Meine schlimmen Erlebnisse im Zwangsarbeitslager Baimalong in der Provinz Hunan (Teil 1)

(Minghui.de) Mein Name ist Liu Juhua. Ich bin 59 Jahre alt und komme aus der Stadt Huanggang, Provinz Hubei. Ich war Direktorin der Bildungs- und Forschungsdienststelle des Erziehungsministeriums Huanzhouchibi und Lehrerin an einer Mittelschule.

Am 29. Juli 2004 verhafteten mich Polizisten der Zuojiatang Polizeistation von Changsha und lieferten mich in das Baimalong Zwangsarbeitslager ein. Es gab weder einen Haftbefehl, noch eine juristische Dokumentation oder einen legalen Prozess. Es war einfach so, wie sie sagten: „Schuldig befunden, bevor Unschuld bewiesen werden konnte.

”Im Folgenden beschreibe ich die Verfolgung, der ich im Zwangsarbeitslager Baimalong ausgesetzt war. Ich bitte darum, dass die Schilderung meiner Leiden der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (ISHR) und der Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (CIPFG) unterbreitet wird, in der Absicht, diejenigen, welche mich verfolgt haben vor Gericht zu bringen.

1. Erleiden von Gehirnwäsche

Der Polizei war bekannt, dass ich einmal im Beishayang Zwangsarbeitslager, Provinz Hubei eingesperrt war und dass ich nicht ”transformiert» (1) worden war. Daher sagten sie mir, sie würden „alles in ihrer Macht stehende unternehmen”, um mich „zu transformieren”. Daher wiesen sie mich in das Team Nr. 73 ein, das auch das „strikte Disziplin Team” genannt wurde.

Als erstes unterzogen sie mich der Gehirnwäsche. Tagsüber wurde ich von einer Gruppe „transformierter” ehemaliger Praktizierender attackiert, bedroht und beschimpft. Zu anderen Zeiten drohten mir Wächter mit körperlicher Bestrafung, verprügelten mich und schränkten Toilettenbesuche zum Waschen und Benutzen der Toilette ein. Während der Nacht wurde ich gezwungen, Lehrer Li und Dafa verleumdende Videos anzuschauen. Ich wurde ständig von zwei Gefangenen beobachtet. Sie folterten mich, wenn ich meine Augen schloss. Ein Gefangener schlug mich und verspottete mich, indem er sagte: „Wer hat Sie geschlagen? Wer hat es miterlebt?” Ab und zu wurde ich gezwungen, die ganze Nacht hindurch zu stehen und manchmal musste ich gehen, ohne eine Pause zu machen.

Nach zehn Tagen stellte sich infolge des Schlafentzugs geistige Verwirrung ein. Doch sie ließen mich immer noch nicht schlafen. Sobald ich meine Augen schloss, benetzten die Beobachter meine Augenlider mit kühlendem Öl. Sie schlugen mich auch brutal mit ihren Fäusten. Durch das brutale Verprügeln waren meine Beine verletzt. Mein Körper war einem Zusammenbruch nahe. Ich sagte ihnen, dass ich Schlaf brauche und wies sie auf die Illegalität ihrer Aktionen hin. Sie sagten: „Natürlich, Menschen sollten schlafen. Aber Sie wollen ja gar nicht schlafen. Wenn Sie schlafen möchten, müssen Sie die Drei Erklärungen abgeben (2). Wenn Sie diese Erklärungen schreiben, dürfen Sie schlafen.” Ich schlief nur einige Stunden am 04., 17. und 20. August 2004, ich musste bis Mitternacht, 1, 2 oder 3 Uhr sitzen oder manchmal sogar die ganze Nacht durch, abhängig davon, welcher Wächter Dienst hatte.

Spezialgruppen werden für Gehirnwäschesitzungen gebildet

Im September 2004 startete das Arbeitslagerpersonal eine neue Runde gewalttätiger Gehirnwäsche. Siebzehn Wächterinnen und Hunderte von Beobachterinnen bildeten miteinander fünf Spezialgruppen, um standhafte Praktizierende zu behandeln. Sie folterten neunundzwanzig standhafte Praktizierende auf unmenschliche Weise. Doch ich kenne nur einen Teilbereich dessen, was während der Gehirnwäschesitzungen geschah.

Die Praktizierende Li Ping wurde in das Büro des Teams 73 gebracht. Sie rief: „Falun Dafa ist gut! Falun Dafa ist aufrichtig!» Eine Weile später wurde es ruhig. Eine der Gefängniswächterinnen sagte zu mir, wir sollten gewiefter dabei sein, uns selbst zu schützen und sollten keine Schäden erleiden. Sie sagten, Li Ping wurde mit Elektrostöcken geschlagen. Später injizierten sie ihr eine Art Droge. Sie brach augenblicklich zusammen und fiel ins Koma. Auch nach einigen Stunden war sie noch nicht wieder bei Bewusstsein.

Es war schrecklich. Yuan Jia, eine Wächterin ist verantwortlich für die spezielle Abteilung mit strikter Beobachtung, welche die Praktizierende Yang Jusheng folterte.

Drohungen - Sie werden sterben, schlimmer wie ein Hund

Yang Jusheng, knapp 67 Jahre alt, wurde gezwungen, für sechs Tage und Nächte in der Hocke zu kauern. Dies verursachte eine Rektumausstülpung - fünf Inches (ca. 12.7 cm) ihres Enddarms stülpten sich heraus. Zhao, Frau des Direktors und Lu, eine Ärztin diagnostizierten den Zustand von Yang Jusheng. Doch Yuan Jia befahl ihr, trotzdem weiter in der Hocke zu bleiben. Nach einiger Zeit hatte Frau Yang keinen Drang mehr, auf eine Toilette zu gehen. Ihr ganzer Körper schwoll an und sie war dem Tode nahe. Dann beendeten sie das In-der-Hocke sitzen. Ihre Beine waren taub und ihre Füße behindert. Es benötigte beinahe ein ganzes Jahr Dafa Praktizierens, um sich wieder zu erholen. Während der Tage dieses unmenschlichen in der Hocke Sitzens, wie das eigentlich bei der Armee geschieht, kritisierte Wächterin Yuan Jia ihre Haltung und trat sie mit Füßen. Yuan Jia sagte zu Fr. Yang, sie würde sterben, schlimmer wie ein Hund. Yuan Jia beauftragte auch Gefängniswächterinnen, sie unmenschlich zu foltern und Yang Jusheng zu beschimpfen. Als sie einmal ihre Augen zumachte, schlugen Gefangene hunderte Male auf ihre Augen. Einmal versuchte sie eine Klage gegen das Baimalong Zwangsarbeitslager einzuleiten, erhielt jedoch niemals eine Antwort.

In letzter Sekunde wird Frau Liu ins Krankenhaus gebracht

Die Dafa-Praktizierende Liu Dan (im Arbeitslager Liu Muhong genannt) ging aus Protest gegen die Verfolgung in einen Hungerstreik. Im September, solange sie sich in der strikten Beobachtungs-Abteilung befand, war sie so abgemagert, dass sie dem Tode nahe war. Die Gefangenen fürchteten sich, sie anzuschauen. Sie folterten sie jedoch weiter. Sie wurde auf dem Treppenpodest einen halben Monat lang aufgehängt und es wurde ihr nicht erlaubt, auf die Toilette zu gehen. Ihre Hosen waren durchnässt von Fäkalien und Urin. Häufig befand sie sich in tiefer Bewusstlosigkeit. Sie fragte die Gefangenen, warum sie ihr nicht erlaubten, etwas zu essen. Sie sagten zu ihr:. „Da Sie nicht zur Toilette gehen wollen, bekommen Sie nichts zu essen.” Sie erwiderte nichts und fiel erneut ins Koma. Sie hustete auch jeden Tag, hatte Atemschwierigkeiten und war äußerst schwach. Gemäß einer medizinischen Diagnose, hatte Fr. Liu Probleme mit ihrer Lunge. Die Wächterinnen befürchteten, sie könnte eventuell im Arbeitslager sterben, weshalb sie sie in ein Krankenhaus einlieferten. Sie hatte mehr als sechs Monate ihre Periode nicht mehr bekommen.

Vollgepumpt mit unbekannten Drogen

Der Praktizierenden Li Mei wurden unbekannte Drogen gespritzt. Die Nadeleinstiche waren deutlich zu sehen. Aus all ihren Körperöffnungen trat Blut aus. Ihr ganzer Körper war von Schütteln erfasst und sie konnte ohne Hilfe nicht stehen. Sie gaben ihr weiter eine Menge unbekannter Drogen.

Unhygienische, ekelhafte Vorgehensweise der Insassen

Die Dafa-Praktizierende Yang Guixian war auch in der strikten Beobachtungs-Gruppe. Sie rief: „Falun Dafa ist gut!” Die Wächterin Wang Fang beauftragte Gefangene, sie grausam zu foltern. Sie schlugen sie ins Gesicht, das sich lila und rot verfärbte. Oft wurde sie in eine Zwangsjacke gesteckt und gezwungen, eine lange Zeit zu stehen. Eine Gefangene steckte ihr eine schmutzige Monatsbinde in ihren Mund. Der Schlimmste unter allen, war der Gefangene Yi Hongxia. Er steckte das schmutzige Tuch, das benutzt wurde, um in den Toiletten Exkremente aufzuwischen, in ihren Mund.

Das Obenstehende sind nur einige der Torturen, welche Praktizierende durchlitten. Es gab noch viel mehr Foltermethoden, die bei Praktizierenden angewendet wurden, über die ich nichts weiß.

Tagelang und nächtelang auf einem Hocker ohne Schlaf verharren

Natürlich entließen sie mich nicht aus dem Lager. Am 21. September wurde auch ich in die strikte Beobachtungsabteilung gesteckt. Gong Chaolian, der stellvertretende Leiter der Erziehungsabteilung beschimpfte mich. Zhang Ming, ein Gefangener beschimpfte und folterte mich. Die Wächter folterten mich auch. Sie beschimpften mich und drohten mir später. Ich wurde gezwungen, die ganze Nacht durch, zu stehen. Dann musste ich mich auf einen Hocker stellen. Dieser Hocker war ca. 30 cm lang und 15 cm breit. Mir war nicht erlaubt, zu schlafen oder schwach zu werden. Ich fiel vom Hocker herunter, wurde jedoch augenblicklich wieder auf den Hocker zurück gestellt. Während der Nacht, als ich auf dem Hocker stand, wurde ich gezwungen, fern zu sehen. Dieses Szenarium dauerte Tag für Tag und Nacht für Nacht an.

Durch gewaltsame Folter wurde erreicht, das ich die 3 Erklärungen schrieb

Am Nachmittag des 26. September änderten sie ihre Methoden. Sie zwangen mich nicht länger, zu Stehen. Eine Gefangene sagte mir, dass fünf der Gruppen entlassen würden und nur eine übrig bleibe. Sie vermerkte noch die Worte: ”Muss transformiert werden» an der Wand. Sie zwangen mich, dies zu lesen. Ich las es nicht. Sie schnitten einen Stock in drei Teile und begannen mich zu schlagen. Später entschieden sie, dass diese Methode noch nicht brutal genug sei. Deshalb schlugen sie mich noch unmenschlicher. Sie packten mich an den Haaren und schlugen meinen Kopf gegen die Wand. Sie schlugen meinen Körper so heftig, wie sie nur konnten. Ich schrie: „Gefängniswächter foltern Menschen!” und immer wieder: „Gefängniswächter foltern Menschen!” Die Wächter vor der Türe lachten. Sie kümmerten sich nicht im geringsten darum. Ich weiß, dass sie Gefangene zwangen, mich zu foltern. Wenn Gefangene mich nicht folterten, sagten sie zu ihnen: „Seid strikt.” Die Gefangenen wussten vermutlich, was das bedeutet. Ich war überall verletzt. Ich stimmte zu, die Drei Erklärungen zu schreiben. Dann hörten sie auf, mich zu foltern. Während der Nacht zwangen sie mich die Worte abzuschreiben. Mein Verstand war stumpf und überhaupt nicht klar. Sie ließen mich zwei Stunden schlafen. Ich wachte auf und konnte nicht glauben, was ich getan hatte. Es war das Schlimmste, was ich tun konnte! Ich kündigte an, dass ich alles widerrufe, was ich geschrieben habe. Ich bin nun ganz klar im Kopf. Ich begriff, wie gefährlich das war. Es hatte mich beinahe ruiniert.

2. Angriff auf den Geist der Praktizierenden

Es war uns nicht erlaubt, die Schriften von Lehrer Li im Arbeitslager zu haben. Den Mitgefangenen wurde gesagt, dass wenn sie melden, dass Praktizierende Schriften des Lehrers haben, würden ihnen die Obrigkeiten drei Tage ihrer Strafzeit erlassen. Wenn Praktizierende entdeckt werden, die Schriften des Lehrers haben, würden sie zusätzlich zwei Wochen oder zwanzig Tage Strafzeit bekommen. Sie würden einmal im Monat eine „Sicherheitsprüfung” durchführen. Doch in Wirklichkeit wollten sie sehen, ob Dafa-Praktizierende Schriften des Lehrers haben. Als Sun Jin meinen Raum durchsuchte, protestierten Liu Dan und ich. Später protestierten auch zwei andere Praktizierende. Wir akzeptierten diese Verfolgung einfach nicht. Doch sie kümmerte das alles nicht. Sun Jin durchsuchte den Körper von Liu Dan. Liu Dan schütze ihren Körper und sagte: „Ich akzeptiere diese Verfolgung nicht.” Plötzlich umzingelten Mitinsassinnen, Liu Dan, drückten sie auf den Boden und durchsuchten sie.

Als wir nach dem Abendessen von der Toilette zurückkamen, sah die Insassin Chen Xuemei mich etwas in meine Manschette stecken. Sie beobachtete mich und später umringten mich sieben oder acht Insassinnen und forderten mich auf, zu zeigen, was ich in meine Manschette gesteckt habe. Ich sagte: „Nichts”. Sie wollten mich durchsuchen und ich sagte: „Lasst das. Lasst mich nachdenken.” Ich aß das Stück Papier mit einer Schrift des Lehrers. Chen Xuemei und eine andere Insassin wurden äußerst wütend, packten mich an den Haaren und beschimpften und schlugen mich. Sie erzählten dies auch den Wächterinnen.

Sie sagten uns, dass wir in einen Gehirnwäschekurs zu gehen hätten. Wir lehnten das ab. Sie wendeten Gewalt an, um uns zum Gehen zu zwingen. Liu Dan und ich hielten uns an den Betten fest. Einige Insassinnen packten uns und versuchten, uns aus der Zelle zu ziehen. Wang Bixian deutete auf mich und beschimpfte mich. Sun Jin geriet in Wut, als sie davon hörte. Doch wir weigerten uns zu gehen, ganz gleich wie heftig sie uns beschimpften. Schließlich ließen sie davon ab.

Wir wurden in das Einundsiebzigste Team verlegt. Sie organisierten einen Gehirnwäschekurs. Ich sagte zu Zhang Shuaiqun (Teamdirektor) dass ich die Gehirnwäsche nicht besuche. Ich würde die so genannten „Studien” nicht mitmachen, selbst wenn sie mich an den Füßen dorthin schleppten. Schließlich gaben sie es auf, mich zur Teilnahme zu zwingen.

3. Zwangsarbeit

Im September 2004 endete das so genannte ”strikte Beobachten». Sui Jin und Yuan Lihua (die Teamleiterinnen), Gong Chaolian und andere Wächter sagten mir, dass ich arbeiten soll. Sie sagten, jeder im Arbeitslager muss etwas produzieren. Ich sagte: „Ich bin kein Schüler für Umerziehung durch Arbeit. Ich will das nicht machen.” Sie sagten: „Wenn Sie das nicht machen, werden wir Ihre Gefängnisstrafzeit verlängern.” Ich sagte ihnen, dass ich sie verklagen werde. Liu Dan und die vier Praktizierenden in unserer Zelle und in anderen Zellen, lehnten es auch ab, zu arbeiten.

Der Plan für November an der Tafel für die Prüfliste zur Anwesenheitskontrolle lag vor. Wir waren in diesem Formblatt nicht aufgeführt. Doch die Wächter beauftragten Insassinnen, uns die Formulare zu zeigen und wir müssten unterschreiben. Auf dem Formular wurde angekündigt, dass Abwesenheit bei der Arbeit die Haftzeit um 23 Tage verlängere. Ich dachte nach, was ich in dieses Formular eintragen sollte. Ich schrieb, dass ich sie verklagen und ihr Verhalten über die Medien aufdecken werde, ganz gleich, wie lange es dauern würde. Sie sollen die Verantwortung für ihr Verhalten übernehmen. Liu Dan schrieb, dass sie sie bedingungslos freilassen und sich nicht auf verbrecherische Weise verhalten sollen. Später wurden weitere 21 Tage und noch einmal 17 Tage meinem Strafsatz zugefügt und dann später zurückgesetzt. Doch einige jüngere Praktizierende mussten längere Strafzeiten ableisten.

Im März 2005 sagten Insassinnen, dass jedermann arbeiten müsse. Sie sagten, dass jene, welche sich weigern, gefoltert würden. Nach einigen Tagen wurden die Praktizierenden Li Mei und Wu Xiaoming in den Raum Nr. 4 verlegt, wo die Obrigkeiten versuchten, sie zum Arbeiten zu bewegen. Sie weigerten sich jedoch. So wurden sie gezwungen, acht Tage und Nächte lang zu stehen. Sie weigerten sich immer noch, zu arbeiten. Li Mei (über 50 Jahre alt) war sehr schwach. Sie hatte in ihrem Nacken einen Tumor und hatte Schmerzen. Schließlich gaben sie es auf, sie zum Arbeiten zu zwingen. Dieser Tumor vergrößerte sich immer mehr. Zuletzt wurde Li Mei mit Krebs im Endstadium diagnostiziert und sie wurde entlassen.Irgendwann im Mai wurden Liu Dan und ich getrennt. Liu Dan wurde in das Einundsiebzigste Team verlegt und in Einzelhaft genommen. Sie machten den Versuch, sie zum Arbeiten zu bewegen, doch sie weigerte sich. Deswegen folterten sie sie Tag und Nacht. Einige brutale Gefangene wurden beauftragt, Liu Dan zu foltern. Es wurde gemunkelt, dass Liu Dan fünf Monate lang in einer kleinen Einzelzelle eingesperrt war und extreme Schmerzen erlitt. Doch trotzdem weigerte sie sich, zu arbeiten.

Irgendwann im März 2006 zwangen sie Praktizierende im Einundsiebzigsten Team, als Sklaven zu arbeiten und zwangen sie, an Gehirnwäschesitzungen teilzunehmen. Sie klassifizierten Praktizierende. Manche der Praktizierenden wurden in das Zweiundsiebzigste Team („das Transformationsteam”) verlegt. Sie waren einverstanden, zu arbeiten, lehnten aber Einzelhaft ab. Später wurden die Methoden der Gehirnwäsche zunehmend unmenschlicher. Zu jener Zeit konnte man die Schreie der gepeinigten Praktizierenden hören. Liu Wei weigerte sich zu arbeiten und lehnte es ab, „transformiert” zu werden. Sechs Wächterinnen zogen ihr die Kleider aus, steckten ein zusammengerolltes Stück Tuch in ihre Vagina. Mehrere Stunden vergingen. Das Stoffstück konnte nicht herausgenommen werden, was bewirkte, dass der Urin aus ihrem Nabel heraus kam. Sie litt unter entsetzlichen Schmerzen. Jene Wächterinnen benutzten diese schreckliche Methode, um zwanzig Praktizierende zu Sklavenarbeit zu zwingen. Zur gleichen Zeit versuchten die Insassinnen, sie zum Schreiben der Drei Erklärungen zu zwingen.

Im September gab es nur noch sechs Praktizierende im Einundsiebzigsten Team. Als ich herauskam, blieben nur noch fünf Praktizierende in diesem Team. Im Oktober hörte ich, dass sie wieder versucht hatten, Liu Dan zum Arbeiten zu zwingen und sie „transformieren” zu lassen. Liu Dan schwebte in Lebensgefahr.

Fortsetzung folgt...


Anmerkung:
1. ”Reformierung oder Transformation» - Anwendung von Gehirnwäsche und Folter, um einen Praktizierenden zur Aufgabe von Falun Gong zu zwingen.

2. »Drei Erklärungen»: Praktizierende werden mittels Gehirnwäsche und Folter gezwungen, „Reueerklärungen”, „Garantieerklärungen” oder „Loslösungserklärungen” zu schreiben, als Beweis, dass sie ihren Glauben abgelegt haben. In der Erklärung wird der Praktizierende gezwungen, Reue für das Praktizieren von Falun Gong zu bekennen, zu versprechen, Falun Gong aufzugeben und sich niemals mehr anderen Praktizierenden zu zugesellen oder nach Peking zu gehen, um für Falun Gong zu appellieren.