Melbourne, Australien: Kilgour und McMillan-Scott beantworten Fragen bei Foren, bei denen die Grausamkeiten des Organraubs der KPC bloßgestellt werden (Ausschnitte)

(Minghui.de) Nachdem Edward McMillan-Scott, Vizepräsident des Europaparlaments und David Kilgour, einer der Autoren des „Untersuchungsberichts zu den Anschuldigungen der Organentnahmen an Falun Gong-Praktizierenden in China” am 21. August 2006 erfolgreich Canberra und Sydney besucht und dort Seminare abgehalten hatten, reisten sie weiter nach Melbourne, ihrer dritten Station in Australien. Dort hielten sie zwei Seminare ab, eines um die Mittagszeit und eines am Abend. Unter den geladenen Sprechern war Victor Perton, ein Mitglied der gesetzgebenden Versammlung von Victoria, Jane Turner, ehemalige olympische Silbermedaillengewinnerin sowie die Falun Gong-Praktizierenden Dongfan Zhang und Zhizhen Dai. Es folgen Auszüge aus dem Seminarteil der Fragen und Antworten.

Frage: Was halten Sie für die wirksamste Methode, den Organraub zum Stoppen zu bringen?

David Kilgour: Grundsätzlich das tun, was Sie gerade getan haben. Das chinesische Konsulat schickte in dieser Woche drei Briefe an den Redakteur und an vier „Talkshows”, in denen dieses Thema behandelt wurde. Übrigens möchte ich gerne der „Australian Broadcasting Corporation” öffentlich dafür danken, dass sie uns drei Abende hintereinander in Spätsendungen zu Gast hatte. Übrigens, wie viele von ihnen sahen diese Sendungen? Es scheint, dass es nicht viele Menschen in Australien gibt, die sich diese Sendungen nicht ansehen würden.

Genau betrachtet leben wir in einer Mediendemokratie. Daher möchte ich alle Medienmitarbeiter dringend bitten, etwas daraus zu machen und ich bin sicher, dass sie es tun werden. China muss verstehen, dass die Möglichkeit besteht, dass die Olympischen Spiele abgezogen werden. Im Fall von Russland gab es eine Verschiebung ... Die Kanadier fuhren nicht nach Moskau. Wenn sie schon Sorge haben, dass dies geschehen könnte, dann denke ich, dass sie es bei der Art von Dingen, die das Generalkonsulat nach Hause berichten wird, stoppen werden.

Es kann sein, dass sie sagen, dass sie erst 2008 damit aufhören werden, doch das wird zumindest auch einige Leben retten. [...] Ich möchte jeden dringend darum bitten, sich zehn Möglichkeiten zu überlegen, mit deren Hilfe er einen Unterschied machen kann und ich schätze sogar, dass jeder in diesem Raum mindestens zehn Dinge findet, die er tun könnte. Sprechen Sie einfach mit zehn Freunden. Jane, wo ist Jane? Sie und ihre Tochter fuhren gestern Abend mit dem Zug, ich glaube, acht Stunden lang, um hierher zu kommen. Also, wie können wir nicht [etwas unternehmen], wenn wir sehen, was sie alles macht. Wir sollten uns selbst sagen, dass wir auch etwas tun müssen.

Frage: Die Organe müssen offensichtlich irgendwo hingelangen. Gibt es Menschen, die Transplantationen erhalten?

David Kilgour: Es gibt eine Webseite, die augenblicklich nicht besucht werden kann. Sie heißt „China International Transplantation Network Assistance” [Webseite des Internationalen Transplantationsnetzwerks China]. Vor ein paar Tagen funktionierte sie noch. Auf Seite 36 unseres Berichts [„Untersuchungsbericht zu den Anschuldigungen der Organentnahmen an Falun Gong-Praktizierenden in China”] können Sie dies nachlesen. Es gab dort eine Preisliste, in der aufgeführt wurde: Niere 60.000 US-Dollar, Leber 98.000 bis 130.000 US-Dollar. Die Preisliste wurde überraschenderweise entfernt. [Diese Seite] ist archiviert und man kann den Preis finden, wenn man zum unteren Ende der Seite geht und die Archivadresse sucht.

Leider haben wir keine Statistiken darüber, wer aus Kanada, Australien oder den USA kommt. Doch sicherlich würden wir solche Statistiken gerne haben. Die Transplantationsärzte müssen darüber Bescheid wissen und eine Möglichkeit wäre es, sie zu fragen. Könnten sie nicht wenigstens ihrer Ärzteorganisation Bescheid geben? Sie werden ihnen sagen, dass sie in Bezug auf ihre Patienten der Schweigepflicht unterliegen würden. Das verstehe ich, doch ich habe herausgefunden, dass in Europa das Denken verbreitet ist, man bekäme ein Organ von einem exekutierten Gefangenen. [Sie glauben, dass] er oder sie es nicht mehr länger braucht - es macht wirklich nichts aus, wenn ich eine neue Niere bekomme, denn XY ist schon tot.

Worauf wir hinweisen, ist, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen lebenden Menschen handelte, der umgebracht wurde, nachdem der Computer übereinstimmende Werte gefunden hatte, die Blutwerte übereinstimmten und alle anderen Dinge, von denen wir bereits gehört haben. Sie müssen nicht einmal in der gleichen Stadt sein. Diese Organe können von irgendeinem Ort in China nach Shanghai oder woanders hingeflogen werden, das geht sehr schnell. So müssen sie (Organempfänger) nicht am gleichen Ort sein wie die getötete Person, von der das Organ stammt. Es ist ein großer Unterschied, ob man ein Organ von einem lebenden Menschen nimmt, dessen einziges „Verbrechen” es ist, an Falun Gong zu glauben, oder ob man es von einem exekutierten Gefangenen nimmt, von jemandem, der ein sehr großes oder auch nicht so großes Verbrechen begangen hat.

Eine Menge Menschen versucht, diese Angelegenheit mit den hingerichteten Gefangenen durcheinander zu bringen. Hier handelt es sich um eine andere Art von Exekution - um die Exekution durch einen Arzt oder eine Krankenschwester, die wegen der Organe töten.

Edward McMillan-Scott: Einige mögen vielleicht argumentieren, dass es in China leicht ist, Transplantationsorgane zu finden, weil es ein so großes Land ist. Wissen Sie, dass man in Australien sieben Jahre auf eine Leber warten muss? Ein Freund von mir in London bekam ein Organ nach acht Monaten und das war schnell. Das ist also eine Angelegenheit, die angesprochen werden muss.

Ich hörte in dieser Woche von einer sehr maßgeblichen Quelle, dass es sich bei diesen tatsächlichen Transaktionen um keine Privatangelegenheiten einer kleinen Gruppe handelt. Fast 400 Krankenhäuser in China führen Organtransplantationen durch, 400! Mit Anzeigen auf internationalen Webseiten, 75.000 Dollar für eine Niere und so weiter. Es ist ein riesiger Markt.

Der tatsächliche Mechanismus der Übermittlung von Organen innerhalb Chinas wird von der Volksbefreiungsarmee durchgeführt. Dies ist die Organisation, die es macht - bei uns wäre das Äquivalent dazu die australische Armee - in Australien würde es eine andere staatliche Einrichtung sein. In China ist es diese schändliche, alles beherrschende Organisation, die Volksbefreiungsarmee. Das kommunistische Regime Chinas transportiert die Organe zwischen den Krankenhäusern und Gefängnissen usw. hin und her. Somit ist das Regime direkt an dieser Angelegenheit beteiligt. Doch bis jetzt gab es nichts, womit man das Regime in Bezug auf seine Schuld hätte festnageln können - kein Zweifel, dass sie wissen, was los ist. Doch sie könnten immer sagen: „Es tut uns leid, dies ist ein Vorgehen im Privatsektor, die Krankenhäuser können machen, was sie wollen. Sie brauchen die Einnahmen, wir geben den Krankenhäusern keine Einnahmen. Daher müssen sie zu Einnahmen kommen, wo sie eben können.” Jetzt wissen wir, dass es die Volksbefreiungsarmee ist, die offizielle Armee Chinas, die diese Organe transportiert.

Frage: Ich wundere mich über die Rolle von „Amnesty International” in dieser Angelegenheit. Sie sind natürlich international anerkannt als eine der wichtigsten Stimmen auf der Welt, die sich für politische Gefangene einsetzt. Ich hoffe, dass mit ihrer Bereitschaft Druck zur Beendigung dieses Verbrechens ausgeübt wird.

David Kilgour: Danke für Ihre Frage. David Matas, der Co-Autor dieses Berichts ist Rechtsanwalt für „Amnesty International” in Kanada. Wir haben uns mit „Amnesty International” in deren Hauptbüro in London getroffen. Wir haben sie dringend gebeten, etwas zu unternehmen. Vielleicht können auch Sie sie auffordern, etwas zu tun.

Sie haben eine andere methodische Vorgehensweise. Wie Sie wissen, fordern sie bei jeder Anklage zwei unabhängige Bestätigungen. Doch wie bekommen wir dies bei dieser Gräueltat? Sie müssen also entweder ihre Methode im Falle dieser Situation ändern, oder sie müssen sagen: „Na ja, wir können Ihre Schlussfolgerung aufgrund Ihrer Methode nicht akzeptieren, doch wir schließen uns allen oder einigen Ihrer Empfehlungen an.”

Das gleiche Problem gibt es mit „Human Rights Watch”. Wir trafen uns mit ihnen in New York und sie versprachen uns, innerhalb von 30 Tagen eine Stellungnahme abzugeben. „Human Rights Watch” in China hat uns übrigens geraten, die Pekinger Spiele als Druckmittel oder Schaufenster zu verwenden, um Druck auf sie auszuüben. Sie sind überzeugt, dass es wahrscheinlich der beste Weg sei, Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn genug von uns mit dem Finger auf die Spiele zeigen würden.

Das andere Druckmittel in diesem Land ist das freie Handelsabkommen. China benötigt diese Zustimmung. Sie betrachten es als Öffnung zu verschiedenen westlichen Ländern und als eine Straße zu den USA und zu anderen hin. Die Föderalregierung von Australien ist sensibel in Bezug auf diese Frage. Sie haben die nationale Partei, die sagt: „Sie müssen Handel und Menschenrechte trennen.” Ich sage, man kann sie nicht trennen, wenn man das Regime, mit dem man zusammenarbeitet, kennt, und weiß, woher einige der Waren kommen. Dies ist ein sehr wichtiges Druckmittel.

Die E-Mail, die das chinesische Generalkonsulat in Melbourne geschickt hat, ist die erste direkte diplomatische Antwort in einem anderen Land. Es zeigt ganz offensichtlich, dass David und Edward eine Wirkung haben. Dieser Bericht hat Wirkung. Es ist für uns wichtig, ihn weiter zu verbreiten.

Edward McMillan-Scott: Es gibt hier einige interessante Punkte. Darf ich zu dem, was David über ABC [Australian Broadcasting Corporation] sagte, etwas hinzufügen? Weil es ein unabhängiges Medium ist, berichteten sie über dieses Thema nicht nur drei Abende lang in „Lateline”, sondern am letzten Sonntag auch in „Dateline”.

Victor Perton nahm Bezug auf die Selbstzensur, als er über die einflussreichen Einrichtungen sprach, die China in Australien hat. Das kann uns zeigen, dass dieses Regime auf der ganzen Welt seine Fangarme sehr wirksam ausstreckt und versucht, sicherzustellen, dass die Menschen nirgendwo peinliche Themen zur Sprache bringen. Und sicherlich erzeugt alles, was in der Europäischen Union und im Europaparlament gesagt wird, eine Flut von Anklagen von der chinesischen Gesandtschaft über alles Mögliche. Als David in London war, hatte er vier Erfolge bei BBC, welches auch redaktionell unabhängig ist und diesen Fall behandeln kann.

Amnesty, eine bewundernswerte Organisation, spielte in der Vergangenheit eine wichtige Rolle bei der Vernichtung der Tyranneien des sowjetischen Kommunismus. Doch irgendwie ist die Welt heutzutage komplexer, mit weniger schwarz und weniger weiß und mehr Grautönen. Und doch gibt es eine Angelegenheit, über die es absolut keinen Zweifel gibt, das ist die Tyrannei des chinesischen Regimes.

Es gibt in London 400 Ermittler. Diese Niederlassung erhält jetzt sogar finanzielle Unterstützung von der Europäischen Union, die sehr zweideutig bei Klagen über China ist. Diese Gefangennahme durch das chinesische Regime von „Meinungsbildnern” und ich muss bedauerlicherweise auch sagen von Entscheidungsträgern ... von Ihren Politikern, die keine Kritik aussprechen wollen. Dies ist Teil eines Prozesses, welcher in Bezug auf dieses spezielle Thema in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten eine zunehmende Ausdehnung von Widerlegungen aus Peking erfahren wird, welche schon angefangen hat.

Dieses Treffen findet an einem wichtigen Scheideweg statt. Wir haben es noch nicht erwähnt, aber letzte Woche wurde in China ein Anwalt, Gao Zhisheng, mitgenommen. Er ist Christ, doch auch Menschenrechtsanwalt, ein autodidaktischer Anwalt seit sieben Jahren. Er führte eine Anwaltskanzlei in Peking und arbeitete an einer breiten Palette von Fällen einschließlich Falun Gong. Er ist ein großartiger Verteidiger für die Rechte von Falun Gong. Er wurde am 15. August 2006 verhaftet; an den beiden darauffolgenden Tagen wurden noch zwei weitere Anwälte, die mit ihm zusammen an Falun Gong-Fällen arbeiteten, verhaftet. So gibt es eine Vereinigung, auf die ich Ihre Aufmerksamkeit lenken möchte. Wenn wir es eine Kampagne nennen können, in der David, Victor, weitere Beteiligte und ich versuchen, internationale Aufmerksamkeit auf diese entsetzlichen Berichte über den Organraub und die Unterdrückung von Falun Gong zu lenken. Die Reaktion des Regimes in Peking wird organisiert, es wird seine Leute herausbringen, es wird E-Mails an Victors Kollegen senden. Dies ist eine Schande. Meine einzige Botschaft an Australien ist die, nicht die Menschenrechte für den Handel einzutauschen.

Frage: Unsere Politiker repräsentieren die australische Öffentlichkeit, doch sie sind offensichtlich heute nicht hier. Ist das repräsentativ dafür, was die australische Öffentlichkeit denkt, oder sind unsere Politiker diesem Thema gegenüber so unsensibel und gehen ihm aus dem Weg?

Victor Perton: Das ist tatsächlich kompliziert. Ich denke, dass die Australier in Bezug auf dieses Thema keine guten Kenntnisse haben. Auf VCE-Ebene [Victorian Certificate of Education, höherer Schulbildungsabschluss], das ist das letzte Jahr auf der höheren Schule, gibt es ein Fach, das „Geschichte der Revolutionen” heißt. Ich habe selten eine so aufpolierte Version der sowjetischen oder der chinesischen Geschichte gesehen. Wenn man allerdings dieses Fach auf VCE-Ebene nicht nimmt, und es nehmen wahrscheinlich nur vier bis fünf Prozent der VCE-Schüler dieses Fach, dann werden sich nur zwei bis drei Prozent der Studenten damit befassen. Nichts davon wird abgedeckt. Daher besteht aus der Sicht der australischen Öffentlichkeit große Unkenntnis bei diesem Thema und wahrscheinlich auch über Falun Gong. Sie wissen nicht, was Falun Gong ist. Bei den Parlamentsabgeordneten gibt es eine Gruppe von Leuten, die das trennen. Sie sagen, ihre Verpflichtung sei Australien. Der Premierminister hielt genau zu diesem Thema eine Rede. Er sagte so etwas wie: „Ich bin Australien gegenüber verpflichtet. Ich erkenne das Böse an dem (chinesischen kommunistischen) Regime, doch ich bin meinem Land gegenüber verpflichtet und den Verhandlungen für ein freies Handelsabkommen.” So nahm er eine Trennung vom Schutz der Menschenrechte vor und sagte, dass es im Interesse der Australier sei, Handelsdominanz zu besitzen. Zumindest ist er offen und unzweideutig darüber. Auch Mark Vaile und wahrscheinlich andere Führer der Labour Partei sind es.

Ich schrieb kürzlich an den Premierminister [einer australischen Provinz]. Wenn Sie sich noch erinnern können, gab es vor ungefähr fünf Jahren die Angelegenheit, die als „Elgin Marbles” bezeichnet wurde. Dies ist eine Gruppe von Marmorüberresten aus Athen, die im britischen Museum aufbewahrt wird. [Der Premier] dachte damals, dass diese Angelegenheit so wichtig sei, dass an die Parlamentsabgeordneten und Beamten, die nach London reisten und dort britische Beamte trafen, eine neue Anweisung ausgegeben werden müsse, dass mit ihnen die „Elgin Marbles” besprochen werden sollten.

Daher schrieb ich an den Premier: „Wir sollten die Angelegenheit der Menschenrechte mit den chinesischen Delegationen besprechen, da wöchentlich mindestens zwei oder drei von ihnen durch das Parlament kommen.” Der Antwortbrief war von offensichtlicher Vorsicht geprägt. Es hieß darin, dass er internationale Angelegenheiten nicht behandeln würde. Wenn es sich also um Relikte im britischen Museum handelt, dann ist es in Ordnung, internationale Angelegenheiten zu behandeln. Wenn es jedoch um die Menschenleben geht, sieht es anders aus. Daraufhin sagte er, dass dies eine Angelegenheit des Außenministeriums sei. Die hinterhältigste Gruppe von Menschen ist meiner Meinung nach diejenige, die zugelassen hat, dass sie selbst vollständig von den Chinesen verleitet wurde. Es gibt Delegationen, die in China ein- und ausgehen. Wenn sie nach China reisen, werden sie sehr gut behandelt. Sie werden sogar sehr gut behandelt und denken, dass sie der chinesischen Regierung etwas schulden. Einer meiner Kollegen denkt offensichtlich, dass er soviel schuldet, dass er eine E-Mail, die an ihn als Abgeordneten ging, an das chinesische Konsulat weiterleitete. Es gibt also einflussreiche Vertreter. Ich denke, ich weiß, wer es war, doch ich kann es nicht sagen. Es gibt Menschen mit geteilter Loyalität. Das kommt daher, weil sie ihre Zukunft mit dem Wachstum der Verbindung zu den Chinesen verflochten sehen.

Frage: Ich fragte mich, ob es in diesem Fall möglich wäre, dass die australische Regierung den Australiern, die ins Ausland reisen, den Zugang zu solchen Organen verbietet? Wenn der Markt für diese Organe eingestellt werden würde, hätte das eine Wirkung?

Victor Perton: Also ich denke, dass das zu hart wäre. Menschen reisen nun einmal ins Ausland. Ich denke, dass es davon abhängt, ob man es als moralisch und ethisch in Ordnung ansieht, wenn man ein Organ kaufen kann. In diesem Land gibt es eine Wartezeit von sieben Jahren, weil wir hier so wenig Organspender haben.

Ich denke, dass es moralisch und ethisch in einer Gesellschaft wie dieser eine zu schwierige Angelegenheit ist, wenn man jemandem verbietet, zur medizinischen Behandlung in ein anderes Land zu reisen. Tatsächlich gibt es jetzt einen Boom, dass Leute zu legitimen medizinischen Behandlungen nach Thailand und anderswohin reisen. Für Menschen, die sich die Operation aussuchen können, gibt es zum Beispiel in Thailand und anderswo gute Krankenhäuser, die Angebote über dem australischen Markt haben. Ich denke, dass es einfach ein bisschen zu kompliziert wäre, wenn man durchbringen würde, dass es ein Vergehen ist, wenn man sich wissentlich an dem Erwerb eines Organs von einem verurteilten Gefangenen oder einem politischen Gefangenen beteiligt. Denn ich denke, dass die Frage der Kenntnis davon zu schwierig zu beweisen wäre und man daher keine Verurteilung bekommen würde. Doch es ist legitim, sich darüber Gedanken zu machen. Ich denke jedoch, dass es einfach zu schwierig durchzuführen wäre.

David Kilgour: Kanada hat auch Überfluss an Bodenschätzen und denkt irgendjemand hier, dass China aufhören wird, sein Öl zu kaufen, wenn er die Frage aufwirft, was mit den Falun Gong-Praktizierenden geschieht? Ich denke nicht. Als Beispiel führe ich da normalerweise Holland an. Jedes Jahr war Holland normalerweise Pate des Antrags an die UN-Menschenrechtskommission. Ihnen wurde gesagt, dass, wenn sie es machen würden, ihr Handel mit China darunter leiden würde. Ich denke, dass es ihnen zu großer Ehre gereicht, dass sie antworteten: „Wir geben dieses Prinzip nicht für den Handel auf und es ist ein Bluff.” Wenn ich Recht habe, stieg der Handel Chinas mit Holland ständig an.

Ich las vor kurzem, dass Ihr Defizit mit China ungefähr 5 Milliarden Dollar pro Jahr beträgt. Kanadas Defizit beträgt ungefähr 13 Milliarden Dollar. Wie viele Arbeitsplätze bedeutet das wohl? Vielleicht sollten wir auch die Menschen, um deren Arbeitsplätze es geht, mit diesem Thema vertraut machen. Wenn Sie nämlich Ihre Produktionsbasis mit China verlieren, so wie wir Kanadier viel davon verloren haben, denke ich nicht, dass Sie vorne dran sind.

Die Australier sind dafür bekannt, dass sie sich für die Dinge auf der Welt einsetzen. Sie sind ein Volk mit Prinzipien. Ich hoffe, dass es eine Sache gibt, bei der wir alle einer Meinung sind, und missverstehen Sie mich nicht, Edward und ich haben im Parlament sehr gute Reaktionen bekommen. Wenn Sie beim nächsten Mal einen Politiker, einen anderen als Victor, befragen, fragen Sie ihn, ob er denkt, dass er beim Ölverkauf Verluste macht, weil er gegenüber China diese Angelegenheit zur Sprache bringt. Danke.

Kann ich Sie an zwei Dinge erinnern? Erstens bedauert die internationale medizinische Gemeinschaft die Verwendung von Organen von Gefangenen für Organtransplantationen [wie es von der chinesischen Regierung praktiziert wird]. Sie werden deswegen von jedermann vernichtend kritisiert, auch von der australischen Transplantationsgesellschaft. Es ist ein Missbrauch von Körpern. Es ist bedauerlich und sollte beendet werden.

Zweitens besteht die Tatsache, dass es weiterhin geschieht, dass das Regime jetzt akzeptiert ist und dass diese Praktik weit verbreitet ist. Wir wissen jetzt, wie es durch die Volksbefreiungsarmee motorisiert wird und so weiter. Sie haben heute gehört, dass nur Falun Gong-Gefangene medizinischen Untersuchungen unterzogen werden. Zählen Sie also zwei und zwei zusammen.