Mindestens sieben Falun Gong praktizierende Piloten wurden verfolgt, einer starb aufgrund der Misshandlung (Fotos)

(Minghui.de) Der chinesische Falun Gong-Praktizierende Yuan Sheng, der als Chefpilot bei China Eastern Airlines gearbeitet hat, sah keine andere Möglichkeit, als in den USA um Asyl zu bitten. Bevor er von Shanghai nach Los Angeles flog, hatte er im Flughafen von Shanghai einem Mann die „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei” empfohlen und ihn ermutigt, aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) auszutreten. Daraufhin zeigte ihn dieser Mann an. Die Polizei drohte Yuan Sheng mit Verhaftung nach dessen Rückkehr. Dieser Fall erhielt von allen Seiten viel Aufmerksamkeit, insbesondere bei den Piloten, welche selbst von der Verfolgung von Falun Gong betroffen sind. Trotz der strengen Informationsblockade wissen wir jetzt von sieben solcher Verfolgten, außerdem gibt es noch einen Todesfall. Anfang 2002 hat das Arbeitslager Shuangkou der autonomen Stadt Tianjin den über 20-jährigen Piloten Liu Ping mit langen Arbeitszeiten von täglich 20 Stunden gequält, bis er verstarb.

Die sechs weiteren Verfolgten und Kollegen von Yuan Sheng sind: Mu Yingsheng, Li Fengyou aus Zhuhai, Shen Wenjie und Yu Chengxin aus Peking, Zhang Guoliang aus Guangzhou und Bai Hongzhi aus Harbin.

Yuan Sheng äußerte, dass es nicht so einfach sei, ein Pilot zu werden. Mann müsse die Technologie gut beherrschen, eine ausgezeichnete körperliche Kondition besitzen und streng trainiert werden. Diese sieben Piloten arbeiten für den Staat und werden nur wegen ihres Glaubens verfolgt. Das seien ein Verlust und eine Tragödie für das Regime. Er meinte, obwohl er nicht mit seiner Frau und Tochter zusammensein könne, sei er im Vergleich zu ihnen schon „viel glücklicher”, weil er seine Freiheit habe.

Liu Ping starb aufgrund von Misshandlungen; das Krankenhaus stellte einen gefälschten Totenschein aus

Laut eines Berichtes der Minghui-Webseite hat das Arbeitslager Shuangkou der Stadt Tianjin den über 20 Jahre alten Piloten Herrn Liu Ping Anfang 2002 zu Tode gequält.

Seit dem Beginn der Verfolgung am 20. Juli 1999 fuhr Herr Liu nach Peking, um bei der Regierung eine Petition einzureichen. Daraufhin entließ ihn sein Arbeitgeber. Im Jahr 2000 wurde er von der Polizei entführt und in das Arbeitslager Shuangkou verschleppt.

Weil er seinen Glauben nicht aufgeben wollte, zwang man ihn, Plastikteile einer bestimmten Farbe aus dem schmutzigen und stinkenden Müll auszusortieren, und zwar jeden Tag 22 Stunden lang. Nach zehn Tagen hatte er Symptome von Lungentuberkulose und Krätze. Sein ganzer Körper juckte stark und aus der Haut trat überall Eiter heraus. Als seine Familie davon erfuhr, forderten sie eindringlich eine medizinische Behandlung außerhalb des Arbeitslagers. Darauf sagte Song Pingshun, der Leiter des „Büros 610” (1) von Tianjin, für Falun Gong gelte „entweder bereuen und dem Glauben abschwören oder hier sterben”.

Damit Liu Ping andere mit seiner Lungentuberkulose nicht ansteckte, wurde er isoliert in einem Zimmer gefangen gehalten, in dem es kein Bett und keine Heizung gab. Dort musste er weiterhin jeden Tag sehr lange arbeiten, bis zu seinem letzten Atemzug.

Laut Angabe eines Zeugen fand die Polizei Liu Ping am frühen Morgen nach dem Neujahr 2002 auf dem Fußboden vor. Der junge Pilot hatte seine 20 Stunden gerade geschafft und war verstorben. Wegen der verfaulten Krätze klebten Blut, Fleisch, Eiter und Kleidung zusammen; es war ein schreckliches Bild.

Anschließend sagte der Polizist Zheng Junhong zu den Gefangenen: „Wer einen Totenschein ausstellen und damit bestätigen kann, dass Liu Ping im Krankenhaus gestorben ist, den lasse ich sofort frei.” Einer meldete sich, da seine Mutter in einem Krankenhaus arbeitete. Damit er schnell nach Hause konnte, stellte seine Mutter kurz darauf einen gefälschten Totenschein aus. Schließlich wurde der Leichnam von Liu Ping „nach dem Gesetz” eingeäschert.

Verlobte starb im Gefängnis; Shen Wenjie muss fünf Jahre hinter Gittern leben

Shen Wenjie (vierter von links) beim Abschluss seiner Ausbildung in den USA
Shen Wenjie und seine Verlobte Dong Cuifang. Sie ist bereits gestorben, er ist im Gefängnis.

Shen Wenjie kommt aus Xingtang der Provinz Hebei. Im Jahr 1995 begann er sein Studium an einer Universität in Peking. 1997 wählte der Flughafen Peking Pilotkandidaten unter Studenten in der Hauptstadt aus. Nach vielen Untersuchungen und Tests wurde Shen Wenjie schließlich aufgenommen. Sein Arbeitgeber schickte ihn zur Ausbildung in die USA (Foto 1), wo er in kurzer Zeit ein hervorragender Pilot wurde.

Im Jahr 1996 fingen Shen Wenjie und seine Verlobte Dong Cuifang an, Falun Gong zu praktizieren. Um einer Festnahme zu entgehen, sahen sie sich gezwungen, ihre Arbeitsstellen aufzugeben und in eine andere Stadt zu fliehen. Das war in der zweiten Jahreshälfte 2002.

Ende 2001 wurden sie angezeigt, als sie jemandem die Wahrheit über die Verfolgung von Falun Gong erklärten. Man sperrte sie zusammen im Untersuchungsgefängnis Shunyi in Peking ein. Zwei Jahre später verurteilte der Gerichtshof des Bezirks Shunyi die beiden ohne Gerichtsverfahren zu fünf Jahren Gefängnis. Frau Dong Cuifang wurde in das Frauengefängnis Daxing in Peking verlegt. Am achten Tag wurde sie von dem Leiter des dritten Zellenblocks, Tian Fengqing, und anderen zu Tode gefoltert. Sie war erst 28 Jahre alt.

Laut Autopsiebericht des Gerichtsmediziners wurde bestätigt, dass die Prügel durch die Polizei ihren Tod verursacht hatten. An ihrem Leichnam sah man, dass beide Beine geschwollen sowie grün und blau waren. Unterhalb der Knie waren die Beine violett aufgrund der inneren Blutung. An ihrer rechten Schulter waren Knochen und Fleisch getrennt. Der ganze Körper wies hässliche Prellungen und Verletzungen auf. Ihr Tod war sehr grausam gewesen.

Herr Shen Wenjie ist noch immer in Daxing von Peking eingesperrt. Weitere Einzelheiten sind unbekannt. Laut eines Berichtes der Minghui-Webseite waren die beiden schon zehn Jahre lang ineinander verliebt. Was allerdings noch trauriger ist: Shen Wenjie weiß noch gar nicht, dass seine Verlobte ermordet wurde.

Das Aufkleben von drei Zeichen bringt einem Fluglehrer drei Jahre Arbeitslager

Ein Leser der Zeitung Dajiyuan, der chinesischsprachigen Ausgabe von Epoch Times, schrieb uns, dass ein Kollege von Yuan Sheng namens Mu Yingsheng, der als Ausbilder für Piloten in der Filiale Jinnan der China Eastern Airlines arbeitete, zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt wurde, weil er die drei Zeichen „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht” öffentlich angebracht hatte.

Herr Mu Yingsheng, geboren 1949, ist einer der ersten Absolventen der Universität für Raumfahrttechnik nach der Gründung der KP Chinas. Sein Großvater hieß eigentlich Yu, hatte jedoch wegen der „Revolution” den Familiennamen Mu angenommen. Ende Januar 2001 klebte Mu Yingsheng einen Zettel mit den drei Schriftzeichen „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht” - den Prinzipien von Falun Gong - öffentlich an und wurde daraufhin angezeigt. Man verurteilte ihn zu drei Jahren Arbeitslager. Zu der Zeit war er schon 52 Jahre alt und ein erfahrener Pilot.

Im Arbeitslager bekam er Symptome von schwerwiegendem Bluthochdruck. Gegen Kaution wurde er freigelassen. Sein Arbeitgeber schickte jedoch jeden Tag Leute zu ihm, um ihn „umzuerziehen”. Sie nahmen das Kartenspielen als Vorwand und schränkten seine Freiheit ein.

Weitere Fälle

Laut eines Berichtes der Minghui-Webseite war Li Fengyou ein Regimentskommandeur der Südchinaflotte sowie Pilot. Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst bediente er Zivilflugzeuge am Flughafen Sanzhao der Stadt Zhuhai. Weil er trotz der Verfolgung weiterhin Falun Gong praktizierte, wurden er und seine Frau im Jahr 2000 einer Gehirnwäsche unterzogen. Kurz nach der Flucht aus der Anstalt wurde seine Frau in der Stadt Wuhan erneut festgenommen. Herr Li Fengyou wurde zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Es heißt, dass Herr Li sich im Gefängnis geweigert habe, seinen Glauben aufzugeben. Schließlich verlegte man ihn in das Gefängnis Sihui der Provinz Guangdong. Keiner der beiden kann sich um ihr Kind kümmern.

Herr Zhang Guoliang aus der Stadt Guangzhou war ein junger Pilot der China South Airlines. Im August 2004 wurde er heimlich verfolgt und abgeführt, seine Wohnung wurde geplündert. Im April 2005 verurteilte ihn der Gerichtshof zu vier Jahren Freiheitsstrafe.

Herr Bai Hongzhi, über 60 Jahre alt, war Oberst-Pilot und wohnte in der Renhe Gasse, Bezirk Nangan der Stadt Harbin. Im Mai 2002 verschleppte ihn die Polizei grundlos in das Untersuchungsgefängnis Nangan. Ein Pilot namens Xiaoduan der Zweigstelle Sanya der China South Airlines und dessen Frau (Stewardess) wurden durch ihren Arbeitgeber entlassen, weil sie nach Peking fuhren, um die Regierung um eine friedliche Lösung bezüglich der Verfolgung von Falun Gong zu bitten. Frau Zhang Yan aus der Filiale Dalian erging es ähnlich; sie wurde entlassen und ihr Verbleib ist bis heute unbekannt.

Laut einer Menschenrechtsorganisation in Hongkong gehört der 74-jährige Herr Yu Changxin zu der ersten Generation von Piloten. Er hat staatliche Auszeichnungen zweiter Klasse erhalten, war hochrangiger Ausbilder und berühmter Professor. Er war der Hauptverantwortliche für sämtliche Lehrbücher, die zu jener Zeit im Luftwaffen-Institut verwendet wurden. Seit 1993 praktiziert er Falun Gong und hat dabei geholfen, verschiedene Falun Gong-Bücher bzw. Video- und Audiomaterial herauszugeben.

Laut Angabe eines Zeugen wurde Professor Yu Changxin auf Anordnung des Militärmachthabers Jiang Zemin rechtswidrig zu 18 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Jetzt befindet er sich im Militärgefängnis. Seine Frau Jiang Changfeng wurde ebenfalls nach der Petition verfolgt und muss zehn Jahre hinter Gittern verbringen.

Eine internationale Menschenrechtsorganisation hat einmal geäußert, dass die Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas der grausamste „Völkermord” in der Geschichte der Menschheit sei. Wer weiterhin an Falun Gong glaubt, dem werden grundlegende Menschenrechte weggenommen, und sogar das Leben. Das ist heutzutage in China üblich.

Yuan Sheng sagte, dass die Fälle über die Verfolgung von Piloten, von denen man in Übersee erfahren habe, lediglich einen kleinen Teil und nur die Spitze des Eisberges ausmache. Er hoffte, dass sich die internationale Gesellschaft anhand seiner persönlichen Erfahrungen über das Gesamtbild der grausamen Verfolgung informieren könne und helfen werde.


(1) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.