Erfahrungsbericht über meine Übersetzungsarbeit

(Minghui.de) Sehr geehrter Meister, liebe Mitpraktizierende,

Anfang 1999 erhielt ich von einem Kollegen durch Zufall das Fa. Damals gab es in Taiwan noch nicht so viele Übungsplätze wie heute. In unserer Stadt gab es nur einen Übungsplatz, der aber sehr weit von meiner Wohnung entfernt lag. So konnte ich meine Mittagspause nur nutzen, um mit einigen Kollegen gemeinsam im Büro die Übungen machen.

Später fand ich in meinem Briefkasten ein Flugblatt über Falun Gong, worüber ich mich sehr freute. So rief ich sofort bei der angegebenen Telefonnummer an und lernte den Mitpraktizierenden Su Mudong, der gerade aus Pingdong hierher gezogen war, kennen. Von da an machten wir fast täglich gemeinsam die Übungen im Park am Xinshan Stausee. Unsere Übungsgruppe bestand am Anfang nur aus uns zwei. Heute sind wir mehr als 20, darunter auch einige Ehepaare.

Zwei Jahre später kam auch meine Frau dazu. Wir gingen jeden Tag nach draußen, um Übungen zu machen, bei Wind und Wetter. Wenn es regnete, machten wir die Übungen in einer Vorhalle eines Kindergartens. Manchmal machten wir auch bei Taifeng die Übungen, einem Supermarkt in einer Tankstelle, der jeden Tag geöffnet war. Wir genießen das noch heute. Besonders bei Wind und Wetter bekam ich ein Gefühl der Harmonie von Körper und Geist und konnte dabei völlige Ruhe erfahren. Wir wissen, dass das gemeinsame Fa-Lernen und das gemeinsame Üben die Kultivierungsform ist, die der Meister uns gegeben hat. Es ist eine Mindestanforderung für einen Praktizierenden, der sich bis zur Vollendung kultivieren will. Wenn wir diese Mindestanforderung nicht einmal erreichen können, sind wir dann noch wahre Kultivierende?

Falun Gong ist wirklich gut und ich habe in den letzten acht Jahren viele Vorteile daraus ziehen können. Durch die Kultivierung von Falun Gong habe ich nicht nur meine Gesundheit zurückerhalten, sondern auch den wahren Sinn des Lebens verstanden und viele Eigensinne und Unzulänglichkeiten bei mir erkannt. Der Meister schreibt im „Zhuan Falun»: »Lass mich dir eine Wahrheit sagen: Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein Vorgang, bei dem die Eigensinne des Menschen ständig beseitigt werden.» (Lektion 1, Menschen wirklich zu hohen Ebenen anleiten, 3. Absatz) Früher strebte ich unbewusst nach Ruhm und Reichtum. Ich beneidete nicht nur denjenigen, der schneller als ich befördert wurde, sondern auch Kollegen und Freunde, die durch Aktien viel Geld verdient hatten. Solche Eigensinne, die ich mir unter den gewöhnlichen Menschen unbemerkt angeeignet hatte, machten mich sehr unglücklich. Ich konnte deshalb nicht gut schlafen und bekam auch mit meiner Gesundheit Probleme. Zum Glück habe ich Dafa erhalten. Durch das ständige Fa-Lernen und den Erfahrungsaustausch mit den Praktizierenden habe ich meine starken Eigensinne langsam beseitigt.

In der Behörde, in der ich arbeite, gibt es viele hochqualifizierte Kollegen. Manche haben in westlichen Ländern studiert. Weil ich aber lange Zeit für die internationalen Geschäfte zuständig war, waren meine Englischkenntnisse besser als die der anderen. Früher wollte ich meine Übersetzungen und Berichte, die ich auf Englisch geschrieben hatte, den Kollegen, die nichts direkt mit mir zu tun hatten, nicht zeigen, weil ich Angst hatte, sie könnten von mir abschreiben. Mein strebendes Herz nach Kampf und Geltungssucht war tief versteckt. Ich wollte nicht, dass die Englischkenntnisse der anderen besser waren als meine und zeigte ihnen gerne, dass ich hierin besser war als andere. Wenn mich Kollegen wegen meiner Englischkenntnisse um Rat fragten, wollte ich nicht so ohne weiteres antworten.

Durch ständiges Fa-Lernen habe ich verstanden: Wenn ich den Fragen nicht vorbehaltlos antworte, bedeutet es, dass ich mich nicht wahrhaftig verhalte; wenn andere nicht besser als ich sein dürfen, bedeutet dies, dass ich neidisch bin und mich nicht barmherzig verhalte; wenn ich Fragen anderer Kollegen nur ungeduldig beantworte, bedeutet dies, dass ich mich nicht nachsichtig verhalte. Als ich erkannte, dass ich mich ganz und gar nicht wie ein Kultivierender verhielt, habe ich mich geändert. Daraufhin zeigte ich meine Übersetzungen und englischen Berichte den anderen Kollegen sogar unaufgefordert und begann damit, zwei Stunden Englisch pro Woche in meiner Einheit zu unterrichten, denn ich wollte nun meine Englischkenntnisse gerne weitergeben. Eigentlich habe ich dadurch sehr viel gewonnen. Weil ich mich nun den anderen gegenüber barmherzig verhielt, erhöhte sich meine Ebene; weil ich Englisch unterrichtete, verbesserte ich meine eigenen Englischkenntnisse. Außerdem konnten die Kollegen dadurch die selbstlose Art der Falun Gong-Praktizierenden erfahren.

Bei meinen zahlreichen Arbeiten der Fa-Berichtigung beschäftige ich mich hauptsächlich mit der englischen Übersetzungsarbeit. Die Hauptaufgabe unserer übersetzenden Dokumente, Artikel und Berichte sind erstens für westliche Politiker und Lebewesen, um sie die Schönheit von Falun Gong und die wahren Geschehnisse der Verfolgung von Falun Gong erfahren zu lassen. Wir appellieren auch an die internationale Gesellschaft, um Hilfe zu bekommen, damit diese grausame Verfolgung endlich beendet wird. Zweitens sind die Übersetzungen für westliche Praktizierende sehr wertvoll, um sie an den Erfahrungsberichten über die Kultivierung und Geschehnisse der Fa-Berichtigung in der ganzen Welt teilhaben zu lassen, damit auch sie der Fa-Berichtigung folgen können. Die Übersetzungsarbeit ist nicht so prächtig wie andere Dafa- Arbeiten, sie kann ihre Wirkung nicht sofort zeigen, wie z.B. durch Telefongespräche, wo man sofort erfahren kann, wie viele Chinesen sich von der Partei lossagen. Die Übersetzungsarbeit verlangt von einem, lange Zeit vor dem Computer zu sitzen und man fühlt sich auch häufig einsam dabei. In meiner Übersetzungsgruppe gab es früher 39 Mitpraktizierende, aber später wurden es immer weniger. Eine Zeit lang gab es sogar nur noch sehr wenige, die Übersetzungsarbeit leisteten. Das wiederum verursachte für diese eine große Belastung.

In den vergangenen Jahren habe ich über 400 Artikel für Dafa-Medien übersetzt, die von Praktizierenden aus Amerika und Europa geleitet werden. Manche Artikel hatten nur ein oder zwei Absätze, manche umfassten über zehn Seiten. Die Inhalte waren sehr umfassend. Außer den Berichten gegen die Verfolgung und zur Fa-Berichtigung gab es auch zahlreiche Artikel für gewöhnliche Menschen, wobei es sich um unterschiedliche Kulturen, Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft handelte. Die Kenntnisse einer einzelnen Person sind wirklich sehr begrenzt. Meine Englischkenntnisse sind zwar gut, aber als ich mich mit der Übersetzungsarbeit beschäftigte, sah ich, dass es fast keinen Artikel gab, der für mich einfach zu übersetzen war. Meine Erfahrung ist, dass jeder Artikel, egal ob lang oder kurz, so übersetzt werden muss, dass der Standard von ”Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht» erreicht wird. ”Wahrhaftigkeit» bedeutet, dass der Inhalt des Artikels, auch jeder Satz und sogar jedes Wort, von dem Autoren wahrhaftig übersetzt werden muss. ”Barmherzigkeit» bedeutet, dass man den Artikel mit der Barmherzigkeit und dem Wunsch, Menschen erretten zu wollen, übersetzen muss. Man lässt die westlichen Leser die wahren Geschehnisse der Verfolgung wissen und sie nicht mehr von der Kommunistischen Partei schädlich beeinflussen. „Nachsicht» bedeutet, dass man Geduld haben muss und jeden Satz und jedes Wort dazu dient, die Menschen zu erretten. Das heißt, dass wir eine Verantwortung für die Übersetzungen, nämlich für Dafa, haben müssen.

Während der Übersetzungsarbeit gab es auch viele Prüfungen meiner Xinxing. In vielen Artikeln gab es oft Sprichwörter und Eigennamen. Solche Sprichwörter und Eigennamen setzen wir zwar oft im Alltag ein, aber wenn wir sie ins Englische übersetzen wollten, erkannten wir, dass das gar nicht so einfach ist. Man muss manchmal mehrfach abwägen oder im Internet suchen. Es war besonders schwer bei manchen Artikeln, die von einer anderen westlichen Fremdsprache übersetzt worden und keine originalen Ausdrücke mehr im Artikel waren. Manchmal brauchte ich viel Zeit, um im Internet zu suchen, aber ich konnte trotzdem keine Antwort bekommen. Manchmal hätte ich das gerne dem westlichen Korrekturleser überlassen. Aber wenn ich das nicht einmal als Chinese übersetzen konnte, wie sollte ein westlicher Praktizierender, der kein chinesisch kann, das übersetzen? Natürlich, wenn ich aufrichtige Gedanken hatte, konnte ich normalerweise solche Probleme leicht lösen. Deshalb müssen wir immer aufrichtige Gedanken haben, egal welche Dafa-Arbeit wir machen. Als so manches Mal meine aufrichtigen Gedanken nicht stark genug waren, wurde ich vom Bösen gestört, z.B. wurde ich müde oder die Schultern schmerzten, oder die Hände wurden taub oder ich saß manchmal den ganzen Abend vor dem Computer und konnte nur einige Sätze übersetzen. Manchmal, wenn ich mit dem Artikel fertig war, war es schon Mitternacht. In diesen Momenten hätte ich den Artikel am liebsten gleich abgeschickt und wäre am liebsten gleich schlafen gegangen. So fiel es mir schwer, den Text noch einmal zu überprüfen, nach Grammatik, nach Inhalt, auf Logik und auf Richtigkeit. Das war dann jedes Mal eine richtige Xinxing-Prüfung für mich. Manchmal brauchte ich für einen Artikel sehr viel Zeit, aber dann wurde er von dem Korrekturleser stark verbessert oder überhaupt nicht anerkannt. Dies erzeugte bei mir wieder viele Eigensinne. In Europa gibt es sehr viele unterschiedliche Sprachen, so müssen unsere Dafa-Medien in Europa in 15 Sprachen übersetzt werden. Weil es in Europa wenige chinesische Praktizierende gibt und die westlichen Praktizierenden kein Chinesisch können, müssen viele Sprachen aus dem Englischen übersetzt werden, manche sogar von einer dritten Sprache. Daher spielt die englische Übersetzung eine entscheidende Rolle. Manchmal waren wichtige Artikel in Chinesisch schon seit Tagen veröffentlicht, aber immer noch nicht ins Englische übersetzt worden. Als ich daran dachte, dass mir diese Berichte wie eine Lokomotive mit 15 Wagen erscheinen, in denen viele Menschen darauf warten, endlich von den Praktizierenden ans Ziel gebracht zu werden, wurde ich sehr aufgeregt.

Jetzt ist ein entscheidender Augenblick in der Fa-Berichtigung. Jeder Dafa-Jünger hat dabei seine eigene Rolle zu spielen: manche erklären den Menschen die wahren Geschehnisse von Falun Gong direkt; manche enthüllen das Böse mit ihren Musikinstrumenten über Medien oder auf der Bühne; manche schreiben und übersetzen Artikel usw. Alle spielen dabei eine wichtige Rolle und stoßen dabei auf Schwierigkeiten. Aber solange wir dem Meister fest folgen, aufrichtige Gedanken bewahren und uns aufrichtig verhalten, können wir alle Schwierigkeiten überwinden und alle Aufgaben erledigen. Zum Schluss lasst uns uns gegenseitig mit den Worten des Meisters Mut machen: »Schwierig, und dadurch zeigt sich die mächtige Tugend; schwierig, und gerade dadurch ist es eine gute Chance, die mächtige Tugend zu errichten.» ("Erklärung des Fa auf der Falun Dafa-Konferenz 2001 zum Erfahrungsaustausch in Kanada", 19.05.2001)