Rede im Britischen Unterhaus: Blutige Ernte: Einige abstoßende Wahrheiten vor den Olympischen Spielen 2008 (Foto)

(Minghui.de) Am 26. März 2007 gab der ehemalige kanadische Abgeordnete und Staatssekretär für den Asien-Pazifik-Raum, David Kilgour, folgende Rede bei einem Seminar im Britischen Unterhaus in London. In den benachbarten Kammern der alten Westminsterhalle wurde das Seminar von Mitgliedern des Unter- und Oberhauses, Vertreterinnen und Vertretern von NGOs, Journalisten und VIPs besucht. Im Januar hatten David Kilgour und der Menschenrechtsanwalt David Matas, die zweite Auflage ihres Untersuchungsberichts über den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden veröffentlicht. Der Bericht trägt den Titel „Blutige Ernte: Erweiteter Bericht über die Anschuldigungen des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden in China” und kann herunter geladen werden auf http://organharvestinvestigation.net/.

Heute sprechen wir keine geächteten Regime in Burma/Myanmar, Sudan, Simbabwe und Nordkorea an, von denen alle im UN-Sicherheitsrat von der chinesischen Regierung unterstützt werden. Auch beziehen wir uns nicht auf andere verfolgte Gemeinschaften einschließlich Tibeter, Uhiguren, Christen, Moslems, Buddhisten, Demokraten, Menschenrechtsbefürworter wie Gao Zhisheng und Internetnutzer.

Um eines klar zu machen, meine Achtung für das chinesische Volk und seine lange Geschichte, Kultur, Gelehrtheit und unzählige andere Errungenschaften ist groß. Während meiner zwei Jahre als Kanadas Staatssekretär für den Asien-Pazifik-Raum (2002 und 2003) besuchte ich eine Vielzahl von Gemeinschaften in China, was meine Ehrfurcht noch steigerte. Es war auch eine Ehre für mich, in unserem Unterhaus, beinahe 27 Jahre lang, einige der etwa eine Million Kanadierinnen und Kanadier mit chinesischem Ursprung repräsentiert zu haben, die übrigens offensichtlich die am besten gebildete ethno-kulturelle Gemeinschaft unsere Landes bilden.

"The Writing on the Wall"

Erlauben Sie mir, Ihrem Will Hutton hier in London meine Anerkennung auszusprechen, der vor kurzem ein ausgezeichnetes Buch über China veröffentlichte: „The Writing on the Wall. China in the 21st Century: China and the West in the 21st Century”. Darin wird überzeugend argumentiert, dass das neue Jahrhundert China gehören kann, aber nur wenn die neuen Führer ökonomischen und politischen Pluralismus annehmen und damit auch eine demokratische Regierung, die bedeutungsvolle Wiederherstellung privaten Eigentums von Land, unabhängige Gerichte und die Rechtsstaatlichkeit sowie die Grundfreiheiten jeder gut funktionierenden Zivilisation.

Hutton schlussfolgert auch, dass, wenn China seine Regierung nicht modernisiert, seine internen Probleme, einschließlich der riesigen sozialen Ungleichheit, Arbeitslosigkeit, Korruption, Umweltverschmutzung und allgemeiner gesellschaftlicher Unzufriedenheit, seine Exporterfolge der letzten Jahrzehnte beenden könnten, wodurch weite Teile der Weltwirtschaft zum Entgleisen gebracht würden. Er ruft die fortschrittlichen Demokratien auf, der nächsten Führungsgeneration in Peking zu helfen (wie viele andere hat auch Hutton hat nicht viel Vertrauen in die Reform-Agenda von Präsident Hu), um einen Zusammenbruch zu vermeiden. Der Schlüssel ist eine modernisierte Regierung, weil, wie das Buch deutlich macht, etwa zwei Drittel aller Länder weltweit heute demokratisch sind und Chinas Ein-Parteien-Staat mit seinen Handelspartnern zunehmend weniger harmoniert.

Organentnahme bei Falun Gong-Praktizierenden

Das bis heute in China herrschende totalitäre Regierungsmodell erklärt letztendlich, was mit den lebenswichtigen Organen von Tausenden von Falun Gong-Praktizierenden geschieht; die Gruppe wurde 1999 von der chinesischen Regierrung auf etwa 70 Millionen Personen geschätzt. Wie Hutton, der den Organraub in seinem Buch nicht thematisiert, darauf hinweist, wurden der chinesischen Bevölkerung seit 1949 durch die Hände der eigenen Regierung regelmäßig schreckliche Dinge angetan. Allein während der Herrschaft Maos kamen 70 Millionen Menschen im Rahmen unmenschlicher Politiken wie der „Große Sprung nach vorn” und der „Kulturrevolution” um.

Wie der Matas-Kilgour Bericht im Detail erläutert, erklärte die Regierung unter Präsident Jiang Zemin 1999 den Falun Gong-Praktizierenden einen brutalen Krieg. Es besteht kein Zweifel, dass er sich vor der wachsenden Beliebtheit einer spirituellen Übungsbewegung fürchtete, die tief in der Tradition des Qigong, dem Konfuzianismus, dem Buddhismus und den taoistischen Traditionen des chinesischen Volkes verwurzelt ist. Die Praktizierenden sind friedlich und nicht-politisch, aber ihre Leitprinzipien der „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” unterscheiden sich deutlich von Jiangs europäisch basierter politischer Philosophie des Marxismus-Leninismus. Anhang 9 unseres überarbeiteten Berichts handelt von der physischen Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden durch die chinesische Regierung seit 1999.

„Fleischfresserkapitalismus”

Ein zweiter Schlüsselfaktor, der letztlich zum Verbrechen des weit verbreiteten Organraubs führte, war das „Jeder gegen Jeden” Modell, einer von Deng Xiaoping in den späten 70er Jahren eingeführten Marktwirtschaf, die ich „Fleischfresserkapitalismus” nenne. Zum nationalen Ziel wurde „durch jedes Mittel reich werden.” Als in ganz China viele Krankenhausbudgets gekürzt wurden, war die Versuchung für die Krankenhäuser und das medizinische Personal groß, durch den Verkauf der Organe von Falun Gong - „Staatsfeinden” an Ausländer und reiche chinesische Staatsangehörige Profit zu machen, und passte zur brutalen Verfolgung der Falun Gong-Gemeinschaft, die seit Sommer 1999 andauert.

Hier verweise ich auf die Erklärung der Ex-Frau eines chinesischen Chirurgen, die in Anhang 18 in unserem überarbeiteten Bericht erwähnt ist. Er erzählte ihr, dass ihm Hunderttausende von US-Dollar dafür gezahlt wurden, die Augenhornhäute von etwa 2000 Falun Gong-Praktizierenden zwischen 2001 und Oktober 2003 entfernt zu haben.

In den fünf Jahren seit Beginn der Verfolgung haben Matas und ich etwa 1.500 Transplantationen in China gefunden, die sich durch Hinrichtungen von zum Tode Verurteilten, freiwilligen Organspendern und hirntoten pendern in Folge von Unfällen nicht erklären lassen. In einem Fall, den wir anführen, (Fall 3 in Anhang 5) wurden einem Empfänger acht Nieren in ein Krankenhaus in Shanghai gebracht.

Dr. Tom Treasure

Dies bringt mich zu dem Artikel „Falun Gong, Organtransplantationen, der Holocaust und wir” von Dr. Tom Treasure in der aktuellen Ausgabe des „Journal of the Royal Society of Medicine”. Treasure erinnert die Berufsstand mutig daran, dass in den 30er Jahren die ersten Schritte auf dem Weg zur Massenvernichtung unter der Mittäterschaft von Ärzten gemacht wurden. Neben seinen anderen wichtigen Punkten nenne ich hier nur drei:

1) Organtransplantationen in China haben in einem bemerkenswerten Tempo zugenommen. Eine Institution berichtete von 647 Lebertransplantationen in ungefähr einem Jahr. Die Wartezeiten liegen laut Webseiten chinesischer Krankenhäuser zwischen ein und zwei Wochen.

2) Anscheinend werden Falun Gong-Praktizierende nach ihrer Verhaftung routinemäßig einem Bluttest unterzogen. Es gibt keinen Grund zu glauben, dass es zum Vorteil von Falun Gong ist, doch passende Blutgruppen sind für Organspenden entscheidend...Die Empfänger sind überwiegend jene, die weltweit für ihre medizinische Versorgung reisen; wenn Matas und Kilgour Recht haben, stammen die Organe von inhaftierten Mitgliedern einer unschuldigen [Gruppe] und die Täter sind somit praktizierende Ärzte.

3) Was die Anschuldigungen glaubwürdig macht, sind die zahlreichen Lücken zwischen der angegebenen Anzahl der Transplantationen im Vergleich mit den Möglichkeiten in anderen Ländern, die kurze Wartezeit und die Selbstverständlichkeit, mit der Operationen auf dem globalen Gesundheitsmarkt angeboten werden und die routinemäßigen Bluttests bei Falun Gong-Praktizierenden.

Manfred Nowak von den Vereinten Nationen

Letzten November behauptete Chinas stellvertretender Gesundheitsminister Huang Jiefu, dass „die meisten Organe für den Verkauf von hingerichteten Gefangenen stammen.” Dr. Manfred Nowak, Sonderberichterstatter der UN-Menschenrechtskommission zum Thema Folter, wird heute beim Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf zu diesem Thema sprechen. Er hatte bereits früher darauf hingewiesen, dass etwa zwei Drittel der gefolterten Gefangenen in China Falun Gong-Gefangene sind. In der übersetzten Version eines in der österreichischen Zeitschrift Profil herausgegebenen Artikels nennt Nowak mehrere interessante Punkte:

1) Er hat von der chinesischen Regierung vor dem 18. März eine substantielle Antwort auf den Matas-Kilgour Bericht erwartet: „Verlangt wird von der Regierung eine mit Fakten gestützte Antwort in jedem Punkt der Behauptungen durch konkrete Daten über Hinrichtungen, der Quelle der Organe für Transplantate. Es ist nicht genug, das große Ausmaß an erschlossenen Beweisen von einer Vielfalt von verschiedenen Blickwinkeln kategorisch zu leugnen.”

2) Aufgrund ihres Lebensstils und sozialen Typs sind Falun Gong-Anhänger als Organspender gut geeignet. Sie rauchen oder trinken nicht. Die meisten von ihnen sind zwischen zwanzig bis fünfunddreißig Jahren alt.

Unser überarbeiteter Bericht

Unser überarbeiteter Bericht kann unter „organharvestinvestigation.net” herunter geladen werden.
Unser erster Bericht, der vergangenen Juli veröffentlicht wurde, präsentiert 18 Beweise, die in der überarbeiteten Version auf 33 angestiegen sind. Einige der Inhalte basieren auf:

- Eingeständnissen von Vertretern von Krankenhäusern in 14 Provinzen Chinas, dass die Quellen ihrer Organe Falun Gong-Praktizierende sind. Unsere Ermittler haben in Krankenhäusern in ganz China angerufen und gaben vor, Verwandte von Kunden zu sein. Wir haben Tonbänder, Protokolle, Übersetzungen und Telefonaufzeichnungen dieser Konversationen.

- Die systematischen Bluttests von Falun Gong-Praktizierenden in Gefängnissen, Arbeitslagern und Strafanstalten. Ärztliche Untersuchungen wurden nicht aus Sorge um ihre Gesundheit heraus gemacht, da sie brutal gefoltert und auch beschimpft wurden; viele starben unter der Politik, Falun Gong in China auszurotten.

- Zahlreiche Falun Gong-Gefangene weigerten sich, ihre Identitäten zu offenbaren, um Familie, Freunde und Kollegen zu schützen. Diese Menschen scheinen verschwunden zu sein, und wir haben von ihnen durch Praktizierende erfahren, die ihre Identität bekannt gaben und später freigelassen wurden.

- Familienmitglieder und Freunde haben beobachtet, dass bei den Leichnamen von früher inhaftierten Praktizierenden Organe fehlten. Viele aber wurden eingeäschert, ohne dass die Familien ihre Leichen sehen durften.

- In China auf Transplantate zu warten, ist eine Angelegenheit von Tagen oder Wochen. Jährlich werden landesweit 10.000 - 20.000 Organtransplantationen durchgeführt. Es gibt kein Organspendesystem. Dies lässt eine große lebende Organbank von nicht freiwilligen Spendern vermuten.

- Es gibt keine andere plausible Erklärung für die Quelle so vieler Organe. Öffentliche Aufzeichnungen von Hinrichtungen stützen einfach nicht die Behauptung, dass Organtransplantate von „verurteilten Straftätern” stammen.

Schlussfolgerung

Die Koalition zur Untersuchung der Verfolgung Falun Gong (Coalition to Investigate the Persecution of Falun Gong, CIPFG) hat Hunderte von Abgeordneten, Rechtsanwälten, Ärzten, Akademikern, Religions- und geistlichen Führern in mehr als zwanzig Ländern, die bereit sind, nach China zu gehen, um unsere Berichtsbefunde zu untersuchen. Ihnen sollte erlaubt werden, dies zu tun.

Die Olympischen Spiele und der Organraub können in China nicht zur selben Zeit auftreten. Die olympischen Statuten und die olympische Bewegung, einschließlich dessen Achtung der Würde des Menschen und die nationalen olympischen Komitees in siebzig Ländern erfordern Besseres.
Ich fordere die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Seminars auf, Wege zu prüfen, wie Sie helfen können, dieses schreckliche Vorgehen zu beenden. Unschuldige Menschen für ihre Organe zu ermorden, ist eine neue Form des Bösen auf diesem Planeten.

Ich danke Ihnen!

Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/200704/37102.html