Nicht-Praktizierender: Meine Erfahrungen im Tianhe Gefängnis in Guangzhou

(Minghui.de) 2001 wurde ich verhaftet, weil ich in Guangzhou das Schneeballsystem zum Verkauf anbot und kam in das Tianhe Gefängnis. In diesem Jahr sah ich viele Falun Gong Praktizierende ins Gefängnis kommen. Sie sahen anders aus, als die anderen Leute. Sie sahen freundlich und gut aus.

Immer, wenn ich sie traf, erzählten sie mir, was Falun Gong ist und dass es in China verfolgt wird. Sie sagten mir auch, ich solle ein guter Mensch sein und mich nach den Prinzipien ”Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht» richten. Ich hatte eine Menge Vorurteile gegen Falun Gong, weil ich das Fernsehprogramm gesehen hatte, in der von einer angeblichen Selbstverbrennung berichtet wurde. Doch das Verhalten der Praktizierenden ließ mich erkennen, dass im Fernsehen gelogen wurde. Sie erklärten mir den Sachverhalt sehr gut und so verstand ich, was eigentlich passiert war. Viele der Inhaftierten waren von der Lügenpropaganda des Kommunistischen Regimes getäuscht, doch allmählich verstanden sie den wahren Sachverhalt. Manche wollten sogar Falun Gong lernen, sobald sie entlassen würden.

Obwohl die Falun Gong Praktizierenden sich stets gutherzig und wohlgesonnen zeigten, ließen die Wärter keine Gelegenheit aus, sie zu foltern. Oft wurden die Praktizierenden von den Wärtern einzeln herausgeholt, um mit ihnen von „Herz zu Herz” zu sprechen. Sie versuchten die Praktizierenden reinzulegen und sie „umzuerziehen”. Ich lernte einen Falun Gong Praktizierenden kennen namens Shi Huiwen, ein Hochschulabsolvent. Die Wärter zwangen ihn mehr als zwei Monate lang neben einem Wasserbecken zu sitzen. Er sollte bereuen. Er musste dort essen und schlafen und zusätzlich schwere Arbeit verrichten. Die Wärter fesselten einen anderen Falun Gong Praktizierenden namens Zhu Dezhi mit Handschellen und zwar seine Arme um seine Knie herum. Danach ketteten sie seinen Arm mit seinen Beinen zusammen, so dass er jemanden zu Hilfe rufen musste, wenn er zur Toilette wollte. Manchmal musste er sich in einer Tasse entleeren und diese waschen, um sie anschließend wieder benutzen zu können.

Die Arbeit im Gefängnis Tianhe war schwer. Wir mussten bis nachts um 12 Uhr arbeiten. Früher fand ich die farbigen Glühbirnen und Plastikblumen immer sehr schön, doch nun, da ich weiß, dass sie mit dem Blut und dem Schweiß vieler Häftlinge hergestellt wurden, sehe ich das anders. Laut Gesetz ist es nicht erlaubt, mit dem Gefängnis Profit zu machen. Doch die Wärter lassen sich verleiten, um den maximalen Profit herauszuschlagen. Sie kümmern sich überhaupt nicht um das Leben der Gefangenen. Sie bezeichnen die Inhaftierten als Gefangene, die durch harte Arbeit ”umerzogen» werden müssen. Laut dem Gesetz der Kommunistischen Partei Chinas gilt der Inhaftierte solange nicht als Gefangener, bis er gerichtlich verurteilt ist. Wie kann man dann all die Falun Gong Praktizierenden als Gefangene bezeichnen? Der einzige Grund dafür ist, dass die Wärter Profit schlagen wollen.

Jeden Morgen, wenn sich die Tür öffnet, weht ein kalter Wind in die Zelle. Die Wärter stehen dort und hinter ihnen mehrere Inhaftierte in roten Westen, die ihren Dienst verrichten und tragen alte Gewehre bei sich. Auf der Schulter des Wärters liegt ebenfalls ein altes Gewehr. Ein Wink mit der Hand und das Zellenoberhaupt reicht dem Wärter die Formulare, auf denen die Aufgaben vom Vortag aufgezeichnet sind. Der Wärter ruft die Namen auf der Liste von Anfang bis Ende auf. Jeder Inhaftierte ist voller Angst. Das nächste Szenario erinnert an das Alte China, als die Beamten im Landkreis über einen Fall richten. Als nächstes sollte die Foltermethode „Fesseln” eingesetzt werden. Diejenigen, die schlecht gearbeitet hatten, mussten ihre Hose herunterlassen und sich auf den Bauch legen. Häftlinge mit Gewehren standen dabei.

Sie nahmen die Gewehre und schlugen damit auf die Gesäße der Praktizierenden ein, die am Boden lagen. Das Heulen des Windes, die Schläge und die Schreie der Folteropfer erfüllten die Luft. Es war wie in der Hölle. Bevor ich in das Gefängnis eingewiesen wurde, hatte ich gehört, dass Südchina weltoffen geworden und zivilisiert geworden sei. Ich hatte mir immer gewünscht, dahin zu gehen. Ich hätte mir niemals ausmalen können, dass in solch einer großen und modernen Stadt sich so ein barbarischer Ort befindet. Ein Praktizierender namens Wang Jinhua wurde fünf Mal mit einem Stab geschlagen. Die Konsequenz war, dass er nicht mehr gehen konnte. Im Gefängnis war es üblich, dass die Wärter die Gefangenen ins Gesicht schlugen und die Füße fesselten.

Die Wärter sind nicht nur grausam, sondern auch heuchlerisch. Immer, wenn höhere Beamte kamen, wurden den Gefangenen standardisierte Antworten eingetrichtert. Sie warnten alle, falls irgendeiner eine andere Antwort als die Vorgegebene gebe, würde er bestraft. Hier nun einige Beispiele: Wenn Beamte sie fragten, ob sie genug zu Essen hätten, sollten sie antworten, „Ja, wir haben genug”. Wenn sie gefragt würden, wie viele Stunden sie arbeiteten, sollten sie sagen: „Acht Stunden.” Wenn Sie gefragt würden, ob sie von den Wärtern geschlagen würden, hieß es, „Nein, machen sie nicht. Sie kümmern sich gut um uns und unterhalten sich sogar mit uns”, usw. Man kann sehen, auf welche Weise die Kommunistische Partei Chinas betrügt. Sie verüben Schlechtes und geben weiterhin vor, Gutes zu tun. Sogar die bösen Wärter schämen sich nicht einmal vor den Beamten, denn diese sind noch schlimmer als sie selbst.