Mein Weg zur Kultivierung

Erfahrungsbericht auf der Europäischen Fa-Konferenz in Warschau

(Minghui.de) Ich begann mit dem Lesen des Buches „Zhuan Falun” im September 2005. Allerdings kam ich schon früher mit Kultivierung in Berührung.

Ich hörte von Falun Gong zum ersten Mal im Jahre 1997. Zu jener Zeit wusste ich nicht, um was es dabei überhaupt ging. Mein Mann fing damals mit dem Praktizieren an; kurz zuvor war meine Ehe in Turbulenzen geraten.

Die Stimmung meines Mannes war zu jener Zeit extrem schlecht, um es milde auszudrücken. Ich wurde in einer sehr anspruchsvollen Arbeit gefordert, musste drei Kinder aufziehen und litt an schlechter Gesundheit. Als ein gewöhnlicher Mensch war meine Geduld ziemlich groß, aber sie hatte auch ihre Grenzen. Obwohl ich es mir nicht wünschte, sah ich nur noch die Lösung in einer Scheidung.

Als mein Mann erkannte, dass es mir mit der Scheidung ernst war, erzählte er mir eines Nachts unter Tränen alles über Falun Dafa, das er zu praktizieren begonnen hatte. Er sagte, dass er ein Kultivierender sein wollte und dass das Buch von vielen guten Dingen handele. Um den im Buch genannten Prinzipien zu folgen, sollte er es nicht zu einer Scheidung kommen lassen und stattdessen daran arbeiten, seinen Charakter zu verbessern. Er bat mich, ihm eine Chance von drei Jahren zu geben, um seinen Charakter zu kultivieren und ein besserer Mensch zu werden. Wie hätte ich eine Gelegenheit zur Rettung unserer Ehe ablehnen können? Wenn er soviel Zuversicht in eine Veränderung hatte und die Anstrengung dafür unternehmen wollte, musste Falun Dafa gut sein.

In den darauf folgenden Monaten und Jahren wusste ich immer noch nicht, was in dem Buch „Zhuan Falun” stand. Ich verspürte keinen Drang, das Buch aufzuschlagen, auch wenn mich mein Mann dazu ermunterte, es zu lesen. Allerdings unterstützte ich ihn ganz und gar auf seinem Weg der Kultivierung und begleitete ihn zu Konferenzen zum Erfahrungsaustausch. Nachdem ich einige Berichte gehört hatte, wie die Kultivierung den Charakter und das Wohlbefinden verbessere, war ich erstaunt. Einige der Berichte, die ich hörte, schreckten mich ab, wenn es darin um Begegnungen mit dem Bösen und mit Dämonen ging. Ich las viele Flyer über die Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden und konnte den Praktizierenden bei der Aufklärung der Menschen über die Hintergründe der Verfolgung helfen. Ich konnte besonders den Praktizierenden, deren Englisch nicht gut war, unterstützend zur Seite stehen.

Während einiger Aktivitäten für Dafa in Übersee wurde ich zweimal versehentlich für einen Spion gehalten und einmal in Houston, wo ein friedlicher Protest stattfand. Dort wurde ich über den Platz gejagt (weil ich nicht wie die anderen aufrichtige Gedanken aussendete). Die Person, die mich jagte, wollte mein Gesicht fotografieren und meinte, ich verstecke mein Gesicht vor dem Fotoapparat, dabei wollte ich mein Gesicht nur vor dem Regen schützen! Ich war durch dieses Erlebnis ziemlich aufgebracht und mein Vertrauen in meinen Mann und die Kultivierung erlitt einen Rückschlag. Ich hatte schlechte Gedanken über Falun Dafa und dachte, mein Mann und die Praktizierenden wären verrückt, so eine Praxis zu lernen. Das waren die Gedanken eines gewöhnlichen Menschen, aber glücklicherweise waren sie nur von vorübergehender Natur.

Die dreijährige Bewährungsprobe unserer Ehe verstrich, ohne jemals wieder erwähnt zu werden. Ich war immer noch ein gewöhnlicher Mensch, aber einer, der nicht mehr nach einem Luxusleben strebte - ich wollte einfach nur eine harmonische Umgebung. Der Versuch hat sich gelohnt. Das gewissenhafte Befolgen der Falun Dafa-Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht brachte Resultate und die positiven Veränderungen im Charakter meines Mannes wurden von unserer ganzen Familie und von unseren Bekannten bemerkt. Auch wenn ich noch ein gewöhnlicher Mensch war, erzählte ich denjenen, die fragten, warum sich mein Mann so stark verändert habe, dass es an Falun Dafa läge. Es waren die Lehren des Meisters, die unsere Ehe gerettet hätten.

Ich möchte euch noch davon erzählen, was ich 2001 in Göteborg gesehen habe. Vielleicht haben es einige von euch auch gesehen, wenn sie zu jener Zeit dort waren. Es war an dem Tag vor der Konferenz zum Erfahrungsaustausch. Zu dieser Zeit gab es eine Falun Dafa Kunstausstellung. Ich befand mich außerhalb des Gebäudes, als am Himmel ein wirklich riesiger, schöner und farbiger Kreis erschien. Während einige Praktizierende, die das sahen, Tränen in den Augen hatten, dachte ich mit den Gedanken eines gewöhnlichen Menschen nicht, dass es etwas Besonderes sei, sondern kam zu dem Schluss, dass es sich vielleicht um so etwas ähnliches wie einen Regenbogen handele, der erscheint, wenn nach dem Regen die Sonne heraustritt. Deshalb hatte es keine Bedeutung für mich. Rückblickend betrachtet war es wirklich, wirklich schön, so groß und farbig im äußeren Kreis, als wenn das Gebotsrad Schutz und Energie an jede Stelle in der Umgebung gesendet hätte. Der Meister gab mir die Gelegenheit, so einen schönen Falun zu sehen, obwohl ich immer noch ein gewöhnlicher Mensch war.

Warum habe ich dann schließlich im September 2003 damit angefangen, das „Zhuan Falun” zu lesen? Nun, wie konnte ich nicht dabei mitmachen, als mein Mann entschied, das wöchentliche Fa-Lernen in der Gruppe bei uns zu Hause zu veranstalten? Zu Beginn muss es für meine Mitpraktizierenden ziemlich schlimm gewesen sein. Ich unterbrach das Lernen ständig mit vielen Fragen, weil ich das, was wir lasen, nicht aufnehmen konnte. Ich las die englische Ausgabe des „Zhuan Falun”. Mit der Sprache habe ich wirklich keine Schwierigkeiten, aber ich konnte es damals einfach nicht verstehen. Ich dachte so wie ein gewöhnlicher Mensch und meinte, bereits genug Qualitäten zu haben: ich war zuverlässig, hilfsbereit und hatte ein gutes Herz. Was sollte ich also verbessern? Warum sollte ich mich kultivieren müssen? Ich las Online-Artikel, in denen von Erlebnissen mit Dämonen gesprochen wurde. „Wird mir so etwas passieren, wenn ich mich kultiviere? Ist die Falun Dafa Praxis wirklich rein?” Mir gingen so viele Fragen durch den Kopf, dass ich mich ganz verwirrt fühlte. Das Denken eines gewöhnlichen Menschen sagte mir, dass die Kultivierung doch nichts für mich sei.

Als ich jedoch an meinem Weg zur Kultivierung festhielt, fand ich Antworten auf viele meiner Fragen. Ich erinnere mich an einen Tag, als meine Zwillingstöchter bei unserem Fa-Lernen mit dabei waren und ich wieder Fragen stellte. Meine Tochter unterbrach mich. „Mama, warum Fragen stellen; lies weiter und du wirst die Antwort finden.” Sie hatte ganz recht! Das Buch „Zhuan Falun” enthält die Antworten. Der Meister sagt in dem Buch „Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab.” (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 1, „Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht”) Ich erkannte, dass ich meine Eigensinne ablegen musste. Es gibt bei der Kultivierung keine Grenzen und es hängt von mir ab, meinen Charakter zu verbessern, um die nächste Ebene zu erreichen.

Bevor ich die fünf Übungen lernte, spürte ich nach langen Geschäftsfahrten immer Taubheit in meinen Händen und Füßen. Ich wusste, dass ich andere und mich gefährdete, wenn ich weiter fuhr. Die Taubheit war sogar zu spüren, wenn ich mich zu Hause hinsetzte. Seit ich die Übungen praktiziere, ist das Problem allmählich verschwunden. Ich danke dem Meister noch einmal für seine Lehren.

Ich kultivierte mich immer noch nicht fleißig genug und entsprach nicht dem Wunsch des Meisters hinsichtlich der drei Dinge zur Errettung von Lebewesen. Ich sendete keine aufrichtigen Gedanken aus. Als ich in Genf bei der Menschenrechtsparade war und wir uns zur Mahnwache bei Kerzenlicht setzten, sah ich plötzlich, wie sich mir dieselbe Person näherte, die mich in Houston für einen Spion gehalten hatte. Mein Herz schlug sehr schnell; ich sah mich verzweifelt nach meinem Mann um, damit er mich beschützte, konnte ihn aber nicht in der Nähe sehen. Ich machte es falsch und täuschte das Aussenden der aufrichtigen Gedanken vor. Als es vorüber war, kam ein anderer Praktizierender zu mir und sagte, meine Lotus-Handgeste sei falsch. Ich fragte mich, wie ich eine so unaufrichtige Sache hatte machen können: das Aussenden der aufrichtigen Gedanken vorzutäuschen. Meine Kultivierungsebene musste völlig zusammengebrochen sein und mein Verhalten war schlimmer als das eines gewöhnlichen Menschen. Ich wusste, dass ich meinen Eigensinn irgendwie ablegen musste, aber ich konnte mich nicht dazu überwinden, aufrichtige Gedanken auszusenden. Es war, als ob mich irgendetwas blockierte.

Ich denke, nach dem Erhalt des Fa wurde ich sofort geprüft. In meiner Abteilung vertrete ich meinen Abteilungsleiter, wenn er unterwegs ist. Einmal hatten wir ein Problem, welches unser Geschäft hätte beeinträchtigen können. Als ich zu meinem Vorgesetzten ging, erhielt ich eine Strafpredigt, anstatt mit mir zu besprechen, wie wir die Situation so schnell wie möglich bereinigen könnten. Ich wusste, dass er einen Sündenbock suchte. Normalerweise hätte ich zurückargumentiert, da ich Schikanen ablehne. Ich gab jedoch meinen Eigensinn auf und wollte meinen Charakter verbessern, deshalb ließ ich meinen Vorgesetzten gewähren. Als ich die Gelegenheit hatte, ihn zu unterbrechen, sagte ich, wir könnten die Strafpredigt später fortsetzen, wenn es dann immer noch nötig sei. Zuvor sei es aber wichtiger, sich um das Problem zu kümmern. Ich weiß, dass ich den Test nicht gut bestanden habe, da ich meinen Eigensinn nicht vollständig ablegte. Ich war ziemlich aufgebracht, weil ich grundlos beschimpft worden war. Aber ich hielt meine Tränen zurück und zeigte sie nicht vor meinem technischen Team, das ich bei der Rettungsaktion leitete. Erst als wir nach einem sehr langen Tag alles repariert hatten, erzählte ich meinem Team, was geschehen war. Sie waren erstaunt darüber, dass ich das den ganzen Tag auf meinen Schultern getragen hatte, ohne es zu zeigen.

Bei einer anderen Gelegenheit, als mein Chef wieder unterwegs war, ereignete sich ein anderer Vorfall, bei dem einer meiner Mitarbeiter unabsichtlich einen schweren Fehler machte. Die obersten Vorgesetzten wollten den Namen des Verantwortlichen wissen und ihn „zusammenstauchen”. Ich wusste, welche Konsequenzen es haben würde, wenn ich den Namen sagen würde und befand mich in einer Art Zwickmühle. Im Ungang mit dieser Situation nutzte ich mein Fa-Verständnis. Nachdem ich erkannt hatte, dass der Fehler jedem der Mitarbeiter meiner technischen Belegschaft hätte unterlaufen können, antwortete ich, ich würde keinen einzelnen Namen nennen, da wir als Team zusammen arbeiten würden. Wir gewinnen als Team und wenn wir verlieren, dann auch als Team. In beiden Fällen war mein Vorgesetzter voll des Lobes für die Geduld und Integrität, die ich gezeigt hatte. Ich danke dem Meister für seine Lehre des Fa.

Ich bin glücklich, sagen zu können, dass ich vor kurzem dazu fähig war, das zu durchbrechen, was mich am Aussenden der aufrichtigen Gedanken gehindert hatte. Die zwei Auslöser waren:

1) Angespornt von der Möglichkeit, den Meister auf der Fa-Konferenz in Washington DC zu sehen, fragte ich mich selbst, wie ich das Privileg, den Meister sehen zu können, genießen könne, wenn ich noch nicht einmal das erfüllte, um was mich der Meister als seinen Schüler gebeten hat, nämlich die drei Dinge zu tun.
2) Die kommende Gala in London ist so wichtig; die schwarzen Hände wollen uns unbedingt trennen, damit wir keinen Erfolg haben. Wie kann ich dem Bösen nachgeben? Wir müssen bei allem, was wir machen, einen Körper bilden!

Ich habe lange gebraucht, um soweit zu kommen. Ich weiß, ich muss zukünftig schneller bei meiner Kultivierung und der Errettung von Lebewesen vorankommen. Als der Meister auf der Fa-Konferenz den Saal betrat, kamen mir einfach nur Tränen über Tränen. Ich habe keine Erklärung dafür, ich weiß nur, dass uns der Meister das Schönste und Wertvollste gegeben hat.

Danke, Meister, für Ihre kostbaren Lehren. Danke euch Mitpraktizierenden für eure Aufmerksamkeit.

Rubrik: Fa-Konferenzen