zeigen sie Menschen öffentlich an. Immer wenn eine Maßnahme der KPC auf ihrem Höhepunkt ist, dann sind die anvisierten „Feinde” durch kein Gesetz geschützt und haben keinerlei Bürgerrechte. In solchen Augenblicken haben die Informanten keine Angst. Der Denunziant, der Yuan Sheng belastete, ist genauso. Die Lage von Yuan Sheng zeigt auf, wie schwerwiegend die Verfolgung von Falun Gong durch die KPC ist.

Welche Unterschiede bestehen zwischen dem „belasten” in einer diktatorischen Gesellschaft und „ein Verbrechen anzeigen” in einer demokratischen Gesellschaft?

Es kann sein, dass jemand folgende Frage stellt: „Gibt es denn nicht auch in den westlichen demokratischen Ländern Anklagen und Anzeigen von Verbrechen? Wenn man seinen Rasen nicht mäht und das Gras zu hoch wächst, dann beschwert sich der Nachbar bei der Gemeindeverwaltung. Wenn jemand vergessen hat, den Hund an die Leine zu legen, wird sich jemand beschweren. Jemand ruft die Polizei an, wenn er gesehen hat, dass ein Mann seine Frau oder Kinder misshandelt. Im Westen hat man heutzutage Angst vor terroristischen Attacken. Daher fordern die Regierungen die Menschen dazu auf, Verdächtiges zu melden.”

Die meisten Menschen - sogar Einwanderer aus China - vergleichen selten diese anonymen Beschwerden in einer demokratischen Gesellschaft mit dem chinesischen System des Verrats. Sogar wenn man jemanden öffentlich anzeigt, so wie das jener Bodenangestellte gemacht hat, was die Verhaftung von Herrn Yuan durch die Polizei zur Folge hatte, dann betrachten die Menschen dies als Handlungsweise eines Bürgers und nicht als Verrat. Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen „Verrat” in einer Diktatur und der „Beschwerde” über jemanden in einer demokratischen Gesellschaft.

Das Melden in einer demokratischen Gesellschaft dient dazu, eine sichere Umgebung für die Mitglieder der Gesellschaft zu erhalten und hat keine böswillige Absicht. Das Belasten in einer Diktatur ist meistens politisch und steht in Verbindung zu den Bestrebungen der KPC und der Begrenzung der Redefreiheit der Menschen. Folgende Dinge werden angezeigt: „XY attackierte verbal die Partei oder die Leitung”, „XY hört einen feindlichen Radiosender” oder „XY verbreitet parteifeindliche Meinungen”. Bezüglich politischer Maßnahmen der KPC, wie zum Beispiel das Massaker am 4. Juni 1989 und die ständige Unterdrückung von Falun Gong, ist es sehr wahrscheinlich, dass jemand, der eine andere Meinung als die KPC hat, von jemandem verraten wird.

Die diktatorische und die demokratische Gesellschaft haben unterschiedliche Definitionen für das, was als Regierungsgegner, Terrorismus oder nationale Sicherheit bezeichnet wird. In der Diktator der KPC ist das, was die Partei nicht will „gegen die Regierung”, während der Einsatz für den Schutz konstitutioneller Rechte wie Rede- und Glaubensfreiheit als „Terrorismus” angesehen wird. Das Offenlegen der schandvollen Geschichte der KPC bedeutet, dass man „die nationale Sicherheit gefährdet”.

Der grundlegende Unterschied zwischen der KPC und einer normalen Gesellschaft ist der, dass eine normale Gesellschaft keinen solchen Mechanismus wie die KPC besitzt, mit dessen Hilfe die Bürger eines Landes gefoltert werden können, egal, ob es im Gegensatz zum existierenden Gesetz steht.

Wie beendet man eine Kultur des Belastens?

Genau wie andere kommunistische Länder auch, gibt es nach einer Reihe von politischen Bewegungen im chinesischen Volk einen tiefsitzenden Hass auf die Kultur des Belastens. Diese Kultur ist unweigerlich ein Resultat des Lebens in einem kommunistisch regierten Land. Nur die Auflösung der KPC und die grundlegende Vernichtung der Parteikultur wird es ermöglichen, dass die Herzen der Menschen wieder normal werden. Wenn die Menschen ihr Gewissen wiederentdecken und den Wert von Moral schätzen lernen, dann wird die Kultur des Belastens verschwinden und die Gesellschaft wird wieder normal.