Wie ich zur Kultivierung gekommen bin

Da ich seit meinem 9. Lebensjahr an Migräne litt, die sich bis ins Erwachsenenalter hin verstärkte, suchte ich immer nach irgendwelchen Heilmethoden, die meine Leiden verringerten oder mir zumindest einen plausiblen Grund dafür aufzeigen könnten.

Schon lange sorgte ich mich darum, dass ich den normalen geistigen Anforderungen eines Menschen nicht mehr gewachsen sein würde, da mich das Durcheinander in meinem Kopf kaum noch zur Ruhe kommen ließ. Die tagtäglichen Schmerzen verursachten Depressionen, Versagensängste, Lebensängste und starke grippale Infekte, die mich alle 6 Wochen zwangen, mich auszukurieren und im Bett zu bleiben, weil ich mich nicht auf den Beinen halten konnte.

Mein Alltagsleben zwang mich ständig dazu, zwischendurch zu schlafen, weil ich vor Müdigkeit, Nervosität und Erschöpfung nicht mehr in der Lage war, die täglichen Dinge des Lebens zu verrichten. Zu dieser Zeit war ich alleinerziehende Mutter mit einer sechsjährigen Tochter und völlig vom Leben enttäuscht. Seit vier Jahren getrennt lebend, versuchte ich in der neuen Umgebung wieder einen Halt zu finden, aber recht erfolglos. Meine Arbeitsstelle als Haushaltshilfe, die ich anfangs nur aushilfsweise machen wollte, deprimierte mich noch mehr und nahm mir noch den allerletzten Stolz, den ich noch zu haben glaubte. Von der Toilette bis zum letzten Winkel des Hauses putzte ich alles, um nur ja den Anforderungen zu genügen und keine Fehler zu machen.

Diese Arbeitsstelle hatte ich damals angenommen, weil ich dachte, dass sie nicht so verantwortungsvoll sei, da ich absolut keinen zusätzlichen Druck mehr aushalten wollte, ganz abgesehen von der kindgerechten Arbeitszeit. Die fünfstündige Arbeitszeit brachte mich oftmals bis an die Grenze meiner Erträglichkeit, dazu kamen die Schuldgefühle meiner Tochter gegenüber, da ich mich am Nachmittag ausruhen musste und ich mich nicht für eine solche Mutter hielt, die ich für sie gerne sein wollte. In dieser Zeit dachte ich nicht nur einmal daran, meinem Leiden ein Ende zu setzen und einfach Schluss zu machen. Nur die Verantwortung meiner Tochter gegenüber und ihr engelhaftes Aussehen, das mein Herz rührte, hinderten mich daran, es in die Tat umzusetzen. Dieses zur Beschreibung meiner Situation.

Wenn ich in akuten Krisensituationen über mein Leben nachdachte, so war ich letztendlich immer zu dem Schluss gekommen, dass es doch einen Sinn haben müsste, warum ich auf diese Welt gekommen bin. Immer hatte ich den innigen Wunsch, mich weiter zu entwickeln, um der Menschheit etwas zu geben, doch ich hatte keine Ahnung, wie das gehen sollte.

Nachdem ich wieder einmal Hoffnung schöpfte, indem ich in meiner Ansammlung von Büchern stöberte, um vielleicht doch mal etwas Neues ausprobieren zu können, suchte ich einige Bücher aus. In jedem dieser Bücher waren verschiedene Übungen abgebildet, die eine gegen Migräne, eine andere aus einem anderen Buch für den Geist und gegen die Müdigkeit usw.. Diese Übungen machte ich einige Wochen, die sich allerdings als nicht sonderlich wirkungsvoll erwiesen, aber eine gewisse Stabilität meiner Persönlichkeit zum Vorschein brachten. Der Gedanke, ob es wohl ein einziges Buch mit tief greifenderen Übungen geben könnte, die für alles gut sind, also für den Körper und den Geist, ließ mich eines Tages hoffnungsvoll in die nächste Buchhandlung gehen. Das Buch von Meister Li Hongzhi „Der Weg der Vollendung” glänzte wie gold in meinen Händen. Obwohl ich den Titel als unrealistisch empfand, überzeugte mich das Innere umso mehr. Sofort als ich nach Hause kam, versuchte ich nach der Abbildung die erste Übung nachzumachen und bemerkte gleich eine Wirkung, so dass mir die Tränen in die Augen stiegen. Ich wusste, dass ich genau danach mein halbes Leben gesucht hatte. Von da an beschäftigte ich mich noch die nächsten zwei Jahre mit diesem Buch und machte die Übungen nur unregelmäßig und teilweise auch falsch, weil ich keine gute Konzentration und Merkfähigkeit hatte. Nach einem halben Jahr rief ich eine Telefonnummer an, die in dem Buch stand, und hörte, dass ich dazu das Buch Zhuan Falun lesen sollte. Dadurch konnte ich viele Situationen meines Lebens besser verstehen, die mir vorher ein ewiges Rätsel waren und mich ununterbrochen grübeln ließen. Nach zwei Jahren war ich mit meinen Schwestern an einem Samstag zum Stadtbummel verabredet, obwohl ich sonst nie samstags wegging, weil ich das Wochenende zum Ausruhen brauchte, um fit für die nächste Woche zu sein. An diesem Tag, es war ein äußerst heißer Tag, sah ich in unserer Stadt einen Falun Gong Informationsstand. Die Freude, dass ich nach zwei Jahren Menschen kennen lernen konnte, die wie ich nach der Lehre des Buches Zhuan Falun lebten, war unbeschreiblich. Jemand drückte mir einen Flyer in die Hand und wollte mir etwas erklären. Ich antwortete, dass ich das schon kennen würde und eine Übungsgruppe suchte. Mir wurde die Adresse einer Übungsgruppe genannt, in der ich noch heute, fünf Jahre später, bin. Gerne erzähle ich neuen Lernenden, die immer sehr wissbegierig sind, von meinen Erfahrungen in Bezug darauf, was sich in meinem Leben verändert hat und warum ich mit Falun Gong begonnen habe.

Meine Antwort darauf ist, dass sich mein ganzes Leben verändert hat, ich kerngesund bin und eine positive Lebenseinstellung gewonnen habe, wovon ich Anderen etwas abgeben kann.