Ankläger in einem Gerichtsverfahren schreibt einen offen Brief an das australische Volk: Bewahren Sie die gerichtliche Unabhängigkeit, sagen Sie Nein zum Druck der KPCh

(Minghui.de) Mein Name ist Pan Yu; ich habe den ehemaligen Handelsminister Bo Xilai wegen Folterverbrechen angeklagt. Da Bo versäumte, für die Verhandlung eine Verteidigung bereitzustellen, erließ das Oberste Gericht von New South Wales in Sydney am 5. November 2007 ein Versäumnisurteil zu meinen Gunsten. Das Gericht entschied, dass ich die Klage gewonnen habe und dass ich Schadensersatz für die mir durch Bo zugefügten Verletzungen geltend machen könne.

Ich bin sehr erfreut über diesen Ausgang, denn er symbolisiert einen Sieg für alle chinesischen Falun Gong-Praktizierenden. In den vergangenen acht Jahren wurden zahlreiche Praktizierende Opfer dieser brutalen Verfolgung, weil sie sich weigerten, ihren Glauben an die Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht" aufzugeben. Immer noch leiden viele in Arbeitslagern und Gefängnissen in China.

Ich praktiziere nun schon seit 10 Jahren Falun Gong und habe in vieler Hinsicht davon profitiert. Nach und nach lernte ich eine Person zu werden, die tolerant, aufrichtig und barmherzig ist. Falun Gong lehrt uns, wenn Konflikte auftauchen, stets nach innen zu schauen und immer zuerst an die Anderen zu denken. Diesen Lehren folgend, habe ich viele gravierende Veränderungen erfahren: Ich kann jetzt mein Temperament zügeln, und lebe mit den Menschen um mich herum in Harmonie zusammen. Ich fühle mich auch viel glücklicher und kraftvoller. So wie ich, haben auch Millionen von Praktizierenden in China durch das Praktizieren von Falun Gong solche positiven Veränderungen erfahren. Jedoch wird diese gute Praktik immer noch in China verfolgt.

Bo Xilai, der Angeklagte, ist einer der Hauptschuldigen der Verfolgung. Während seiner Zeit als Gouverneur der Provinz Liaoning erstellte er die Verfolgungstaktiken und so wurden viele Praktizierende festgenommen und in Arbeitslager oder Gefängnisse zur so genannten „Umerziehung" gebracht. Folglich starben mindestens 300 Praktizierende in der Provinz Liaoning; meist aufgrund von brutaler Folter. Ich bin ein Opfer solch brutaler Folter.

Am 17. März 2000 wurde ich zur Gehirnwäsche in das Longshan Internierungslager gebracht, wo ich gefoltert wurde. Eine Gruppe von Wächtern schlug und trat mich, so dass mein ganzes Gesicht anschwoll und meine Lippen aufplatzten. Ich wurde derart geschlagen, dass ich mich nicht mehr aus eigener Kraft erheben konnte. Einmal wurde ich ununterbrochen zwei Tage lang gefoltert. Die unerträglichste Folter war, mit Elektrostäben von 40 KW geschockt zu werden. Ich wurde wiederholt bis zu dem Punkt geschockt, wo ich die Kontrolle über Blase und Darm verlor.

Die Wärter benutzten die Elektrostöcke auch, um meinen Kopf und mein Gesicht zu schocken, was wirklich schmerzhaft war. Als ich mich weigerte, Falun Gong anzuprangern, begannen sie meinen Penis zu schocken. Der Schmerz war entsetzlich. Ich fühlte mein Herz rasen, und ich konnte fast nicht mehr atmen. Vor lauter Schmerz schrie ich auf und krümmte mich auf dem Boden. Dennoch schockten und traten sie mich immer wieder von neuem. Ich konnte den Schmerz nicht mehr aushalten und unterschrieb widerwillig eine Erklärung, dass ich weder Falun Gong praktizieren noch für Falun Gong appellieren werde. Dies zeigt, wie mich die Regierung „umerzog".

Doch ich überlebte die Folter. Ich hatte das Glück, nach Australien zu kommen, und als ein direktes Opfer verklagte ich Bo Xilai wegen Folterverbrechen. Ich bin sehr zufrieden über das Gerichtsurteil. Es gibt mir mehr Vertrauen in das australische Rechtssystem.

In China ist es immer noch unmöglich, ein Gerichtsverfahren gegen die Täter der Verfolgung einzureichen, weil das gesamte Rechtssystem in China unter der Kontrolle der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) steht. Jeder der es wagt, sich gegen die Verfolgung von Falun Gong auszusprechen, wird verfolgt. Ein bekanntes Beispiel ist der Anwalt Gao Zhisheng. Gao leitete eine unabhängige Untersuchung über die Verfolgung von Falun Gong und schrieb daraufhin drei offene Briefe an die Führer der KPCh. In diesen Briefen enthüllte er die tragischen Leiden der Falun Gong-Praktizierenden und forderte die KPCh auf, die Verfolgung zu beenden. Als Antwort auf diese Briefe wurde seine Anwaltskanzlei geschlossen, und seine Familienangehörigen wurden wiederholt durch Zivilfahnder belästigt. Er wurde unrechtmäßig verhaftet und gefoltert. Am 12. September 2007 schrieb Herr Gao einen Brief an den amerikanischen Kongress. Darin drückte er seine Besorgnis über die bevorstehenden Olympischen Spiele im Jahre 2008 aus, dass die KPCh die Olympischen Spiele als Ausrede benutze, um weiterhin Dissidenten und Minderheitsgruppen zu verfolgen. Herr Gao forderte den Kongress auf, der Verfolgung von Falun Gong Aufmerksamkeit zu schenken und betitelte sie als die größte humanitäre Katastrophe dieser Epoche. Aufgrund dieses offenen Briefes wurde Herr Gao erneut festgenommen. Bis jetzt ist sein Verbleib unbekannt.

Jemand, der in einem demokratischen Land lebt, kann sich die Verbrechen der KPCh nur sehr schwer vorstellen. Selbst während eines Besuches in China, ist nichts davon zu sehen. Jedoch geschehen solche Verbrechen überall in China, hauptsächlich in Arbeitslagern und Gefängnissen, hinter verschlossenen Türen und Mauern.

Während der vergangenen acht Jahre widersetzen sich die Falun Gong-Praktizierenden friedvoll gegen diese Verfolgung und rufen die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf. So haben mehr und mehr Leute die Fakten über Falun Gong und deren Verfolgung erfahren. Nach und nach unterstützen die Leute diese Praktik. Zuletzt, am 22. Oktober 2007, schrieb Wang Zhaojun, ein ständiges Mitglied des Politischen Konsultativrats der Provinz Anhui, einen Brief an den chinesischen Präsidenten und Premierminister. In diesem Brief fordert Wang die führenden Politiker dazu auf, die Verfolgung von Falun Gong zu beenden, die Täter vor Gericht zu stellen und die Opfer zu entschädigen. Sein Brief erhielt weltweite Unterstützung.

Die Verfolgung von Falun Gong verletzt nicht nur die chinesische Verfassung, die internationale Deklaration der Menschenrechte und andere verwandte internationale Rechte, sondern missachtet auch die Grundrechte und Werte der Menschen. Die Verfolgung muss aufhören, und alle Täter müssen vor Gericht gestellt werden.

Wie verlautet nahm der australische Außenminister Downer vor kurzem zugunsten des KPCh Beamten Chen Shaoji Kontakt mit dem Obersten Gericht von New South Wales in Sydney auf, der wegen Folter und willkürlicher Festnahme angeklagt wird. Ich bin darüber sehr enttäuscht. Offensichtlich stehen die australischen Beamten unter dem Druck der Kommunistischen Partei Chinas. Die Regierung benutzt oft wirtschaftliche Interessen, um Druck auf andere Länder auszuüben.

Bezüglich dieser Angelegenheit möchte ich die australischen Regierungsbeamten sowie die allgemeine Öffentlichkeit einfach darauf hinweisen: Erkennen Sie eindeutig die Machtstruktur der KPCh Regierung, wahren Sie die Gerechtigkeit und die Unabhängigkeit des australischen Gerichtssystems und sagen Sie Nein zum Druck der KPCh.

Dies ist eine ernste Angelegenheit. Wir sind Zeugen in einem wichtigen Zeitabschnitt in der Geschichte: Ein Kampf zwischen Gut und Böse findet statt. Falun Gong und alle Menschen, die Falun Gong unterstützen, stehen in dieser irdischen Welt für Gerechtigkeit, während die Kommunistische Partei Chinas böse ist. Jeder von uns steht einer Gewissensprüfung gegenüber. Ich hoffe aufrichtig, dass jeder diese Prüfung nobel bestehen wird.