Meinen grundlegenden Eigensinn des Egoismus loslassen und Barmherzigkeit und aufrichtige Gedanken kultivieren (Teil 1)

Vorgetragen auf der Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Australien 2006

(Minghui.de)

Grüße an den Meister und an die Mitpraktizierenden.

Ich freue mich sehr, heute die Gelegenheit zu haben, meine Erfahrungen auf der Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch in Australien austauschen zu können. Früher wollte ich meine Kultivierungserfahrungen nicht aufschreiben. Obwohl ich meinen Eigensinn erkannt hatte, der durch das Aufschreiben meiner Erfahrungen beseitigt werden konnte, benutzte ich alle Arten von Ausreden, um dies hinauszuzögern. In Wirklichkeit wollte ich es nicht schreiben, weil dort ein tieferer Eigensinn versteckt war, den ich nicht aufdecken wollte. Das Niederschreiben meiner Kultivierungserfahrungen reinigte mich und ermöglichte es mir, meinen grundlegenden Eigensinn zu finden, nach innen zu schauen und mich wahrlich zu kultivieren. Mein Thema für heute ist: Grundlegenden Egoismus loslassen und Barmherzigkeit und aufrichtige Gedanken kultivieren.

1. Den Ausgangspunkt der Kultivierung berichtigen und den grundlegenden Eigensinn des Egoismus beseitigen

In den letzten Jahren habe ich Medienarbeit gemacht. Zu Beginn arbeitete ich als Editor und Reporter und alles lief reibungslos. Seit ich jedoch im Jahr 2003 Koordinator wurde, änderte sich meine Kultivierungsumgebung kontinuierlich und ich stieß auf viele Schwierigkeiten und heftige Konflikte. Obwohl ich auf etwaige Konflikte vorbereitet gewesen war, bewegten sie doch mein Herz, als sie schließlich auftraten. Eine Zeit lang beschwerten sich einige Praktizierende über mich; sie meinten, dass ich anderen gegenüber zu streng sei und es wurde darauf hingewiesen, dass ich meinen eigenen Ruf und persönliche Vorteile schützen würde. Um mich zu verteidigen, dachte ich nur, dass ich das Verhalten, das nicht dem Fa entspricht, aufzeigen sollte, weil ich den Eigensinn der anderen Praktizierenden sehen konnte, wie etwa Neid, Geltungssucht etc.

Einmal, nach dem Fa-Lernen in der Gruppe, zeigte ein Praktizierender auf mich und rief: „Du bist gegen mich, du willst eben nicht, dass ich das mache...” Ich war sehr verärgert, stritt jedoch nicht mit ihm. Später sagte ein anderer Praktizierender zu mir: „Du hast nicht mit ihm gestritten, also nimm es dir jetzt nicht zu Herzen.” Der Meister hat uns erklärt, dass es kein Zufall ist, wenn Konflikte unter Praktizierenden auftreten, und dass jeder bei sich selbst suchen soll. Ich ging nach Hause und nahm, vor dem Bücherregal stehend, ein Buch mit den Lehren des Meisters heraus und schlug es auf. Ich las eine Frage, die ein Praktizierender dem Meister gestellt hatte: „Wie lassen wir als Praktizierende unseren grundlegenden Egoismus los?” Ich las es mehrere Male, konnte aber meinen grundlegenden Eigensinn noch nicht erkennen. Mein einziger Gedanke war, dass der Ärger etwas war, das ich nicht haben sollte. Ich wusste, dass der Grund, warum ich meinen Eigensinn nicht finden konnte, der war, dass ich das Fa nicht gut gelernt hatte. In Konflikten sah ich deshalb stets die Mängel der anderen. Obwohl ich nicht die Absicht gehabt hatte, gegen jenen Praktizierenden zu sein, konnte ich ihm meine wirklichen Gedanken aber auch nicht verständlich machen, deshalb argumentierte ich einfach überhaupt nicht. Ich glaubte, dass nach alldem jeder von uns auf dasselbe Ziel hinarbeiten würde - nämlich, die Medienarbeit gut zu machen. Wenn ich gestritten hätte, dann hätte es für den ganzen Körper nur mehr Nachteile verursacht.

Durch diese Trübsal merkte ich tatsächlich, dass ich meinen Egoismus nicht losgelassen hatte und dass ich damit als Praktizierender nicht einmal dem Maßstab eines Praktizierenden entsprach. Ich war erschüttert, als ich bemerkte, dass ich nach so vielen Jahren der Kultivierung meinen grundlegenden Eigensinn noch immer nicht gefunden hatte. Wie konnte ich mich dann als Falun Dafa-Praktizierenden bezeichnen? Immer wenn Konflikte auftraten, war mein Herz bewegt, und alles, was ich sah, waren die Mängel der anderen, nicht meine eigenen. Ich lernte das Fa nicht gut. Warum lernte ich das Fa nicht gut? Der Meister sagt:

„Mit Eigensinn das Fa lernen ist keine wahre Kultivierung. Aber man kann während der Kultivierung allmählich eigenen grundlegenden Eigensinn erkennen, beseitigen und damit den Maßstab eines Kultivierenden erreichen. Was ist dann grundlegender Eigensinn? Menschen haben viele Anschauungen in der Menschenwelt gebildet, sie werden somit von solchen Anschauungen geführt und streben nach Dingen ihrer Sehnsüchte. Aber Menschen sind in die Welt gekommen, wobei die Lebensbahn, Gewinn und Verlust ihres Lebens von ihren schicksalhaften Ursachen bestimmt sind; wie kann jeglicher Vorgang im Menschenleben von menschlichen Anschauungen bestimmt werden? Daher sind diese sogenannten schönen und guten Sehnsüchte und Wünsche zu schmerzhaftem eigensinnigem Streben geworden, welches nie erfüllt werden kann.” („Der Vollendung entgegen” vom 16.06.2000 in „Essentielles für weitere Fortschritte II”)

Ich tauschte mich mit einem Praktizierenden aus; seine Worte berührten mich und ließen mich mein Problem erkennen. Er sagte zu mir: „Du bist zu idealistisch. Dies ist Kultivierung, also wird das Problem natürlich aufgedeckt werden. Das ist das, was wir kultivieren müssen.» Als ich seine Worte hörte und an das Jingwen „Der Vollendung entgegen» dachte, erinnerte ich mich an den Anfang meiner Kultivierung. Es war der Gedanke, dass Falun Dafa gut, der Meister großartig und die Kultivierenden gutherzig sind, der mich zu Dafa gebracht hatte.

1998 begann ich in China zu praktizieren. Ich erinnere mich noch deutlich an die wunderbare Erfahrung und die Empfindung zu jener Zeit. Der Meister lehrte uns im „Zhuan Falun» mit einfachen Worten tiefgründige Prinzipien, was genau das war, wonach ich gesucht hatte. Die Umgebung und der Zustand, den die Praktizierenden in China durch wirkliche Kultivierung erreicht hatten, sagten mir, dass es das war, wonach ich gesucht hatte. Viele Jahre sind seitdem vergangen und ich habe noch immer diese gleichen Gedanken. Ich kultivierte mich nicht wirklich und verschmolz nicht im Fa. Wenn ich meinen grundlegenden Eigensinn nicht loslassen und das Fa nicht auf der Grundlage des Fa verstehen konnte, wie konnte ich mich dann kultivieren? Wann immer Trübsal auftauchte, beklagte ich mich über andere. Ich sah immer nach den Lücken der anderen und benutzte das Fa, um die Kultivierung der Mitpraktizierenden zu beurteilen. Deshalb konnte ich meinen eigenen grundlegenden Eigensinn nicht finden.

Als ich meinen grundlegenden Eigensinn entdeckt hatte, konnte ich zu dem richtigen Ausgangspunkt der Kultivierung zurückkehren. Mit der Zeit suchte ich dem Fa gemäß im Inneren. Ich war imstande, mich zu kultivieren und meine eigenen Gedanken zu überprüfen. Ich lernte, nach innen zu schauen, anstatt ständig die anderen zu beurteilen.

2. Nach innen schauen, um mich von dem Eigensinn auf Ruhm, Egoismus und Gefühle zu befreien; indes Barmherzigkeit und Harmonie kultivieren

Weil ich immer auf Genauigkeit achtete, ärgerte es mich, wenn ich sah, dass sich manche Praktizierende wie gewöhnliche Menschen verhielten. Ich dachte: „Wie können sich Dafa-Praktizierende so verhalten?” Ich war hochmütig und arrogant und wollte keine Praktizierenden mehr treffen. Insbesondere nachdem ich als Medien-Koordinator arbeitete, wurden diese Gedanken stärker und hatten weitere Konflikte zur Folge. Ich hatte nicht den Wunsch, anderen nahe zu kommen und dachte immer, dass ich Recht hätte. Ist das nicht der Eigensinn auf Ansehen, Egoismus und Gefühle? Fälschlicherweise dachte ich, dass ich mit dem Fa beurteilen würde, wer sich gut kultivierte und wer nicht und dass ich niemandem nachfolgen, sondern nur das Fa befolgen würde etc.

Der Meister forderte uns auf, das Fa gut zu lernen und bot uns den Weg der Kultivierung. Dennoch dachte ich stets, dass ich Recht haben würde. Selbst wenn ich Recht hätte, sollte ich dennoch nach innen schauen. So hätte ich meinen Eigensinn der Selbstbestätigung enthüllt und wäre imstande gewesen, den Eigensinn, mein Ego zu schützen, zu beseitigen. Nicht von dem beeinflusst zu werden, was andere Menschen sagen, ob Gutes oder Schlechtes, ist leicht gesagt, aber schwer zu erreichen, weil es dafür einen Prozess benötigt. Ich weiß, dass ich meinen Mitpraktizierenden, meiner Familie und allen Menschen in meinem Umfeld gegenüber Toleranz und Barmherzigkeit kultivieren muss. Der Meister sagt:

„In den Himmelssystemen der hohen Ebenen sind die Welten der großen Erleuchteten und die Lebewesen aus den rechtschaffenen Fa-Grundsätzen entstanden oder durch die Kultivierung nach rechtschaffenen Fa-Grundsätzen vollendet worden. Alles bei ihnen entspricht den rechtschaffenen Fa-Grundsätzen. Ein Erleuchteter ist auch ein König seiner Welt, aber er regiert nicht in der Weise, wie die Menschen es meinen, sondern er wird mit den rechtschaffenen Fa-Grundsätzen "Zhen Shan Ren" alle Wesen seiner Welt zur Güte führen. „Die Welt mit militärischer Macht zu erobern” und „der Stärkere wird ein Held sein” sind Grundsätze der Menschen, die der kosmische Dafa der menschlichen Ebene gegeben hat.” („Dafa ist harmonisierend” vom 30.07.2001 in „Essentielles für weitere Fortschritte II”)

Manche Praktizierende wiesen mich darauf hin, dass, wenn ich etwas Negatives in meinem Geist hätte, dann alles, was ich sehen könnte, die schlechten Dinge wären. Jetzt verstehe ich, dass wir die schlechten Dinge nicht anerkennen, wenn wir dem höheren Maßstab des Fa folgen. Wir tun das, wozu der Meister uns auffordert.

Nachdem ich das Fa jetzt in Ruhe lerne, bemerke ich, dass ich es früher mit Ideen im Kopf las und das im Fa Gelernte immer auf andere anwendete, anstatt auf mich selbst. Wenn ich das Fa nicht ruhig lernen konnte, dann deshalb, weil ich befürchtete, dass mein Eigensinn aufgedeckt werden könnte. Ich erkannte nicht, dass es der Eigensinn gewöhnlicher Menschen ist, anderen gegenüber nicht tolerant zu sein und nicht bei sich selbst zu suchen. Es ist auch der Neid, der mich andere als „nicht gut genug” beurteilen ließ. Oft hatte ich die Gedanken gewöhnlicher Menschen, aber ich beharrte noch darauf, dass mein Verständnis vom Fa richtig sei. Das ist überhaupt keine Kultivierung, sondern die Folge von negativen, egoistischen Gedanken. Die alten Mächte wollen gerade, dass wir die Mängel anderer sehen, sodass eine Trennung zwischen den Praktizierenden entsteht. Was der Meister uns gesagt hat, ist, nach innen zu schauen und andere mit großer Barmherzigkeit und Nachsicht zu behandeln.

Als ich das Fa klar begriffen hatte, verschwand mein Streben und ich war fähig, andere zu verstehen und mehr ihre Stärken wahrzunehmen. Jeder Praktizierende befindet sich im Prozess der Kultivierung, wir lernen das gleiche Fa und haben ein und dasselbe Ziel - über die wahren Umstände der Verfolgung aufzuklären und Lebewesen zu erretten. Worauf der Meister schaut, ist, ob wir uns selbst fleißig kultivieren. Mein beschränkter Anfang in der Kultivierung war nicht nur negativ, sondern auch einseitig und entsprach nicht dem Fa. Als ich meinen Eigensinn gefunden hatte und ihn losließ, tauchte die Toleranz auf und ich konnte andere mit einem toleranten Herzen betrachten und bei Konflikten nach innen schauen. Als Kultivierende sollten wir nicht das harmonisieren, was wir wollen, sondern sollten als ein Körper mit dem Fa übereinstimmen. Der Meister sagt:

„Was bedeutet „das Fa zu harmonisieren”? Viele unserer Kultivierenden wissen es wahrscheinlich noch nicht. So ein großes Fa kann uns erlösen, es kann ermöglichen, dass wir uns zu unterschiedlichen Ebenen, zu unterschiedlichen Horizonten kultivieren und zur Vollendung kommen können. Wieso soll es noch von Menschen harmonisiert werden? Tatsächlich seid ihr vielleicht darauf gekommen: Die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen ist auch eine Verkörperung dieses kosmischen grenzenlosen Dafa auf der niedrigsten Ebene der gewöhnlichen Menschen, alle Erscheinungsformen in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen wurden auch von diesem Fa gegeben und erschaffen. Als Kultivierende nutzen wir diese Umgebung für die Kultivierung. Obwohl die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen von unterschiedlichen Ebenen her gesehen nicht gut ist, ist sie immerhin eine Ebene und ein Horizont, der vom Fa erschaffen worden ist. Wie können wir also bei der Kultivierung aus dieser Ebene herausspringen und von den verschiedenen Verhaltensweisen und Anschauungen der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen loskommen: Wenn ihr euch darüber im Klaren seid, könnt ihr diese Hindernisse durchbrechen und euch auch erhöhen. Das müsst ihr während der Kultivierung schaffen.” („Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Singapur”, 22. - 23.08.1998)

Ja, sowohl die Vorstellung der gewöhnlichen menschlichen Gesellschaft, die unter den Praktizierenden erschien, als auch die Form der Arbeits- und Lebensumgebung in der gewöhnlichen menschlichen Gesellschaft sind vom Fa gegeben und erschaffen worden. Als Kultivierende müssen wir uns in diesem Umfeld wirklich kultivieren. Nur durch die Beseitigung des Egoismus werden Toleranz und Barmherzigkeit zum Vorschein kommen und aufrichtige Gedanken unser Herz erreichen. Sobald ich meine Denkweise geändert hatte, fiel mir auf, dass jener Praktizierende, der sich zuvor über mich beklagt hatte, seine Gesinnung ebenfalls änderte. Besonders bei den letzten Aktivitäten zur Aufklärung der wahren Umstände kooperierten wir alle miteinander und vergaßen frühere Erfahrungen. Jeder Praktizierende kultiviert sich und jeder hat gewisse Stärken. Jeder von uns harmonisiert die Gesamtheit und erfüllt die Anforderung des Meisters an die Schüler in der Zeit der Fa-Berichtigung. Noch wichtiger, jeder Praktizierende ist an der Fa-Berichtigung beteiligt und alle Dafa-Schüler kehren zu ihrem Ursprung zurück. Kürzlich sagten einige Praktizierende zu mir: „Dein Team unternimmt gemeinsame Anstrengungen und arbeitet so gut zusammen.” In Wirklichkeit ist dies die Kraft der Barmherzigkeit. Dies ist die Verkörperung von Toleranz und Barmherzigkeit, nachdem wir den Egoismus losgelassen haben. Das Ziel der Dafa-Schüler ist die Verkörperung des einen Körpers, so können wir die Fa-Berichtigung besser machen.

(Fortsetzung folgt)