Der Ausruf einer weiblichen Wache: Wir werden dich bei lebendigem Leibe verbrennen lassen!

(Minghui.de) Nachdem ich am 13. Dezember 2000 zum Platz des Himmlischen Friedens nach Peking gereist war, um dort für Falun Gong und gegen die Verfolgung zu appellieren, nahm die Polizei mich fest und sperrte mich in Pekings Fangshan-Strafanstalt ein. Weil ich mich weigerte, ihnen meinen Namen oder meine Adresse zu nennen, fesselten mir die Beamten meine Hände für 13 Tage hinter meinem Rücken mit Handschellen zusammen. Während dieser Zeit wurde ich gezwungen, Tag und Nacht neben einem gefrorenen Teich zu sitzen, und ich wurde jeden Tag brutal zwangsernährt. Eine weibliche Wache schrie mich an: „Wenn Du weiterhin darauf [auf Falun Gong] beharrst, werden wir dich bei lebendigem Leibe verbrennen lassen!”

Am 26. Dezember 2000 wurde ich zur Dongli-Strafanstalt in Tianjin verlegt. Am ersten Tag dort sagte mir eine Wache: „Der Direktor will Dich sehen.” Ich wurde in ein Zimmer gebracht, wo der Direktor der Strafanstalt auf mich wartete. „Auf den ersten Blick sehen Sie aus wie eine gute Person”, sagte er hinterlistig. „Jeder, der in Ihrer Strafanstalt gefangen gehalten wird, ist eine gute Person”, antwortete ich. „Raus hier!” schrie der Direktor wütend. Als ich wieder in meiner eigenen Zelle war, kam der Direktor mit vier anderen Wachen herein. Sie brachten eine große Schüssel mit einer Flüssigkeit mit und wollten, dass ich sie austrinke. Als ich dies ablehnte, ergriff der Direktor mein Haar und schleifte mich in ein anderes leeres Zimmer. Die vier Wachen warfen mich auf den Boden, während ihr Chef mir den Inhalt einer großen Flasche mit viel Salzwasser, vermischt mit ein wenig Milch, in den Mund schüttete. Mit roher Gewalt schnitt er mir ins Zahnfleisch, so dass einige Zahnhälse freilagen.

Am 29. Dezember 2000 erkannte mich ein Polizist vom Pekinger Büro der Stadt Jixi und brachte mich zum Büro, wo ein anderer Beamter, Hou Li, mir 40 Yuan (1) stahl und meine Uhr auf den Boden warf. Während ich in dieser Behörde festgehalten wurde, hatte der Beamte Hou Li, Falun Gong und dessen Begründer oft beschimpft.

Am Vorabend des Neujahrs 2001 brachten sie mich zur Jixi-Strafanstalt Nr. 2, wo sie mich für über vier Monate gefangen hielten, bis mich die Behörden zu einem Jahr Arbeitslager verurteilten. Ich kam ins Wanjia-Arbeitslager. Dort bekam ich die Krätze. Während der Gefangenschaft injizierten die Wachen mir einige unbekannte Medikamente. Weil ich die Nadel herauszog und mich weigerte, mir irgendein Medikament injizieren zu lassen, schlug mich der Beamte Shang.

Eine andere weibliche Wache mit dem Nachnamen Ma, versuchte die Falun Gong-Praktizierenden in ihrer Sektion davon abzuhalten, die Falun Gong-Übungen zu machen. Dasselbe versuchte sie auch bei Praktizierenden, die in anderen Abteilungen inhaftiert waren. Im Dezember 2001 versuchte sie, uns den Schlaf zu entziehen. Mit einem Stock schlug sie auf diejenigen ein, die einzuschlafen schienen, um sie so wach zu halten.

Am 13. Dezember 2001 wurde ich aus dem Arbeitslager entlassen. Wissend, dass ich immer noch Falun Gong übte, weigerte sich die Polizei aus dem Ort, indem ich zuvor lebte, mich zurückkehren zu lassen. Deshalb war ich gezwungen auf der Straße zu leben, um eine erneute Verhaftung zu vermeiden.

Da mein Ausweis damals, am 20. Juli 1999, vom Beamten Tao Lixin beschlagnahmt worden war, hatte ich ein Problem, von meinem früheren Arbeitgeber die Mindestunterstützung zu bekommen. Ich beschloss, meinen Ausweis vom Büro 610 (2) der Stadt Jixi zurückzuverlangen. Der Leiter des Büros 610, Yang Daren, sagte: „Als eine Falun Gong-Praktizierende, wie können Sie die Mindestunterstützung verdienen?” „Als eine chinesische Staatsbürgerin habe ich das Recht auf die Mindestunterstützung”, war meine Antwort. „Wir geben Ihnen den Ausweis nicht, bis Sie ,umerzogen' (3) sind”, sagte Yang. Ich bin somit auch meines Rechts auf die Mindestunterstützung von 117 Yuan pro Monat beraubt worden.


Anmerkungen:

(1) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.

(2) Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.

(3) „Umerziehung” ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.