Geschichten aus dem alten China: Loyalität, Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung

(Minghui.de) Guan Yu war ein Mann, der in der Zeit der drei Königreiche (ca. 3. Jahrhundert v.Chr.) lebte. Er war sehr loyal, fair und höflich. Als ein Jugendlicher war er mit Liu Bei und Zhang Fei befreundet, die alle drei bald zu Blutsbrüdern wurden. Seitdem behielt Guan Yu seine Loyalität zu Liu Bei und begleitete ihn in viele großen Schlachten. Guang Yu wurde der Titel eines Generals im Shu Königreich verliehen. Seine Persönlichkeit war in China stets bekannt.

Guan Yu las gern "Der Frühling und der Herbst" und folgte der Lehre der „Enthaltsamkeit in Klängen, Farben, Kleidung, Duft, Geschmack und Unterkunft”. Das bedeutet: man soll nicht zu gefühlvolle Musik hören, die Gedanken sollen nicht beim Sex und schöner Kleidung sein. Außerdem soll man nicht zu viel Wert auf das Aussehen und Make-up legen. Seltenes oder exotisches Essen soll man nicht genießen und nicht in einem übermäßig luxuriösen Haus leben.

Um die zwei Frauen von Liu Bei zu beschützen, wurde Guan Yu dazu gezwungen, sich Cao Cao, dem König von Wei, zu ergeben. Er erzählte Cao Cao, dass er Liu Bei etwas schuldig wäre und sie beide sich geschworen hätten, nie wieder von der Seite des anderen zu weichen. Dieser Eid dürfe nicht gebrochen werden, so dass er schließlich zu Liu Bei zurückkehren werde.

Cao Cao wollte, dass Guan Yu mit den zwei Frauen von Liu Bei zusammen leben sollte. Er tat dies, weil er davon ausging, dass Guan Yu seine moralischen Verpflichtungen gegenüber Liu Bei brechen würde. Stattdessen stand Guan Yu die ganze Nacht lang mit einer Kerze draußen und las "Frühling und Herbst", ohne müde zu werden.

Cao Cao belohnte Guan Yu, gab ihm den Titel eines Assistentengenerals und behandelte ihn großzügig. Er gab Guan Yu viel Gold, Silber, Juwelen und Silber. Guan Yu bewahrte die Geschenke alles gut auf und gab sie nicht aus. Dann schenkte Cao Cao Guan Yu ein Haus. Guan Yu teilte das Haus in zwei Teile. Liu Beis Frauen kümmerten sich um den Innenhof und pensionierte Wachbeamten bewachten diesen. Guan Yu selber lebte außerhalb des Hofes. Dreimal am Tag verbeugte er sich in Richtung Innenhof, um Liu Beis Frauen zu grüßen. Cao Cao schickte auch viele junge Frauen, die Guan Yu begleiten sollten. Doch Guan Yu schickte sie alle zu Liu Beis Frauen, um mit ihnen zu leben und ihnen zu helfen.

Cao Cao sah, dass Guan Yus grüne Armeejacke langsam alt und schäbig wurde und gab ihm deshalb sofort eine neue Jacke. Guan Yu trug die alte Jacke über seiner neuen Jacke. So war äußerlich die alte Jacke immer noch zu sehen. Cao Cao lachte und fragte, warum er so einfach sei. Guan Yu antwortete: „Ich bin nicht einfach. Diese alte Armeejacke wurde mir von Liu Bei gegeben. Wenn ich sie trage, fühle ich, dass ich bei ihm bin. Ich wage es nicht, die alte Jacke zu vergessen, weil Ihr mir eine neue gegeben habt. Also werde ich in der Öffentlichkeit immer noch die alte Jacke tragen.”

Cao Cao wusste, dass Guan Yu ein loyaler Mann war und respektierte ihn dafür. Als Guan Yu erfuhr, wo sich Liu Bei befand, hinterließ er Cao Cao eine Nachricht und machte sich auf den Weg, Liu Bei in die Schlacht zu folgen.

Die spätere Generation baute Tempel zur Erinnerung an Guan Yus Loyalität und Moral. Ein Gebäude hieß „Frühling- und Herbstpavillon” und wurde dort errichtet, wo Guan Yu das Buch "Frühling und Herbst" die ganze Nacht durch gelesen hatte. Es wurde auch „Pavillon der großen Tugend genannt”. Der Kaiser Zhu Yujun aus der Ming-Dynasty schrieb ein Gedicht für den „Frühling- und Herbstpavillon”: „Wer kann eine Kerze in den dunklen Stunden des Morgens halten? Überall in China werden Räucherstäbchen angezündet, um sich an den Namen zu erinnern.” Zhen Ruzhou, der lokale Beamte von Xuzhou der Qing-Dynasty, schrieb ein anderes Gedicht für den „Frühling- und Herbstpavillon”: „Eine Kerze mitten in der Nacht halten, um Verdächtige zu verjagen; ein Gebäude in zwei Höfe aufteilen. Obwohl er sich Cao Cao ergab, kehrte er immer noch zu Han [Liu Bei] zurück; sein großartiger Geist wacht bis heute in Yingchuan.”

Rubrik: Meinungsforum