In Konflikten mit der Familie das Herz unbewegt lassen

(Minghui.de) Zu Beginn meiner Kultivierung gab es zwischen meinem Mann und mir viele Schwierigkeiten. Jetzt respektiert er meinen Glauben, vielleicht auch deshalb, weil ich die karmische Verbindung, die uns verbunden hat, durchbrochen habe.

Die Menschen, mit denen ich jetzt Prüfungen erlebe, sind meine Kinder. Durch sie befinde ich mich des öfteren in sehr unangenehmen Situationen, die mich sehr belasten. Als sie noch jünger waren, waren sie sehr folgsam und taten, was ich ihnen befahl. Jetzt sind sie erwachsen und haben ihre eigenen Freunde und ihre eigene Meinung, sie sind egoistischer und weniger folgsam. Trotz der Jahre der Kultivierung sieht es jetzt so aus, als ob sie selbstzufrieden und gefühllos geworden seien.

Für mich ist es sehr schwer, diese Situation zu akzeptieren, aber ich versuche immer wieder in verschiedenen Situationen, die Fehler bei mir zu suchen. Manchmal denke ich, dass ich nicht falsch gehandelt hätte und dass sie mir einfach nicht zuhören wollen. Tatsache ist, dass ich meinen Kindern gegenüber viel zu gefühlsbetont bin. Ist das nicht auch eine Art Gefühl, wenn ich wegen ihnen unglücklich bin?

Wenn ich zum Beispiel sah, dass sie etwas nicht gut machten, fühlte ich mich sehr schlecht. Dann fing ich an, mit ihnen zu schimpfen. Sie schimpften zurück, indem sie mich zurechtwiesen, und sie bestritten sogar, dass ich mich genug um sie kümmerte. Weil ich meine Emotionen nicht völlig losgelassen hatte, konnte man aus meinen Worten eine negative Stimmung heraushören. Ich war den Lebewesen gegenüber nicht barmherzig, lieber wollte ich sie nach eigenem Gutdünken erziehen.

Zu Beginn meiner Kultivierung wünschte ich mir, dass mein Mann auch mit der Kultivierung anfangen sollte, und deshalb forderte ich ihn auf, die Dafa-Bücher zu lesen. Als er die ersten zwei Kapitel des „Zhuan Falun” gelesen hatte, legte er das Buch zur Seite. Er sagte zu mir, dass seine Zeit, sich zu kultivieren, noch nicht gekommen sei. Ich gab die Hoffnung nicht auf. Damals hatte ich den selbstsüchtigen Gedanken, dass er mich und die Kinder bei unserer Kultivierung nicht mehr stören würde, wenn er sich auch kultivieren würde.

Es kam nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Mein Mann wollte nicht mit uns zusammenarbeiten und verursachte dadurch viele Störungen. Als ich eines Tages feststellte, dass es mir nichts mehr ausmachte, ob er mit dem Praktizieren begann oder nicht, störten wir uns nicht mehr gegenseitig in unseren Aktivitäten. Meinem Mann gegenüber hege ich keine Gefühle mehr, ich betrachte ihn nur noch mit Barmherzigkeit.

Wenn ich heute an die Schwierigkeiten mit meinen Kindern zurückdenke, stelle ich fest, dass der hauptsächliche Grund dafür war, dass ich mir zu viele Sorgen um ihre Kultivierung machte. Ich hatte ständig Angst, dass sie nicht fleißig voran kamen und deshalb zurückfielen. Je mehr ich es befürchtete, desto weniger kultivierten sie sich und schauten TV oder spielten mit dem Computer, was mich noch mehr erzürnte.

Wenn ich über „inakzeptable” Sachen spreche, mache ich mir jetzt Gedanken, ob ich sie ohne Zorn und Hass, nämlich wie ein Kultivierender, betrachten kann. Offen gestanden war ich während der Konflikte mit meinen Kindern nicht nur nicht tolerant, sondern ich machte mir auch noch Sorgen wegen ihrer Eigensinne. Kam das nicht deshalb vor, weil ich mich nicht gut kultiviert hatte? Wenn sich mein Herz nicht bewegen ließe, hätte sich das ihre auch nicht bewegen können. Weil mein Feld nicht rein und aufrichtig war, konnte ich auch nicht ihren inkorrekten Zustand berichtigen.

Nehmen wir meinen Ehemann als Beispiel. Während meiner Kultivierung wollte er mich von meinen Dafa-Aktivitäten abhalten und wurde auch sehr zornig auf mich. Ich aber betrachtete mich als einen Kultivierenden, wodurch mein Herz unbewegt blieb, auch wenn er böse auf mich war. Somit konnte er sich dann schnell wieder beruhigen. Weil mein Herz nicht von seinem Verhalten berührt wurde, war es für ihn nicht möglich, noch länger ärgerlich zu bleiben.

Während ich das schreibe, stelle ich fest, dass der Grund meiner Schwierigkeiten mit den Kindern der ist, dass es mir nicht gelingt, mein Herz unberührt zu lassen. Ich dachte, dass sie es sind, die mich erzürnen. Aber es ist mein Herz, das sich bewegen lässt. Das Problem liegt nicht an den anderen, sondern an mir. Die meiste Zeit über existierten die Konflikte nur deshalb, weil ich mich selbst noch nicht berichtigt hatte; das war der Grund, warum meine Umgebung nicht in Ordnung war. Bevor ich das erkannt hatte, war es leicht für mich, den verschiedenen Begebenheiten oder den anderen die Schuld zu zuschreiben. Es war ein Suchen im Außen.

Dazu kommt noch, dass meine Kinder auch Dafa-Praktizierende sind. Sie kultivieren sich auch, um ihre Eigensinne abzustreifen. Wie kann ich meine Aufmerksamkeit auf ihre Probleme richten? Ich dachte zwar, dass ich mich um sie kümmern würde, aber eigentlich war es so, dass sich meine Gedanken um meine Gefühle drehten. Das ist nicht die wahre Barmherzigkeit eines Praktizierenden. Wenn mein Herz, ganz egal in welcher Situation es sich befindet, unberührt bleibt, wird es keine Konflikte mehr geben.

Ich habe festgestellt, dass viele Dinge in meiner Familie davon abhängen, ob mein Herz unberührt bleibt oder nicht. Andererseits, zielt nicht alles, dem wir während unserer Kultivierung begegnen, auf unser Herz ab? Unser Herz bestimmt das Ergebnis. Warum sind wir immer wieder so vom Erscheinungsbild verwirrt? Warum können wir nicht nach innen schauen?