Einen Körper bilden

(Minghui.de) Ein Praktizierender informierte uns, dass er als Hauptkoordinator für die Organisation des CIPFG-Fackellaufs in München agieren würde. Zuerst überlegte ich hin und her, aber erleuchtete es schnell. Anstatt die Situation zu blockieren, kam ich zu dem neuen Verständnis, den Wunsch dieses Praktizierenden von ganzem Herzen zu unterstützen. Der Meister spricht oft darüber, gut zusammen zu arbeiten und zu koordinieren. Von meinem Verständnis aus ist dieser Punkt essentiell für jedes Projekt oder große Aktivität, an der viele Praktizierende beteiligt sind. In diesem Fall besteht die globale Koalition aus gewöhnlichen Menschen, von denen viele in herausragenden gesellschaftlichen Positionen sind. Als einzelner Dafa-Praktizierender ist es sehr gut, sich als individuelles Wesen einzubringen und es ist sogar sehr notwendig für Dafa-Praktizierende, bei vielen, wenn nicht sogar bei allen Arten der Vorbereitung für den Fackellauf, mitzuhelfen. Dies zu verstehen, war der entscheidende Punkt für den Erfolg unserer Veranstaltungen in Deutschland.

Immer wenn ich eine Aufgabe übernehme, suche ich nach Möglichkeiten, so viele Praktizierende wie möglich mit einzubeziehen. Nach meiner Erfahrung funktioniert das nur, indem man über sein Verständnis auf barmherzige Art kommuniziert. Einige Praktizierende dachten, diese Veranstaltung sei für München zu groß. Ich bemerkte Angst vor Mißerfolg. Ich teilte ihnen sofort mein Verständnis mit, was half, die Situation zu entspannen.

Gemeinsam das Fa lernen

Jede Woche kamen wir bei einem Praktizierenden zum gemeinsamen Fa-Lernen zusammen. Wir entschieden uns alle dafür, dass der Donnerstag der wichtigste Tag für uns sei. Ich finde, dass das gemeinsame Fa-Lernen ein sehr heiliges Ereignis ist. Es ist etwas, das wir immer schätzen sollten. Dies wurde aber ein Problem, weil der Raum, in dem wir lernten, wirklich unordentlich war. Die Wohnung des Praktizierenden liegt an einer Hauptstraße und es war wegen des Verkehrslärms schwierig, das Fenster zum Lüften zu öffnen.
Außerdem war der Kultivierungszustand des Praktizierenden nicht optimal. Diese ganzen Faktoren hatten eine große Auswirkung auf die Umgebung. Darüber war ich wirklich besorgt, weil das Fa-Lernen in der heiligen Umgebung der Gruppe die Grundvoraussetzung für die Erfüllung unseres alten Gelübdes ist. Es bildet die fundamentale Basis für uns und unser Umfeld. Deshalb ist der einzige Weg, auf dem wir gemeinsam vorankommen können, das gemeinsame Fa-Lernen mit größtem Respekt zu behandeln. Ich schlug vor, den Ort zu wechseln. Die Bedingungen an dem neuen Ort waren viel besser. Nach dem Austausch über dieses Thema gab es zweierlei Gedanken. Der erste war, daß es egal sei, wo man das Fa lernt, und gemeinsames Lernen das einzige sei, was zählt. Der andere war: Wenn es bessere Bedingungen für das Fa-Lernen gibt, solle man sie nutzen. Es gibt keinen Grund, sich eine schwere Umgebung auszusuchen, wenn bessere Bedingungen vorhanden sind. Nach sorgfaltiger Überlegung entschieden wir uns für die bessere Möglichkeit.

Von meinem Verständnis her war das der entscheidende Punkt für unser Umfeld zum Lernen. Wir sind jetzt sehr sorgfältig und lernen das Fa sehr konzentriert von 19:00-20:53 Uhr, bis wir die aufrichtigen Gedanken aussenden, um alle bösen Faktoren für die Dafa-Aktivitäten auszulöschen. Das gemeinsame Fa-Lernen ist für mich der erste Schritt, um das Fa als Gruppe zu bestätigen. Der Meister schreibt „An die Fa-Konferenz in Australien”, Li Hongzhi, 18.11. 2006: „In den Gebieten, wo die Errettung der Lebewesen und die Fa-Bestätigung gut gemacht wurden und es große Veränderungen gibt, hat das bestimmt damit zu tun, dass die Dafa-Jünger dort das Fa gut gelernt haben.”

Normalerweise haben wir den ganzen Abend lang Übersetzungen laufen, aber nicht simultan. Das ist auch eine sehr gute Geduldsprüfung. Sich in solch einer Umgebung auszutauschen ist wirklich heilig. Die Umgebung ist einfach friedlicher. Dazu wird auch ein Praktizierender benötigt, der moderiert und die Umgebung beobachtet und alles kontrolliert. Es erfordert die ganze Zeit große Aufmerksamkeit und hohes Verantwortungsbewusstsein.

Die Organisation der CIPFG-Veranstaltung

Obwohl viele Praktizierende das Ereignis unterstützten, nahmen nur wenige umfangreich daran teil. Das warf viele Probleme für uns auf. Die Zeit wurde knapp und Berlin stand vor der Tür. Ich bin Mitglied des europäischen Dafa-Chors und lernte das Fackellauf-Lied für diesen Anlass. Außerdem wollte ich aus erster Hand Erfahrungen sammeln, da München eine Woche später anstand. Als ich in Berlin ankam, stellte ich fest, daß die Berliner Praktizierenden keinerlei Ton-Anlage für den Lauf organisiert hatten. Nachdem ich nachgefragt hatte, organisierten einige Praktizierende etwas Technik, was eine Vorprobe für uns darstellte.

Es war eine sehr prüfungsreiche Angelegenheit. Mit der Zeit, die wir zur Verfügung hatten, und unter dem Umstand, dass Mikrophone, Mischpult und Lautsprecher installiert werden mussten, konnten wir nicht unter realen Bedingungen proben. Wir schafften es, eine funktionierende Ton-Anlage zu installieren, aber nur mit niedriger Klang-Qualität. Das erschreckte mich wirklich, weil unsere Bemühungen in München auch in diese Richtung abzielten. Obwohl die Praktizierenden gute Herzen hatten, musste ich einsehen, daß unsere Professionalität sehr mangelhaft war. Das verstörte mich sehr, da der CIPFG-Fackellauf ein Ereignis von Weltbedeutung ist. So ein Großereignis braucht Qualität und Organisation auf höchstem Niveau. Es ist auch für die Medien, VIPs und übrige Öffentlichkeit wichtig, dass ein hohes professionelles Niveau wahrgenommen werden kann. Deshalb begann ich tief und angestrengt über München nachzudenken.

Ich gelobte mir selbst, dass wir für unsere Münchner Veranstaltung beste qualitative Voraussetzungen schaffen würden. Deshalb baten wir einen professionellen Ton-Ingenieur, seine Ausrüstung für die Bühne bereitzustellen. Ich wollte die Klang-Qualität auf eine höhere Stufe anheben.

Komischerweise hielten sich acht Frauen in meiner Wohnung auf, und andere ortsansässige Praktizierende kamen auch vorbei. Die Zeit gemeinsam zu nutzen, war anfangs schwierig. Alles hing an mir. Ich konnte auch sehen, dass einige Praktizierende nicht sehr produktiv waren. Deshalb bat ich andere Praktizierende um Hilfe, einige der Aufgaben zu koordinieren. Dies ermöglichte uns hier, uns mehr auf das Organisieren der Veranstaltung zu konzentrieren, und darauf, Medien einzuladen, uns zu unterstützen. Manchmal hörte das Telefon gar nicht mehr auf zu klingeln, und mein Handy klingelte gleichzeitig. Ich gab einer Praktizierenden ein Telefon und bat sie, die Anrufe für mich entgegenzunehmen. Daneben halfen die anderen auf anderen wichtigen Gebieten. Essen kochen und Aufräumen war auch ein entscheidender Punkt bei so vielen Leuten. Jeder half, wo er konnte, und ich denke, die meisten konnten sehen, dass ich die ganze Zeit sehr beschäftigt war.

Manchmal war ich mit einigen Dingen beschäftigt, und die anderen machten Übungen oder lernten tagsüber das Fa. Das war eine echte Prüfung meiner Toleranz, denn gewöhnliche Menschen arbeiten von 09:00 bis um 17:00 Uhr. Wenn man es deshalb verpasst, in dieser Zeit Leute zu kontaktieren, dann verpasst man überhaupt die Chance. Ich blieb ruhig und betrachtete alle Praktizierenden mit großer Barmherzigkeit. Ich wusste, dass das kleinste Zeichen von Frustration die alten Mächte die Oberhand gewinnen lassen könnte. Das behielt ich während der ganzen Ereignisse als Leitfaden im Herzen. Es gab einen Moment, in dem ich an zwei Teamspeaks gleichzeitig teilnahm, Anrufe entgegennahm, bei beiden Teamspeaks Fragen beantworten musste und obendrein noch von einem Mitpraktizierenden Kritik bekam, dass ich mich in dem Teamspeak zu passiv verhalten hatte. Dabei behielt ich immer noch im Sinn, wie ich mehr Praktizierende mit einbeziehen könnte und wir untereinander bestmöglich koordinieren könnten.

Im Kapitel 8 der zweiten Übersetzung des Zhuan Falun, „Der Himmelskreis”, schreibt der Meister: „Der Himmelskreis, von dem normalerweise die Rede ist, bezieht sich auf die Verbindung der Ren- und Du- Meridiane, dieser Himmelskreis ist ein oberflächlicher Himmelskreis und bedeutet nichts, er gehört nur zu den Dingen der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung und heißt kleiner Himmelskreis.”

Wenn wir die Anschauungen gewöhnlicher Menschen bei der Koordination unserer Projekte verwenden, dann werden wir nur diesen Himmelskreis der niedrigen Ebene benutzen. Wenn wir gemeinsam als Team zusammenarbeiten und Großes erreichen wollen, dann müssen wir den großen Himmelskreis kultivieren. Das passiert, wenn wir als ein Körper zusammen arbeiten und koordinieren. Es ist auch so wie die gleichzeitige Öffnung aller Meridiane, die der Meister weiter im Zhuan Falun beschreibt: „Unser Falun Dafa umgeht bei der Kultivierung die Form, bei der ein Meridian hundert Meridiane mit sich zieht; schon zu Anfang wird gefordert, daß hundert Meridiane gleichzeitig geöffnet werden und gleichzeitig kreisen. Wir praktizieren sofort auf sehr hohen Ebenen und umgehen bei der Kultivierung die niedrigen Dinge.”(Kapitel 8, 2. Übersetzung, „Der Himmelskreis”)
Mein Verständnis davon ist, dass mein Mitgefühl und meine Barmherzigkeit mit ausgestrahlt werden, wenn ich mit dem Fa verschmolzen bin. Dadurch werde ich nichts blockieren und jeder wird dieses wundervolle Gefühl wahrnehmen. Dann werden die Meridiane, in diesem Fall die anderen Praktizierenden, miteinander arbeiten. Die Zusammenarbeit wird dem natürlichen Lauf folgen. Auftauchende Konflikte können schnell gelöst werden und jeder von uns kann sich besser auf die Errettung der Lebewesen konzentrieren.

Der Tag des Fackel-Laufs

Ich ging vor der Veranstaltung um 03:30 Uhr ins Bett. Viele Dinge bedurften der Organisation und nun war die Zeit sehr begrenzt. Am Tag der Veranstaltung waren unsere Verantwortungsbereiche aufgeteilt: Ich blieb auf dem Marienplatz, während der andere Koordinator zur Kundgebung und zum Lauf durch die Stadt ging. Ein Praktizierender, der bei der Kundgebung für den Ton verantwortlich war, traf am frühen Morgen ein. Der europäische Chor traf auch am frühen Morgen ein, und ich wollte sicherstellen, dass die Bedingungen gut seien. Wir hatten etwas Großes mit dem Chor geplant, nämlich ihn mit dem Einlauf der Fackel am Marienplatz zu verbinden; deswegen war hier die Koordination extrem wichtig.

Was die meisten nicht wissen: wir hatten einen größeren Vorfall beim Aufbau der Bühne. Zwei Bestandteile der Mechanik gingen zu Bruch. Das verlängerte den Aufbau um zwei Stunden, was bedeutete, dass dadurch zwei Stunden für Proben und Sound-Checks verloren gingen. Wegen des Koordinationsaufwands telefonierten wir mehrmals während der Parade mit unseren Handys. Wir konnten das Herannahen kontrollieren und uns über sämtliche Probleme auf dem Laufenden halten. Das war unverzichtbar, um den Fackellauf zu verlangsamen. Anderenfalls wären alle zu früh angekommen und die Bühne und der Ton wären nicht rechtzeitig fertig gewesen.

Es lief darauf hinaus, dass die Fackel genau im perfekten Moment ankam, als sich eine große Menschenmenge, hauptsächlich aus Nichtpraktizierenden, versammelt hatte. Wir hatten einige internationale Flaggen organisiert, um das globale Ereignis darzustellen und einen Weg für die Fackel gebahnt. Im Hintergrund sang der Chor. Dieser Augenblick war so besonders. Presseleute waren auch anwesend und jeder konnte spüren, dass ein heiliges Ereignis stattfand.

Wir hatten im Vorfeld die Notwendigkeit dieser symbolischen Fackel erklärt. Wie verbanden sie mit einem internationalen Ereignis und brachten diese Botschaft den anwesenden Menschen näher. Dies ebnete den Weg für ein sehr erfolgreiches Open-Air-Konzert.

Meiner Ansicht nach war diese Veranstaltung ein großartiger Erfolg. Wir hatten viele Nichtpraktizierende als Läufer dabei und sehr viel Publikum stand vor der Bühne während des Konzerts. Es war die bisher beste Medienpräsenz für eine Veranstaltung, organisiert von Münchner Praktizierenden. Trotzdem müssen wir nach noch Höherem streben und auf dem Erreichten aufbauen.

Danke Meister, danke Euch allen!