Grundlegende Eigensinne auslöschen: Mit der Fa-Berichtigung Schritt halten

Vorgetragen auf der Konferenz zum Erfahrungsaustausch in der Mitte der USA 2007

(Minghui.de) Grüße an den verehrten Meister! Grüße an die Mitpraktizierenden!

Viele Artikel auf der Minghui-Webseite behandeln grundlegende Eigensinne. Ich habe mich oft gefragt, ob ich auch welche habe und wenn ja, welche?

Seit dem Tag im März 1997, an dem ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen habe, wusste ich, dass ich das Verlangen nach Anerkennung und Allbekanntheit, persönlichem Gewinn und Gefühlen loslassen musste. Durch mein Fa-Lernen und die Kultivierung erhöhte ich schrittweise die Ebene meiner Xinxing, doch mein Verständnis vom Fa blieb oberflächlich. Vor dem Beginn meiner Kultivierung wetteiferte ich mit Kollegen in Projekten und kämpfte für Eigennutz und Ansehen. Es war eine sehr unerfreuliche Erfahrung. Nachdem ich ein Praktizierender geworden war, lachte ich mich selbst wegen eines solch dummen Verhaltens aus. Im Großen und Ganzen konnte ich Eigennutz ignorieren. Ich war auch bereit, einigen „angeeigneten Gewinn" aufzugeben und achtete nicht mehr auf viele schlechte Einflüsse in der Gesellschaft wie Pornografie, Glücksspiel und viele andere Formen der Unterhaltung. Ich dachte, dass ich in Bezug auf Anerkennung, persönlichen Gewinn und Gefühle wenig Probleme hätte.

Doch der Meister sagte: „Unterschiedliche Ebenen haben unterschiedliches Fa" (Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 1, Überschrift 2)

Im Verlauf meiner Kultivierung traf ich auf viele Xinxing-Prüfungen. Besonders in der Zeit der Fa-Berichtigung und im Verlauf des Tuns der „Drei Dinge". Langsam tauchten verschiedene Eigensinne nacheinander auf. Sie können einfach nicht verdeckt oder versteckt bleiben.

Von 2004 bis 2006 schickte mich meine Firma nach Thailand. Weil meine Familie in den USA blieb, verbrachte ich viel Zeit mit Praktizierenden in Thailand, besonders mit chinesischen Praktizierenden, die der Verfolgung in China entkommen waren und als Flüchtlinge unter dem Schutz der Vereinten Nationen waren. Wegen meines „besonderen" Status (US-Staatsbürgerschaft, höherer akademischer Grad, Englisch sprechend) mochten es viele Praktizierende gerne, mit mir das Fa zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Einige baten mich auch um Hilfe bei ihren persönlichen Problemen. Immer öfter bekam ich Lob zu hören, was mich anfangs nicht bewegte. Ich dachte, da mir der Meister diese Eigenschaften und Fähigkeiten gegeben hatte, sollte ich sie gut in ihrem vollen Ausmaß nutzen.

Doch die negativen Kommentare gefielen mir nicht. Wenn jemand bei der Übungsgruppe meine Bewegungen korrigieren wollte, war es mir gleich peinlich, auch wenn ich nichts sagte. Einmal hatten bestimmte Praktizierende einen Konflikt. Als ich eingriff, sagte ich zu allen, dass wir alles mit dem Fa beurteilen sollten. In Wirklichkeit beurteilte ich jedoch die richtigen oder falschen Handlungen der Einzelnen nach meiner eigenen Vorliebe. Einige Praktizierende ärgerten sich über mich und beschuldigten mich, „in einem kleinen Kreis zu arbeiten" und „herrisch" zu sein. Obwohl ich nicht offen darüber streiten wollte, war ich über diese Kommentare überhaupt nicht glücklich. An der Oberfläche „tolerierte" ich sie, doch in Wirklichkeit war das überhaupt nicht der Fall.

Im März 2006 erfuhren wir den Termin der kommenden Fa-Konferenz in New York. Weder der Hauptkoordinator in Thailand noch andere Praktizierende planten eine Teilnahme. Ich wollte auch nicht gehen, da ich im Mai zum Studienabschluss meines Sohnes in die USA fahren wollte und meine Arbeit in Thailand im Juni endete. Ich wusste allerdings auch, dass zu der Zeit in Thailand Verschiedenes vorgefallen war und jemand an dieser Fa-Konferenz teilnehmen und dem Meister davon berichten sollte.

Ich sah, dass unser Koordinator relativ alt war und außerdem auch kein Englisch sprach. Daher würde es für ihn sehr schwierig sein, alleine in die USA zu reisen. So bot ich ihm an, ihn auf der ganzen Fahrt zu begleiten, wenn er fahren wollte. Er war sehr froh. Schnell buchten wir die Hin- und Rückfahrt Bangkok - New York. Ich hielt keine Rücksprache mit meiner Frau und plante auch nicht, meine Familie in Michigan aufzusuchen. Ich sagte sogar noch zu anderen, dass der Herrscher Da Yu im alten China in 13 Jahren dreimal an seinem Haus vorbei gekommen wäre, als er die große Flut bekämpfte, jedoch nicht einmal hinein gegangen wäre. Da ich sowieso in drei Monaten in die USA zurückkehren würde, dachte ich, dass dies keine große Sache sei. Als ich diese Entscheidung traf, kam mir nicht in den Sinn, dass meine Familie irgendwelche Probleme damit haben könnte. Als ich meiner Frau meine Entscheidung mitteilte, war sie sehr verärgert. Ich sagte zu ihr: „Da Yu kam dreimal an seinem Haus vorbei, ich werde nur einmal daran vorbeigehen." Sie erwiderte: „Komm mir nicht mit dieser großen Geschichte! Da Yu hatte auch nicht 100 Prozent recht!" Ich war wegen ihrer „Überreaktion" geschockt und dachte, dass sie aus so einer „winzigen Angelegenheit" eine so große Sache machte. Ich dachte: „Du bist eine Praktizierende und machst Arbeit zur Bestätigung des Fa. Warum kannst du so eine kleine Sache nicht einfach ertragen?" Ich wurde wegen ihr sehr aufgebracht und vergaß vollständig, mich selbst zu kultivieren und nach innen zu schauen.

Gleichzeitig war auch noch die Frau des Koordinators gegen seine Pläne, die Fa-Konferenz zu besuchen. Sie sagte, dass in dieser Woche ein wichtiger Gast kommen würde, der große geschäftliche Angelegenheiten besprechen wolle. Und um die Dinge noch merhr zu erschweren, fing der Koordinator an, an schwerem Krankheitskarma zu leiden, was die Reise noch unwahrscheinlicher werden ließ. So würde also keiner von uns gehen. Ich war enttäuscht und dachte: „Ich bot ihm an, ihn zu begleiten. Warum sollte ich fahren, wenn er nun nicht fährt?" Doch viele Mitpraktizierende waren der festen Meinung, dass jemand aus Thailand an dieser Fa-Konferenz teilnehmen sollte. Jeden Tag fügten sie beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken den Gedanken hinzu, dass die bösartige Störung überwunden wird und jemand aus Thailand nach New York fahren kann.

Bei einem Treffen zum Fa-Lernen und Erfahrungsaustausch wies mich eine Praktizierende auf meine Xinxing in dieser Angelegenheit hin. Sie sagte, dass ich mich nicht um die Meinung meiner Familienangehörigen gekümmert hätte, das sei egoistisch. Sie zitierte folgende Worte des Meisters:

„Tatsächlich wisst ihr nicht, dass sich dieser Egoismus bis hin zu sehr hohen Ebenen durchzieht. Die früheren Kultivierenden sagten: „Ich mache jetzt etwas", „Ich will etwas machen", „Ich will etwas bekommen", „Ich bin dabei, mich zu kultivieren", „Ich will Buddha werden", „Ich will etwas erreichen", in Wirklichkeit hat all dies den Bereich des Egoismus nicht verlassen. Aber das, wozu ich euch auffordere, zu erreichen, ist die wirklich reine, selbstlose Vollendung des wahren orthodoxen Fa und der orthodoxen Erleuchtung, erst dann ist es zu erreichen, auf ewig unvergänglich zu sein. Deshalb sage ich euch: Bei allem sollt ihr zuerst an die anderen denken." (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz", 04.-05.September 1998 in Genf, Schweiz)

Obwohl meine Absicht gut war und ich keinen persönlichen Gewinn erlangen wollte und sogar ein persönliches Opfer für diese Fahrt brachte, war ich egoistisch, wenn ich es mit den Anforderungen des Meisters verglich. Ich dachte überhaupt nicht über die Gefühle meiner Frau nach. Diese Praktizierende sagte: „Am Hause vorbei zu kommen und nicht hinein zu gehen, bedeutet nicht, dass man eine gute Xinxing und eine hohe Verständnisebene für das Fa hat. Es ist genau das Gegenteil der Fall: hier zeigt sich dein Versäumnis bei der Kultivierung."

Ich erkannte, dass ich immer noch an dieser Fa-Konferenz teilnehmen sollte, auch wenn nur ich alleine teilnahm. Ich buchte schnell einen neuen Flug und plante, zwei Tage nach der Fa-Konferenz zu Hause zu verbringen. Sofort danach geschahen einige interessante Veränderungen. Der Gesundheitszustand des Koordinators besserte sich rasch, der wichtige Gast änderte seinen Zeitplan und die Tochter des Koordinators konnte sich eine Woche von der Arbeit frei nehmen und ihren Vater nach New York begleiten. Sie kauften die Tickets in der letzten Minute und schafften es ganz knapp, rechtzeitig zur Konferenz in New York zu erscheinen. Obwohl ich ihn nicht wie geplant begleitete, nahm der Koordinator mit seiner Tochter an der Fa-Konferenz teil und berichtete dem Meister über die Lage in Thailand. Ich hatte das tiefe Gefühl, dass der Meister uns die besten Resultate gibt, so lange wir uns alle nach dem Fa richten.

Auf Grund dieser Erfahrung fing ich an, meine tief im Herzen verwurzelten grundlegenden Eigensinne zu überprüfen. Während meiner gesamten Kultivierung hatte ich nie irgendeine Erfahrung von Karma-Beseitigung gehabt. Ich schaue auch jung aus und war ziemlich stolz auf mich. Jedes Mal, wenn jemand darüber sprach, wie jung ich aussehen würde, dachte ich an meine eigenen Kultivierungsleistungen und überlegte, ob ich vielleicht nie mehr wieder Krankheitskarma haben würde. Als ich so dachte, hatte ich einen ziemlichen Eigensinn auf meine „Leistungen".

In der Zeit in Thailand schafften wir wirklich Dinge, die wir machen sollten, wenn ich mit Mitpraktizierenden zusammen den chinesischen Touristen die Fakten über die Verfolgung klar machte, wenn wir vor der chinesischen Botschaft aufrichtige Gedanken aussendeten, wenn wir den KPCh-Spionen gegenüberstanden und mit den thailändischen Polizisten, deren Denken von der KPCh vergiftet war, uns befassten. Doch ich nahm alles auf falsche Weise an. Wenn mich Praktizierende lobten, war ich froh, doch ich tat so, als ob es nichts wäre. Als jedoch immer mehr freundliche Worte kamen, wurde ich selbstgefällig. Wenn ich Kritik ausgesetzt war, besonders solcher Kritik, die ich als falsch einstufte, fand ich es in meinem Herzen schwer zu ertragen, obwohl ich lernte, nicht zu argumentieren. In alten Zeiten sagten die Menschen: „Freue dich, wenn dir deine Fehler gesagt werden." Ich bin ein Kultivierender, ein Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung, doch ich konnte nicht nach diesem alten moralischen Prinzip handeln. Mein Ego war zu groß.

Vielleicht hörte ich zu viele nette Worte in Thailand. Als ich in die USA zurückkehrte, gab es sofort ein paar Dämpfer. Ich wurde aus der Arbeit entlassen und konnte keine geeignete Arbeit finden. Es dauerte einen Monat, bis ich eine neue Arbeit fand, die jedoch schlechter bezahlt war. Im Februar 2007 nahm ich ein Vorruhestandsangebot an und verließ die Firma.

Als ich in Rente ging, fühlte ich mich erleichtert. Ich dachte, dass es gut sei, endlich meine ganze Zeit der Fa-Bestätigung widmen zu können. Doch es dauerte nicht lange, bis ich erkannte, dass dies Wunschdenken war. Meine Frau hielt es für keine gute Idee. Sie war der Meinung, dass ich zu jung war, um in Rente zu gehen und ermutigte mich, eine neue Arbeit zu suchen. Einerseits konnte ich die finanzielle Situation der Familie verbessern und andererseits konnte ich mehr Arbeit zur Bestätigung des Fa machen. Ich wusste, dass ich die Harmonie in der Familie aufrecht erhalten sollte und nicht einen Eigensinn auf meine eigenen Wünsche hegen sollte. Ich stimmte also zu, nach einer neuen Arbeit Ausschau zu halten, war jedoch im Herzen unwillig. Daher war die Suche nach einer Arbeit nicht sehr erfolgreich. Gleichzeitig wurde ich in meiner Kultivierung nachlässig. Wenn ich sorgfältig nach innen schaute, sah ich, dass dies wegen meines Egos war. Wenn ich eine Entscheidung traf, kümmerte ich mich nicht um die Gefühle anderer. Ich bin oft zielstrebig. Daher stoße ich oft auf großen Widerstand.

Anfang Juli fand ich eine neue Arbeit, nachdem mich ein Mitpraktizierender einem Geschäftsmann vorgestellt hatte. Meine Arbeit bestand darin, einer ausländischen Firma dabei zu helfen, eine Beteiligung in den USA aufzubauen. Die Arbeit erforderte Wechselbeziehungen zu vielen Menschen und so konnte ich ihnen über Dafa erzählen. Doch die neue Arbeit brachte auch Probleme und Herausforderungen. Aus bestimmten Gründen reichte ich zweieinhalb Monate später meine Kündigung ein. Nun bin ich zurück auf dem Arbeitsmarkt und suche nach einer neuen Arbeit. Ich habe erkannt, dass der Meister unseren Kultivierungsweg einrichtet. Alles was geschieht, ist gut für unsere Kultivierung, für die Vollendung und für die Errettung von Lebewesen. So lange wir immer Dafa an die erste Stelle setzen und wissen, dass unser Tun auf dem Fa basiert, sind alle unsere Schwierigkeiten in der Gesellschaft und zu Hause gut für unsere Kultivierung.

Obwohl ich meine grundlegenden Eigensinne gefunden habe, kann ich sie noch nicht vollständig beseitigen. Meine menschliche Geisteshaltung taucht noch bei Konflikten auf und ich fühle immer noch Schmerz. Doch ich kann mich auch schnell der Worte des Meisters entsinnen, so dass ich ihn überwinden und rasch weiter machen kann. Ich habe keine Illusionen. So lange ich mich noch kultiviere, werden die Prüfungen und Schwierigkeiten nicht enden. Ich möchte über meine zukünftige Kultivierung nicht zu viel nachsinnen. Ich möchte nur jeden Schritt richtig machen.