Bürger aus Ottawa, Kanada - Was wir über den Organraub in China wissen

(Minghui.de)

Mittwoch, den 28. November 2007
David Matas und David Kilgour
Citizen Special

Die Meinung von Glen McGregor im Saturday's Citizen („Innerhalb Chinas 'Krematorium'”) ist, dass die chinesische Regierung nicht verurteilt werden darf, aufgrund der auf Indizienbeweisen beruhenden weltweiten Meinung, sie würde Organe von Falun Gong-Praktizierenden rauben, ganz gleich wie überwältigend diese auch sein mögen. Er will ein rauchendes Skalpell, das Geständnis eines Chirurgen oder einen überlebenden „Organspender” sehen.

Leider sind keine dieser Art Beweise verfügbar. Die betroffenen Mediziner sind Komplizen von Mördern und werden nicht darüber reden. Es gibt keine überlebenden „Organspender” im Kreise der Falun Gong-Lernenden in China.

Die Welt ist kein krimineller Gerichtssaal, aber unser Bericht „Blutige Ernte” (den wir ehrenamtlich erstellt haben) lässt, basierend auf Beweisen, die auf unserer unabhängigen Webseite nachweisbar und verfügbar sind, (www.organharvestinvestigation.net) schließen, dass der Parteistaat China und seine Vertretungen über sechs Jahre lang eine große, jedoch unbekannte Anzahl von politischen Häftlingen - Falun Gong- Praktizierenden - tötete, und ihre lebenswichtigen Organe zu hohen Preisen verkaufte, manchmal auch an „Organ-Touristen” aus dem Ausland.

Betrachten Sie einige der verfügbaren Beweise und Widerlegungen:

Chinas Regierung ist ein systematischer und weitgehend dokumentierter Menschenrechtsverletzer; die Regierung hat die Finanzierung des Gesundheitssystems seit 1980 wesentlich reduziert; Organtransplantationen sind eine bedeutende Quelle neuer Finanzmittel.

Die Regierung hat dem Militär grünes Licht gegeben, um privat Geld zu beschaffen. Das Militär ist schwerwiegend in Organtransplantationen verwickelt.

Die Korruption in ganz China ist ein riesiges Problem, mit dem neuesten Transparency International Ranking 2007 (Korruptionsindex) steht China hinter 71 anderen Ländern mit seinem Korruptions-Wahrnehmungsindex. Riesige Geldsummen sollen mit Transplantationen und dem Mangel wirksamer Kontrollen hinsichtlich Korruption gemacht werden.

Es gibt keine disziplinarischen Selbstverwaltungsorgane für chinesische Transplantations-Ethik. Zwischen 1999 und 2005 zum Beispiel war Chinas Gesundheitsminister (Zhang Wenkang) Präsident der chinesischen Ärztekammer (der Förderer von Herrn McGregors Reise nach China). Seit Mao Zedong 1949 die Macht ergriff, gab es für den CMA keine Unabhängigkeit vom Parteistaat.

Die Regierung hat lange die Organe von zum Tode verurteilten Verbrechern ohne deren Zustimmung genommen. Falun Gong stellt eine zusätzliche Gruppe von Gefängnisinsassen dar, die die Behörden noch mehr diffamieren und entmenschlichen, als Häftlinge, die für Straftaten zum Tode verurteilt werden.

In China gibt es kein organisiertes System für Organspenden. Es herrscht eine starke kulturelle Abneigung gegen Organspende, die erklärt, warum es solch einen Mangel an Organen für Transplantationen bei der größten nationalen Bevölkerung der Erde gibt.

Webseiten von Krankenhäusern veröffentlichen selbst belastende Informationen, und prahlen mit kurzen Wartezeiten von einigen Tagen bzw. Wochen für alle Organe und hohen Kosten, die zwischen 30,000 US$ für Hornhäute und 180,000 US$ für Leber-Nieren-Kombinationen liegen. In anderen Ländern gibt es Wartezeiten von Monaten und Jahren.

Organ-Empfänger, die wir interviewten, erzählten über die strenge Geheimhaltung, mit der die Transplantation durchgeführt wurde und die große Beteiligung des Militärs.

Das Verkaufen von Organen war bis zum 1. Juli 2006 in China legal. Das neue Gesetz, welches den Verkauf von Organen verbietet, scheint nicht erzwungen zu werden.

Die Kommunistische Partei Chinas sieht Falun Gong als eine ideologische Bedrohung für ihre Existenz. Rein sachlich gesehen ist Falun Gong eine Reihe von Übungen mit einer spirituellen Komponente. Die Verfolgung von Falun Gong seit Mitte 1999 ist eine vom Parteistaat bestimmte und verordnete Politik.

Falun Gong-Praktizierende sind Opfer von systematischer Folter und grober Misshandlung in Zwangsarbeitslagern. Eine riesige Anzahl Falun Gong-Praktizierender wurde verhaftet. Oft werden sie ohne Verurteilung festgehalten, bis sie ihren Glauben aufgeben. Es gibt Tausende bekannte identifizierte Falun Gong-Praktizierende, die an den Folgen der Folter starben.

Viele Praktizierende versuchen ihre Familien und Gemeinden zu schützen und identifizieren sich nicht bei Verhaftungen. Diese unidentifizierten Personen sind eine besonders verwundbare Bevölkerungsgruppe.

Inhaftierte Falun Gong-Praktizierende werden regelmäßig ärztlich untersucht und bekommen Blut abgenommen. Da sie auch systematisch gefoltert werden, geschieht dies bestimmt nicht aus Sorge um ihre Gesundheit.

Traditionelle Quellen für Transplantationen - hingerichtete Häftlinge, Spender und Gehirntote - reichen nicht aus, um die Anzahl an Transplantationen in China zu erklären. Die einzige weitere identifizierte Quelle, die den explosionsartigen Anstieg an Transplantationen erklären kann, sind Falun Gong-Praktizierende.

In einigen Fällen konnten Familienmitglieder von Falun Gong-Praktizierenden die verstümmelten Leichen ihrer Lieben zwischen Tod und Einäscherung sehen. Die Organe waren entfernt worden.
Wir hatten Anrufer, die mit Krankenhäusern in China telefonierten und sich als Familienmitglieder von Personen ausgaben, die eine Organtransplantation brauchen. An vielen Stellen beteuerten die Gesprächspartner, dass Falun Gong-Praktizierende (man nimmt an, dass sie wegen ihren Übungen gesund sind) die Quelle der Organe seien. Wir haben Aufnahmen und Telefonrechnungen über diese Anrufe.

Wir interviewten die ehemalige Frau eines Chirurgen. Ihr Ehemann hatte ihr persönlich erzählt, dass er innerhalb einer zweijährigen Zeitspanne vor Oktober 2003 im Sujiatun Krankenhaus in der Stadt Shenyang ungefähr 2.000 narkotisierten Falun Gong-Häftlingen die Augenhornhäute entfernt hatte. Wir fanden ihre Zeugenaussage glaubwürdig.

Es gab unabhängig von unseren Ermittlungen zwei weitere Untersuchungen, welche das gleiche Problem ansprachen, nämlich ob in China Organraub an Falun Gong-Praktizierenden stattfindet. Eine dieser Untersuchungen führte Dr. Kirk Allison von der Universität Minnesotas durch und eine weitere der Vizepräsident des europäischen Parlaments Edward McMillan-Scott. Beide kamen zum gleichen Schluss wie wir.

Es ist leicht, jedes Element isoliert zu sehen, und dann zu sagen, dass dieses Element oder diese Behauptung überhaupt nichts beweist. Es war die Kombination, die uns zu der erschreckenden Schlussfolgerung führte.

Unser Bericht enthält 25 Empfehlungen für Vorkehrungen, die eingeführt werden sollten, um den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden zu verhindern. Organraub an Falun Gong-Praktizierenden geschieht in ganz China und dies muss gestoppt werden.

David Kilgour repräsentierte 27 Jahre Südost-Edmonton im Parlament und war von 2002 bis 2003 der Staatssekretär für den Asien-Pazifik-Raum. David Matas ist ein aus Winnipeg stammender Anwalt für internationale Menschenrechte.

http://www.canada.com/ottawacitizen/news/opinion/story.html?id=7cd6b2fa-2f14-4b5d-a2cf-b4e452545c0c