Ich entdeckte, dass ich eine Abneigung hatte, mich zu verändern

(Minghui.de) Heute morgen meditierte ich mit einer Mitpraktizierenden und da sie direkt vor mir saß, bemerkte ich, dass ihr Kopf ab und zu nickte. Sie ließ auch ihren Körper und ihre Arme lange Zeit herabsinken, bevor sie ihre Position korrigierte. Ich hustete etwas, um sie daran zu erinnern und sie verbesserte dann ihre Körperhaltung für eine Weile, aber bald danach sank sie wieder herab. Dann sendete ich aufrichtige Gedanken aus, um den Schläfrigkeitsdämon zu eliminieren, das alarmierte sie dann flüchtig, aber nicht sehr lange.

Ich bemerkte die gleiche Sache, als wir in der Vergangenheit zusammen waren. Zu der Zeit wurde ich oft gereizt, weil ich glaubte, dass ich sie immer wieder daran erinnern musste: „Deine Hände sind heruntergefallen!» Ich betonte auch wiederholte Male, dass es gefährlich sei, wenn man seine Körperhaltung während des Aussendens der aufrichtigen Gedanken entspannt. Jedoch hatte es sehr wenig Wirkung. Jedes Mal, wenn ich mit ihr praktizierte, fühlte ich mich unwohl und musste meine Augen öffnen, um zu sehen, ob sie die richtige Position beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken aufrecht hielt. Nachdem ich kurz nachschaute und bemerkte, dass ihre Körperhaltung etwas besser war, fühlte ich mich wohler. Ich glaubte mehr und mehr, dass ich „große Verantwortung» für sie tragen müsste, also übertrieb ich meine eigene Wichtigkeit und bestätigte mich selbst. Das Herz einer Person kann nur durch das Fa geändert werden, nicht aber durch Zwang.

Ich war immer schnell dabei, meine Mitpraktizierende zu kritisieren. Ich dachte, ich würde ihr einfach nur bei ihrer Kultivierung helfen. Ich wies sie immer darauf hin, wenn sie vom Fa abwich. Sie akzeptierte unterwürfig meine Meinung und sagte mir oftmals, dass ich ihr sehr geholfen hätte, obwohl ihre Augen Schüchternheit und versteckte Bitterkeit aufzeigten. Später fand ich heraus, dass sie niemals irgendeines der Probleme löste, auf die ich sie hingewiesen hatte.

Als wir heute zusammen die Übungen machten und aufrichtige Gedanken aussandten, war ihre Körperhaltung wieder falsch. Sie hatte überhaupt nichts geändert und ich beobachtete sie wieder wie zuvor. Ich folgerte, dass keine von uns beiden sich verändert hatte. Jedoch war heute meine Einstellung anders. Ich war nicht länger empört über sie, als sie die Übungen und das Aussenden der aufrichtigen Gedanken nicht gut machte. Ich gab es auch auf, mich über sie zu beklagen. Ich erkannte, dass ich es genauso erbärmlich machte, vielleicht sogar noch schlimmer. Folglich erkannte ich meine Schuld und wurde ihr gegenüber toleranter. Während den vergangenen Tagen war meine Körperhaltung auch mangelhaft gewesen. Während ich meditierte, fiel mein Kopf auf einen 90-Grad-Winkel herunter. Als ich aufrichtige Gedanken aussandte, landete meine Hand so schwer auf meinem anderen Arm, dass ich davon aufwachte. Ich konnte sie nicht beenden, da wieder einmal der Lustdämon auftauchte und meine Gedanken durcheinander brachte.

In diesem Moment fielen mir die Worte aus einem Vortrag des Lehrers ein:

”Schwierigkeiten und Leiden zu ertragen ist eine große und gute Gelegenheit, Karma zu beseitigen, Sünden zu beseitigen, den menschlichen Körper zu reinigen, den geistigen Horizont zu erhöhen und auf eine höhere Ebene zu kommen. Das ist eine sehr gute Sache und gehört zu den rechtschaffenen Grundsätzen.» („Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen”, Li Hongzhi, 08.10.2005, Änderung am 31.10.2005)

In Anbetracht meines vergangenen Verhaltens plagte es mich sehr und ich wurde so traurig, dass mir die Tränen kamen. Ich spürte wirklich die Ernsthaftigkeit meiner Situation und erkannte, wie irregeführt ich war zu denken, dass eine Person voller Karma und schmutzigen Gedanken, so wie ich, eines der großartigen göttlichen Wesen des neuen Universums werden könnte.

Unser barmherziger Lehrer hat mich aus der Hölle herausgeholt und mir das Wunderbarste und Herrlichste geschenkt, damit ich mich zu einem göttlichen Wesen kultivieren kann. Aber nehme ich meine eigene Kultivierung wirklich ernst? Ich behandle noch nicht einmal meine Mitpraktizierenden mit Barmherzigkeit und Toleranz. Ich sehe nur, dass der eine oder andere nicht mit dem Fa übereinstimmt und dass die Person sich so und so nicht wie ein Kultivierender verhält. Ich bin immer fleißig dabei, andere auf ihre Probleme hinzuweisen, beobachte sie neidisch und bin pingelig bei ihren Mängeln, während ich es versäume, mich selbst anzuschauen. Ist dies wirkliche Kultivierung? Ich will immer andere ändern, anstatt mich selbst zu ändern. Jetzt erscheint es mir so, als ob ich die drei Dinge nur dem Anschein nach getan hätte. In Wirklichkeit versuchte ich noch nicht einmal, mich im Kern zu ändern. Ich konnte früher dieses Problem nicht erkennen, da ich das Fa seit Beginn meiner Kultivierung mit grundlegenden Eigensinnen lernte und deshalb nicht die wirkliche Bedeutung des Fa verstehen konnte.

Gestern machte ich etwas falsch und ein älterer Mitpraktizierender verhöhnte mich vor den anderen. Ich war vollkommen sprachlos, da mir so etwas noch niemals zuvor geschehen war. Ich war immer diejenige, die andere auf ihre Mängel hingewiesen hatte. Ich war tief verletzt. Jedoch sah ich diese Sache als eine Warnung an, dass ich mich wirklich kultivieren sollte. Ich dachte dann darüber nach, wie ich die andere Praktizierende behandelt hatte, und erkannte, dass ich es versäumte, sie mit Barmherzigkeit zu behandeln. Obwohl es an der Oberfläche so aussah, als ob ich das Fa verteidigte, habe ich mich eigentlich nur über andere beklagt und sie getadelt. Jetzt drehte sich die Situation herum und das war das Resultat karmischer Vergeltung. Wie fühlten sich meine Mitpraktizierenden wegen meines aggressiven Verhaltens? Hatten sie wirklich mein Kritisieren akzeptiert? Ich dachte niemals über diese Fragen nach. Sobald ich allerdings in die gleiche Situation kam, war ich gekränkt. Hatte ich sie in der Vergangenheit nicht immer wieder durch mein Verhalten verletzt und ganz einfach Trübsal für sie erschaffen, um ihnen beim Kultivieren zu helfen?

Es wird von uns verlangt, dass wir uns kultivieren, während wir uns der Gesellschaft so gut wie möglich anpassen, und ich gewann plötzlich ein neues Verständnis über dieses Prinzip. Ich muss mit mir selbst streng sein und andere mit mehr Großmut behandeln.

Der Lehrer hat das Fa echten Kultivierenden gelehrt. Als individuelle Kultivierende sollte ich jeden einzelnen meiner Gedanken mit den universellen Prinzipien von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht» bemessen und versuchen, die Lücken in meinem Herz zu finden, und mein Verhalten nach dem Fa ausrichten. Ich sollte mich immer auf meine eigene Kultivierung konzentrieren und jeden einzelnen meiner Gedanken kontrollieren. Jedes Mal, wenn ich einen Gedanken finde, der nicht dem Fa entspricht, dann sollte ich ihn einfangen und verfolgen, wo seine Wurzeln liegen, damit ich meine Eigensinne nach Ruhm, persönlichen Interessen und Sentimentalität entfernen kann. Ich muss immer zuerst an andere Menschen denken, bevor ich nach meinen eigenen Interessen schaue. Ich muss daran denken, ob meine Taten andere verletzen könnten. Ich sollte immer zu anderen Lebewesen barmherzig und großmütig sein. Wenn ich bemerke, dass andere Menschen etwas Falsches machen, dann sollte ich es ihnen mit reiner Barmherzigkeit erklären und dafür sorgen, dass sie keine Tugend verlieren. Unsere Kultivierung ist für uns selbst und nicht für andere.

Als ich anfing, praktizierte ich Falun Gong alleine zu Hause. Es gab keine anderen Mitpraktizierenden in meiner Nähe und mein Kultivierungsumfeld bestand aus meiner Familie. Am Anfang meiner Kultivierung, als ich kein gutes Verständnis vom Fa hatte, war ich verärgert darüber, dass ich mich jeden Tag um meine Tochter kümmern musste, was meine Zeit in Anspruch nahm, und ich deshalb kein Fa lernen konnte. Ich hatte immer ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Mann gehabt, aber als ich mit meiner Kultivierung anfing, wurde ich sauer auf ihn. Ich drängte ihn, Falun Gong zu lernen, aber er weigerte sich einfach. Ich beschuldigte ihn, eine niedrige Erleuchtungsebene zu haben. Ich dachte immer, dass ich nicht geheiratet oder ein Baby bekommen hätte, wenn ich nur das Fa schon früher erhalten hätte. Ich bedauerte, dass ich das Fa erst so spät erhielt.

Letztendlich erkannte ich, dass der Lehrer von uns verlangt, dass wir uns in allen Situationen gut verhalten, ganz besonders in unserer Familie. Ich begann, sie besser zu behandeln und arbeitete hart an meinen Hausarbeiten. An der Oberfläche schien alles perfekt zu sein. Jedoch fing dann mein Mann an, mir Probleme zu verursachen. Er blieb lange auf und schaute bis spät in die Nacht hinein Fernsehen, ohne mit mir zu sprechen. Ich sprach nicht mit ihm über meine eigenen Gefühle. Eines Tages als wir stritten, sagte ich zu ihm: „Sag mir einfach, was ich besser machen soll, und ich werde mich bessern.» Er antwortete: „Wenn ich in deine Augen sehe, kann ich erkennen, dass du denkst, du seist bereits ein göttliches Wesen, während ich nur ein normaler Kerl bin.»

Später ließen wir uns aus verschiedenen Gründen scheiden, die in Verbindung mit der Verfolgung standen, und ich wurde obdachlos und wohnte dann bei einigen Mitpraktizierenden. Obwohl ich in einem guten Kultivierungsumfeld lebte, verbesserte ich mich nicht. Manchmal schien es, als ob ich es relativ gut machte, aber ich konnte scheinbar meine Ebene nicht viel erhöhen, obwohl ich alles von meinem früheren Leben aufgegeben hatte. Wenn ich das „Zhuan Falun” [Kultivierungsanleitung] las, dachte ich oftmals: „Bezieht sich dieser Abschnitt nicht auf die Person soundso? Es ist offensichtlich, dass dieser Teil des Fa seinen Eigensinn auf Neid hervorhebt und der andere Teil bezieht sich auf den Eigensinn der Angeberei dieses Mitpraktizierenden, was ganz klar das Fa untergräbt. Wie kann dieser Mitpraktizierende seine Selbstsucht beibehalten sowie seinen Eigensinn auf Lust, nachdem er sich schon so lange kultiviert hat? Er sollte wirklich nicht so sein. Um ihm zu zeigen, dass ich für ihn verantwortlich bin, sollte ich ihn auf sein Problem hinweisen.” Jedes Mal, wenn ich meine eigenen Probleme sah, dachte ich: „Na ja, ich habe ja auch Eigensinne», aber ich verhielt mich passiv und versuchte nicht wirklich, meinen Eigensinn zu entfernen, im Gegensatz zu der Art, wie ich Probleme von anderen Praktizierenden behandelte. Stattdessen gelang es mir, als fleißig zu erscheinen, wenn ich mit anderen Praktizierenden zusammen war. Jedoch, wenn ich alleine war, legte ich mir keinerlei Grenzen auf.

Deshalb verstand ich die Bedeutung der Kultivierung nur in einer oberflächlichen Art und Weise. Zusätzlich schaute ich im Außen, um Verbesserung anzustreben, dabei wich ich von dem aufrichtigen Weg der Kultivierung ab. Jetzt habe ich meine frühere Handlungsweise herumgedreht, bei der ich mit anderen streng gewesen war, während ich mir selbst gegenüber nachsichtig war.

Ich versteckte mich hinter dem sorgfältig beibehaltenen Vorwand, dem Lehrer während der Fa-Berichtigung helfen zu müssen, und das war mein verzweifeltes Bemühen, meine Eigensinne möglichst behalten zu können. War dies nicht von den alten Mächten arrangiert worden? Zum Glück begriff ich nun endlich, nachdem mir der Lehrer barmherzige Hinweise gegeben hatte. Ich habe dies alles hier niedergeschrieben, damit ich es enthüllen und auflösen kann.

Das oben Genannte sind meine persönlichen Erkenntnisse; sollte ich etwas Unangebrachtes gesagt haben, so weist mich bitte darauf hin.