Die 70-jährige Huang Deqin erzählt von ihrer gesetzwidrigen Verhaftung und der Gehirnwäsche im Büro 610"

(Minghui.de) Die Agenten des „Büro 610" verhafteten im Juni 2007 die Falun Gong-Praktizierende Huang Deqin, eine leitende Ingenieurin in der Stadt Wuhan, und hielten sie eine Woche lang im Gehirnwäschezentrum fest. Im Folgenden befindet sich ihre Darstellung der Verfolgung.

Mein Name ist Huang Deqin. Ich bin eine 70-jährige leitende Ingenieurin.

Am Freitag, dem 22. Juni 2007, gegen 22:30 Uhr brach eine Gruppe Beamter von der Polizeiwache der Shanghai Straße in der Stadt Wuhan in mein Schlafzimmer ein. Zwei weibliche Beamte mit dem Namen Lai und Li hielten meine Arme fest und zwangen mich in ein Polizeiauto. Sie brachten mich in den zweiten Stock der Polizeiwache, wo sie mich verhörten und Fingerabdrücke von mir abnahmen.

Sie durchsuchten auch mein Haus und stellten alles auf den Kopf, nicht nur mein Zimmer, sondern auch das Zimmer von meinem Sohn und seiner Frau, das Wohnzimmer und das Schlafzimmer meiner Tochter Shi Haiyan. Sie durchsuchten auch die Computer meines Sohnes und meiner Tochter und konfiszierten die Bilder des Meisters Li, alle Falun Dafa Bücher, Kassetten mit den Lektionen des Meisters, Übungsvideos, VCDs, die ich benutzte, um die wahren Umstände der Verfolgung zu erklären, leere VCDs, Flugblätter, Kopien von „Minghui Weekly”, MP3 Player, Mobiltelefone, eine Taschenlampe, einen Wecker, eine Heftmaschine, Plastiktaschen, Kuverts, ein Adressbuch, Ausweiskarten und verschiedene andere Gegenstände.

Später am Abend, nach dem Verhör in der Polizeiwache, brachten mich die Polizisten in das Gehirnwäschezentrum des Dijiao „Büro 610" im Bezirk Jiangan. Der stellvertretende Leiter der Polizeiwache in der Shanghai Straße lenkte den Wagen und der Beamte Hu Shaobin saß auf dem Beifahrersitz. Links und rechts neben mir saß jeweils eine Beamtin. Ich fragte: „Wohin fahren wir?» Sie meinten, ich würde es erfahren, wenn wir dort seien. Es war 23:55 Uhr, als wir im „Büro 610" des Bezirks Jiangan in Dijiao ankamen. Ich zerstörte absichtlich mein Mobiltelefon, um Kontaktinformationen zu vernichten, als ich auf der Toilette war, damit die Polizisten die Telefonnummern meiner Mitpraktizierenden nicht erhalten konnten. Die Beamtin Li befahl mir, mein Mobiltelefon heraus zu geben und meinte, sie würde es später meiner Tochter zurückgeben. Das Telefon liegt heute immer noch auf der Polizeiwache.

Vier Agenten des „Büro 610" brachten mich in einen Raum im Erdgeschoss. Sie ließen mich gegen eine Wand stehen, markierten die Größe, machten Fotos von mir und notierten meinen Namen. Ich weigerte mich zu kooperieren und sie rissen mich am Haar und drehten meinen Kopf Richtung Kamera. Nachdem sie die Fotos gemacht hatten, schlugen sie mich und quetschten meine Hände. Sie beschimpften mich und drohten mir, mich mit Handschellen zu fesseln, wenn ich nicht mit ihnen kooperieren würde. Ich fragte: „Was ist das für ein Ort? Warum haben Sie mich hierher gebracht?”

Der Beamte Hu Shaobin sagte in einem boshaften Ton zu mir: „Dieser Ort ist speziell eingerichtet worden, um mit Falun Gong umzugehen! Du kontra-revolutionäre Extremistin!» Sie sperrten mich in einen Raum im zweiten Stock, welcher voll mit Video- und Audioanlagen eingerichtet war. Die Tür war verschlossen und dicke Vorhänge wurden vor die beiden Fenster gezogen. Zwei Männer und drei Frauen wechselten sich ab, um mich zu überwachen. Sie ließen nicht zu, dass ich mich bewegte, herumging oder meine Stehposition wechselte. Sie saßen neben einem Ventilator und ließen mich die ganze Nacht lang stehen. Davon schwollen meine Füße an.

Sie drohten mir immer wieder, indem sie sagten: „Wir bringen dich ins Gefängnis oder in ein Arbeitslager, wenn du weiterhin so standhaft bleibst.” Eine Beamtin namens Cha kam kurz vor der Morgendämmerung an. Sie ließ mich niedersetzen und sagte mir, dass ich mich im „Büro 610" des Bezirks Jiangan befände, und dass der Mann, der mich angeschrieen hatte, Hu Shaobin gewesen wäre, der Verantwortliche des „Büro 610". Während der Nacht kam Hu Shaobin alle 30 Minuten in den Raum, wo ich eingesperrt war, und schrie mich an, wenn er gesehen hatte, dass ich mich bewegte. Er sagte, er würde mich zurück zu meinem früheren Ort bringen. Er sagte: „Du bist eine Kriminelle! Du darfst dich nicht niedersetzen, wenn du hier bist. Wenn du durch das Praktizieren von Falun Gong gesund bist, warum solltest du dich dann hinsetzen müssen?”

Am folgenden Morgen beleidigte mich Hu Shaobin nochmals mit den Worten: „Bist du eine Falun Gong-Praktizierende? Du hast nicht das Benehmen einer Falun Gong-Praktizierenden. Du bist eine Person mit einer guten Ausbildung? So siehst du aber nicht aus. Du siehst aus wie ein Stück Abschaum! Du bist eine kontra-revolutionäre Extremistin! Wenn du nicht mit uns kooperierst, bringen wir dich ins Arbeitslager. Ihr behauptet: `Der Himmel vernichtet die Kommunistische Partei Chinas.` Wer ist der Himmel?»

Hu Shaobin brachte später eine 59-jährige Frau herein, die behauptete, einen Universitätsabschluss im Bereich Textilien zu haben. Tatsächlich war sie jedoch eine Kollaborateurin, die mit den Parteibeamten bei der „Umerziehung” von Falun Gong-Praktizierenden zusammenarbeitete. Sie versuchte mich einer Gehirnwäsche zu unterziehen und mich ein Buch lesen zu lassen, welches Falun Gong verleumdete. Ich weigerte mich standhaft. Ich sagte: „Ich werde niemals etwas lesen, dass Sie oder andere Kollaborateure geschrieben haben, um Falun Gong zu attackieren. Ich werde meinen Glauben bewahren.” Sie verdrehte Passagen aus dem Zhuan Falun und verleumdete den Meister. Sie wiederholte die Lügen der von der KPCh kontrollierten Medien und machte abfällige Bemerkungen über den Meister. Ich unterbrach sie sofort und sagte: „Sie lügen und Sie wissen das!” Ein Moment der Stille trat ein. Plötzlich wiegte sie ihren Kopf in ihre Hände. Ihre Augen waren geschlossen und sie sah Schmerz verzehrt aus. Ich wusste, sie wurde für das Attackieren von Falun Gong bestraft. Ich fragte: „Was ist passiert?” Sie gab vor, stark zu sein und sagte: „Nichts. Ich werde nicht mehr mit Ihnen sprechen.”

Am Nachmittag kamen zwei weitere Menschen. Sie standen vor mir und erzählten mir ständig falsche Geschichten über den Meister und Falun Gong. Sie befahlen mir, zu „lernen”, so könnte ich nach der „Umerziehung” nach Hause gehen. Sie gaben vor, sich um mich zu kümmern und als ob sie mir „ein Geheimnis” verraten würden, indem sie sagten: „Unsere Vorgesetzten wollen nicht, dass wir das weitersagen, aber wenn du nicht auf uns hörst, werden sie dich ins Arbeitslager schicken.” Sie hörten niemals auf, mich mit diesen lächerlichen Lügen, die von der staatlichen Xinhua Nachrichtenagentur gepantscht waren, zu bombardieren. Ich widerlegte diese folgendermaßen: „Ich bin nicht getäuscht. Unser Meister ist außergewöhnlich und barmherzig. Er ist gekommen, um Menschen zu erretten. Ich habe alle entsetzlichen politischen Bewegungen der Partei miterlebt. Ich war einmal Buddhistin und praktizierte sieben verschiedene Arten von Qigong. Bei der Suche nach der Wahrheit erduldete ich alle Arten von Beschwernissen und fand schließlich Falun Dafa. Ich weiß genau, was ich tue. Ihr seid diejenigen, die mit einer Lüge leben. Wohin wollt ihr mich , umerziehen'? Warum lässt mich die Partei nicht Falun Gong praktizieren? Die Worte der boshaften Partei zählen nicht und es ist mir unmöglich, an eurer Gehirnwäscheprozedur teilzunehmen. Ich habe kein Gesetz übertreten. Ich beseitige die Propaganda und es ist meine Verantwortung, den Leuten die wahren Hintergründe der Verfolgung zu erklären. Die Polizei verletzt das Gesetz, indem sie in Wohnung einbricht und Privateigentum durchwühlt.”

Gegen 17:00 Uhr brachten sie mich in einen muffigen Raum im Erdgeschoss, wo zwei Frauen einer anderen Agentur anwesend waren. Sie überwachten mich rund um die Uhr und befahlen mir, ihren Regeln zu folgen. Sie ließen mich keine Falun Gong Übungen machen oder auch nur die Handgeste ausführen, die zwischen den Übungen gemacht wird. Jedes Mal bevor ich die Toilette aufsuchte oder meine Zähne putzte, ging eine Frau voraus, um sicherzustellen, dass ich unterwegs keine anderen Praktizierenden treffe, die mich dorthin begleiten. Zu den Mahlzeiten brachte mir die eine Person das Essen und die andere sah mir beim Essen zu. Das Licht musste auch während der Nacht angeschaltet bleiben und sie behaupteten, so wäre eine Vorschrift des „Büro 610". In der Nacht durfte ich die Toilette nicht benutzen. Sie ließen die Tür offen, so dass sie jede meiner Bewegungen beobachten konnten.

Am Abend des 22. Juni 2007 verhörten mich Polizisten. Ich weigerte mich, Fragen über die Herkunft der Falun Gong Informationsbroschüren, den VCDs oder den Leuten, die diese hergestellt haben, zu beantworten. Sie wussten, dass ich keinen Computer zu Hause hatte. Ich sagte den Polizisten, dass es 50 Cent koste, eine VCD in einem Geschäft machen zu lassen und ich weigerte mich, einen Namen zu verraten.

Der Beamte Hu Shaobin kam einmal am 23. Juni und einmal am 24. Juni. Ich weigerte mich, jegliche seiner Fragen zu beantworten und sah ihn nicht einmal an. Die beiden Frauen redeten ständig auf mich ein und befahlen mir, dem Agenten des „Büro 610" zu folgen. Sie erlaubten mir nicht, mich auf das Bett zu setzen und ließen mich aufstehen, wenn sie sahen, dass ich meine Augen schloss, während ich aufrichtige Gedanken aussandte.

In der Nacht des 26. Juni trat plötzlich starkes Herzklopfen ein und mein unterer Rücken schmerzte so sehr, dass ich nicht einschlafen konnte, als ich endlich durfte, deshalb setzte ich mich im Bett auf. Eine Frau fragte mich: „Bist du okay?” Ich antwortete: „Sie lassen mich die ganze Zeit über keine Falun Gong-Übungen machen und nun habe ich einen Rückfall meiner alten Krankheiten.” Sie bekamen Panik und berichteten meine Situation an das Büro. Später in der Nacht brachten mich die Agenten des „Büro 610" in das Krankenhaus Nr. 161. Ich sah Hu Shaobin am Eingang des Krankenhauses warten. Die Beamten sagten dem Arzt: „Sie hat ein Herzproblem, weil wir sie die Falun Gong-Übungen nicht machen ließen.” Der Arzt ordnete ein EKG an und diagnostizierte Herzrhythmusstörungen. Er versuchte mir eine Infusion zu geben, doch ich verweigerte sie standhaft.

Der stellvertretende Leiter der Polizeiwache der Shanghai Straße und der Beamte Li kamen am 26. oder 27. Juni an und behaupteten, sie würden mich nach Hause bringen. Sie berichteten mir auch, dass meine Tochter heiraten würde und sie die Beamten gebeten habe, mich nach Hause zu lassen, um an der Hochzeit teilnehmen zu können. Sie sagten, dass nur noch zwei Leute in unserer Straße noch Falun Gong praktizieren würden, obwohl ich von viel mehr entschlossenen Praktizierende wusste. Sie sagten: „Du bist eine von den beiden, dennoch hast du einen guten Ruf in der Gemeinde.” Am Morgen des 28. Juni kamen sie wieder und befahlen mir, mich anzuziehen, um nach Hause zu gehen. Sie sagten, meine Tochter würde kommen, um mich abzuholen. Später am Morgen brachten sie mich in ein Büro der Polizeiwache. Meine Tochter versprach, dass ich die Stadt Wuhan nicht verlassen werde (um zu appellieren). Der Polizeichef sagte: „Wir sind noch nicht fertig mit Ihnen”, bevor er mich mit meiner Tochter nach Hause ließ.

Meine Kinder hatten versucht, mich zu retten, als ich vom 23.-27. Juni im „Büro 610" des Bezirks Jiangan festgehalten wurde. Meine Tochter plante ihre Hochzeit für den 18. Juli. Ihr Mann ist Amerikaner und ein Christ. Er schickte mir täglich Grüße (durch meine Tochter) per Email. Deshalb übte meine Tochter täglich Druck auf das „Büro 610" des Bezirks Jiangan aus und forderte meine Freilassung. Dies zeigt die Wichtigkeit der Stimmen von außen, die Druck auf die Polizei ausüben, um Falun Gong-Praktizierende freizulassen, denn dies führte schließlich am 28. Juni 2007 zu meiner Freilassung.