Spero News (TX): Morde in China zum Zwecke des Organraubs

Am 31. Januar 2007 veröffentlichten kanadische Ermittler einen Bericht mit schockierenden Anschuldigungen über das totalitäre Regime Chinas. Wie seit langem gemunkelt und befürchtet, scheint es so, dass China seiner Liste der Verbrechen gegen die Menschlichkeit tatsächlich den Organraub hinzugefügt hat. Das heißt, dass Menschen unfreiwillig Organe entnommen werden. Laut Bericht sind Mitglieder von Falun Gong - einer einheimischen spirituellen Bewegung im Widerstand gegen das kommunistische Regime - die hauptsächlichen Opfer. [Anmerkung der Redaktion: Falun Gong-Praktizierende widersetzen sich der Verfolgung und widerstehen ihr, doch sie haben nie nach politischer Macht gestrebt.]

David Matas, ein Menschenrechtsanwalt aus dem kanadischen Ontario, und David Kilgour, ehemaliger kanadischer Staatssekretär für den Asien- und Pazifikraum, führten auf Bitte der in Washington DC beheimateten „Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong in China" (CIPFG) diese Untersuchung durch.

Huang Jiefu, der stellvertretende chinesische Minister für Volksgesundheit, gab bei einer Konferenz auf den Philippinen im Jahr 2005 zu, dass exekutierten Gefangenen tatsächlich Organe entnommen würden. In dieser Woche gestand Mao Qunan, der Sprecher des Ministeriums für Volksgesundheit ein, dass trotz allen früher mehrmals wiederholten Dementis, Gefangene ihrer Organe „beraubt" würden. Dass diese unethische Praktik speziell bei Falun Gong-Mitgliedern Anwendung findet, ist eine Angelegenheit, die Mao an jenem Tag geschickt umging.

Jeder, der in den letzten zehn Jahren China aufmerksam beobachtet hat, wird den beträchtlichen Zuwachs an Reichtum und Produktivität im bevölkerungsreichsten Land der Erde bemerkt haben. Es ist auch kein Geheimnis, dass dieses China eine große Anzahl von Arbeitsplätzen aus der Fertigungs- und Bekleidungsbranche in den USA und anderen Ländern verdrängt hat. In China wird ein Vermögen auf Kosten der Arbeiter gemacht, die weder anders denken noch sich organisieren dürfen. Ein Vermögen wird jedoch auch im Westen gemacht, besonders von Händlern wie Wal-Mart oder Kmart, die willigen Amerikanern und Europäern Waren verkaufen, die von ausgebeuteten Arbeitern produziert werden.

Es scheint, dass der Westen vergessen hat, wie mörderisch das chinesische Regime seit der Machtübernahme von Mao Tse-tung Anfang der 50-er Jahre wirklich ist. Laut dem „Schwarzbuch des Kommunismus: Unterdrückung, Verbrechen und Terror” von Stéphane Courtois u.a. sind die chinesischen Kommunisten für mehr Morde an unschuldigen Menschen verantwortlich, als Adolf Hitler und Joseph Stalin zusammen bewerkstelligten. Millionen von Bauern, Intellektuellen, Missionaren, politischen Gegnern und anderen Menschen wurden vom jahrzehntelangen mordenden Herumwüten in China hinweggefegt. Frauen, die mehr als das eine erlaubte Kind austragen wollen, werden vom chinesischen Regime gezwungen, ihre ungeborenen Kinder abzutreiben. Christen, die zu Kirchen gehören, die das Regime ablehnt, müssen ihre Gottesdienste aus Angst vor Schlägen, Folter, langen Gefängnisaufenthalten und davor, dass sie verschwinden, im Verborgenen feiern. Tibetische Buddhisten, die aus ihrem chinesisch kontrollierten Heimatland zu fliehen versuchen, werden auf der Flucht in die benachbarten Länder Bhutan, Indien und Nepal erschossen.

Wie es in dem kürzlich erschienenen Bericht über Organraub heißt, richtet China seinen Zorn speziell gegen Falun Gong, Christen, Tibeter, Buddhisten und Minderheiten. Doch Falun Gong wird mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht. Diejenigen, die sich selbst als Falun Gong-Praktizierende zu erkennen gaben, wurden nach den berühmt gewordenen Protesten auf dem Platz des Himmlischen Friedens grausam behandelt. Nach der Verhaftung wurden sie gefoltert und in die heimatlichen Bezirke zurückgebracht, wo ihre Familienangehörigen und Arbeitskollegen auf Grund der Falun Gong-„Ansteckungsgefahr” ausgesondert wurden.

Patienten, die diese geraubten Organe wie Lebern und Nieren erhalten, kommen aus China und dem Ausland. Ihnen wird gesagt, dass sie sich erst kurze Zeit vor der Operation bei der Chirurgie melden müssen. Die Operationen werden oft nachts durchgeführt und die Chirurgen und beteiligten Krankenschwestern bleiben anonym, während die Patienten keinerlei Dokumente darüber sehen dürfen, dass die Organe von Freiwilligen stammen. In der kühlen Kalkulation der immer wohlhabender werdenden kommunistischen Herren ist die Transaktion von Organen, die Gefangenen geraubt wurden, nur eine effiziente und profitable Verwendung von menschlichen Ressourcen, die andererseits verschwendet würden.

Von diesen Verbrechen bleiben kaum Beweise übrig. Die Leichen der Opfer werden verbrannt und die Angehörigen erfahren nichts von ihrer Beseitigung. Die Operationsräume, in denen die Morde und Transplantationen stattfinden, sehen wie alle anderen Operationsräume aus.

Der Bericht musste sich auf die Zeugenaussagen der Organempfänger, die Mitteilungen der chinesischen Regierung sowie auf Falun Gong stützen. Die Autoren waren zu keinen Untersuchungen in China. Sie hatten jedoch angeboten hinzufahren, um die grausamen Anschuldigungen entweder zu bestätigen oder zu widerlegen.

Doch alles trägt den Stempel der Aufrichtigkeit. Nach den Schrecken des Holocaust kann kein denkender Mensch mehr Berichte über Mord durch die Hände des Totalitarismus vollkommen in Misskredit bringen. Sie als Leser seien daher gewarnt: Genau wie Ende der 30-er Jahre und während des zweiten Weltkriegs Berichte aus Deutschland über die Vergasung von Homosexuellen, Juden, Zigeunern, Polen und geistig Behinderten kamen, müssen sie dem Beachtung schenken. Die Chinesen schreien um Hilfe. Werden sie gehört?

Info (auf Englisch): Report on Organ Harvesting in China

Martin Barillas ist ein ehemaliger US-Diplomat und Menschenrechtsbeobachter, der in Lateinamerika, Europa und den USA arbeitete. Er ist Redakteur für Nachrichten in der Rubrik Religion für Spero News und für das Internet-Tagebuch bei Hispano Bizantino.

http://www.speroforum.com/site/article.asp?id=7720&t=Murders+in+China+to+