Ich fand den in mir versteckten Neid

(Minghui.de) Als ich in der Vergangenheit Berichte von Mitpraktizierenden über den Neid gelesen hatte, war ich der Meinung, kein solches Problem zu haben; ich nahm schließlich alles leicht, was meine Arbeitsstelle und mein tägliches Leben betraf und suchte auch nicht nach Ruhm und materiellen Vorteilen. Kürzlich hatte ich jedoch einen Traum, der es mir ermöglichte, meinen tief versteckten Neid zu erkennen.

In meinem Traum konnten, außer mir, alle Arbeitskollegen das Büro verlassen, um einem Ereignis beiwohnen zu können. Ich ging zu meinem Abteilungsleiter und fragte ihn, warum ich nicht gehen könne, woraufhin er antwortete, nichts für mich tun zu können, da es eine Entscheidung von oben wäre. Aufgebracht wollte ich nach Hause gehen, konnte aber mein Motorrad nicht finden. Während ich dachte, dass es gestohlen worden sein müsse, suchte ich es noch auf anderen Grundstücken, jedoch erfolglos. Ich war so verärgert, dass ich es sogar ablehnte, als mich jemand um einen Gefallen bat.

Als ich aufwachte, dachte ich darüber nach und mir wurde bewusst, dass bei mir doch noch die Anlage zum Neid bestand. Wegen meines Neides reagierte ich aufgebracht und konnte nicht nach Hause gehen, weil mein Motorrad abhanden gekommen war. Ich wollte nicht mal anderen Menschen behilflich sein; die Freundlichkeit und Barmherzigkeit, die ein Praktizierender haben sollte, waren gänzlich verschwunden. „Bin ich noch ein Praktizierender?”, fragte ich mich. Ich grub weiter und es tauchte eine weitere Frage auf: „Warum hatte ich diesen Traum?” Der Grund war, wie ich glaube, dass am Tag zuvor etwas passiert war, das mir nicht aus dem Kopf gehen wollte. Ich hatte es mir zur Gewohnheit gemacht, mich mit einigen Arbeitskollegen am späten Nachmittag auf den Nachhauseweg zu begeben. Als ich jedoch vor ein paar Tagen zu ihnen gehen wollte, waren sie schon gegangen, ohne auf mich gewartet oder mich wenigstens darüber informiert zu haben. (Würde ich mich nicht kultivieren, hätte ich mit ihnen über diesen Punkt geredet.) Obwohl ich ihnen gegenüber kein Wort darüber verlor, beschäftigte mich diese Angelegenheit sehr und es gingen mir allerlei chaotische sowie hässliche Gedanken durch den Kopf. Ich wusste, dass dies nicht richtig war und versuchte, meine Gedanken zu ordnen und diese Angelegenheit aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Es half jedoch nichts und ich entschied mich, meine Kollegen so zu behandeln, wie sie mich behandelt hatten. Der Traum machte mir das deutlich! Ich war über den Neid in mir erschreckt. Der Neid kann verschiedene menschliche Eigensinne hervorrufen, wie Argwohn, Konkurrenzdenken, Angeberei, Habgier, Selbstsucht und so weiter. Neid führt zu starkem Egoismus und vertreibt die selbstlose Freundlichkeit, die zuerst Rücksicht auf andere nimmt. Bei Neid kommen Toleranz und Großzügigkeit, die ein Kultivierender haben sollte, zu kurz.

Die alten Mächte haben überall Augen und bewachen jeden unserer Gedanken. Wenn wir nur für einen Augenblick nicht wachsam sind, nutzen sie unsere Lücken aus. Nachdem ich diesen Eigensinn erkannt hatte, versuchte ich, ihn in den Griff zu bekommen. Seitdem denke ich, worauf auch immer ich stoße, über die jeweilige Angelegenheit nach und betrachte sie aus einem anderen Blickwinkel. Nachdem ich meinen Geist in die richtige Richtung gelenkt hatte, meinte ich, dass alle meine Probleme beseitigt worden wären. Mein Herz wurde leicht und ich war in der Lage, besser mit meinen Arbeitskollegen umzugehen.

Als ich nochmals in mich hineinschaute, fand ich weitere Aspekte von Neid in mir. Zum Beispiel fühlte ich eine unangenehme Aufregung in meinem Herzen, als ich sah, wie jemand vom Abteilungsleiter für seine gute Arbeit eine Prämie bekam; ich beneidete die Mitpraktizierenden, die das Fa mehr lernten und viele Dinge zur Fa-Bestätigung taten, war aber auch eifersüchtig auf sie. Meine Eifersucht zeigte sich zwar nicht an der Oberfläche, aber sie war da, gut versteckt in meinem Herzen und leicht zu übersehen. Nachdem ich es ausgegraben hatte, beseitigte ich es.

Unser verehrter Meister sagte im „Zhuan Falun” (2. Übersetzung, Lektion 7, „Neid”):
„Der Neid ist ein sehr ernsthaftes Problem, weil es sich direkt um die Frage handelt, ob wir uns zur Vollendung kultivieren können oder nicht. Wenn der Neid nicht beseitigt wird, werden alle Gesinnungen, die man kultiviert, sehr schwach und zerbrechlich."

Solange dieser Eigensinn existiert, müssen wir daran arbeiten, davon loszukommen. Dazu ist es beim Auftauchen von Konflikten oder Problemen erforderlich, unbedingt nach innen zu schauen, um erkennen zu können, ob wir die Dinge vom Fa her verstanden haben. Durch die Kultivierung müssen wir zu großer Toleranz und Barmherzigkeit gelangen. Wenn wir Dinge tun, die auf unseren Egoismus zurückzuführen sind, erreichen wir nichts. Die Gelegenheit, sich zu kultivieren, ist schwer zu erreichen und Dafa ist schwer zu bekommen. Wir sind am glücklichsten, weil wir Jünger des verehrten Meisters geworden sind, so dass es keine Entschuldigung gibt, unsere verschiedenen Eigensinne nicht zu beseitigen, wie es der Meister uns lehrt.