Großbritannien: Die Geschichte einer preisgekrönten chinesischen Studentin an der Universität Manchester

(Minghui.de) Im Herbst 2003 erhielt die Chinesin Sammie die Zulassung zur Universität von Manchester. Sammie war zu der Zeit 16 Jahre alt und hatte gerade mal eineinhalb Jahre in Großbritannien gelebt. In den Grundstudiumseminaren der Universität war sie die Jüngste. Drei Jahre später wurde Sammie durch ihre herausragende Abschlussarbeit mit anderen Augen betrachtet. Aufgrund ihrer hervorragenden Zensuren und ihres besonderen Beitrags zeichnete sie das College, an dem sie studierte, mit dem Preis für Soziologie aus.


Die 19-jährige Sammie bei der Abschlusszeremonie an der Universität

Sammies Erfolg bei ihrer Abschlussarbeit war nicht nur eine Ermutigung für chinesische Studenten, die in Großbritannien studierten, sondern weckte auch unsere Neugier. Ist es nicht kennzeichnend für den Erfolg chinesischer Studenten, dass sie sich „still der harten Arbeit hingeben”? Um die Antwort darauf zu finden interviewte ein Reporter Sammie.

In den ersten zwei Grundschuljahren wurde Sammie von einem TV-Sender ausgewählt zwei Jahre lang in einer Film- und Fernsehklasse unterrichtet zu werden. Bei der TV-Station wirkte sie mehrmals an Kinderprogrammen mit und synchronisierte Cartoons. Sammies Schule war eine Eliteschule. Wenn Orchester aus dem Ausland oder Regierungsinstitutionen ihre Schule besuchten, referierte sie vor ihnen, auch in Englisch.

Sammie steht jedoch nicht gerne in der Öffentlichkeit. Sie sagte: „Ich habe nicht das Gefühl, dass das Show Business etwas für mich ist. Ich bevorzuge es hinter den Kulissen zu arbeiten.”

Sammie interessiert sich sehr für Literatur. Sie geht gerne in die Bibliothek, um Bücher zu lesen und Essays zu schreiben. Sie möchte auch gerne Schriftstellerin werden. Durch ihre Leidenschaft zum Lesen erreichte Sammie ihre herausragenden Noten. Doch nicht nur das. Sammie hat auch einen guten Charakter. Aus der Sicht des Reporters müsste ihre außergewöhnliche Erfahrung ihr den Weg dazu geebnet haben einen Studiengang im Medienbereich zu wählen, doch Sammie stimmte nicht ganz damit überein.

„Als ich neun Jahre alt war, ließen sich meine Eltern scheiden. Ich fiel in ein tiefes seelisches Loch”, sagte Sammie leise. „Doch später fand ich meinen Glauben in Falun Gong, so dass nicht nur mein Herz wieder Frieden fand, sondern sogar meine Leistungen im Studium besser wurden.”

Als sie zehn war, ging es Sammies Mutter wegen der Scheidung seelisch so schlecht, dass sie an Myocarditis (Herzmuskelentzündung) litt. Sie probierte viele ärztliche Behandlungen aus, doch vergeblich. Einer ihrer Kolleginnen stellte ihr schließlich Falun Gong vor. Nachdem sie es ausprobiert hatte, fühlte sie wie wirkungsvoll es war und begann von da an ernsthaft zu praktizieren. Allmählich verbesserte sich nicht nur ihre Gesundheit, sondern sie wurde auch wieder fröhlicher. Sammie bekam die Gelegenheit das Hauptwerk des Falun Gong, das „Zhuan Falun”, zu lesen. In dem Moment, als sie das Buch aufmachte, konnte sie nicht mehr aufhören es zu lesen. Sie dachte bei sich, dass das Buch sehr gut geschrieben war.

Damals gab es in den Parks noch sehr viele Übungsstandorte. Jeden Morgen und Abend und auch am Wochenende gingen Mutter und Tochter dorthin und machten die Falun Gong-Übungen. Falun Gong bereicherte ihr Leben. Bei jedem Wetter gingen die Praktizierenden in die Parks und machten die Übungen.

Bei der Frage, warum jeder darauf bestand die Übungen zu machen, antwortete Sammie ohne zu zögern: „Weil unsere Prinzipien aufrichtig sind. Zu dieser Zeit praktizierten Leute, die zur Arbeit gingen, Studenten, Ältere und ihre Enkel, die sie mitbrachten. Nach einem hektischen Tag wollte jeder kommen und nach den Übungen ihre Kultivierungserfahrungen austauschen. Vorher waren die Leute entrüstet, wenn sie untereinander Konflikte hatten oder wenn in der Arbeit, Schule oder Zuhause etwas schief lief. Nach den Übungen tauschten sie ihre Meinungen darüber aus, wie man zuerst bei sich selbst schauen kann. Diese Art der Ruhe und Aufrichtigkeit beeinflusste jeden. Wenn ich es mit meinen Worten beschreiben darf, war es ein Feld der Reinheit, es war ein reines Land.”

Doch im Juli 1999 veränderte sich in China die ganze Situation in Bezug auf Falun Gong und Verleumdungen waren überall zu hören. Polizeibeamte bewachten die Parks und hinderten die Leute daran zu praktizieren. Jeder der praktizierte, wurde verhaftet. Die Situation war für Sammie, die die „Kulturrevolution” nicht miterlebt hatte, sehr schwer zu verstehen. Sie fühlte sich eingeschränkt.

„Und doch war es eine gute Gelegenheit zum Nachdenken: Was für eine Art Medien gibt es in China?” sagte Sammie. „Die gegenwärtigen Medien in China dienen dem Regime, das von der Kommunistischen Partei Chinas kontrolliert wird. Das ist der Grund, warum die Bevölkerung getäuscht wird.”

Im jungen Alter hohe Ziele haben

In diesem Jahr gab es über 500 Studenten, die sich für den Medienstudiengang an der Universität Manchester bewarben. Nur 17 der Bewerber wurden ausgewählt. Mit Ausnahme von Sammie stammten die ausgesuchten Bewerberinnen und Bewerber alle aus Großbritannien. Sammie war gerade mal 17 Jahre alt und die Jüngste in diesem Studiengang. Bei ihrem Abschluss, drei Jahre später, waren es nur noch 14 Studenten im Studiengang. Unter ihnen gehörte Sammie zu denen mit den besten Leistungen. Sammie hatte ihre Gedanken geäußert in Hinblick auf die Unterschiede bei den Mediensystemen Chinas und Großbritanniens und über ihre vorherigen Erfahrungen.

So kamen ihre Dozenten zu dem Entschluss, dass sie die Studentin war, die sie wollten.
Dennoch war das Studium nicht einfach für Sammie. Es war für sie eine komplett neue Erfahrung an der Uni Manchester zu studieren, da sie noch nie an einer Hochschule war oder vorher einen Vorbereitungskurs in Großbritannien belegt hatte. Am Anfang wusste sie nicht, wie sie Notizen machen sollte. Sie hatte sogar Zweifel das Studium zu beenden. Nichtsdestotrotz hielt sie mit Willenskraft und Entschlossenheit durch.

Als sie ihr erstes Jahr an der Universität beendete, waren ihre Noten eher mittelmäßig. Im zweiten Jahr erhöhten sich sogar plötzlich ihre Schwierigkeiten bei den Hausarbeiten. Sammie dachte schließlich daran ihr eigenes Forschungsprojekt zu machen und beschloss über den Unterschied zwischen den Mediensystemen in China und Großbritannien zu schreiben.

Sie verbrachte viel Zeit in der Bibliothek und arbeitete zudem ehrenamtlich für eine unabhängige, internationale chinesische Radiostation. Weil Sammie eher ein introvertierter Mensch ist, stellte ihre dortige Arbeit eine große Herausforderung für sie dar. Trotz allem war sie von der Arbeit sehr begeistert. „Es ist der Ausgangspunkt des Senders, nämlich die gewöhnlichen Menschen in China über die dort herrschende Ungerechtigkeit zu informieren, was in China nicht erlaubt ist”, sagte Sammie.

Sammie war der Überzeugung, dass ihre ehrenamtliche Arbeit keine Belastung für ihr Studium auf dem College darstellte. Im Gegenteil, die Arbeit verhalf ihr dazu einige soziale Probleme tiefgründiger zu verstehen. Nach Abschluss des dreijährigen Studiums wurde sie von ihren Dozenten vor allem durch ihre Abschlussarbeit mit anderen Augen betrachte; sie erhielt für die Arbeit mit dem Titel „The Chinese Media under the Mix of Party Logic and Market Logic” (Die chinesischen Medien unter einem Mix von Partei- und Marktlogik) den Preis in Soziologie.

Kleine „Erwachsene” in ihrem täglichen Leben

Es ist falsch anzunehmen, dass Sammies Erfolg allein auf ihrer Hingabe zur akademischen Arbeit und Forschung gründet. Sammies Leben besteht nicht nur aus dem Studium, sondern auch aus ihrem Glauben, ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit und ihrem sozialen Bewusstsein. Sammies Mutter arbeitet in einer anderen Stadt in Großbritannien. In ihrer Freizeit muss sich Sammie allein um ihre Lebensunterhaltungskosten, um ihre Kleidung, ihre Unterkunft und um die Ausgaben für den Transport kümmern.

Bei Sammies ehrenamtlicher Arbeit für die Radiostation stellte sie Nachrichten zusammen, sammelte Informationen, editierte, wirkte bei Programmen mit und schrieb Skripte. Doch ihre akademische Arbeit hatte Priorität, so dass sie ihre Zeit gut einplanen musste.

Im Konsortium der Universität war Sammie Vorsitzende des Falun Gong-Vereins und bot kostenlose Kurse für die Falun Gong-Übungen an. Damit die Leute von der Verfolgung in China erfahren, veranstaltete sie regelmäßig Diskussionen über Menschenrechte. Oft nahm sie an Aktivitäten teil, um die Öffentlichkeit über die Verfolgung zu informieren.

Den Mut nach „Wahrhaftigkeit” zu streben

Sammie seufzt: „Das Festland China braucht wirklich unabhängige Medien. Erst so können die Chinesen ihre Meinung äußern, die Wahrheit über die Gesellschaft erfahren und dann ihr eigenes Urteil bilden. Nur das ist gut für die Chinesen.”


Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200702/36186.html