Der Kölner Dom - ein wichtiger Ort zur Errettung von Lebewesen

(Minghui.de) Als wir, meine Frau und ich, vor etwa vier Jahren erstmals zur Wahrheitserklärung nach Köln fuhren, hatten wir noch keine klare Vorstellung davon, was uns dort erwartete. In den vergangenen anderthalb Jahren standen bei uns die eigene Kultivierung, das Praktizieren der Übungen und das Fa-Lernen im Vordergrund. Wir erkannten, dass dies nicht genug war.

So begannen wir also Flyer vor dem Dom in Köln an Passanten zu verteilen. Da der Dom eine berühmte Sehenswürdigkeit ist, trifft man hier neben Kölner Bürgern, Menschen aus ganz Deutschland und der ganzen Welt. Die Mahnwache hatte eher den Charakter eines Infostandes, an dem auch regelmäßig die Übungen vorgeführt wurden. Die Schautafeln zeigten sehr viel Text.

Erfahrungen in New York

Ein wesentlicher Einschnitt geschah, als wir - wie andere Praktizierende auch - dem Aufruf nach New York zu fahren folgten, um dort das Feld zu reinigen. Dies geschah im September 2004. Zuerst verteilten wir wie gewohnt Flyer bis uns ein Praktizierender darauf aufmerksam machte, wie wichtig es ist die wahren Umstände über die Verfolgung möglichst persönlich zu erklären. Eine Woche lang versuchten wir dann unmittelbar vor der Grand Central Station die vorbeieilenden New Yorker anzusprechen, um sie zu bewegen, stehen zu bleiben, und ihnen die wahren Umstände über die Verfolgung zu erzählen. Hierbei machten wir folgende Erfahrungen:

o Das Aushändigen der Flyer war oft nicht ausreichend. Am besten kann die Wahrheit umfassend in einem persönlichen Gespräch erklärt werden. Dies erfuhren wir, als wir mit Passanten sprachen, die bereits mehrfach Flyer entgegengenommen, aber die Situation noch nicht verstanden hatten.
o Das Nebeneinander der Durchführung der Übungen und der Darstellung der Folterbilder ohne Erklärung führte bei vielen Leuten zur Verwirrung, da sie den Zusammenhang nicht verstehen konnten.
o Wir sollen von Herzen alle Lebewesen erretten und keine Auswahl vornehmen, wen wir ansprechen und wen nicht.
o Unsere Gedanken müssen aufrichtig sein, wir hören dem Gegenüber mit klarem Hauptbewusstsein zu, stellen uns auf jeden ein und überfahren ihn nicht mit einer vorgefertigten Erklärung der wahren Umstände.
o Wir sollen nicht zu hoch erklären, sondern auf der Ebene, die unser Gesprächspartner verstehen kann.
o Es hat keine Bedeutung wie viel Ablehnung man auch immer erfährt. Wir tun das Aufrichtigste um Lebewesen zu erretten. Wir geben jedem die Gelegenheit sich zu positionieren, er trifft dann selbst die Entscheidung.

Der Umgang mit den Praktizierenden aus Taiwan, Australien, USA, Kanada und anderen Ländern war für uns eine neue Erfahrung. Alle waren bemüht gut zu kooperieren und so konnten Entscheidungen schnell und zielgerichtet getroffen werden.

Weitere Erkenntnisse nach der Rückkehr aus New York

Nach unserer Rückkehr nach Deutschland waren wir noch motivierter, allen Menschen umfassend möglichst in einem persönlichen Gespräch die wahren Umstände zu erklären. Allerdings hielten wir an einer falschen Anschauung fest, nämlich: chinesische Touristen sollten fast ausschließlich nur von chinesischen Praktizierenden angesprochen werden. Versteckt hinter dieser Anschauung waren Ängste und Bequemlichkeit. Gleichzeitig beobachteten wir, dass sich einige chinesische Praktizierende scheuten, chinesische Touristen direkt anzusprechen. Dahinter steckte oft die Angst beschimpft zu werden, eine Ablehnung zu erfahren oder gar „das Gesicht zu verlieren”.
Wir möchten alle Lebewesen erretten, aber besonders wichtig sind die Chinesen, da sie durch die bösartige kommunistische Partei stark vergiftet sind.

Nun begannen wir die Chinesen wenn möglich direkt in englisch anzusprechen.

Mit der Zeit erkannten wir weitere grundlegende Dinge:

Je besser wir das Fa lernen, desto mehr Kraft haben unsere Worte bei der Wahrheitserklärung.

Die Wahrheitserklärung sollte nicht nur auf die Zeit der Mahnwache oder eine andere Veranstaltung begrenzt sein. Wir sollen alle Menschen erretten, sei es in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft und im Freundeskreis.


Aktuelle Situation und Mittel der Wahrheitserklärung in 2007

Nun ein Sprung in die Gegenwart des Jahres 2007. Mittlerweile gibt es in Köln zwei parallele, von der Polizei genehmigte Mahnwachen - diese sind für uns kostenlos.


a) In der Nähe des Hauptbahnhofs: hier halten täglich die Busse mit den chinesischen Touristen. Die Erlaubnis gilt für sieben Tage in der Woche; zumeist befinden sich dort zwei Praktizierende.
b) Auf der Domplatte vor dem Kölner Dom: hier zeigen wir an mehreren Tagen in der Woche ein Banner mit dem Thema des Organhandels in deutscher und chinesischer Sprache. Auf einem kleinen tragbaren Tisch liegen Unterschriftslisten aus.

Banner

Texte in deutsch / chinesisch:

KP Chinas: stopp die Verfolgung von Falun Gong
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Die KP Chinas ist nicht China
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Halbes Jahrhundert der kommunistischen Diktatur
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wurden 80 Millionen Menschen umgebracht
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Die himmlische Vernichtung der KP Chinas ist vor der Tür
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Tritt aus der Partei und wird sicher
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Falun Dafa hao

Die Praktizierenden tragen in Plastikfolie eingeschweißte Poster.

Der Text in chinesischer Sprache lautet übersetzt:

Die KPCh ist nicht gleich China.
In ihrer 57-jährigen Herrschaft tötete sie 80 Millionen unschuldiger Chinesen.
Der Himmel vernichtet die KPCh im Nu.
Wenn man aus der Partei austritt, ist man in Sicherheit.
Lies die 9 Kommentare.
Schnell aus der Partei austreten.
Begleite nicht die KPCh in den Untergang.

Wenn Chinesen einzeln oder in großen Gruppen kommen und sich zu weit von unserem Banner entfernt befinden, gehen wir ihnen entgegen, um ihnen die Poster zu zeigen. So haben sie die Gelegenheit den Text zu lesen. Wir werden so oft gefilmt und fotografiert.

Gleichzeitig bieten wir ihnen Informationsmaterialien an.
Die wichtigsten Materialien zur Wahrheitserklärung in chinesischer Sprache sind: „Neun Kommentare über die kommunistische Partei Chinas” und „Dajiyuan” [chinesische Ausgabe der „The Epoch Times”]. Pro Woche werden in Köln durchschnittlich 350 Exemplare der „Neun Kommentare” verteilt. Zusätzlich verteilen wir das Heft der Minghui - Redaktion, Sonderzeitungen und verschiedene DVDs in chinesischer Sprache. In speziellen Fällen erhalten chinesische Touristen auch den Kilgour/Matas- Untersuchungsbericht in chinesischer Sprache.

Wie erklären wir als deutsche Praktizierenden den Chinesen die Wahrheit?

Möglichst versuchen wir auch die Chinesen direkt anzusprechen sofern sie englisch sprechen können.

Zuerst versuchen wir ihr Herz zu öffnen, indem wir ihnen freundlich erklären, dass wir die alte chinesische Kultur bewundern. Wir sagen ihnen, dass wir Falun Gong praktizieren und sehr davon profitieren und dass wir es sehr schätzen, dass so etwas Wunderbares aus China stammt. Das bewirkt in vielen Fällen ein Erstaunen oder sogar ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Das von der kommunistischen Partei gezeichnete Bild des bösartigen Falun Gong-Praktizierenden gerät ins Wanken. Wir sprechen darüber, dass wir nicht verstehen können, dass so etwas Gutes von der kommunistischen Partei Chinas verfolgt wird, über Religionsfreiheit, das Recht der freien Meinungsäußerung und über karmische Prinzipien des Himmels. Wer Gutes tut, bekommt Gutes, wer Böses tut, muss mit einer Vergeltung rechnen.
Erst dann fragen wir, ob sie Parteimitglied sind oder jemals Mitglied der jungen Pioniere oder der Jugendliga gewesen sind.

Häufig erzählen uns die Chinesen offen, dass sie Mitglied der Partei sind. Auch wenn sie nicht in der Partei sind, sind die meisten Chinesen aber Mitglied der Jugendliga oder der jungen Pionieren gewesen. Wir erklären ihnen dann wie wichtig es für ihre Zukunft ist, aus der Partei auszutreten und wie sie das machen können.

Folgende Fragen werden uns immer wieder gestellt:

Sind Sie in China gewesen?
Woher stammen die Bilder der Gefolterten?
Haben Sie mit eigenen Augen Szenen des Organraubs gesehen?
Gibt es den Organraub wirklich?
Wo haben Sie Falun Gong kennen gelernt?
Welche Erfahrungen haben Sie beim Praktizieren von Falun Gong gemacht?
Warum kümmert sich Falun Gong um die Politik?
Werden Sie hierfür [dass wir dort stehen und die Wahrheit erklären] bezahlt?

Immer wieder erklären Chinesen auch direkt in Köln den Austritt aus der KPCh.

Die Kölner Polizei ist ganz besonders hilfreich. Die Polizeibeamten sind durch uns über die Situation in China sehr gut informiert und vielfach stehen sie mit uns vor dem Banner in einem freundlichen Gespräch. Dieser Anblick ist für die Chinesen sehr verwunderlich, da so etwas in China unvorstellbar ist.

Anschließend nun einige Erfahrungen bei der Wahrheitserklärung:

* Ein chinesischer Lehrer ist mit seinen Schülern nach Köln gekommen. Wir haben sehr lange mit ihm gesprochen. Schließlich setzte er sich auf die Stufen hinter dem Banner, nahm einen Zettel heraus und schrieb darauf: That's a lie - dies ist eine Lüge. Er stellte sich neben uns und hielt mit beiden Händen den Zettel hoch über seinem Kopf, um ihn den Passanten zu zeigen. Bald danach sprachen ihn Passanten an und zeigten ihm die Verdorbenheit und Verlogenheit der KPCh auf - er konnte nichts erwidern. Wir sendeten aufrichtige Gedanken aus; wenige Zeit später war er nicht mehr in der Lage, seine Arme hochzuhalten und ging fort.

* Dies wiederholte sich kürzlich in ähnlicher Form, als eine junge Frau unsere Wahrheitserklärung nicht annehmen konnte.

* Vor dem Kölner Bahnhof sprachen wir zwei Chinesen an, die Rechtsanwälte sind und Gao Zhisheng [chinesischer Menschenrechtsanwalt] kennen. Einer von ihnen hatte China verlassen und sucht eine berufliche Zukunft in Deutschland. Ihn macht besonders betroffen, dass viele Studenten in China keine Achtung haben gegenüber Gerechtigkeit und nur auf ihre eigenen Vorteile bedacht sind. Er möchte in diesem Land (China) nicht mehr leben.

* Ein Passant ist Mitarbeiter der chinesischen Regierung bei den Vereinten Nationen. Er sprach ein perfektes Englisch und sagte, er habe Falun Gong-Praktizierende bereits in den USA, Kanada, Australien und Europa gesehen. Er war freundlich und hörte sich geduldig alles an, sagte aber immer wieder: „Fahren Sie nach China und überzeugen Sie sich, wie das Leben in China heute aussieht.”

* An einem Sonntag waren wir nur drei Praktizierende vor dem Kölner Dom. Plötzlich kam eine chinesische Praktizierende mit ihrem Ehemann aus den USA zu unserem Standort. Eigentlich beabsichtigten sie, eine Schifffahrt auf dem Rhein zu machen. Aber sie erkannte sofort unseren „Personalmangel” und half uns aus vollem Herzen ca. zwei Stunden lang bei der Wahrheitserklärung.

* Ein chinesischer Student für Maschinenbau fragte mehrere Praktizierende ausführlich über unsere Erfahrungen aus. Zurzeit macht er ein Praktikum in Aachen. Er bekundete sein Interesse, selbst Falun Gong zu praktizieren. Als einem Mitglied der KPCh erklärten wir ihm umfangreich, warum er den Austritt erklären sollte.

* Wir kamen gerade am Dom an, da trafen wir eine große Gruppe chinesischer Studenten. Sie waren Teilnehmer eines Austauschprogramms einer Universität in Nordrhein-Westfalen [deutsches Bundesland]. Der deutsche Begleiter erklärte uns, sie hätten in China Deutsch gelernt, seien seit etwa vier Wochen in Deutschland und er wolle sie langsam mit kritischen Stimmen zu China in Kontakt bringen. Überraschenderweise konnten wir direkt offen mit ihnen in Deutsch sprechen und sie nahmen wissbegierig unsere Informationen zu den Verbrechen der KPCh auf.

* Wir treffen bei den Chinesen leider oft auch auf sehr starke Ablehnung. So waren eines Tages sehr viele chinesische Schüler und/oder Studenten in Köln. Mehrere von ihnen waren ganz besonders abweisend und negativ. Später sprach ich eine kleinere Gruppe an; sie begegneten mir mit Verachtung, als sei ich für sie Abschaum und gaben mir zu verstehen, dass ich sofort verschwinden solle. Dies hatte mich ganz besonders betroffen gemacht, obschon wir doch bereits viel erlebt haben.
Es ist wichtig, dass auch durch solche negativen Erfahrungen das Herz nicht zu sehr berührt wird.

* Ein älterer Chinese sprach nur sehr schlecht englisch. Wir fragten, ob er in der Partei sei. Er antwortete total entrüstet, wie wir ihm diese Frage stellen könnten, die Partei sei so schlecht - niemals. Er verabschiedete sich von uns mit Handschlag und bedankte sich vielmals für unseren Einsatz.

* Ein Falun Gong-Praktizierender aus Shanghai kam zu uns und wir sprachen ausführlich über seine und unsere Erfahrungen. Bei der Verabschiedung bedankte er sich vielmals für unsere Hilfe für die Praktizierenden in China. Zuvor bat er noch um Zusendung von „Jingwen” [Schriften von Meister Li Hongzhi] an seine E-Mail-Adresse in Australien und erklärte mir, wie diese Dateien verschlüsselt zu versenden seien.

* Wir beobachteten einen Chinesen, der aus hundert Metern Entfernung zielgerichtet zu dem Banner gelaufen kam, einem Praktizierenden die „Neun Kommentare” aus der Hand nahm und wieder fort ging.

* Eine jüngere Chinesin aus Frankreich sprach uns an, sobald sie das Banner sah. Sie war sehr verwirrt. „Bitte sagt mir die Wahrheit - stimmt das wirklich?” (Ihre Frage zielte auf die Bilder des Organraubs.)

* Ein taiwanesischer Student, der in Köln wohnt, kam zu unserer Mahnwache während einer größeren Veranstaltung, in der wir auch Darstellungen der Folter und des Organraubs zeigten. Dabei hielt er mehrere Stunden unser Banner, um uns zu helfen. Anschließend bedankten sich Praktizierende bei ihm und er antwortete, dass er sich bei uns bedanken möchte, für das was wir tun.

Nach unserem Verständnis ist die Errettung von Lebewesen genau das, was wir jetzt in der letzten Phase der Fa- Berichtigung machen sollen. Vielleicht können einige der beschriebenen Erfahrungen für Mitpraktizierende bei der Wahrheitserklärung in anderen Gebieten oder Städten hilfreich sein. Bitte weist uns barmherzig auf Fehler hin.